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Thema: [Vampire von Düsterburg] Freier Tag

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  1. #1
    Rowan war wütend. Nicht nur hatte er seinen Lieblingstee in seiner Residenz gelassen, hinzu kam noch, dass die Kutsche, die ihn nach Düsterburg bringen sollte, die der Fürst persönlich schicken sollte, nicht da war. Nachdem Rowan also über einen Tag lang auf eine Antwort gewartet hatte, blieb ihm nichts anderes übrig, als einen vorbeifahrenden Händler um Mitfahrt zu bitten. Somit dauerte es noch sehr viel länger, bis er endlich in Düsterburg ankommen sollte.

    "Nun gut, so machen wir denn aus der Not eine Tugend", sichtlich verärgert verzog sich Rowan auf den Karren des Händlers und zückte sein Buch, das er eh schon seit Tagen lesen wollte. "So kümmere er sich, seiner Tätigkeit nachzukommen und schleunigst seinen Weg nach Düsterburg zu finden, insofern er seines Obulus handhaft werden will." So begann die Fahrt, die ganze drei Tage in Anspruch nach und zu guter Letzt stoppte der Händler vor den Toren der Stadt "Bis hierher und nicht weiter. Bitte steigen sie aus." Rowan war nicht auf den abrupten Halt eingestellt, weshalb sein Buch vom Karren in den Dreck der Straße fiel. "So fehlt es ihm denn an nötigen Anstand, dass er sich nicht seines Mundes bediene und ein Wort der Obacht spräche? Nun denn, so nehme er seinen Lohn und verschwinde aus meinen Augen." Es war nicht so, dass Rowan immer so spräche, diese Art der Kommunikation war letztlich nur ein Zeichen davon, dass er wütend war und es kam nicht selten vor, dass sein Gesprächspartner nicht verstand, was Rowan ihm gesagt hatte. Aus diesem Grunde verschwand der Händler mit einer verwirrten Mine am Horizont.

    Rowan betrat die Stadt und war auf dem Weg zum Schloss Düsterburgs, doch musste er feststellen, dass niemandem, nicht einmal ihm Einlass gewährt wurde. Schlimmer noch: sie behaupteten sogar noch, niemanls eine Einladung geschickt zu haben. Vollkommen verärgert, suchte Rowan die nächstliegende Taverne auf, um sich abzuregen.

  2. #2
    In der Schankstube herrschte bereits reges Treiben, als Adryan die Treppe hinunter schritt und beim Eintreten in den großen Raum, in dem die Gerüche abgestandener Luft, Met, Hackbraten und verschütteten Bier um die Oberhand kämpften, für einen Moment langsamer wurde. Für einen kurzen Augenblick befürchtete er, die Gewalt über seinen Magen zu verlieren und damit auch dessen kläglichen Inhalt. An die Wand gelehnt versuchte er, wieder Herr über seinen Sinne und seinen Körper zu werden, die Beherrschung wiederzuerlangen, da fiel ihm ein leuchtendes Rot am Rande seines Sichtfeldes auf. Langsam, um seine Umbegung nicht erneut in Drehungen zu versetzen, wandte er den Kopf in jene Richtung und erkannte, dass das flammende Rot zu einer Frau gehörte - einer wunderschönen Frau in einem violetten Umhang, dessen dunkle Farbe ihr Haar beinahe wie einen Kranz lebendiger Flammen wirken ließ. Sie hielt sich in Begleitung auf und schien sich zu unterhalten, so viel konnte er in seinem abflauenden Kater erkennen.
    Mit ungelenkten Schritten und unter Mobilisierung sämtlicher Selbstbeherrschung ging Adryan langsam auf einen der Tische in der Nähe dieser Gruppe um die rothaarige Frau heran - sie hatten einen Hund bei sich, dessen Gebell einen wahren Sturm an Echos in seinem Schädel auslöste - und ließ sich seufzend auf eine der Bänke nieder. Mit vom Alkohol aufgerauter Stimme rief er nach der Bedienung: "Bringt mir bitte ein Bier, Brot, Käse und Rührei!". Ein Bier gegen den Kater war das, was er jetzt brauchen konnte, um seine Sinne wieder auf Vordermann zu bringen - denn schließlich war er nicht zum Spaß nach Düsterburg gekommen...

