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Thema: [Vampire von Düsterburg] Freier Tag

  1. #101
    Train schüttelte den Kopf, als Grandy seine Waffe zog - doch der alte Mann beruhigte ihn wieder.
    "Eine seltsame Stimmung liegt in der Luft ...", murmelte er.
    "Ich spüre ...etwas ...finsteres ..."

  2. #102
    Düsterburg stand auf dem Wegweiser geschrieben. Ein Schauer lief Elizabeth über den Rücken, als sie die Weggabelung hinter sich ließ und sich unsicheren Schritts auf die Stadt zubewegte. In ihren Manteltaschen klirrten allerlei Phiolen, Amulette und Schmuckstücke und sie verströmte einen stechenden Geruch, der vorallem dem Knoblauch geschuldet war. Wer zu diesen Zeiten durch diese Landstriche reist, muss schließlich vorbereitet sein!
    Düsterburg sah aus, als wäre es nicht so unbedingt vorbereitet, was immer eine hervorragende Gelegenheit war diversem Inhalt ihrer Manteltaschen ein neues Zuhause zu verschaffen. Und dabei einen Riesenreibach zu machen. Man musste das Ganze nur klug angehen - ein Talent, mit dem Elizabeth leider nicht gesegnet war.

  3. #103
    Auf dem Weg zum Antiquariat hatte sich Rafael endlich wieder gefangen. Trotzdem nahm er sich vor, sich bei Ava zu entschuldigen, wenn er sie das nächste Mal sah. Dass er wegen einer unschuldigen bemerkung völlig die Orientierung verlor... Schließlich schaffte er es, die Gedanken daran abzuschütteln.

    Nachdem sie das Antiquariat erreicht und verschlossen gefunden hatten, erwähnte Herr Miller die Bürgermeisterwahl. Während sie sich unterhielten, schlenderten sie in gemächlichem Tempo in Richtung Rathaus.

    "Oh ja, die Bürgermeisterwahl. Hm, ich hab mir auch schon Gedanken gemacht, bin aber noch zu keinem endgültigen Entschluss gelangt. Vor allem finde ich es etwas seltsam, dass es keine feste Kandidatenliste gibt. Theoretisch könnte ich sogar für mich selbst stimmen, obwohl ich nicht einmal ein richtiger Düsterburger bin...
    Aber wenn man dieses seltsame Verfahren außer acht lässt, denke ich, dass nur eine Handvoll Kandidaten ernsthaft in Betracht kommen. Zum einen natürlich Caspar von Busch. Er macht zwar einen kompeteten Eindruck, aber ich denke, es würde schwierig für ihn werden, wenn er Geschäft und Stadtvorstand unter einen Hut bringen müsste. Zudem wirkt er nicht gerade wie ein Mann des einfachen Volkes. Dann Edmond Dantes. Leider kenne ich ihn nicht gut genug, um eine ordentliche Einschätzung vorzunehmen, aber er verkehrt mit dem Düsterburger Adel, was ihm durchaus einen gewissen Vorteil verschaffen könnte. Und zuguterletzt noch Wilhelm Wenning. Er macht einen recht gebildeten Eindruck, eigentlich sogar fast zu gebildet für einen einfachen Sekretär, und da er bereits im Rathaus tätig ist, dürfte er auch über gewisse Vorkenntnisse verfügen. Ja, meiner Einschätzung nach, wird es letztendlich auf einen dieser drei hinauslaufen. Oder denken sie, das noch jemand anderes ernsthafte Aussichten auf die Position hat?"

  4. #104
    Das Met schmeckte vorzüglich, auch wenn es Havelocks Meinung nach, den Bediensteten heutzutage an Fürsorge für deren Gäste mangelte.
    Als er so in Gedanken versunken an der Theke saß und vor sich hin schlürfte, donnerte plötzlich hinter ihm lautes Gebrüll durch das Gasthaus. Einer der Abenteurer; "Der Anführer..." dachte er sich; zog behende ein grobes Langschwert und fuchtelte damit vor dem Gastwirt herum.
    "Wusste ich es doch... versuchen ständig andere Leute, mit ihren Metzger-Instrumenten, zu durchbohren." Doch flaute der Streit, dank des mutigen Eingreifens der Magd schnell ab. "Wohlwahr auch ich kann mich irren, die Bediensteten zeigen doch einiges an Fürsorge in diesem Laden." Ein kurzer nachdenklicher Blick; "Hmm... Fürsorge..., Laden..., Instrumente... Verdammter }#?%§!!" Da hatte er doch glatt seinen Stammkunden, den Komponisten Herrn Miller und seine Partituren vergessen. Seinen verdammten einzigen Kunden!!!
    Schnell griff er nach seinem Stock und eilte aus dem Gasthaus auf die Straße hinaus, den Trubel hinter sich zurücklassend. Hätte ein Bekannter ihn jetzt bei seiner Hast durch die Gassen beobachten können, wäre er erstaunt gewesen, wie geschickt sich der alte Kerl, trotz seiner Behinderung, durch die Menschenmenge bewegen konnte. Mittlerweile stand die Sonne bereits fast in ihrer Blüte und die Gassen Düsterburgs waren nicht gerade das, was man unbevölkert nennen konnte. Einiges Gezeter, umgestoßene Hühnerkäfige und eine fast zerbostene, seltene Glasscheibe später, kam Havelock vor seinem Antiquariat an.
    "Er ist schon weg! Verflucht und Krevetten!" Doch ein Blick die Straße hinauf zeigte, dass Herrn Miller, in Begleitung des jungen Händlers Raphael Firas, noch nicht sehr weit gekommen war.
    "Herr Miller, warten sie..." japste er als er den beiden hinterher humpelte. "Ihre... *japs* ...Ihre Partituren..."

