Seite 1 von 2 12 LetzteLetzte
Ergebnis 1 bis 20 von 148

Thema: [Vampire von Düsterburg] Freier Tag

Hybrid-Darstellung

Vorheriger Beitrag Vorheriger Beitrag   Nächster Beitrag Nächster Beitrag
  1. #1
    Die frische Luft wirkte wie ein Jungbrunnen auf Adryan; die letzten Nachwirkungen seines Katers wurden mit den ersten tiefen Zügen frischer Luft in seinen Lungen weggeweht. Seine Sinne hatten ihre typische Schärfe wiedererlangt und mehr als vorher fühlt er sich bereit für das, was Düsterburg ihm bieten möge.
    Doch hatte er kaum fünf Schritte getan, da blieb er stehen und blickte sich um; entgegen seiner Annahme war dieser Ort nicht so klein und leicht zu überblicken. Und fremd in einer fremden Stadt zu sein löste in ihm ein unwohles Gefühl aus.
    Plötzlich hörte er eine Stimme. "Guter Mann, seid Ihr von hier? Falls nicht, wollt Ihr Euch ein wenig die Stadt ansehen? So viel gibt es hier zwar nicht, aber ich denke, für einen fremden Mann, ist es interessant, wenn man weiß, wo sich bestimmte Geschäfte oder so befinden. Natürlich könnt Ihr euch auch selbst auf den Weg machen und die Stadt erkunden, wenn Euch das beliebt.". Für einen Moment wusste Adryan nicht, ob er mit "Guter Mann" gemeint war, doch als er in Richtung der Stimme blickte, sah er einen jungen Mann mit intelligent wirkendem Gesicht, der ihn erwartungsvoll ansah. Diese Einladung einer Stadtführung galt offensichtlich doch ihm.
    "Du hast Recht mein Junge." sagte Adryan und überbrückte die Distanz zwischen sich und dem Jungen mit wenigen Schritten, bei denen sich sein Mantel hinter ihm bauschte. "Ich bin tatsächlich gestern hier angekommen und hatte noch keine Zeit, mich gebührend mit der Stadt vertraut zu machen. Dein Angebot nehme ich gerne an.". Nach kurzem Zögern holte er eine silberne Münze aus seinem Geldbeutel hervor und warf sie dem jungen Mann zu. "Und während du mir die Stadt zeigst, wirst du mir sicherlich etwas über die Geschichte und die Gerüchte erzählen können, die man so hört."

  2. #2
    Die Frage. Der Tonfall. Die Vermutung.
    All das hatte Adryan schon mehr als einmal gehört. Die Narbe auf seinem Kinn, die wie ein grelles Leuchtfeuer sofort sämtliche Aufmerksamkeit auf sich zog - sofern es nicht schon seine grünen Augen getan hatten, die bei so manchen Menschen Unbehagen ausgelöst hatten. Eine Tatsache, die er mehr als einmal zu spüren bekommen hatte.
    Bedächtig strich er über die Narbe und bedachte den Fragenden - einen Mann namens Thorben - mit einem langen, musternden Blick. "Nun, der Eindruck mag täuschen. Nicht alles, was einen Menschen ausmacht, wird durch dessen Oberfläche preis gegeben.". Er machte eine kurze Pause, rieb sich über die stoppelige Wange und lächelte ein dünnes Lächeln. "Doch im Grunde habt ihr Recht, ich neige nicht zur Gewalt - zumindest nicht zu Grundloser. Diese Narbe jedoch hat keine Geschichte, die einer Erwähnung wert wäre und stammt aus meiner frühesten Kindheit.". Mit etwas leiserer Stimme fügte er hinzu: "Und ich für meinen Teil würde die Vergangenheit gerne ruhen lassen."
    Mit diesen Worten wandte er sich an Shael, der die Erklärung von Adryan stumm verfolgt hatte. "Eine imposante Plantage ist dies. Ihr Besitzer muss ein reicher und mächtiger Mann hier in Düsterburg sein."

