Seltsam. Seltsam, seltsam, seltsam! Rebeccas biss sich auf den Finger. Selbst der Wirt verfügte über keinen Schinken mehr. Über gar keinen. Wenn es sogar hier an Schinken mangelte, dann war irgendwas richtig faul im Busch. "Gestern war Donnerstag, heute ist Freitag und morgen ist Samstag...", murmelte Rebecca während sie grübelte. Ihre wogenden Gedanken wurden unterbrochen, als sie den Klang einer gezogenen Klinge vernahm. Noch während sich ihr Blick aufrichtete, lag ihre Hand schon an ihrer Hüfte, bereit um -
Das Dienstmädchen atmete tief durch und entspannte den Arm. Auch der Fremde, der sein Schwert blank gezogen hatte, schien eher unschlüssig als blutdürstig und lies die Waffe endgültig sinken, als sein tattriger Begleiter auf ihn einredete. Die Augen zusammenkneifend überlegte Rebecca. Einerseits waren Fremde eine Gefahr, besonders Fremde mit so schnell gezogenen Schwertern. Andererseits bot jede Gefahr auch eine Chance, selbst wenn sie noch nicht wusste, was für eine Chance. In ihrem Gedächtnis bohrte etwas. Es war doch fast schon Zeit. Nun, es konnte auf keinen Fall schaden, mit den Fremden zu reden. Die Aufgaben des frühen Morgens waren erledigt und die anderen Dienstmädchen, unter anderem Selen waren ja alle auf Bereitschaft. Ruhigen Schrittes bewegte das Mädchen sich zu dem jungen Mann mit braunen Haar. Bei näherer Betrachtung viel ihr auf, dass er dem Herren von Busch gar nicht so unähnlich sah. Entfernte Verwandschaft?
"Seid gegrüßt, werter Herr! Ich hoffe, dass ich Euch nicht belästige, aber mich regt der Wunsch zu erfahren, was Euch und Eure Begleiter in unsere Stadt brachte."
Das war ziemlich direkt und gerade aus und Rebecca hoffte, dass dieser Mann weit genug gereist war, um auf eigene Initiative sprechende Frauen zu akzeptieren. Sie spekulierte dabei auf die seltsame Nähe zu ihrem Herrn von Busch.