    Geändert von Simon (08.11.2011 um 18:25 Uhr)

  3. #3
    "Geschichten wollt ihr also hören?", unterbrach Grandy die Erzählung zwischen Dankwart und Marina. Das Bier hatte ihn etwas gelockert und die fröhliche Stimmung der Sängerin schwabte etwas auf ihn über.
    "Vielleicht wollt ihr dann von einer meiner Begegnungen mit wilden Kreaturen in der Ostmark hören.
    Ich war gerade aus dem Ne.. äh ... in die Ostmark gekommen und wollte mich ins örtliche Gasthaus begeben. Aus irgendeinem Grund stand droben in großen Lettern INN. Vielleicht weil man hINNein gehen sollte? Aber ich schweife ab. Auf meinem Weg begegnete ich einer Schar von grauenerregenden Monstern.
    Ich kann mich noch daran erinnern als wäre es am vorherigen Tage gewesen Sie hatten lange Ohren und ein flauschiges Fell, mit einer tiefschwarzen Färbung. Blut tropfte aus ihren Mäulern und sie sahen mich mit ihren finsteren Augen gebannt an. Um sie herum konnte man die sauber abgenagten Skelette von zahlreichen Kleintieren erkennen, sogar eine Katze hatten diese Bestien verzehrt. Wer weis wie lange sie die Bevölkerung schon terrorisiert hatten? Jemand musste ihnen ein Ende setzen!
    Ich wusste sofort, dass es ein Kampf um Leben und Tot werden würde. Die kleinen Biester waren schnell, kaum einer meiner Hiebe traf sie undd en ein oder anderen Biss musste ich einstecken. Es sah nicht gut aus. Sie hatten mich umzingelt und hinter mir war ein große Felswand. Ich konnte nicht fliehen. Doch kurz bevor ich am verzweifeln war, kam sie, aus dem Dickicht geschossen. Julie! (Sie hatte sich an einem Baumstamm etwas erleichtert) Mit ihrer Hilfe konnte ich schnell die Lage in den Griff kriegen und die Ungeheuer eins nach dem anderen ins Jenseits befördern."
    Er nahm einen langen Schluck von seinem Bierglas.
    "Hier seht. Ich hab sogar das Fell von einem als Erinnerung behalten."
    Grandy packte etwas aus seiner Reisetasche und legte es behutsam auf den Tisch. Es war das schwarze Fell eines nicht besonders großen Kaninchens, sogar die Ohren waren sehr geschickt gehäutet worden. Grandy war sicherlich talentiert in der Herstellung von Tierfellen.

    Geändert von Mivey (08.11.2011 um 18:34 Uhr)

  4. #4
    Aus den Augenwinkeln hatte Libra ihn bereits wahrgenommen, diesen beeindruckenden Mann, der sich an Nebentisch gesetzt hatte.
    "Marina, kennt ihr in dieser Stadt eigentlich noch andere Leute?", sprach sie die junge Frau an und ignorierte wohlweislich Grandys Heldengeschichte. Ja, sicher, ungemein heldenhaft, dieser ungehobelte Kerl, mit seinem Hund und...ach, was regte sie sich auf. Sie warf ihre roten Haare nach hinten und schob Marina die Reste ihres Hackbratens zu. "Anscheinend bevorzugen viele...Reisende...dieses Lokal." Unauffällig blickte sie dabei zu dem Fremden. "Oder wisst ihr irgendetwas über die Stadtbewohner? Man hört ja einiges über die von Buschs, selbst wenn man von außerhalb kommt. Vor wenigen Tagen habe ich in einer Schänke ein Gespräch gehört, laut dem diese Familie sehr mächtig sein soll. Und wo Macht ist, da ist auch Schmutz." Libra war sehr interessiert an solchen Klatschgeschichten. Natürlich.