  3. #3
    Shael bekam Thorbens Worte über Adrans Narbe mit sowie dessen Antwort. Er hätte sich nur zu gerne für die Geschichte dieser narbe interessiert, hielt es jedoch für besser, nicht noch einmal nachzuhaken. Dann bekam er mit, wie Adryan über die Obstplantage sprach. "Meint ihr wirklich, diese Plantage sei imposant? Sie gehört Ava, die diese Plantage betreibt. Sie hat alle Hände voll zu tun, die Plantage am Laufen zu erhalten und sie selbst behauptet, die Plantage sei wohl eher nicht so groß, aber sagt Ihr das mal. Sie wird sich bestimmt freuen, derartige Worte zu hören. Allerdings lässt sich trotz allem wohl nicht bezweifeln, dass ihr Obst, speziell ihre Äpfel die besten und schmackhaftesten in der Gegend sind. Wenn Ihr beide vorhabt, nicht lange zu bleiben, solltet ihr zumindest ein paar dieser Äpfel probieren." Er hielt inne.
    Wir kommen bald zum mit Abstand auffälligstem Ort in Düsterburg - der Villa von Leonardo di Dragoneri. Man kann bei diesem Gebäude nicht viel, mal von Staunen abgesehen. Denjenigen, der dort drin wohnt, habe ich noch nie gesehen. Ich weiß bloß, dass er auch nicht von hier und wohlhabend ist. Er soll aber angeblich hierhergekommen sein, um etwas über die Gerüchte hier herauszufinden. Was er genau treibt, das weiß nur er selbst. Er ist jedenfalls bisher nicht aus seiner Villa herausgekommen." Shael stoppte. "Und da wären wir auch schon." Vor ihnen stand sie, die Villa von Leonardo di Dragoneri. Es war ein wunderschönes Anwesen im Gegensatz zu dem, was man bisher so in Düsterburg gesehen hatte.

  4. #4

    Perhaps you've heard of me?
    stars5
    ''Was für ein prächtiges Haus!'', sagte Thorben ''Ihr habt wahrlich nicht übertrieben als ihr die Villa beschrieben habt! Der Besitzer hat echt Geschmack, muss ich schon sagen.''

    Das Anwesen erinnerte ihn an seinen Vater. ''Wie es ihm wohl geht?'', murmelte er leise vor sich hin.

  5. #5
    "Ein Met? Kommt sofort." Elly reichte Havelock einen Krug.
    Der Tag war noch jung, doch sie war jetzt schon recht erschöpft. Sie konnte den Abend nicht mehr erwarten. Die Fremden schienen mit ihrem Essen fertig zu sein und erkundeten sich nach einer Bleibe für die Nacht. Elly ging zum Tisch rüber und fing an, das Geschirr abzuräumen.
    "Ich hoffe das Essen hat geschmeckt."
    Sogleich darauf zog sie sich in die Küche zurück, um etwas Ordnung zu schaffen.

  6. #6
    "Bitte eine Portion dieser verführerisch aussehenden Kirschen.", verlangte Rafael mit einem Lächeln, das Ava sofort erwiederte. Sie packte ihm seine frischen Kirschen zusammen und nahm die Bezahlung entgegen.
    "Hast du bereits die neueste Lieferung überprüft? Ich habe gehört, der Düsterburger Wein soll im ganzen Lande sehr beliebt sein, obwohl ich noch nicht die Gelegenheit hatte, ihn selbst zu kosten. Es ist bestimmt harte Arbeit, die Kelterei zu überwachen. Tja, meine Obstplantage ist auch nicht gerade wie Müßiggang.." Ava erlaubte sich ein leises Seufzen. "Und ich befürchte, das mein alter Esel die Strapazen nicht mehr lange ertragen können wird." Als sie bemerkte, dass sie andere mit ihren Sorgen nur unnötig belastete, staffte sie sich und lachte. "Aber was rede ich denn da! Im Moment kann ich mich nicht beklagen. Sag, wie hält es dein werter Herr Vater mit seiner Gesundheit?"
    .

  7. #7
    Das Anwesen des Gelehrten - Leonardo di Dragoneri - war in der Tat ein wahrer Augenöffner. Ein gewaltiges, prunkvolles Haus, das durch seine Bauweise in Düsterburg wie ein Fremdkörper wirkte. Der Besitzer dieses Hauses musste es zu gewaltigem Reichtum gebracht haben, wenn er sich so ein Haus leisten konnte. "Ein Gelehrter also", wiederholte Adryan leise und wandte sich an den jungen Mann, der ihm und Thorben die Stadt gezeigt hatte. "Sag mir, wie bewandert ist dieser di Dragoneri in der Geschichte dieses Ortes? Mich dürstet es, mehr zu erfahren.".

  8. #8
    "Hast du bereits die neueste Lieferung überprüft? Ich habe gehört, der Düsterburger Wein soll im ganzen Lande sehr beliebt sein, obwohl ich noch nicht die Gelegenheit hatte, ihn selbst zu kosten. Es ist bestimmt harte Arbeit, die Kelterei zu überwachen. Tja, meine Obstplantage ist auch nicht gerade wie Müßiggang.. Und ich befürchte, das mein alter Esel die Strapazen nicht mehr lange ertragen können wird. Aber was rede ich denn da! Im Moment kann ich mich nicht beklagen. Sag, wie hält es dein werter Herr Vater mit seiner Gesundheit?"

