Nachdem sich Edmond nun frisch gemacht und angezogen hatte, stieg er die breiten Stufen der Marmortreppe hinab ins Erdgeschoss. Dort stieg ihm bereits der warme Duft des Kaffees hervor und als er den kleinen Speisesaal betrat, sah er das angerichtete Frühstück. Wenigstens auf seinen Koch war noch Verlass, er hatte ihn von einer Reise aus dem Orient mitgebracht, und obwohl er von den andere Menschen in dieser Stadt argwöhnisch beobachtet wurde, so stand seine Kochkunst doch außer Frage, auch wenn Düsterburg leider nicht all zu viele Zutaten hergab, um etwas Außergewöhnliches zubereiten zu können. Was sollte man schon von einem einfachen Frühstück schon erwarten? Und wo war eigentlich der Schinken?
"Ich sollte mich beizeiten wohl nach einem neuen Lieferanten umsehen, unser jetziger scheint ja nicht einmal mehr den Düsterburger Schinken pünktlich liefern zu können..."
Edmond aß am Morgen nie all zu viel, doch wenigstens auf den heimischen Schinken mochte er überhaupt nicht verzichten. Leicht verärgert blätterte er im Düsterburger Tagesblatt rum, doch bis auf alltägliche Probleme der Gemeinen schien sich auch dieses Mal nichts Interessantes ereignet zu haben. Nachdem er seinen Kaffee getrunken und das spärliche Frühstück ohne Schinken zu sich genommen hatte, riskierte er einen Blick auf seine goldene Taschenuhr. Es wurde bald Mittag, also höchste Eisenbahn, der Welt Guten Tag zu sagen!
Edmond holte seine kleine kastanienbraune Pfeife hervor und steckte sie sich mit neuem Tabak an, welchen er in regelmäßigen Abständen importieren ließ, da in Düsterburg selbst nur sehr wenige Pflanzen gedeihen konnten, wozu Tabak wie erwartet leider nicht zählte. Aber was kümmerten ihn schon die Kosten dafür? Noch während er sich von seinem Koch verabschiedete, der den Speisesaal nun aufräumte, erfüllte er den Raum mit dem typischen bissigen Rauch, welchen er dezent in Form von Ringen mit langsamen Bewegungen seines Atems ausblies.

Langsam und mit anmutigen Schritten verließ Edmond das große Herrenhaus, welches von mehrere Marmorsäulen getragen wurde. Er entschloss sich, an diesem Tag seinen Weg zu Fuß zu bestreiten, denn das Wetter war schön und er wollte sich die Stimmung nicht noch weiter vermiesen lassen nach dem fehlenden Schinken, indem er sich über das unverschämte Honorar des Kutschers ärgerte. Wie er von einigen Passanten im Gehen hörte, war dieser ohnehin kurz zuvor in einen Unfall verwickelt worden und würde seine Dienste in nächster Zeit vermutlich eh nicht mehr anbieten können...