  5. #5
    Sophia von Busch war seit jeher mit tiefem, traumlosen Schlaf gesegnet. Es gab nur zwei Dinge, die sie sofort erwachen ließen - der gelegentlich unruhige Schlaf ihres Mannes, und die leicht fröstelnde Kälte, wenn Caspar Morgens das warme Bett verließ, um zur Arbeit zu gehen. Gerade bei Letzterem gab es niemals Ausnahmen, sie schien eine Art Instinkt dafür entwickelt zu haben, wann ihre bessere Hälfte sich entfernte. Sie verbrachte zwar den restlichen Tag stets ohne ihren Mann, ohne sich besonders darum zu kümmern - es gab reichlich Interessantes und Abwechslungsreiches für eine Frau ihren Standes in Düsterburg - aber Morgens war es immer ein wenig ungewohnt, das große Bett erst einmal für sich alleine zu haben.

    So wachte Sophia auch an diesem Tag auf, regte sich aber nicht weiter, bis sich die leisen Schritte von Caspar aus dem Zimmer entfernt hatten. Sie wartete stets noch eine Weile bis zum Aufstehen, denn so früh, wenn der Geist gerade ausgeruht war, konnte sie am besten denken, und sich zum Beispiel kürzlich Gelesenes ins Gedächtnis zurückrufen, oder wichtige Entscheidungen für ihre Tagesplanung treffen. Heute wollte sie gleich Vormittags einen Spaziergang unternehmen, am besten direkt durch die Stadt - wovon sie sonst meist Abstand nahm, da man alles mögliche Gesindel treffen konnte - denn es war die beste Methode, auch interessante Informationen aufzuschnappen. Und vor allem, was viel wichtiger war, interessante Informationen zu verbreiten, welche in ihrem Fall meist aus einem Buch stammte, das sie gerade gelesen hatte. Üblicherweise begleitete Rebecca sie auf solchen Spaziergängen, und so beschloss Sophia, nach dieser zu rufen. Erst einmal musste sie sich ohnehin ankleiden, und dabei konnte sie die Dienstmagd sogleich von der Tagesplanung in Kenntnis setzen.
    Eine Weile lang geschah nichts, vielleicht war Rebecca auch noch mit Aufgaben von Caspar beschäftigt worden. "Selene!" ,rief Sophia stattdessen eben. Eine von den beiden würde sich wohl bequemen können, sich um ihre Herrin zu kümmern.

    Geändert von Lynx (08.11.2011 um 19:24 Uhr)

  6. #6
    Da die beiden Damen am Tisch sich entschieden hatten über die lokalen Bekanntheiten zu tratschen, fühlte sich Grandy etwas entäuscht, zählten Heldentümer so wenig heutzutage? Er konnte sich nicht daran erinnern, aber früher hätte er sicher eine Menge Bewunderung über seine Geschichte hervorrufen können. Etwas gelangweilt widmete er sich wieder seinem Hackbraten und packte das Fell des Killerkarnickels wieder ein.

    Ihm fiel auf das Julie etwas Suppe aß und dankte der Magd die gleich neben ihr stand und sie auch etwas streichelte. Da fiel sein Blick auf Dankwarts Amulett, dass unter seinem Umhang hervorschien.

    "Sag mal, Dankwart. Eins hast du mir noch gar nicht erklärt bei deiner Geschichte. Wie genau ist deine Familie eigentlich an dieses Heilige Amulett gekommen, dahinter muss es doch sicher eine spannende Geschichte geben?"
    , versuchte er eine Unterhaltung zu beginnen.