    Rafael wunderte sich. Woher kannte diese Frau seinen Vater? Und wie kam sie von ihrem Esel plötzlich auf seine Familie? Dann fiel ihm wieder ein, dass er ja gerade mit Herrn Miller über seinen Vater gesprochen hatte. Vermutlich hatte die Frau es mitbekommen und versuchte nun, höflich zu sein. Irritierend, aber immerhin gut gemeint.
    "Meiner Familie... äh, geht es gut." meinte er mit einem etwas gequältem Lächeln. Er wusste nicht recht, was er sonst noch sagen sollte. Vermutlich interessierte sie sich ohnehin nicht wirklich für seine Familie.
    Um kein peinliches Schweigen entstehen zu lassen, nahm er eine der Kirschen und steckte sie sich in den Mund. Prompt wirkte sein Lächeln deutlich überzeugender. "Hmm, so süß, wie sie aussehen. Ich sollte vermutlich öfter mal auf den Markt kommen."
    Dafür wusste er jetzt nicht, was er mit dem Kirschkern anfangen sollte. Ausspucken wollte er ihn vor einer Frau eigentlich nicht... Schließlich schluckte er ihn runter, und wandte sich dann schnell an Herrn Miller, bevor er vor Scham noch im Boden versank: "Gehen wir dann? Ich, äh, begelite sie noch ein bisschen auf ihrem Weg zum Antiquar." Er hatte das Gefühl, dass sein Kopf im Moment dieselbe Farbe angenommen hatte, wie die Kirsche, die er gerade verspeißt hatte. Diese kurze Episode hatte ihn ziemlich aus dem Konzept gebracht.

  9. #9
    Nachdem sich Edmond nun frisch gemacht und angezogen hatte, stieg er die breiten Stufen der Marmortreppe hinab ins Erdgeschoss. Dort stieg ihm bereits der warme Duft des Kaffees hervor und als er den kleinen Speisesaal betrat, sah er das angerichtete Frühstück. Wenigstens auf seinen Koch war noch Verlass, er hatte ihn von einer Reise aus dem Orient mitgebracht, und obwohl er von den andere Menschen in dieser Stadt argwöhnisch beobachtet wurde, so stand seine Kochkunst doch außer Frage, auch wenn Düsterburg leider nicht all zu viele Zutaten hergab, um etwas Außergewöhnliches zubereiten zu können. Was sollte man schon von einem einfachen Frühstück schon erwarten? Und wo war eigentlich der Schinken?
    "Ich sollte mich beizeiten wohl nach einem neuen Lieferanten umsehen, unser jetziger scheint ja nicht einmal mehr den Düsterburger Schinken pünktlich liefern zu können..."
    Edmond aß am Morgen nie all zu viel, doch wenigstens auf den heimischen Schinken mochte er überhaupt nicht verzichten. Leicht verärgert blätterte er im Düsterburger Tagesblatt rum, doch bis auf alltägliche Probleme der Gemeinen schien sich auch dieses Mal nichts Interessantes ereignet zu haben. Nachdem er seinen Kaffee getrunken und das spärliche Frühstück ohne Schinken zu sich genommen hatte, riskierte er einen Blick auf seine goldene Taschenuhr. Es wurde bald Mittag, also höchste Eisenbahn, der Welt Guten Tag zu sagen!
    Edmond holte seine kleine kastanienbraune Pfeife hervor und steckte sie sich mit neuem Tabak an, welchen er in regelmäßigen Abständen importieren ließ, da in Düsterburg selbst nur sehr wenige Pflanzen gedeihen konnten, wozu Tabak wie erwartet leider nicht zählte. Aber was kümmerten ihn schon die Kosten dafür? Noch während er sich von seinem Koch verabschiedete, der den Speisesaal nun aufräumte, erfüllte er den Raum mit dem typischen bissigen Rauch, welchen er dezent in Form von Ringen mit langsamen Bewegungen seines Atems ausblies.

    Langsam und mit anmutigen Schritten verließ Edmond das große Herrenhaus, welches von mehrere Marmorsäulen getragen wurde. Er entschloss sich, an diesem Tag seinen Weg zu Fuß zu bestreiten, denn das Wetter war schön und er wollte sich die Stimmung nicht noch weiter vermiesen lassen nach dem fehlenden Schinken, indem er sich über das unverschämte Honorar des Kutschers ärgerte. Wie er von einigen Passanten im Gehen hörte, war dieser ohnehin kurz zuvor in einen Unfall verwickelt worden und würde seine Dienste in nächster Zeit vermutlich eh nicht mehr anbieten können...