    Geändert von Mr.Räbbit (10.11.2011 um 17:14 Uhr)

  5. #105
    Ob ihr die Antwort gefiel, die sie von den beiden Männern bekam, die von ihrem Aussehen, gelinde gesagt, irritiert waren, konnte Grandy nicht mit Sicherheit sagen. Ihr regungsloses Gesicht ließ keine Schlüße darauf zu, was sie dachte. Auch wenn ihre Blicke ihm etwas unangenehm wurden, sie sprach relativ direkt mit ihm, als wären sie vertraut, vielleicht waren sie das auch. Grandy konnte sich an nichts erinnern, vielleicht hatte er sie vor seiner Amnesie schon einmal gesehen, gar mit ihr gesprochen, aber das war zu weit hergeholt.

    "Nun, werte Dame, sie müssen uns entschuldigen, wir haben ja noch eigene Angelegenheiten und sie ... äh.. sind sicher auch beschäftigt. Es ist schon nach Mittag und als Reisende müssen wir natürlich ein Bett für die Nacht finden. Sie verstehen?" Mit dieser Erklärung entfernten sich die beiden und das Dienstmädchen, das ihr seltsames Interesse an Grandy immer noch nicht verloren hatte, blickte den beiden nach als sie das Wirtshaus verließen.

    "Gott, wie die sich kleidet...", murmelte Grandy zu sich selbst und atmete wieder die frische Stadtluft ein. Die Sonne war bereits deutlich über ihrem Zenit, wie schnell die Zeit bei Hackbraten und Bier vergeht... Die Stadt war auch viel geschäftiger als zu den frühen Morgenstunden. Man konnte mehrere Händler sehen, die ihre Karren, vermutlich zum Marktplatz, schlepten oder neue Lieferungen erledigten. Reges Treiben herrschte überall.

    "Ich glaube kaum, dass wir Libra so schnell finden, aber die werden ja kaum wissen wo das Hotel ist, wo wir übernachten wollen. Weißt du wo es in der Stadt etwas zu sehen gibt, Dankwart? Bei ihrem Spaziergang werden die ja sich kaum beeilen und wir könnten sie immer noch einholen."

    Geändert von Mivey (09.11.2011 um 22:50 Uhr)

  6. #106
    Nachdem der Kutscher verarztet war drückte er Chester ein Päkchen in die Hand, damit er es an seiner Stelle ausliefern konnte.
    "Das soll zu dem verlassenen Haus östlich der Stadt gebracht werden. Keine Ahnung wieso ich es dem Empfänger nicht persönlich überbringen kann, zumal es heute noch vor Sonnenuntergang abgegeben werden soll. Also spute dich gefälligst! Das bist du mir schuldig!"
    Die Geschichte klang zwar etwas seltsam, aber irgendwie musste er ja seine Schuld begleichen. Somit machte er sich auf den Weg zu den Stadttoren, wo ihm ein beißender Geruch in die Nase stieg.
    "Was ist das denn für ein Gestank?"
    Er musste nicht lange auf eine Antwort warten, denn kurz darauf bog eine Frau um die Ecke deren Mantel so ausgebeult war als hätte sie gerade jemanden um all seine Habseligkeiten erleichtert. Als wäre das noch nicht seltsam genug trug sie doch tatsächlich Knoblauch um den Hals, als erwarte sie jederzeit von einem Vampir angegriffen zu werden. Aber vielleicht wollte sie auch einfach andere Menschen von sich fern halten. Das klappte jedenfalls wunderbar. Chester beschleunigte seine Schritte um so schnell wie möglich von ihr wegzukommen.