  7. #7

    Perhaps you've heard of me?
    stars5
    Nach dem kläglich gescheiterten Versuch das schöne Fell des Fremden zu bekommen, drehte er sich weg um den Mann nicht weiter zu belästigen. Er wollte sich nicht schon wieder in Schwierigkeiten bringen, vorallem da er neu in Düsterburg war. ''Ich glaube ich geh raus, etwas frische Luft schnappen'', sagte Thorben und trat durch die Tür die ein knirschendes Geräusch im Raum hinterließ.

  8. #8
    Shael knirschte. Seine Freunde waren nirgendwo in der Taverne zu sehen. Er hatte die ganze Taverne nach seinen Freunden abgesucht, aber von ihnen war nichts zu sehen. Seltsam. Sie waren doch sonst so pünktlich. Beim Hinausgehen stieß er mit jemandem zusammen. "Autsch!", machte er. "Oh, Verzeihung.", meinte Shael. "Ich hab Sie gar nicht gesehen." Dann fiel ihm das Gesicht auf. Obwohl er fast jeden Dorfbewohner vom Gesicht her kannte, so hatte er diesen hier noch nie zuvor in Düsterburg gesehen. "Sagt, seid Ihr neu hier in Düsterburg? Ich habe Euch noch nie zuvor hier gesehen."

  9. #9
    Rowans Laune hebte sich nur geringfügig, als er die Taverne betrat, die scheinbar "Wirtshaus zum polierten Panzer" hieß. "Ein seltsamer Name, für einen noch viel seltsameren Ort. Her Wirt, so erläutere er mir, welch Wegemittel diesen Ort in nächster Zeit verlässt!". Der Wirt schien ihn wohl nicht verstanden zu haben, Rowan setzte sich nun in Rage an und wollte sich zur Beruhigung eine Tasse Tee bestellen: "Bedienung, beschaffe sie mir eine Tasse des besten Tees dieses Landes, möge sie eilen, sodass dieser in Windeseile meine Lippen befeuchte!" Mit diesen Worten lehnte Rowan sich erst einmal zurück.

  10. #10

    Perhaps you've heard of me?
    stars5
    "Oh, Verzeihung. Ich hab Sie gar nicht gesehen.", entschuldigte sich der Mann höflich. Der Zusammenstoß schien ihm unangenehm. "Sagt, seid Ihr neu hier in Düsterburg? Ich habe Euch noch nie zuvor hier gesehen." ''Ich habe mich zu entschuldigen, werter Freund. Ich hätte besser aufpassen sollen! Und ja, ich bin erst kürzlich nach Düsterburg gekommen, doch ihr scheint mir wie ein Einheimischer.'', antwortete Thorben. ''Wie lautet euer Name?'' fragte er um sich bei seinem Gegenüber ordentlich zu entschuldigen.

  11. #11
    "Ah, weder das eine, noch das andere würde mir auf Anhieb einfallen Grandy. Aber ja, Talent hatte er, eine nahezu... göttliche Eingebung." Ein leichtes Schmunzeln hing auf den Lippen des alten Mannes "Euer Abenteuer war es allerdings definitiv wert, es wird uns garantiert bei unserer Aufgabe hier helfen und selbst wenn es uns nur moralisch unterstützt, aber... in den richtigen Händen wird es auch mehr tun können, dem seid euch sicher Grandy."

    Der Griff Dankwarts festigte sich um die Insignien seiner Familie, es war den Aufwand wert, er wusste, dass es den Aufwand wert war.