  10. #10
    Für die gesamte Stadt war dieser Morgen ein ruhiger, nebeliger Mittwochmorgen. Doch in der Barierstube Düsterburgs begann der Tag mit aggressivem Geschreri. "VERDAMMT, DU SAGTEST GESTERN NACHT ERST, ES WÜRDE KEINE PROBLEME MIT DEN LIEFERUNGEN GEBEN!". Sven rastete volkommen aus. Er packte einen Stuhl und warf ihn in Richtung seines 11-jährigen Gesellens, welcher Sven bei allerlei Aufgaben eines Barbiers - vor allem medizinischen Arbeiten, wie Aderlässe oder Wundbehandlungen - unterstützt. Der Junge konnte dem laut krachenden Stuhl noch knapp ausweichen und sagte verängstigt: "Herr, ich habe mich geirrt, aber bitte lassen sie mich leben, es war keine Absicht!" Mit einem zornigen Blick erstarrte Sven vor dem zusammengekauerten Jungen, drehte sich dann ruckartig um und murmelte irgendetwas scharf Klingendes vor sich hin, während er hastig seinen dunkelbraunen Mantel überzog und das Haus ruckartig und mit einem lauten Türknall verließ.
    Die kühlen Winde des neuen Tages verachtete Sven wie Küchenschaben, welche sich an Malzeitresten vergreifen. Es interessierte ihn alles nicht. Sein ganzer Beruf ging ihm auf den Nerv und verlieh ihm einen demütigenden Würgereiz. Mit kalten Blick schreitete er durch die erst seit neustem gepflasterten Straßen von Düsterburg. Er hatte sich heute nichts sonderlich Interessantes vorgenommen. Sein Geschäft hat jeden Mittwoch und Sonntag geschlossen. Die einzige bürgerliche Pflicht, der er heute nachkommen musste, war die Kandidatur eines neuen Bürgermeisters. Aber welches Gesindel in dieser affengefüllten Stadt hätte schon die Kompetenzen, dieses Kaff zu leiten? Eine einzige Person fällt ihm ein, welche mindestens den Anstand besitzt, für Ordnung zu sorgen. Der alte Antiquar, welcher nur 5 Straßen von Svens Barbierstube entfernt wohnt. Er hat schon recht oft Svens Geschäft besucht. Bartstutzen und Schröpfen. Die einzige Person, mit der Sven noch keine schlechten Erfahrungen machen musste. Der alte Herr mag zwar sehr mürrisch sein, aber ein Dummschädel ist er nicht...
    Sven passierte eine Kreuzung und begegnete den ersten Durchreisenden an diesem Tag. Ein junger, aber eher hässlicher Kerl von kräftigem Körperbau. Links von ihm ging an alter, recht edel gekleideter Mann. Er könnte eine Rasur vertragen. Dann gab es noch eine junge Frau zur rechten des kräftigen Mannes. Eine rothaarige, leicht entnervt wirkende Frau. Die Neuen konnten deutlich den eiskalten Schauer und die düstere Laune mit einem traurigen Unterstrich spüren, welche von dem blassen Barbier ausging. Wortlos und nur mit einem depressiven Blick wollte Sven an den drei Wanderern vorbeigehen, bis sich plötzlich der Hund an ihrer Seite aufschreckte und offensiv zu bellen begann. Doch die einzige Reaktion von Sven war ein grausiges Fauchen mit entsrprechenden Armbewegungen, welches Julie zum Zurückschrecken zwang. Sven rüttelte seinen Mantel und ging stillen Wesens seinen Weg.

  11. #11
    Der alte Mann, Dankwart, schien nicht weiter daran interessiert zu sein, von seiner Vergangenheit zu erzählen. Marina seufzte leise. Diese Wanderer waren nicht so vielversprechend wie erhofft. Doch immerhin schien Libra eine recht angenehme Gesellschaft zu sein. "Was meint Ihr, meine Liebe?", sprach Marina diese an. "Ich selbst war gestern Abend zu erschöpft von der Reise und sicher habt auch ihr heute Morgen noch nicht allzu viel von der Stadt gesehen. Möchtet Ihr vielleicht gemeinsam mit mir einen kleinen Rundgang durch Düsterburg untenehmen? Bestimmt gibt es hier einige schönen Orte zu sehen. Und wer weiß", fuhr sie fort, während ihre Augen plötzlich zu leuchten begannen. "Vielleicht gint einer der reichen Herrschaften in nächster Zeit eine abendliche Gesellschaft. Ich habe bei solchen Gelegenheiten schon das ein oder andere Mal ein Stück zum Besten geben dürfen und konnte mich so unter die Leute mischen. Ich kann Euch sagen: Nirgends bekommt man solch haarsträubende Dinge zu hören, wie auf diesen Bällen. Intrigen, heimliche Liebschaften, Familiendramen... ich würde die Feder nie wieder absetzen können, würde ich all das dort Gehörte zu Liedern verarbeiten!"

