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Thema: [Vampire von Düsterburg] Freier Tag

  1. #81
    Der alte Mann, Dankwart, schien nicht weiter daran interessiert zu sein, von seiner Vergangenheit zu erzählen. Marina seufzte leise. Diese Wanderer waren nicht so vielversprechend wie erhofft. Doch immerhin schien Libra eine recht angenehme Gesellschaft zu sein. "Was meint Ihr, meine Liebe?", sprach Marina diese an. "Ich selbst war gestern Abend zu erschöpft von der Reise und sicher habt auch ihr heute Morgen noch nicht allzu viel von der Stadt gesehen. Möchtet Ihr vielleicht gemeinsam mit mir einen kleinen Rundgang durch Düsterburg untenehmen? Bestimmt gibt es hier einige schönen Orte zu sehen. Und wer weiß", fuhr sie fort, während ihre Augen plötzlich zu leuchten begannen. "Vielleicht gint einer der reichen Herrschaften in nächster Zeit eine abendliche Gesellschaft. Ich habe bei solchen Gelegenheiten schon das ein oder andere Mal ein Stück zum Besten geben dürfen und konnte mich so unter die Leute mischen. Ich kann Euch sagen: Nirgends bekommt man solch haarsträubende Dinge zu hören, wie auf diesen Bällen. Intrigen, heimliche Liebschaften, Familiendramen... ich würde die Feder nie wieder absetzen können, würde ich all das dort Gehörte zu Liedern verarbeiten!"

  2. #82
    "Oho, ich denke, ihr habt mir viel zu erzählen" sagte Libra, stand auf und hakte sich bei Marina unter. "Ich denke, es gibt so einige Dinge, auch aus Königsberg, die mich dann doch schon sehr interessieren...Also, man hört ja so einiges von den Dächern pfeifen, und was bietet sich da mehr an, als so ein kleiner Spaziergang. Außerdem, es kann ja nie schaden, wenn wir Frauen uns ein wenig die Stadt ansehen." Sie kicherte kurz leise und schaute sich nochmal in der Taverne um. Der mysteriöse Fremde war schon verschwunden, nun waren da nur noch die Männer aus dem Dorf, und die konnten sich dann ja Grandys grandiose Geschichten anhören. "Hey, was ist eigentlich mit dem Rührei..." hörten sie noch Grandy stammeln...Aber er blieb mitsamt Dankwart und dem Mann aus der Stadt zurück und konnte nur noch ihrem wogenden Mantel hinterhersehen.

    "Oh ja, ich habe gehört, um diese Zeit sieht man hin und wieder die Dame der Stadt, Frau von Busch, mit der Hausdienerin flanieren. Wie ich schon sagte, man hört ja so einiges, über ihren Vorbau, und diese ganze Art, ihr wisst schon..." Marina seufzte. "Stoff für hunderte Lieder. Aber vielleicht können wir einen Blick auf sie werfen. Das wäre sicher...."
    "...spannend." vollendete Libra den Satz.

    Die beiden Frauen gingen auf die Tür zu, als Julie laut bellte und schwanzwedelnd hinter den beiden Frauen herlief.

    Als sie ins Sonnenlicht traten, bemerkte Libra erst, wie schön das kleine Städtchen war. "Also, wollen wir vielleicht erstmal ein bisschen die Gegend betrachten, das kann sicher nicht schaden." Gerade als sie um eine Ecke, nicht weit vom "Polierten Panzer" bogen, sahen Libra und Marina die wohlfeine Frau von Busch (die war ja nicht zu übersehen, sie trug ihre Nase so hoch, dass es nur am Wetter lag, dass es nicht hereinregnete) und ihre Hausdienerin.

    "Also, so schlimm sieht die Dienerin ja nicht aus" meinte Libra noch...- ein wenig enttäuscht.

    Geändert von Caro (09.11.2011 um 20:40 Uhr)

  3. #83
    Leonardo ging zu seinen fenster und sah 2 personen da stehen und angucken und gingen auch wieder.