    "Ihr müsst mir immer noch genauer erzählen wie ihr beiden es geschafft habt, das Amulett, gerade in den Einöden, wiederzufinden"

  12. #12
    "Ihr solltet uns auch erstmal sagen, wie ihr es dort hin gebracht habt! Ihr als älterer Mann, auf Wanderschaft in den Bergen, oder wie? Nunja, wir haben einen Mann getroffen, der dort lebte, der uns auf die Spur brachte...Man, der war schon sehr gruselig, selbst ich unerschrockene Frau fand ihn mehr als unheimlich. Er war so...anders. Einsiedler? In den Bergen? In so einer Gegend? Das ist doch schon sehr wunderlich, vor allem, weil es ja nicht weit von dieser Stadt hier entfernt ist" Sie schüttelte den Kopf und wandt sich an den fremden Mann, der sich zu der Gruppe gesellt hatte: "Natürlich glauben wir nicht an Vampire, und Werwölfe, und an Killerkaninchen. Allerdings möchte unsere junge Freundin hier ein wenig Inspiration, und welcher Ort hat nicht solche alten Geschichten. Ihr wisst schon, was man den Kindern erzählt, damit sie nicht allein weglaufen." Nach dieser Rede schaute sie kurz in die Runde, um sich schliesslich wieder an Dankwart zu wenden

    "Dankwart, könntet ihr eventuell spezifizieren, was nun unsere Aufgabe ist?"
    "Ja, genau!" rutschte es aus dem Mädchen zu Füßen der Gruppe heraus.

    Geändert von Caro (08.11.2011 um 20:38 Uhr)

  13. #13
    "Frische Kirschen! Heute Morgen geerntet! Birnen! Eingelegte Äpfel! Was immer Ihr wünscht!"
    Das Geschrei einer Marktfrau hinter ihm erweckte Friedrichs Aufmerksamkeit. Interessiert näherte er sich ihrem Stand. Da erkannte er auch, wessen Stimme er da vernommen hatte. Es war Ava, eine junge Frau, deren Mann viel zu früh verstorben war, so dass sie sich nun alleine um ihre Obstfarm kümmern musste. Er konnte diese selbstsichere Frau gut leiden, die so tüchtig arbeitete und dabei nie ihren Mut zu verlieren schien, und so blieb er immer gerne für ein kleines Schwätzchen an ihrem Stand stehen.
    "Ava, meine Gute! Da hast du ja heute wieder feine Waren. Ich fürchte, die Kirschen werde ich mir nicht leisten können, aber einem Säckchen Birnen wäre ich durchaus nicht abgeneigt. Kannst du sie mir denn empfehlen? Und in was hast du die Äpfel denn eingelegt, von so etwas habe ich ja noch nie gehört! Eine neue Idee von dir?"

  14. #14
    "Ava, meine Gute! Da hast du ja heute wieder feine Waren. Ich fürchte, die Kirschen werde ich mir nicht leisten können, aber einem Säckchen Birnen wäre ich durchaus nicht abgeneigt. Kannst du sie mir denn empfehlen? Und in was hast du die Äpfel denn eingelegt, von so etwas habe ich ja noch nie gehört! Eine neue Idee von dir?"
    Erfreut sah Ava Friedrich an. Sie lächelte und drückte ihm eine Birne in die Hand. "Probier nur! Sie sind sehr saftig, ich habe diesen Morgen selbst ein paar davon gegessen!" Er biss ein Stück von der Birne ab und nickte anerkennend. "Warte einen Moment! Ich werde dir gleich ein Säckchen füllen. Und die Äpfel... es mag ein wenig seltsam klingen, Äpfel einzulegen, aber das ist keineswegs eine neue Idee, sondern in Russland ein sehr beliebtes Rezept. Man kann sie aber auch in Weiswein einlegen, doch der war zu teuer..." Sie sah ihn fröhlich an. "Du kannst welche haben, wenn du magst."