  12. #12
    "Oho, ich denke, ihr habt mir viel zu erzählen" sagte Libra, stand auf und hakte sich bei Marina unter. "Ich denke, es gibt so einige Dinge, auch aus Königsberg, die mich dann doch schon sehr interessieren...Also, man hört ja so einiges von den Dächern pfeifen, und was bietet sich da mehr an, als so ein kleiner Spaziergang. Außerdem, es kann ja nie schaden, wenn wir Frauen uns ein wenig die Stadt ansehen." Sie kicherte kurz leise und schaute sich nochmal in der Taverne um. Der mysteriöse Fremde war schon verschwunden, nun waren da nur noch die Männer aus dem Dorf, und die konnten sich dann ja Grandys grandiose Geschichten anhören. "Hey, was ist eigentlich mit dem Rührei..." hörten sie noch Grandy stammeln...Aber er blieb mitsamt Dankwart und dem Mann aus der Stadt zurück und konnte nur noch ihrem wogenden Mantel hinterhersehen.

    "Oh ja, ich habe gehört, um diese Zeit sieht man hin und wieder die Dame der Stadt, Frau von Busch, mit der Hausdienerin flanieren. Wie ich schon sagte, man hört ja so einiges, über ihren Vorbau, und diese ganze Art, ihr wisst schon..." Marina seufzte. "Stoff für hunderte Lieder. Aber vielleicht können wir einen Blick auf sie werfen. Das wäre sicher...."
    "...spannend." vollendete Libra den Satz.

    Die beiden Frauen gingen auf die Tür zu, als Julie laut bellte und schwanzwedelnd hinter den beiden Frauen herlief.

    Als sie ins Sonnenlicht traten, bemerkte Libra erst, wie schön das kleine Städtchen war. "Also, wollen wir vielleicht erstmal ein bisschen die Gegend betrachten, das kann sicher nicht schaden." Gerade als sie um eine Ecke, nicht weit vom "Polierten Panzer" bogen, sahen Libra und Marina die wohlfeine Frau von Busch (die war ja nicht zu übersehen, sie trug ihre Nase so hoch, dass es nur am Wetter lag, dass es nicht hereinregnete) und ihre Hausdienerin.

    "Also, so schlimm sieht die Dienerin ja nicht aus" meinte Libra noch...- ein wenig enttäuscht.

    Geändert von Caro (09.11.2011 um 19:40 Uhr)

  13. #13
    Nach einem langen Gespräch mit Talis, währendem Grandy seine Kaninchen-Felle, von denen er insgesamt drei verkaufen konnte und auch selbst Werkzeug kaufte um seine Ausrüstung samt Schwert in Form zu halten, erfuhr er auch, dass ganz in der Nähe ein Hotel sein, wo man günstig übernachten könne. Talis empfahl ihm, seinen Namen zu erwähnen, er und der Hotelier schienen alte Bekannte zu sein. Nach ihrem Geschäft gaben sich die beiden Männer kräftig die Hand und der Kaufsmann setzt sich an einen Tisch gleich nebenan und bestellte sich irgendwas.

    Libra und die Sängerin Marina hatten sich entschieden, etwas spazieren zu gehen, ein genaues Ziel hatten die beiden, von dem was Grandy ausmachen konnte nicht im Kopf. Sein Blick fiel auf Marinas Teller, den Rühreiern die sie fleißig verschlungen hatte, samt drei leer getrunkenen Gläsern Bier.
    „Hey, was ist mit dem Rührei und dem Bier! Das muss sie noch zahlen! rief Grandy ihnen hinterher, doch die beiden waren Weg. Grandy wollte hinterher doch der Wirt kam dazwischen.
    „HEY! Hier müssens noch zahlen.“ Er hielt ihn beim Arm.
    Sie waren nicht arm, aber ihre Reise-Kasse konnte doch nicht durch die Kosten anderer geleert werden! Grandy versuchte mit dem Wirt zu verhandeln.

    „Natürlich.Hier die Kosten für drei Hackbraten und fünf Bier.“

    "Was? Und wär zahlt für das was dieses Mädel, dies' Sängerin gezahlt hat?"
    "Aber, guter Herr. Ihr könnt doch nicht von uns erwarten, für die Kosten anderer aufzukommen. Wir drei, das heißt ich, mein Begleiter hier" er wies auf Dankwart" und meine Gefährtin, also die rothaarige, haben gezahlt."
    Doch der Wirt ließ sich nicht darauf ein. Er wollte sein Geld.
    "Ihr habt g'meinsam gefressen und jetzt wird auch g'meinsam gezahlt! Um mei Geld lass ich mich nicht betrügen, wer weiß wo diese beiden Dirnen jetzt sein!"

