Zuhause angekommen setzte Rafael das um, was er sich vorgenommen hatte: Zuallererst mal ein Abendessen, bestehend aus den restlichen Kirschen und etwas Brot aus seiner Speisekammer. Als er das Brot holte, fiel ihm auf, dass ihm anscheinend der Schinken ausgegangen war. Seltsam, er hätte schwören können, dass er noch etwas hatte... Naja, würde er in den nächsten Tagen eben neuen kaufen müssen.

Nachdem er gegessen hatte, warf er noch einen kurzen Blick auf die aktuellen Zahlen der Kelterei, stellte allerdings wie üblich keine Auffälligkeiten fest, sodass er bald ins Bett gehen konnte. Bevor er sich hinlegte, griff er wie üblich an seinen Hals und zog seinen von einem Band gehaltenen Talisman hervor, um ihn auf den Nachttisch zu legen. Es war ein Zahn von irgendeinem sehr großen Raubtier. Sein Vater hatte ihn ihm zu seinem vierzehnten Geburtstag geschenkt, und ihm erzählt, er stamme von einem seiner Vorfahren, dessen Dorf von Monstern ausgelöscht worden wäre. Wieviel auch immer davon wahr sein mochte, der Zahn schien jedenfalls wirklich eine bewegte Geschichte hinter sich zu haben, wie die eingetrockneten Blutspritzer auf ihm bewiesen. Andererseits mochten die auch von den Vorbesitzern stammen; er selbst hatte sich schon so manches mal an der Spitze gestochen, was auch der Grund war, warum er ihn vor dem Schlafen immer ablegte.
Er wusste nicht, warum ihm diese alte Geschichte ausgerechnet heute wieder in den Sinn kam, normalerweise betrachtete er den Talisman einfach als Teil seiner Kleidung. Während er noch darüber nachdachte, dämmerte er langsam in den Schlaf hinüber.