  15. #15
    Glücklicherweise lies der Tee nicht lange auf sich warten und mit jedem Schluck konnte Rowan sich ein bisschen mehr beruhigen. "Es scheint wohl so, dass ich hier noch eine Weile feststecken werden. So sollte ich denn eine Bleibe finden, die meinen Ansprüchen genügt. Nundenn, als meisterhafter Jäger, der ich bereits die größten und gräßlichsten Kreaturen niederstreckte und somit weit über alle Grenzen hinaus bekannt bin, will ich mich auf die Jagd nach einer Bleibe machen. So spreche er denn Herr Wirt, wo kann meine Wenigkeit eine passende Bleibe finden?", anscheinend waren die einfachen Bürger wirklich nicht an solch eine Ausdrucksweise gewöhnt, der Wirt schaute noch immer ein wenig verwirrt drein, als Rowan ihn nach einer Bleibe fragte. Stumm und ohne irgendeine Ahnung, was er tun sollte, verwies jener den jungen Grafen auf das Haus, was sich in unmittelbarer Nähe zur Taverne befand, in der Hoffnung, dass Rowan ging und am besten nie wieder käme. "Habt Dank, werter Herr, nehmt dies Gold, als Anzahlung für das Getränk." Mit diesen Worten verließ Rowan das Gasthaus und eilte über die Straße. Noch immer war der Wirt verwirrt, allerdings war es weniger die Sprache, als viel mehr die Tatsache, dass dieser Mann in kürzester Zeit von fordernd zu wohlwollend gewechselt war.

  16. #16
    "... acht... neun... und damit wären es alle!"

    Nachdem er mit einer letzten vorsorglichen Zählung fertig war, trat er vom Wagen zurück und betrachtete ein letztes Mal abschätzend die Ladung, die aus Weinfässern sowie Kisten mit bereits in Flaschen abgefülltem Wein bestand. Sein Vater würde zufrieden sein. Abschließend ging er nach vorne zum Fahrer und zog den Brief aus seiner Tasche.

    "Hier sind wie üblich die Zahlen für meinen Vater. Wir sehen uns dann, wenn sie wieder da sind. Gute Fahrt."

    Der Fahrer steckte den Brief ein, drückte Rafael noch einmal zum Abschied die Hand und schwang sich dann auf den Bock. Langsam trabten die Pferde an und zogen den Wagen in Richtung Stadtausgang. Beim ersten Mal hatte Rafael den Wagen noch bis zum Stadtausgang begleitet, doch inzwischen hatte er das aufgegeben. Er wusste, die Ladung war in guten Händen.

    Er streckte sich. Heute gab es nichts mehr zu tun; nach dem Verladen hatten die Angestellten immer den Rest des Tages frei, und somit war auch seine Arbeit für heute beendet. Er warf einen Blick in den Himmel, der sich, nachdem sich der Frühnebel verzogen hatte, in einem strahlenden Blau präsentierte. Er würde wohl einen Spaziergang durch die Stadt machen und anschließend im Rathaus seine Stimme für den neuen Bürgermeister abgeben. Allerdings war er sich noch nicht ganz sicher, für wen er stimmen sollte. Caspar von Busch wäre eigentlich die logische erste Wahl, da auch er im Handelsgewerbe tätig war, allerdings war er ihm persönlich nicht gerade sympathisch...
    Rafael vertrieb den Gedanken. Er hatte noch den ganzen Tag Zeit, seine Wahl zu treffen, und letztendlich würde seine Stimme wohl auch kaum den entscheidenden Ausschlag geben. Stattdessen wollte er das schöne Wetter genießen und sich mal wieder ein wenig in der Stadt umsehen.

    Nachdem er eine Weile ohne konkretes Ziel herumgezogen war, stellte er fest, dass er sich dem Marktplatz näherte. Plötzlich hörte er eine Stimme, die frisches Obst anpries. Da daraufhin prompt sein Magen anfing zu grummeln, beschloss er lächelnd, der Stimme zu folgen. Sie führte ihn zu einem Stand einer Bäuerin. Überrascht stellte er fest, dass sich hier beeits jemand befand, den er kannte. Da die Bäuerin gerade dabei war, seine Waren zusammenzupacken, sprach Rafael ihn an.

    "Guten Tag Herr Miller, schön, sie wieder einmal zu sehen. Haben sie auch das schöne Wetter zum Anlass für einen kleinen Stadtbummel genommen?"