    "Ich nennt meine Libra eine Dirne?!" Grandy zog sein Schwert aus der Scheide. "Das nehmt ihr zurück!"

  14. #14
    Leonardo ging zu seinen fenster und sah 2 personen da stehen und angucken und gingen auch wieder.

    Er wollte mal nach draussen und ging richtung verlassenes schloss um nach den unterlagen vom alchemisten von drachenfels zu suchen der damals vor 3 jahrunderten bei der werwolfplage von düsterwald hier wohnte das vor nen jahrhundert wieder aufgebaut wurde.

    Er suchte nach den geheimen raum wo er seine unterlagen hatte, er suchte und suchte und fand den eingang zum geheimen raum auch.

    Unten fand er den stein der weisen und die unterlagen die er dringend brauchte, er nahm alles was er finden konnte an sich und ging wieder zu seiner villa um die gefundenen unterlagen zu studien.

  15. #15
    Während Edmond langsam durch die breiten Straßen umherwanderte, verfolgte er gespannt das rege Treiben um ihn herum. Es wimmelte von emsigen Handwerkern, Fuhrleuten, spielenden Kindern und grimmigen alten Ehepaaren, die skeptisch in die Zukunft blickten. Zu recht? Auch wenn er selbst stets auf der Hut war vor den kriminellen Umtrieben dieser Stadt,so befand Edmond dennoch voller Zuversicht, dass sich Düsterburg auf dem besten Wege befand, sich endlich einen redlichen Namen unter seinen Konkurrenten zu machen, allen voran dem unübertroffenen Tor zur Welt, Königsberg. Noch konnte Düsterburg den Neuankömmlingen dieser Zeit noch nicht allzu viel an Sehenswürdigkeiten bieten, doch dies sollte sich seiner Meinung nach rasch ändern.
    "Freilich...", dachte sich Edmond laut, "...benötigt eine Stadt wie diese eine starke Hand, mit der sie geführt wird, um wachsen und gedeihen zu können. Noch wird sie vom eisernen Griff des hiesigen Adels umklammert gehalten, doch dem wird nun hoffentlich ein Ende gesetzt. Die Wahl zum neue Bürgermeister steht an und es darf nicht zugelassen werden, dass dieses hochnäsige Pack weiterhin den Bürgerinnen und Bürgern dieser Stadt die Steuern diktiert. Ich spüre den Keim des Wandels, einer neugewonnenen Freiheit, gar ein Sturm, der schon bald alle Menschen hier erfassen und mit sich reißen wird. Schon der Umstand, dass selbst die niedersten Mägde dieses Mal zur Wahl stehen, sollte für uns ein Zeichen des Aufbruchs sein.
    Und doch, sie scheinen überfordert zu sein, mit den neuen Möglichkeiten, die ihnen diese Freiheit bietet. Könnten solche Menschen tatsächlich zu Herren einer ganzen Stadt werden? Aber nein, das einfache Volk versteht nichts von Wirtschaft und Finanzen, geschweige denn von Politik oder Diplomatie. Wo sind sie, die Männer der Tat, noch unbefleckt vom Rad der Zeit, und doch von edlem Geschlecht, die in der Lage sind, dieser Stadt zu neuer Blüte zu verhelfen? Noch liegt Vieles im Argen, doch dies wird sich schon bald ändern, wir müssen nur die Gunst der Stunde ergreifen, und wenn ich selbst das Schicksal Düsterburgs in die richtigen Bahnen lenken muss!"

    Geändert von Edmond Dantès (09.11.2011 um 19:48 Uhr)

  16. #16
    Das Zimmer war tatsächlich sehr gut ausgebaut, es war nicht perfekt, aber eines Adligen durchaus würdig. Rowan sah sich alles in Ruhe an, legte all seine Waffen, Teebeutelchen, Geldbörsen und ein goldenes, zugeklebtes Amulett in die passenden Behältnisse, setzte sich an den Tisch, der in der Mitte des Raumes stand, nahm sich ein Blatt Papier, sowie Feder und Tinte und begann einen Brief zu verfassen.
    "Werter Kunibert,
    jene Einladung war letztlich nur ein Irrweg. Ein Irrweg, der mich in einer Stadt enden lies, die reichlich seltsam Volk zu beinhalten scheint. So schicke er sobald eine Kutsche, alsdann diese mich aus dieser, die den Namen Düsterburg trägt, holen und zurück nach Britannien soll. Desweiteren besorge er eine Möglichkeit der Überfahrt über den großen Teich und schicke er außerdem eine Nachricht an die Gebliebenen, sodann sie jenen Boten bestrafen, der diesen Irrweg verschulde.
    Mögen deine Taten ihr Ziel finden,
    Graf Rowan von Fiddleburg
    "

