-
Waldläufer
Elly hatte schon seit den frühen Morgenstunden viel zu tun. Sie musste einkaufen und anschließend den Schankraum für den Abend herrichten. Der Tag fing schon nicht so gut an, nachdem sie keinen frischen Schinken kaufen konnte. Die ganze Ladung ist umgekippt und war nicht mehr zu gebrauchen. Deshalb mussten ihr Vater und sie etwas an ihren Menü ändern. Doch der Tag war da noch jung.
Mittags kamen auch schon die ersten Gäste und bis zum Abend wurde es immer voller. Die ganze Stadt schien anwesend zu sein.
Elly war schwer beschäftigt den Wünschen der Gäste nachzukommen.
Später am Abend waren aber auch seltsame Leute da. Da war eine Frau, die schon die dritte Portion Rührei aß und immer noch hungrig zu sein schien. Dort waren die drei sonderbaren Reisenden und Elly würde zu gerne hören, was sie zu erzählen haben. Sie versuchte immer etwas näher zu ihnen zu gelangen, doch immer wieder rief ihr Vater nach ihr oder es wurden neue Bestellungen aufgegeben.
Schon wurde wieder nach ihr gerufen: "Bringt mir bitte ein Bier, Brot, Käse und Rührei!". "Bin schon unterwegs." Elly hastete in die Küche, welche sich hinter der großen Theke befand und kam gleich darauf mit der Bestellung heraus.
"Hier bitte, ihr Rührei mit Käse und Brot und das Fass Bier.", sagte Elly lächeln und stellte alles auf den Tisch ab.
-
Legende
Bei der Kelterei hatte man sie abgewiesen- durch die Warenlieferung hatte niemand auch nur einen Augenblick Zeit um ihr Gehör zu schenken, ausserdem leide man, so verriet ihr zumindest einer der Knechte dort, selber an Engpässen was die Lebensmittel anging. Zumindest aus der Region um Düsterburg wurde immer weniger von den Bauern geliefert – es schien wie verhext, die Lämmer und Kälber die dieses Jahr geboren worden waren hatten einfach nicht lange überlebt und die Unfruchtbarkeit der Erde schien in diesem Jahr ihren Höhepunkt erreicht zu haben.
Auf der Suche nach halbwegs passablen Lebensmitteln um die Speisekammer ihres Herren aufzustocken stolperte Selene mit ihrem großen Marktkorb dann letztlich am Vormittag in das Dorfgasthaus „Zum polierten Panzer“ das sie bis heute gemieden hatte, da das Militär sich hier oft breitmachte um nach dem Dienst noch einen zu heben. Und vor dem Dienst. Und an den freien Tagen. Sodass eigentlich immer ein paar uniformierte Männer hier herumlungerten, die meist nicht die feinsten Umgangsformen hatten.
Allerlei seltsames Volk hatte sich dort versammelt. Der Wirt und seine Schankmagd waren in heller Aufregung, da in der Tat viel los war und es dauerte bis er sich ihr zuwenden konnte.
„Hab ihr vielleicht aufgeschnittenen Räucherschinken vorrätig, guter Mann? Ich würde euch auch gut dafür entlohnen.“
„Also ich kann dir Hackbraten verkaufen, Mädchen, aber Schinken ist aus. Hab seit einiger Zeit keine Lieferungen mehr bekommen und demnächst werde ich selber wohl auf Fischeintopf umsteigen müssen. Ich hab hier Gäste, die essen für 3! Wahrhaftig, darüber sollte man mal ein Lied schreiben - Saufen, das kann ja jeder, aber so essen wie die. Neee, das hab ich noch nich geseh'n.“
Enttäuscht kramte Selene nach der Einkaufsliste in ihrer Schürze. „Ah, sagt habt ihr dann vielleicht wenigstens Poliermittel?“ Nach einer kurzen Pause setzte sie noch hinzu - „Naja, euer Gasthaus heißt doch zum polierten Panzer?“ Mit einem Seufzer und einem Kopfschütteln ließ er sie dann am Tresen stehen.
Selene starrte verbissen auf ihre Schuhe. Ein Tag der so angefangen hatte, konnte kein gutes Ende nehmen. Ein Klappern lenkte ihren Blick auf das Treppenhaus im Hinterzimmer – dort kullerten gerade drei bunte Tiere die Treppe hinunter.
Beim hinausgehen schnappte sie ein „Man redete von Leichen, frisch vergraben die nachts einfach... verschwanden... und irgendwann wieder auftauchten..." von einem älteren Herren mit einer riesigen Knollnase und einem imposanten Schnurrbart auf. Sie kannte die Geschichte, die man kleinen Kindern in Düsterburg erzählte – vom Priester, der sich lebendig hatte begraben lassen. Aber das waren Ammenmärchen! Total verrückt, dieses Gasthaus, aber sie war ja gewarnt worden. Jetzt hoffte sie nur das man ihr glauben würde, was heute alles passiert war...
Zurück im Hause der von Buschs eilte sie so schnell sie konnte ins Speisezimmer wo sie schon von (wie befürchtet) Herrn von Busch und Rebecca erwartet wurde. Atemlos versuchte sie zu erklären, was geschehen war - „Verzeiht.... Herr....von Busch... Aber keiner der zahlreichen Händler hat den zarten Räucherschinken vorrätig gehabt, für den Düsterwald berühmt ist... Wahrhaftig, kein einziger! Ein Händler aus Königsberg aber... er sagte... das dort derzeit die Preise für sämtliches Fleisch – egal ob Rind, Geflügel, Wachteln, ja sogar für Tauben! - in kosmische Höhen geschossen sind. Und bei der Kelterei sagte man mir das aus der Region kaum noch Waren abgegeben wurden. Es gibt nichts, was die Bauern abgeben könnten. Schrecklich...“
Geändert von Viviane (08.11.2011 um 19:40 Uhr)
-
Puppet Vampire
Das Gespräch am Nachbartisch schien offensichtlich einen äußerst interessanten Verlauf angenommen zu haben - zumindest ließ der lautstarke Ausruf einer jungen Frau über "Tote, die ihren Gräbern entsteigen" darauf schließen. Es war also etwas an dem dran, was er über diese Gegend gehört hatte. Adryan wollte sich gerade so arglos wie möglich nach vorn beugen, um mehr von der Unterhaltung hören zu können, da erschien eine braunhaarige junge Frau an seinen Tisch und stellte mit den Worten "Hier bitte, ihr Rührei mit Käse und Brot und das Fass Bier." seine Bestellung auf dem Tisch ab und lächelte ihn an. Es war ein bezauberndes Lächeln, das Adryan dazu ermunterte, ebenfalls zu lächeln - ein in Anbetracht seines Zustandes sicherlich bedauernswerter Anblick - und zu sagen: "Habt Dank, hübsches Kind.". Und er fügte hinzu: "Sagt, wisst ihr, wer diese Fremden sind?"
-
Mythos
Vom Tresen her hatte Train das Gespräch einiger mitangehört und ging nun zu derem Tisch.
"Mein Herr, in eurem Alter glaubt ihr noch an Vampire und andere Legenden?"
Train lachte laut.
Berechtigungen
- Neue Themen erstellen: Nein
- Themen beantworten: Nein
- Anhänge hochladen: Nein
- Beiträge bearbeiten: Nein
-
Foren-Regeln