  17. #17
    Grandy plichtete Libra bei.
    "Ja, die Eisöden waren schon ein kaltes Fleckchen Erde. Mir tun immer noch die Armee weh vom ganzen Seil klettern, ein wirklichen Weg da hinauf gibt es ja nicht. Und der ganze Schnee, da lernt man erst wirklich die Wärme eines Kaminfeuers schätzen. Ich kann bis heute nicht verstehen, wie dieser Eremit da droben überleben kann. Wild gab es dort kaum, und von den Schneehasen kann man sich auf dauer auch nicht ernähren, die haben bei weitem nicht so viel Fleisch ansich wie die im Tal lebenden Hasen, vertraut mir ich weiß wovon ich spreche.
    Wie wären sogar fast eine Klippe hintergefallen, als wie das Amulett bergen wollten."

    Geändert von Mivey (08.11.2011 um 21:17 Uhr)

  18. #18
    Nachdem sie sich vergewissert hatte, dass weder der junge Herr, noch seine Gemahlin noch etwas bräuchten, begab sich Rebecca aus dem Haus. Kein Schinken? Für die relativ frische Magd vielleicht. Aber der alte Wirt in der Taverne hatte immer etwas Schinken irgendwo gelagert, selbst wenn irgendwo eine dunkle, vergessene Ecke des Kellers meint. Es konnte nicht falsch sein, extra Schinken aufzutreiben, gemäß dem Fall, dass Selene am folgenden Tag wieder ohne auftauchen würde. Der Zorn des Herren ist zu aller Zeit zu vermeiden. Schnellen Schrittes bewegte sich Rebecca durch die Straßen. Sie lebte noch nicht lang in Düsterburg, aber kannte die Straßen schon gut genug, um die schnellsten Pfade im Menschenstrom zu finden. So kam sie schließlich ohne Probleme an der örtlichen Taverne an. Es war schon ein paar Wochen her, seit sie das letzte mal hier war und sie war froh darüber. Diese Kaschemme gehörte zu den niedrigeren Vergnügungsstätten der Umgebung. Man konnte dort einiges finden, was es woanders in der Stadt nur selten oder nicht gab, von bestimmten Alkohol über begehrten Schinken bis hin zur Beulenpest. Manchmal konnte man sich nicht aussuchen, was davon man wieder mit nachhause nahm. Und für die Wenigsten war es der Schinken.

    Rebecca öffnete die Tür und fand ungewohnt reges Treiben dort. Verdutzt über die vielen anwesenden, wahrscheinlich Ahnungslosen Gäste bewegte sie sich langsam zur Schankausgabe, während sie versuchte Gesprächsfetzen der bunten Neuankömmlinge aufzunehmen.

  19. #19
    "Ich bin Shael". sagte er. "Aber ich hab auch nicht ordentlich aufgepasst. Mir ist etwas sauer aufgestoßen, dass meine Freunde, mit denen ich mich in der Taverne verabredet hatte, mich links liegen gelassen haben." Er dachte nach. "Vielleicht habt Ihr ja Lust mit mir in die Taverne zu gehen? Oder ist eher ein Ausflug durchs Dorf für Euch interessanter?" Ein Neuling also, alles klar. Eigentlich war er ja ganz sympathisch. "Was genau treibt euch eigentlich in diese Gegend? Düsterburg ist sicherlicht nicht gerade das attraktivste Reiseziel für jemanden."

  20. #20

    Perhaps you've heard of me?
    stars5
    ''Wohlan, Shael. Ihr könnt mich Thorben nennen.'', antwortete er. ''Die Taverne ist wahrlich kein schlechter Ort, doch eine Führung durch Düsterburg trifft im Moment eher meinen Geschmack!'' Das Angebot nahm er natürlich dankend an. ''Ein richtiges Ziel habe ich nicht, doch die Gerüchte die in letzter Zeit herumkursieren haben mein Interesse geweckt!'' Ein leichter Wind hauchte Thorben ums Ohr...

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