  17. #17
    Es herrschte reges Treiben auf den Straßen Düsterburgs, was eigentlich nicht weiter ungewöhnlich war. Doch als Sophia von Busch und Selene eine Weile schweigend gegangen waren - so recht wussten sie mit der neuartigen Situation beide noch nicht umzugehen - stachen ihnen immer mehr befremdlich aussehende Gestalten ins Auge. "Ist heute ein besonderer Tag?" ,fragte Sophia in einem Tonfall, der deutlich machte, dass ihr etwas Wichtiges unmöglich entgangen sein konnte. "Nicht dass ich wüsste, Herrin." ,antwortete Selene ein wenig schüchtern, vor allem weil die beiden auch ganz offensichtlich nicht ungesehen blieben. "Düsterburg scheint ein beliebtes Reiseziel geworden zu sein." ,murmelte Sophia nun mit hochgezogenen Augenbrauen. Es war offensichtlich, das viele der Gesichter hier völlig neu waren, und vor allem ungewöhnliche Kleidung oder Haarfarben fielen sofort ins Auge. Vor allem eine junge Frau mit recht freizügigen, bunten Klamotten und schwarzblauem Haar erregten Sophias Aufmerksamkeit. Sie wurde offenbar von einer Frau mit feuerrotem Haar begleitet.
    Als Sophia ihren Blick etwas weiter schweifen ließ, erblickte sie hinter scheinbar Unmengen von Fremden endlich eine bekannte Gestalt. "Komm, wir entfernen uns ein wenig von dem merkwürdigen Treiben hier." ,sprach sie zu ihrem Dienstmädchen, und schritt würdevoll und bemüht, sich nicht irritieren zu lassen, an den unbekannten Gesichtern vorbei.
    Jedoch hatte sie nicht damit gerechnet, dass genau die beiden Frauen, die ihr schon aufgefallen waren, auf sie zutreten würden. Etwas irritiert musterte sie Marina und Libra. "Oh, sehr freundlich." ,brachte sie in ihrer Verwunderung hervor, doch sie fing sich schnell wieder und räusperte sich leise. "Mir scheint Ihr seid nicht die einzigen Reisenden hier. Gibt es besondere Gründe, warum dieser Tage alles nach Düsterburg strömt?" ,fragte Sophia die zwei Damen durchaus freundlich, doch ihr Blick war leicht abgelenkt. Sie sah, wie Edmond Dantés im Hintergrund verschwand, und bedauerte dies ein wenig. Es war schon eine Weile her, dass sie ihn gesehen hatte, Sophia teilte mit Edmond das Interesse an Büchern, er war vornehm und wusste sich in Gesellschaft zu benehmen. Ebenso schien er nicht mit Armut gestraft. Dies reichte, um an manchen schönen Nachmittagen mit ihm ein Schwätzchen zu halten. So gesehen war er wohl das, was einem Freund der Familie recht nahe kam.

    Geändert von Lynx (09.11.2011 um 20:37 Uhr)

  18. #18
    Eine Weile hielt sich Edmond auf dem hiesigen Marktplatz auf, welche heute geradezu aus allen Nähten platzte. Da er nun wirklich keine Lust hatte, sich durch die ganzen Massen zu drängen, umrundete er den Platz schnellen Schritts und ließ die Händler ungesehenen Auges zurück, während er selbst nach einiger Zeit noch sowohl ihre lauten Rufe hören konnte, die die neuste Waren zum Besten gaben, als auch die der ungeschickten Käufer, welche absolut kein Talent im Feilschen besaßen.
    Rasch erreichte Edmond das Comptoir am Hafen und alles schien so auszusehen, wie er es beim letzten Mal zurückgelassen hatte. Die Hafenarbeiter schleppten Kisten und Fässer voller Gewürze und anderer Waren ins Lager hinein und man hatte das Gefühl, dass die Menschen beim Anblick des jungen Graf geradezu besonders fleißig in die Hände spuckten. Der Lagerverwalter hatte nicht viel Neues zu berichten, er listete wie gewohnt die An- und Verkäufe der letzten Tage auf und hob stolz den erzielten Gewinn hervor. Edmond hatte vollstes Vertrauen in diesen doch etwas in die Jahre gekommenen Herrn, seine Worte zeugten stets von Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit und mit seinem Händchen für die richtigen Geschäfte konnte Edmond in Ruhe zusehen, wie sich sein Reichtum quasi von selbst vermehrte. Nicht dass er nicht ohnehin schon genug gehabt hätte, doch Edmond ließ es sich im Gegensatz zu den anderen Adligen nicht nehmen, die Armen dieser Stadt zu unterstützen, indem er von den Gewinnen regelmäßige Nahrungsausgaben finanzierte und mit Spenden den Ausbau der sanitären Einrichtungen und der Heime für Waise und Obdachlose vorantrieb.
    War es wirklich nur der Sinn für Wohltätigkeit und Altruismus, der Edmond zu solch einer Großzügigkeit trieb, wo er doch eigentlich nicht allzuviel darauf hielt, Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit zu erregen? Vermutlich nicht, vielleicht wollte er damit aber auch einfach nur aufzeigen, dass Vermögen vielmehr verpflichtet als erdreistet, wie es manch anderer aus höherer Schicht wohl verstanden hatte. Und tatsächlich, sein Streben nach Fortschritt bedurfte vieler starker Hände und einer breiten Unterstützung, die er am ehesten mit den Sympathien der einfachen Leute gewinnen konnte, welche gewiss nicht weiter darüber räsonieren würden, welche Ambitionen hinter Edmonds Kalkül stecken könnten...