    Er wollte mal nach draussen und ging richtung verlassenes schloss um nach den unterlagen vom alchemisten von drachenfels zu suchen der damals vor 3 jahrunderten bei der werwolfplage von düsterwald hier wohnte das vor nen jahrhundert wieder aufgebaut wurde.

    Er suchte nach den geheimen raum wo er seine unterlagen hatte, er suchte und suchte und fand den eingang zum geheimen raum auch.

    Unten fand er den stein der weisen und die unterlagen die er dringend brauchte, er nahm alles was er finden konnte an sich und ging wieder zu seiner villa um die gefundenen unterlagen zu studien.

  4. #84
    Während Edmond langsam durch die breiten Straßen umherwanderte, verfolgte er gespannt das rege Treiben um ihn herum. Es wimmelte von emsigen Handwerkern, Fuhrleuten, spielenden Kindern und grimmigen alten Ehepaaren, die skeptisch in die Zukunft blickten. Zu recht? Auch wenn er selbst stets auf der Hut war vor den kriminellen Umtrieben dieser Stadt,so befand Edmond dennoch voller Zuversicht, dass sich Düsterburg auf dem besten Wege befand, sich endlich einen redlichen Namen unter seinen Konkurrenten zu machen, allen voran dem unübertroffenen Tor zur Welt, Königsberg. Noch konnte Düsterburg den Neuankömmlingen dieser Zeit noch nicht allzu viel an Sehenswürdigkeiten bieten, doch dies sollte sich seiner Meinung nach rasch ändern.
    "Freilich...", dachte sich Edmond laut, "...benötigt eine Stadt wie diese eine starke Hand, mit der sie geführt wird, um wachsen und gedeihen zu können. Noch wird sie vom eisernen Griff des hiesigen Adels umklammert gehalten, doch dem wird nun hoffentlich ein Ende gesetzt. Die Wahl zum neue Bürgermeister steht an und es darf nicht zugelassen werden, dass dieses hochnäsige Pack weiterhin den Bürgerinnen und Bürgern dieser Stadt die Steuern diktiert. Ich spüre den Keim des Wandels, einer neugewonnenen Freiheit, gar ein Sturm, der schon bald alle Menschen hier erfassen und mit sich reißen wird. Schon der Umstand, dass selbst die niedersten Mägde dieses Mal zur Wahl stehen, sollte für uns ein Zeichen des Aufbruchs sein.
    Und doch, sie scheinen überfordert zu sein, mit den neuen Möglichkeiten, die ihnen diese Freiheit bietet. Könnten solche Menschen tatsächlich zu Herren einer ganzen Stadt werden? Aber nein, das einfache Volk versteht nichts von Wirtschaft und Finanzen, geschweige denn von Politik oder Diplomatie. Wo sind sie, die Männer der Tat, noch unbefleckt vom Rad der Zeit, und doch von edlem Geschlecht, die in der Lage sind, dieser Stadt zu neuer Blüte zu verhelfen? Noch liegt Vieles im Argen, doch dies wird sich schon bald ändern, wir müssen nur die Gunst der Stunde ergreifen, und wenn ich selbst das Schicksal Düsterburgs in die richtigen Bahnen lenken muss!"

    Geändert von Edmond Dantès (09.11.2011 um 20:48 Uhr)

  5. #85
    Nach einem langen Gespräch mit Talis, währendem Grandy seine Kaninchen-Felle, von denen er insgesamt drei verkaufen konnte und auch selbst Werkzeug kaufte um seine Ausrüstung samt Schwert in Form zu halten, erfuhr er auch, dass ganz in der Nähe ein Hotel sein, wo man günstig übernachten könne. Talis empfahl ihm, seinen Namen zu erwähnen, er und der Hotelier schienen alte Bekannte zu sein. Nach ihrem Geschäft gaben sich die beiden Männer kräftig die Hand und der Kaufsmann setzt sich an einen Tisch gleich nebenan und bestellte sich irgendwas.