    Kurz darauf erreichte er das verlassene Haus. Er verweilte zwar noch nicht lange in Düsterburg, aber in der Taverne hatte er schon einiges an Spukgeschichten über das Haus gehört. Angeblich verschwinden immer mal wieder Kinder die wegen einer Mutprobe versuchen eine Nacht in dem Haus zu verbringen, aber das diente sicher nur zur Abschreckung.
    Vorsichtig öffnete Chester die Tür, schließlich konnte man nie wissen was für Gesindel sich hier vielleicht versteckte. Bildete er sich das nur ein, oder roch es hier drin tatsächlich nach Schinken?
    Er stellte das Päkchen ab und sah sich in den Räumen um, aber abgesehen von ein paar Ratten schien sich hier niemand aufzuhalten. Wahrscheinlich hatte er sich den Geruch nur eingebildet. Schulterzuckend verließ er das Haus wieder und machte sich auf dem Weg zur Taverne.

  7. #107
    Edmond war nun auch zu den Frauen gestoßen, und ließ es sich wie immer nicht nehmen, besonders charmant zu sein. Auch wenn sein genauer Rang in der hiesigen Gesellschaft nicht genau festgelegt war, wusste er wenigstens, wie man mit Damen umzugehen hatte. Der etwas eisige Blick von Libra überraschte Sophia deshalb sehr. Dies war es eher, was sie verwirrte, als die Aussage, die darauf folgte.
    "Nunja, man hört ja so einiges über den Düsterburger Adel...vor allem über den Umgang mit seinen Dienstboten."
    Sophia hatte sich niemals mit Kritik oder Ablehnung befassen müssen, zumindest nicht an ihrer eigenen Person. So erkannte sie nicht, dass Libra mit scharfer Stimme gesprochen hatte, und sie herausfordernd ansah. "Ach, tut man das?" ,fragte Sophia deshalb mit einem leichten Lächeln. Sie fragte sich, ob Selene in den Augen der beiden Reisenden keine adäquate Begleitung für Frau von Busch war, oder ob es genau umgekehrt war - ob Selene eine reizende Begleitung und hübsche Ergänzung zur Schönheit der Herrin war. Was auch immer es war, die Frage blieb unbeantwortet, denn Libra wurde von Edmond angesprochen, der vermutlich einfach die Situation entschärfen wollte.
    Sophia lauschte dem weiteren Gesprächsverlauf nur halbherzig. Bisher war der Tag nicht ganz nach ihren Vorstellungen gelaufen, und langsam war sie das Herumstehen unter all den Fremden etwas leid.
    "Meine Damen, ich verabschiede mich. Ich wünsche noch einen schönen Aufenthalt in Düsterburg." Sie lächelte wieder leicht. "Edmond, wir sprechen uns ein anderes Mal."
    Sie nickte Selene als Zeichen zum Gehen zu. "Ich denke, mir ist es heute zu warm, um noch länger herumzuflanieren. Wenn wir zu Hause sind, bist du vorerst von deinen Diensten entlassen, ich werde mich ein wenig hinlegen."

    Geändert von Lynx (09.11.2011 um 23:48 Uhr)

  8. #108
    Miller wollte gerade zu einer längeren Ausführung über die in Betracht kommenden Kandidaten für die anstehende Wahl ausholen - denn er war hier ganz anderer Ansicht als der junge Rafael Firas - da vernahm er auf einmal ein Japsen und Schnaufen hinter ihm, aus dem die Worte "Herr Miller" und "Partituren" hervordrangen. Er drehte sich um und verschränkte die Arme. Der Antiquar Havelock humpelte und keuchte ihm entgegen, sichtlich erregt. Offenbar war ihm gerade noch rechtzeitig eingefallen, dass die beiden verabredet gewesen waren. Mit grimmigem Gesicht ließ er den armen Mann noch das letzte Stück überwinden. Seine Laune besserte sich dabei.
    Als Havelock sie erreicht hatte, war er ganz außer Atem. Vornüber gebeugt schnaufte er und brachte hervor:
    "Ihre Partituren... ich habe sie. Es tut mir leid, ich hatte es ganz vergessen und... puh... ins Wirtshaus gegangen."
    Friedrich Miller konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen, und in just diesem Moment war sein Ärger auch wieder verflogen. Da hatte er es geschafft, diesem alten Sturesel eine Entschuldigung abzuringen! Normalerweise endeten Gespräche der beiden häufiger in einem lauten Gezeter. Doch beide wussten sie, dass sie aufeinander angewiesen waren, denn außer dem Antiquar kannte Miller niemanden, der ihn mit neuen Stücken versorgen konnte, und Miller seinerseits war so einer der wenigen Stammkunden des Antiquars, wenn nicht gar der einzige.

    "Da siehst du es, Rafael!", rief Miller aus. "Welche der von dir genannten Personen würde sich so für ihre Mitbürger einsetzen! Ich sage dir, was diese Stadt braucht, sind nicht edle Herrschaften, die sich nur um die Vermehrung ihres eigenen Wohls kümmern, sondern alte Sturesel mit dem richtigen Maß an Pflichtgefühl. Ich will nicht sagen, dass unser Havelock hier der beste Mann für das Amt des Bürgermeisters wäre, aber so einer ist mir immer noch lieber als alle Hochwohlgeborenen zusammen."
    Die Partituren wechselten den Besitzer und Miller überreichte Havelock die vereinbarte Summe. "So, das hätten wir. Da Sie für heute keine Kundschaft mehr erwarten dürften, können Sie sich ja vielleicht die Zeit nehmen und uns Ihre Meinung zur Wahl des Bürgermeisters mitteilen. Die würde mich ja brennend interessieren! Ich für meinen Teil denke, dass auch eine tüchtige Seele wie Ava geeigneter wäre als der Herr von Busch, nur möchte ich ihr, ehrlich gesagt, nicht noch weitere Pflichten aufhalsen. Und der Priester hat sich immer für das Wohl seiner Gemeinde gesorgt, aber als ich kürzlich mit ihm darüber sprach, wehrte er leider heftig ab. Wer weiß, vielleicht wissen die Bewohner Düsterburgs auch nur zu gut, was da auf sie zukäme - man kennt ja seine Pappenheimer. Vielleicht wäre auch ein neues Gesicht gar keine schlechte Idee, jemand mit einem unkorrumpierbaren Pflichtgefühl, gottgläubig und mit dem Herzen am rechten Fleck. Aber diese Menschen sind ja heute rar gesät."

  9. #109
    Nachdem sich Talis dann doch ein Bier genehmigt hatte, die Bediehnung hatte diesmal ewig gebraucht, entschied er durch die Stadt zu schlendern, das Gespräch mit diesem Grandy war ansprechend gewesen und so beschloß er sie zu suchen, Geschäft war Geschäft. Während seines Stadtbummmels war er, aus nachvollziehbaren Gründen in Gedanken versunken und achtete wenig auf andere, was ihm einige Flüche eintrug welche er kurz pampig und drei mal schlimmer zurückgab bis er den Umhang des Herrn Grandy in der nicht allzu weiter Ferne sah, nicht weit von Talis` Laden entfernt." Wohin des Weges?" fragte er Grandy leicht anrempelnd. "Wie ich sehe schlendert ihr noch ziellos umher, mein Laden ist gleich dadrüben. Ich würde gerne die Felle sehen, von denen ihr spracht." Ohne darauf zu achten, ob die anderen reaierten ging er mit der ihm innewohnenden Portion Rücksichtslosigkeit in Richtung des Ladens. Was ihn wohl dort erwarten würde...

  10. #110
    "Die...Bürger...meisterwaaaargh...dieses verdammte Bein!" schnaufte er und klopfte auf seine schmerzenden Waden, wobei seine Hosentasche durch die soeben erworbenen Münzen hell klimperte. "Ich muss zugeben, ich hatte die Wahl beinahe vergessen, Herr Miller..." sagte er zu dem Komponisten, als er wieder zu Atem gekommen war. "Ich denke es kann nicht Schaden dem Adel ein wenig den Wind aus den Segeln zu nehmen. Wir leben in neuen, bedrückenden Zeiten und es wäre an der Zeit, dem Mittelstand das Ruder in die Hand zu legen."
    Ein kurzer Blick zu Raphael, "Vielleicht sogar ein Handelsmann, der weiß die finanziellen Nöte der Stadt in die richtigen Bahnen zu lenken." Er verzog auf dramatische Weise die Augenbrauen und blickte Miller mit leicht verdrießlicher Miene an. "Was die Götter anbelangt, so habe ich Euch wohl oft genug erklärt, was ich davon halte. Wer gesehen hat was ich auf meinen Reisen gesehen habe, dem fällt es schwer den Blick in den Himmel zu richten und auf sphärische Geschicke zu vertrauen." Insgeheim freute er sich bereits auf einen hitzigen Gedankenaustausch mit dem Komponisten, welcher bei den beiden stets in einem aufgeregten, aber informativen gedanklichen Machtkampf mündete, aus denen stets 2 Sieger hervortraten, da beide von ihren eigenen Meinungen soweit überzeugt waren, das eine intellektuelle Niederlage keine Option war.

    "Nun wenn die Herren sich ohnehin die Mühe machen das Rathaus zu besuchen, so würde ich mich anschließen, unter der Bedingung, dass Sie mir nicht schon wieder von ihren nutzlosen Schülern erzählen, Herr Miller"

  11. #111
    Kurz schaute Dankwart dem unhöflichen Mann nach der seinen Gefährten einfach so anrempelte und ohne die beiden eines Blickes zu würdigen weiterging.
    "Die Stadt ist wahrlich nicht mehr das, was sie einmal war..."
    Er schaute zu Grandy herüber, ging garnicht erst auf den Mann ein der bereits um eine Ecke bog, "Sehenswerte Dinge gibt es hier, sicher, doch mir wäre es lieber erstmal das Hotel aufzusuchen, Zimmer zu sichern und dann unsere Libra zu suchen. Auch wenn es nicht immer so scheint... aber in dieser lebendigen Hülle stecken alte Knochen." Ein wahrlich herzlicher Blick, ein keckes Lächeln, fröhlich und belustig folgt auf die letzten Worte. "Die Sonne geht auch bald unter und bevor das passiert wäre ich gern umgeben von vier Wänden, sicher und vorallem... schön warm"

    Dankwart schaute gen Himmel, er wusste, dass es nur ein Gefühl von Sicherheit sein würde, doch auf seine alten Tage, war das besser als nichts. Aber er hatte sich nicht hierhin begeben um nun vor Angst einen Rückzieher zu machen.
    "Wenn wir noch Zeit haben bis wir Libra gefunden haben, können wir uns gern auf den Marktplatz in der Mitte der Stadt begeben, in meiner Jugend war ich oft und gern dort, das geschäftige Treiben ist immer mal wieder einen Blick wert. Die zahlreichen Stände, der Geruch von Fleisch, Fisch und Obst, Marktschreier die ihre Waren anpreisen, immer wieder einzigartig."

  12. #112
    Selene begleitete Frau von Busch nach diesem Zwischenfall wieder zurück ins Haus um ihre zarte Haut nicht den sengenden Sonnenstrahlen auszusetzen, nicht jedoch ohne sie an die anstehende Bürgermeisterwahl zu erinnern.

    Um den Sonnenschirm und den steifen Hemdkragen der Dienerschaftsuniform erleichtert eilte Selene dann mit dem Einkaufskorb los um Kirschen zu besorgen - und um noch einen Blick auf Edmond zu werfen, der mit ihrer Herrin gut befreundet war und für dessen Reden Selene Feuer und Flamme war - Menschen wie er trugen ein Feuer im Herzen, das andere beflügeln konnte. Und ihre Seele schien aufzublühen wenn sie in der Nähe von solchen Menschen war.

    In ihren Gedanken von einer Zukunft als alleinschaffende Frau mit ein oder zwei Liebhabern vertieft, umgeben von Menschen die angesichts ihrer Backkunst ihre Herzen öffneten und sich leidenschaftlichen Reden wie die von Edmont zu öffnen, bemerkte sie nicht wie sich die hochgesteckte Haarschnecke löste und eine lange goldene Locke unter ihrer Haube hervorstahl. Und sie bemerkte nicht, wohin sie lief, zu gut kannte sie die engen Straßen und Gassen der Stadt und zu voll war ihr Kopf mit Tagträumereien.

  13. #113
    "Dieser Kaufmann Talis hätte wirklich warten sollen. Jetzt sofort kann ich ja nicht kommen. Naja, egal. Ich sehe ja seinen Laden von hier aus, meine Sachen verkaufen kann ich noch später.", sagte er mehr zu sich selbst als zu jemand anderem, und blickte Talis nach der ohne auf sie achten weiter maschiert war. Die Händler in dieser Stadt schienen es eilig zu haben.
    Grandy wandte sich wieder zu Dankwart.
    "Bist du dir sicher wir werden sie dann immer noch finden können? Naja gut, du kennst dich hier aus, ich werd da nicht streiten. Das Hotel sollte .."
    Er blickte sich etwas um und versuchte an die Beschreibung nachzudenken, die ihm der Kaufmann gegeben hatte.
    "dort drüben sein. Ich hab die Beschreibung noch im Kopf."


    Dankwart folgte Grandy, dieses Hotel schien relativ neu zu sein und Dankwart vertraute auf Grandys Erinnerung. Was noch als ein sicheres durch Düsterburg schreiten begann, endete jäh in Verwirrung und die Beschreibung des Kaufmanns oder das woran sich Grandy erinnern konnte, ließ viel zu wünschen übrig. Immer wieder bogen sie eine dunkle Sackgasse ab, oft gefüllt mit Abfällen, Dreck und jede Menge Ratten, mehrmals mussten sie festellen, dass sie im Kreis gelaufen waren und selbst als sie die vorbeilaufenden Fußgänger um Hilfe baten, bekamen sie oft nur einander wiedersprechende Beschreibungen. Dann viele Stunden mühsamen Laufens später, durch Zufall, Glück oder wie man es auch sonst nennen will, bogen sie in eine breite Straße, die genau der glich, an der sich das Hotel befinden sollte, und tatsächlich da, das fünfte Haus rechts war es.

    Bevor sie eintraten sahen sie es auch von außen genau an.
    "Ha! Endlich haben wir es gefunden. Hat doch gar nicht so lange gedauert, oder?", fragte er Dankwart, der durch das Herumlaufen die Füße schmerzten. Falls er bissigen Kommentar im Kopf hatte, behielt er es für sich und begnügte sich mit einem einfachen, wenn auch lustlosem, Nicken.

    Die beiden schritten durch die einfache Holztür und traten in eine kleine Eingangshalle. Vor ihnen war ein Tresen, mit einer markanten Klingel. An der Wand hinterm Tresen waren Fächer mit Zetteln angebracht, vermutlich für die Zimmer. Nachdem Grandy die Klingen mehrmals getätigt hatte, kam auch ein kleiner dicklicher Mann, der recht gut gekleidet war und arrogant auf sie herabsah. (bildlich gesprochen)
    "Wir würden gerne für drei Wanderer eine Übernachtung haben, am besten in Betten, wenn noch welche frei sind"
    Der Mann blickte sie zweifelnd an. "Können sie sich denn überhaupt ein Zimmer leisten?"
    Grandy legte einige Goldmünzen auf den Tisch, auf ihren bisherigen Abenteuren hatten sie genug Gold erstritten und Dankwart selbst hatte noch einen Teil seiner Ersparnisse von alten Zeiten.
    Sobald er die Münzen sah, lockerte sich die Visage des Hoteliers und man konnte sich schnell auf zwei Zimmer einigen. Mehr Geld wollte Grandy nicht ausgeben, und ein eigenes Zimmer für Libra schien ihm passend. Dankwart, der genügsam war, war schon froh überhaupt wieder auf einem Federbett schlafen zu können.

    "Nagut, jetzt müssen wir wohl noch Libra den Weg hierher zeigen. Irgendwelche Vorschläge wo wir Libra finden könnten? Wir können ja wohl kaum jeden befragen ob sie eine rothaarige Frau gesehen haben."

    Geändert von Mivey (10.11.2011 um 01:08 Uhr)

  14. #114
    Die drei Stadtbewohner setzten ihren Weg zum Rathaus fort. Friedrich Miller sah über den letzten Seitenhieb Havelocks hinweg, so etwas war er von ihm gewohnt. Dafür ereiferte er sich zum Thema Religion.
    "Da kommen Sie wieder mit Ihren ominösen Geschichten der Vergangenheit, und was diese angeblich beweisen! Mein guter Herr, der Glaube ist mehr als nur das Hoffen auf sphärische Geschicke. Der Mensch lebt auf der Welt, um sich zu beweisen. Ein fester Glauben wird Sie nicht vor dem Wegelagerer auf der Reise bewahren, und er wird Ihnen nicht Reichtum und Macht bringen. So etwas zu glauben, da stimme ich Ihnen zu, wäre in der Tat lächerlich. Sie verstehen den Unterschied nur nicht, weil Sie sich nie in der Kirche blicken lassen."
    Es entwickelte sich wieder einmal eine lebhafte Diskussion zwischen den beiden Männern. Als sie am Rathaus angekommen waren, waren sie zu keinem Ergebnis gekommen, aber Miller wusste sowieso, dass bei diesem sturen Bock Hopfen und Malz verloren waren. Schlussendlich meinte er:
    "Mit einem haben Sie Recht, wir befinden uns in schwierigen Zeiten, und da draußen gibt es Vieles, das selbst einen frommen Mann ins Wanken bringen kann. Sie haben sicher auch die Gerüchte gehört, dass es im Land nicht mit rechten Dingen zugeht. Ich halte zwar nicht viel von diesen aufgeblasenen Ammenmärchen, aber ich weiß auch, dass es in dieser Welt mehr gibt, als wir uns vorstellen können. Gott behüte uns alle."

  15. #115
    Erst als Talis an seinem Laden ankam nemerkte er das dieser Grandy und sein Begleiter nicht gefolgt waren. Und mich nennen sie unhöflich! Bevor er sich weiter ärgern konnte fiel ihm, nachdem er den Laden geöffnet hatte, ein unter der Tür durchgeschobener Zettel auf- von seiner Frau, Sie sprach darin von unüberwindbaren Schwierigkeit und das alles Seite Zeit brauche, das Landleben sage ihr momentan sehr zu. Vor allem der letzte Umstand machte Talis traurig, da er ja wegen ihr seinen Gasthof in den Marken abgegeben hatte... Den Rest der Nachicht ignorierte sein Bewusstsein gekonnt unterbewusst begann in ihm jedoch etwas zu reifen. Nach einigen Stunden im Laden, die Sonne hatte längst ihren höchsten Punkt verlassen und näherte sich dem Horizont schloss er, emotional zum Handeln nicht mehr in der Lage seinen laden und begab sich zurück zur deutlich leereren Kneipe und bestellte sich ein Bier be Elly. Erst eines, dann noch eines, dann wieder eines... Er war gewiss kein Trunkenbold, Trinker oder ähnliches, Alkohlexzesse kamen bei ihm eigendlich nie vor, doch aufgrund der Nachicht, dies seine emotional anspannte Lage verschärft hatte, war es heute jedoch wohl soweit, auch wenn er wusste, dass er sich morgen wieder an alles erinnern würde. Ob es wohl jemand versuchen würde ihn von der Trinkerei abzuhalten?

  16. #116
    Die "Stadtführung" des jungen Mannes war aufschlussreich - nicht hilfreich, aber immerhin informativ.
    Einen Überblick über die Stadt zu haben war schon einmal ein Anfang und dürfte ihm später sicherlich noch von Vorteil sein. Oder ihn zumindest in die Lage versetzen, nicht im Nachteil zu sein, weil er orientierungslos durch die Stadt streunte.
    Der Junge hatte Adryan wieder zurück zur Taverne gefüht und davor schien sich eine äußerst interessante Szenerie abzuspielen; einige Menschen hatten sich dort versammelt, viele von ihnen sah er zum ersten Mal, doch die rothaarige Schönheit erkannte er sofort. Eine gereizte, elektrisierende Spannung lag in der Luft und die Anwensenden schienen sich allesamt auf eine Konfrontation vorzubereiten - sicherlich von verbaler Natur, aber dadurch nicht minder gefährlich. Doch ehe es dazu kam, wandte sich ein Teil der Gesellschaft ab und verließ den Schauplatz. Die rothaarige Fremde und ihre Begleiterin waren zurück geblieben und Adryan befand, dass es an der Zeit war, sich vorzustellen.
    MIt größtmöglicher Beiläufigkeit nährte er sich den beiden Frauen, blickte den sich entfernenden Personen musternd nach und zuckte mit den Schultern. "Ihr scheint einen illustren Bekanntenkreis zu besitzen, Milady.", sagte Adryan und wandte sich langsam der Rothaarigen zu.

  17. #117

    Bad things just happen.
    stars_mod
    Nachdem Shael festgestellt hatte, dass Adryan sich nun neuen Beschäftigungen zuwandte, blieben er und Thorben zurück. Verlegen meinte Shael zu Thorben: Hört mal, seid Ihr womöglich ein Abenteurer oder soetwas in der Art? Ich meine, Ihr sagtet ja selbst, dass Ihr an den Gerüchten über dunkle Gestalten interessiert seid. Anders könnte ich mich euch gar nicht vorstellen. Wenn Ihr wollt, können wir in die Taverne gehen und darüber reden." Shaels Augen glänzten wieder. Er rief sich Thorbens Worte in Erinnerung. "Ein richtiges Ziel habe ich nicht, doch die Gerüchte die in letzter Zeit herumkursieren haben mein Interesse geweckt!" Ein Abenteurer! Ein wirklicher Abenteurer, ausgerechnet in der Stadt, wo er wohnte! Shael überlegte, was er Thorben wohl alles fragen könnte.

  18. #118
    Sichtlich enttäuscht musste Edmond mitansehen, wie die junge Sophia bereits nach kurzer Zeit die Konversation wieder verließ und sich dazu entschloss, den Rest des Tages in ihrem Anwesen zu verbringen. Offensichtlich war ihr die Hitze des Tages aufs Gemüt geschlagen und sie war vermutlich überrumpelt von all den vielen neuen Gesichtern, welche dieser Tage die Düsterburger Straßen zierten. "Ich bin wirklich untröstlich, dass Ihr uns so schnell wieder verlasst, nur allzu gerne hätte ich noch ein wenig Eure Anwesenheit genossen. Aber ich verstehe es natürlich, dass eine Dame von Anstand sich auch gerne mal zurückziehen und für sich bleiben möchte. Gewiss werden wir uns schon bald wiedersehen, da bin ich mir sicher!", entgegnete Edmond der jungen Frau von Busch und verfolgtet fast schon unmanierlich lange, wie sie sich alsdann mit ihrem Dienstmädchen Selene auf dem Weg machte. Hach, was hatte Caspar da nur für eine gute Partie gemacht!

    Entschlossen wandte er sich wieder Marina und Libra dazu, welche über Sophias abrupten Abgang vermutlich recht überrascht gewesen sein mögen. "Ihr müsst verzeihen, eine Frau wie sie kann gelegentlich recht unnahbar sein und fühlt sich unter so vielen neuen Menschen dieser Tage nicht allzu wohl. Doch sagt, was genau hat Euch denn ausgerechnet nach Düsterburg gezogen?! Es ist wahrlich ein passender Tag, um diese Stadt zu besuchen, denn ausgerechnet heute finden die Wahlen zum neuen Bürgermeister statt und die meisten Bürgerinnen und Bürger erwarten schon gespannt das Ergebnis! Ich verspreche mir aufregende Zeiten für Düsterburg, womöglich wird gar eine einfache Magd zur neuen Bürgermeisterin ernannt? Inzwischen scheint mir alles möglich zu sein, sehr zum Leidwesen der anderen Adligen!
    Wir hatten nebenbei gesagt schon lange keine richtigen fahrenden Sänger mehr zu Gast, geschweige denn geschickte Musikanten. Bis auf die zuweilen derben Abgesänge in den örtlichen Tavernen schien die Muse uns verlassen zu haben, so dachte ich zumindest. Umsomehr erfreut es mich, eine so bildhübsche Sängerin wie Euch, Marina, begrüßen zu dürfen. Es wäre mir wahrlich eine Ehre, wenn Ihr demnächst in unserer Gesellschaft ein kleines Lied vortragen könntet, um die anderen alteingesessenen Herrschaften mit eurer lieblichen Stimme zu besänftigen und einen Keim der Harmonie unter ihnen zu säen!
    Doch mir scheint, die Sonne beginnt sich bereits wieder Abend hin zu neigen und es wäre sicherlich ungebührlich für zwei Frauen, sich so lange an einem Platz wie diesem zu unterhalten. Vielleicht wollen wir uns auf den Weg machen und gemeinsam noch ein wenig die Stadt besichtigen? Sicherlich habt ihr auch noch keinen Schlafplatz für die Nacht, oder?"

  19. #119
    Rafael fühlte sich wie das sprichwörtliche fünfte Rad am Wagen. Die zwei alten Männer zankten sie wie zwei... nun ja, wie zwei alte Männer und schienen seine Anwesenheit völlig vergessen zu haben. Seine wenigen Versuche, in die Konversation einzusteigen, wurden komplett ignoriert (oder auch übertönt), und so konnte er nichts weiter tun, als im Schlepptau der beiden hinterherzutrotten.
    Als sie schließlich am Rathaus ankamen, und die beiden immer noch keine Anstalten machten, sich zu beruhigen, beschloss er, dass es für diesen Tag genug war.
    "Also, ich gehe dann schon mal vor."
    Wieder gab keiner der beiden zu erkennen, dass er ihn gehört hatte. Trotzdem setzte er noch ein "Ich wünsche ihnen noch einen schönen Tag und hoffe, dass wir uns bald widersehen." dazu, bevor er die beiden schließlich komplett sich selbst überließ und allein ins Rathaus ging.
    Als er einige Minuten später wieder heraustrat, mit dem Gewissen, dem nach seinem Ermessen besten Kandidaten seine Stimme gegeben zu haben, blickte er sich um. Die Schatten wurden bereits länger, und die Sonne senkte sich den Hausdächern entgegen. Es war wohl an der Zeit, nach Hause zu gehen, zu Abend zu essen und sich geistig schonmal auf den morgigen Tag einzustellen. Im Großen und Ganzen zufrieden mit dem Verlauf des Tages, machte er sich auf den Weg.

  20. #120
    Nachdem Wilhelm den Brief geschrieben hat, war er dabei ihn abzuschicken, als plötzlich einige Bürger ins Rathaus traten. "Wenn ihr für die Wahl des neuen Bürgermeisters hier seid, dann geht bitte den Gang weiter und am Ende bitte links in den Raum. Alles weitere wird sich schon für euch klären. Wenn es Probleme gibt, könnt ihr euch ruhig an mich wenden, ich bin in wenigen Minuten wieder hier. Sie entschuldigen mich..." Er ging nach draußen und war verwundert, dass es bereits Abend war. Er dachte sich, wie schnell die Zeit doch vergeht, wenn man den ganzen Tag beschäftigt ist. Auf dem halben Weg blieb er kurz stehen und sah nach oben. "Wen soll ich eigentlich wählen? Ich habe mir bisjetzt noch keine Gedanken darüber gemacht. Fast alle Bürger machen einen soliden Eindruck, aber leider sind die meisten doch noch zu jung; lediglich ein geringer Anteil wäre für den Posten geschaffen... Huch, ich sollte doch den Brief verschicken!"
    Nachdem er wieder zurück war, schenkte er sich eine Tasse Tee ein. "Aus dem Besuch des Wirtshauses wird heute wohl nichts.."

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