    Geändert von Edmond Dantès (09.11.2011 um 20:27 Uhr)

  19. #19
    "Gehen wir dann? Ich, äh, begelite sie noch ein bisschen auf ihrem Weg zum Antiquar."
    Friedrich Miller erkannte, dass sich der junge Mann Rafael ein wenig überrumpelt fühlte. Es tat ihm leid, da er sich nicht ganz unschuldig daran fühlte, also beeilte er sich, Rafael zu Hilfe zu eilen. Zum Stand hin gewendet sagte er:
    "Dir noch einen wunderschönen Tag, Ava. Ich hoffe, deine Waren verkaufen sich gut, aber vergiss über das Geschäft nicht, auch einmal etwas für dich zu tun. Wir sehen uns dann beim nächsten Markt, oder nach der Messe."
    Dann machte er sich mit Rafael auf den Weg zum Antiquar.

    Versöhnlich meinte Miller zu Rafael, der immer noch beschämt dreinblickte:
    "Na jetzt beruhige dich doch. Sind doch alle schonmal ins Fettnäpfchen getreten, wie es so schön heißt. Ich selbst tu mich manchmal schwer mit der Erinnerung. Eins kann ich dir versichern - die Ava wird dir das nicht übelnehmen. Eine von denen, die gleich an die Decke gehen, ist sie nun wirklich nicht."
    Für Miller war die Sache damit erledigt. Das Antiquariat hatten sie mittlerweile erreicht, doch Miller erkannte schon aus der Ferne, dass es geschlossen hatte. Forschen Schrittes ging er darauf zu und pochte an die Tür.
    "Havelock? Havelock! Friedrich Miller hier. Ich komme wegen der Partituren."
    Nichts rührte sich. Miller runzelte die Stirn und fluchte. "Himmel Herrgott nochmal, was ist das für eine Art, den Laden einfach geschlossen zu lassen. Keine Notiz, nichts! Dabei meinte ich noch zu ihm, dass ich gleich nach Ankunft seiner neuen Lieferung bei ihm vorbeischauen wollte. Wahrscheinlich steht der Halunke gerade da oben hinterm Fenster und lacht sich ins Fäustchen, dass er den Miller reingelegt hat. Na, das ist eine Art! Hätte ich je vorgehabt, heute für ihn zu stimmen, dann könnte er sich das aber jetzt abschmieren, könnte er."

    Miller hatte sich ein wenig in Rage geredet, doch in diesem Moment stockte er und stöhnte dann. "Ach herrje, die Bürgermeisterwahl, richtig. Na, Rafael? Welchen der Halunken und Hochwohlgeborenen möchtest du mit deiner Stimme unterstützen? Ich denke gerade, dass ich vielleicht zuerst im Rathaus vorbeisehe, bevor ich meine restlichen Erledigungen mache, dann habe ich diese Komödie hinter mir."

  20. #20
    Shael zuckte mit den Schultern. "Um ehrlich zu sein, ich weiß es nicht. Bis vor Kurzem war die Villa komplett unbewohnt. Doch gestern hat man mir erzählt, dass da jemand eingezogen ist. Leonardo an sich hat aber nicht viel mit der Stadt zu tun. Wie ich bereits sagte, er ist angeblich nicht von hier und ist für seinen Auftenthalt in dieser Villa eingezogen." Shael wollte weiter, aber die beiden waren wirklich beeindruckt von der Villa von Leonardo di Dragoneri. Irgendwann konnte er sie davon losreißen. "Tja, das war auch schon fast alles, was es hier zu sehen gibt. Hier ist dann noch die Kelterei, wo Rafael arbeitet." Sie gingen dann noch eine Weile weiter, bis sie an ein Shael wohlbekanntes Haus kamen. "So, das ist meine Hütte, wo ich wohne. Und wenn Ihr da runter seht, da ist auch schon wieder die Taverne. Es war mir eine Ehre."

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •