Rafael fühlte sich wie das sprichwörtliche fünfte Rad am Wagen. Die zwei alten Männer zankten sie wie zwei... nun ja, wie zwei alte Männer und schienen seine Anwesenheit völlig vergessen zu haben. Seine wenigen Versuche, in die Konversation einzusteigen, wurden komplett ignoriert (oder auch übertönt), und so konnte er nichts weiter tun, als im Schlepptau der beiden hinterherzutrotten.
Als sie schließlich am Rathaus ankamen, und die beiden immer noch keine Anstalten machten, sich zu beruhigen, beschloss er, dass es für diesen Tag genug war.
"Also, ich gehe dann schon mal vor."
Wieder gab keiner der beiden zu erkennen, dass er ihn gehört hatte. Trotzdem setzte er noch ein "Ich wünsche ihnen noch einen schönen Tag und hoffe, dass wir uns bald widersehen." dazu, bevor er die beiden schließlich komplett sich selbst überließ und allein ins Rathaus ging.
Als er einige Minuten später wieder heraustrat, mit dem Gewissen, dem nach seinem Ermessen besten Kandidaten seine Stimme gegeben zu haben, blickte er sich um. Die Schatten wurden bereits länger, und die Sonne senkte sich den Hausdächern entgegen. Es war wohl an der Zeit, nach Hause zu gehen, zu Abend zu essen und sich geistig schonmal auf den morgigen Tag einzustellen. Im Großen und Ganzen zufrieden mit dem Verlauf des Tages, machte er sich auf den Weg.