    Libra und die Sängerin Marina hatten sich entschieden, etwas spazieren zu gehen, ein genaues Ziel hatten die beiden, von dem was Grandy ausmachen konnte nicht im Kopf. Sein Blick fiel auf Marinas Teller, den Rühreiern die sie fleißig verschlungen hatte, samt drei leer getrunkenen Gläsern Bier.
    „Hey, was ist mit dem Rührei und dem Bier! Das muss sie noch zahlen! rief Grandy ihnen hinterher, doch die beiden waren Weg. Grandy wollte hinterher doch der Wirt kam dazwischen.
    „HEY! Hier müssens noch zahlen.“ Er hielt ihn beim Arm.
    Sie waren nicht arm, aber ihre Reise-Kasse konnte doch nicht durch die Kosten anderer geleert werden! Grandy versuchte mit dem Wirt zu verhandeln.

    „Natürlich.Hier die Kosten für drei Hackbraten und fünf Bier.“

    "Was? Und wär zahlt für das was dieses Mädel, dies' Sängerin gezahlt hat?"
    "Aber, guter Herr. Ihr könnt doch nicht von uns erwarten, für die Kosten anderer aufzukommen. Wir drei, das heißt ich, mein Begleiter hier" er wies auf Dankwart" und meine Gefährtin, also die rothaarige, haben gezahlt."
    Doch der Wirt ließ sich nicht darauf ein. Er wollte sein Geld.
    "Ihr habt g'meinsam gefressen und jetzt wird auch g'meinsam gezahlt! Um mei Geld lass ich mich nicht betrügen, wer weiß wo diese beiden Dirnen jetzt sein!"

    "Ich nennt meine Libra eine Dirne?!" Grandy zog sein Schwert aus der Scheide. "Das nehmt ihr zurück!"

  6. #86
    Elly hörte laute Stimmen aus dem Schankraum und eilte aus der Küche. Da stand ihr Vater und stritt mit den Fremden. Sie ging näher und sah das der Fremde ein Schwerz auf ihren Vater richtete. Ohne nachzudenken, stürzte sie sich zwischen die Beiden.
    "Hört sofort damit auf! Ist es das, was Sie Gastfreundschaft nennen? Zuerst speisen sie hier und dann greifen sie meinen Vater an!"
    Elly war nicht mehr zu bremsen.Sie würde alles tun, um ihren Vater zu verteidigen, schließlich war er ihre Familie.
    "Verlassen Sie auf der Stelle dieses Haus!"

  7. #87
    Das Zimmer war tatsächlich sehr gut ausgebaut, es war nicht perfekt, aber eines Adligen durchaus würdig. Rowan sah sich alles in Ruhe an, legte all seine Waffen, Teebeutelchen, Geldbörsen und ein goldenes, zugeklebtes Amulett in die passenden Behältnisse, setzte sich an den Tisch, der in der Mitte des Raumes stand, nahm sich ein Blatt Papier, sowie Feder und Tinte und begann einen Brief zu verfassen.
    "Werter Kunibert,
    jene Einladung war letztlich nur ein Irrweg. Ein Irrweg, der mich in einer Stadt enden lies, die reichlich seltsam Volk zu beinhalten scheint. So schicke er sobald eine Kutsche, alsdann diese mich aus dieser, die den Namen Düsterburg trägt, holen und zurück nach Britannien soll. Desweiteren besorge er eine Möglichkeit der Überfahrt über den großen Teich und schicke er außerdem eine Nachricht an die Gebliebenen, sodann sie jenen Boten bestrafen, der diesen Irrweg verschulde.
    Mögen deine Taten ihr Ziel finden,
    Graf Rowan von Fiddleburg
    "

  8. #88
    Dankwart erschrak bei dem Anblick der sich ihm dort bot, er wusste, dass sein Begleiter ein hitziges Temperament hatte... auch wenn es gegen das von Libra wie eine Tundra wirken mochte.
    "Grandy!" Sein Blick war geradezu ermahnend und erzieherisch zugleich "Wir sind hier nicht auf einem Schlachtfeld, steck das Schwert weg." Seine Augenbrauen zogen sich zusammen, kurz wirkte Dankwart noch wütend, doch den Falten die sich in seiner Stirn furchten wichen bald einem relativ entspanntem Ausdruck, schnell schob er sich an die drei Gestalten heran, griff seinem jungen Begleiter an die Schulter und schaute zu dem Wirt und seiner Tochter, sprach in einem ruhigen Ton zu ihm "Verzeiht es meinem Freund, er ist manchmal sehr stürmisch, er ist die derbe Ausdrucksweise wohl nicht so sehr gewohnt... natürlich zahlen wir die Zeche, unser Geldbeutel wird danach keinerlei Mangelerscheinungen aufweisen..." kurz scherzte der alte Mann, schmunzelte und blickte dann wieder etwas ernster "...wenn ihr mich kurz mit meinem Freund entschuldigen würdet..."

    Ohne eine Antwort abzuwarten griff Dankwart ein wenig fester an die Schulter Grandys, zog ihn nur ein paar Schritte zurück, wendete sich von den beiden ab und flüsterte seinem Begleiter ans Ohr "Grandy... das bringt nichts! Manche Menschen haben eine derbere Ausdrucksweise, kein Grund gleich zur Waffe zu greifen. Erinner dich, wir sind neu hier, kennen niemanden... sich gleich Feinde zu machen ist unserer Aufgabe nicht dienlich, wir wollen helfen, nicht aus der Stadt gejagt werden... und jetzt unterhalten wir uns nochmal ruhig mit den beiden, einverstanden?"

  9. #89
    Sven öffnete die Tür des Rathauses und führte einen Teil der Kälte herein, welche sein Geist seit Jahren mit sich schleppt. Etwas ruhiger und mit gefassten Nerven trat er an den Tisch des Sekretärs heran. Er versuchte beim Sprechen einigermaßen höflich und nicht allzu grob zu wirken: "Ich bin bezüglich der heutigen Wahl des Bürgermeisters hier, Herr Wenning..."

    Geändert von relxi (09.11.2011 um 21:10 Uhr)

  10. #90
    Nachdem der ältere Herr den Mann, Grandy, zurückgezogen hat, drehte sich Elly zu ihrem Vater um und schaute ihn böse an.
    "Ich kenne dich gut,Vater und weiß, dass du durchaus eine Mitschuld an dieser Situation trägst. Du hast bestimmt etwas unhöfliches gesagt, oder?" Elly seufzte und holte tief Luft, um danach mit ihrer Rede fortzufahren.
    "Am besten wäre es, wenn du jetzt nach hinten ihn die Küche gehst und das Ganze hier mir überlässt."
    Ihr Vater schien seinen Fehler einzusehen, aber war noch nicht bereit, dies zuzugeben. Nach einen zornigen Blick zu den Fremden drehte er sich um und ging weg. Elly war froh, dass er kein Theater gemacht hatte, aber sie wusste, dass sie sich später den Zorn ihres Vaters ausgesetzt sehen würde. Sie hatte ihn zu sehr gekränkt und dies auch noch vor Fremden.

  11. #91
    "Hmm...", murmelte Marina leise. "Das hier ist nicht die, die ich gestern gesehen habe. Die wirkte etwas älter und hatte schwarze Haare - unerhört kurze, wie ich bemerken möchte!" Sie betrachtete das junge Dienstmädchen etwas genauer und fügte dann hinzu: "Wenn ich mich recht erinnere, trug sie eine andere Uniform..." Dann blickte sie mit einem kleinen Lächeln wieder zu Libra. "Aber ich bin sicher, dass ein kleines Schwätzchen mit den beiden dennoch untehaltsam sein könnte. Die junge Frau von Busch scheint ja sehr von sich überzeugt zu sein - und solche Menschen erzählen manchmal mehr, als sie eigentlich wollen." Marina war froh, gestern den Staub der Reise abgewaschen und heute Morgen ein besseres Kleid angelegt zu haben. Riche Frauen waren oft abweisend gegenüber weniger gut betuchten Leuten, aber so konnte Frau von Busch wohl kaum etwas an dem Äußeren der jungen Sängerin bemäkeln. Also trat sie mit Libra vor sie und sprach mit klarer, melodischer Stimme: "Seid gegrüßt, werte Frau von Busch. Mein Name ist Marina Glockensang, eine begnadete Sängerin, und dies ist Libra, welche aus dem großen Königsberg hierher reiste. Wir hörten schon vieles über Eure Person und sind sehr geehrt und erfreut, Euch nun einmal tatsächlich zu begegnen." Freundlich lächelnd, betrachtete sie das Gesicht der jungen Dame und hoffte, eine gute Gesprächsbasis geschaffen zu haben.

    Geändert von Zitroneneis (09.11.2011 um 21:24 Uhr)

  12. #92
    Es herrschte reges Treiben auf den Straßen Düsterburgs, was eigentlich nicht weiter ungewöhnlich war. Doch als Sophia von Busch und Selene eine Weile schweigend gegangen waren - so recht wussten sie mit der neuartigen Situation beide noch nicht umzugehen - stachen ihnen immer mehr befremdlich aussehende Gestalten ins Auge. "Ist heute ein besonderer Tag?" ,fragte Sophia in einem Tonfall, der deutlich machte, dass ihr etwas Wichtiges unmöglich entgangen sein konnte. "Nicht dass ich wüsste, Herrin." ,antwortete Selene ein wenig schüchtern, vor allem weil die beiden auch ganz offensichtlich nicht ungesehen blieben. "Düsterburg scheint ein beliebtes Reiseziel geworden zu sein." ,murmelte Sophia nun mit hochgezogenen Augenbrauen. Es war offensichtlich, das viele der Gesichter hier völlig neu waren, und vor allem ungewöhnliche Kleidung oder Haarfarben fielen sofort ins Auge. Vor allem eine junge Frau mit recht freizügigen, bunten Klamotten und schwarzblauem Haar erregten Sophias Aufmerksamkeit. Sie wurde offenbar von einer Frau mit feuerrotem Haar begleitet.
    Als Sophia ihren Blick etwas weiter schweifen ließ, erblickte sie hinter scheinbar Unmengen von Fremden endlich eine bekannte Gestalt. "Komm, wir entfernen uns ein wenig von dem merkwürdigen Treiben hier." ,sprach sie zu ihrem Dienstmädchen, und schritt würdevoll und bemüht, sich nicht irritieren zu lassen, an den unbekannten Gesichtern vorbei.
    Jedoch hatte sie nicht damit gerechnet, dass genau die beiden Frauen, die ihr schon aufgefallen waren, auf sie zutreten würden. Etwas irritiert musterte sie Marina und Libra. "Oh, sehr freundlich." ,brachte sie in ihrer Verwunderung hervor, doch sie fing sich schnell wieder und räusperte sich leise. "Mir scheint Ihr seid nicht die einzigen Reisenden hier. Gibt es besondere Gründe, warum dieser Tage alles nach Düsterburg strömt?" ,fragte Sophia die zwei Damen durchaus freundlich, doch ihr Blick war leicht abgelenkt. Sie sah, wie Edmond Dantés im Hintergrund verschwand, und bedauerte dies ein wenig. Es war schon eine Weile her, dass sie ihn gesehen hatte, Sophia teilte mit Edmond das Interesse an Büchern, er war vornehm und wusste sich in Gesellschaft zu benehmen. Ebenso schien er nicht mit Armut gestraft. Dies reichte, um an manchen schönen Nachmittagen mit ihm ein Schwätzchen zu halten. So gesehen war er wohl das, was einem Freund der Familie recht nahe kam.

    Geändert von Lynx (09.11.2011 um 21:37 Uhr)

  13. #93
    Eine Weile hielt sich Edmond auf dem hiesigen Marktplatz auf, welche heute geradezu aus allen Nähten platzte. Da er nun wirklich keine Lust hatte, sich durch die ganzen Massen zu drängen, umrundete er den Platz schnellen Schritts und ließ die Händler ungesehenen Auges zurück, während er selbst nach einiger Zeit noch sowohl ihre lauten Rufe hören konnte, die die neuste Waren zum Besten gaben, als auch die der ungeschickten Käufer, welche absolut kein Talent im Feilschen besaßen.
    Rasch erreichte Edmond das Comptoir am Hafen und alles schien so auszusehen, wie er es beim letzten Mal zurückgelassen hatte. Die Hafenarbeiter schleppten Kisten und Fässer voller Gewürze und anderer Waren ins Lager hinein und man hatte das Gefühl, dass die Menschen beim Anblick des jungen Graf geradezu besonders fleißig in die Hände spuckten. Der Lagerverwalter hatte nicht viel Neues zu berichten, er listete wie gewohnt die An- und Verkäufe der letzten Tage auf und hob stolz den erzielten Gewinn hervor. Edmond hatte vollstes Vertrauen in diesen doch etwas in die Jahre gekommenen Herrn, seine Worte zeugten stets von Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit und mit seinem Händchen für die richtigen Geschäfte konnte Edmond in Ruhe zusehen, wie sich sein Reichtum quasi von selbst vermehrte. Nicht dass er nicht ohnehin schon genug gehabt hätte, doch Edmond ließ es sich im Gegensatz zu den anderen Adligen nicht nehmen, die Armen dieser Stadt zu unterstützen, indem er von den Gewinnen regelmäßige Nahrungsausgaben finanzierte und mit Spenden den Ausbau der sanitären Einrichtungen und der Heime für Waise und Obdachlose vorantrieb.
    War es wirklich nur der Sinn für Wohltätigkeit und Altruismus, der Edmond zu solch einer Großzügigkeit trieb, wo er doch eigentlich nicht allzuviel darauf hielt, Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit zu erregen? Vermutlich nicht, vielleicht wollte er damit aber auch einfach nur aufzeigen, dass Vermögen vielmehr verpflichtet als erdreistet, wie es manch anderer aus höherer Schicht wohl verstanden hatte. Und tatsächlich, sein Streben nach Fortschritt bedurfte vieler starker Hände und einer breiten Unterstützung, die er am ehesten mit den Sympathien der einfachen Leute gewinnen konnte, welche gewiss nicht weiter darüber räsonieren würden, welche Ambitionen hinter Edmonds Kalkül stecken könnten...

    Geändert von Edmond Dantès (09.11.2011 um 21:27 Uhr)

  14. #94
    Nach Dankwarts Eingriff war die Lage wieder entspannt. Grandy hatte seine Klinge sofort wieder eingesteckt. Er schämte sich jetzt auch etwas dafür, aber er war noch zu aufgeregt und, eigentlich auch zu stolz, um das zugegeben. Er und Dankwart wandten sich wieder dem Wirt zu, der nach einem Gespräch mit seiner Tochter, die die Sache selbst regeln wollte, hinterm Tresen verschwunden war.

    "Ich entschuldige mich für meinen Ausrutscher, Fräulein. Als ihr Gast hätte sie nicht bedrohen dürfen, aber ... bei manchen Dingen habe ich mich nicht unter Kontrolle. Ich hoffe sie können mir verzeihen."
    Er wollte es dabei beenden, aber Dankwarts Blick erinnerte ihn daran weswegen der Wirt überhaupt angefangen hatte mit ihm zu streiten. Er seufste höhrbar. "Und wir werden auch für das Essen der Sängerin aufkommen."

    Nach der Auskunft der Dame, die sich vorhin als Elly, vorgestellt hatte, gab Grandy ihr das Geld und so schnell war alles auch erledigt.

    "Danke für deine schnelles Eingreifen, Dankwart. Ich hätte sicherlich bereut wenn ich in meiner Wut das heilige Gastrecht mit Füßen getreten hätte. Nun, sollen wir uns jetzt auf den Weg machen Libra und diese Sängerin .." der Gedanken an sie machte ihn wütend ".. zu finden oder sollen wir schon im vorhinein ein Zimmer für die Nacht auftreiben? Der Kaufmann von vorhin hat mir ein "Hotel" empfohlen, wo wir übernachten könnten."

    Geändert von Mivey (09.11.2011 um 21:29 Uhr)

  15. #95
    Seltsam. Seltsam, seltsam, seltsam! Rebeccas biss sich auf den Finger. Selbst der Wirt verfügte über keinen Schinken mehr. Über gar keinen. Wenn es sogar hier an Schinken mangelte, dann war irgendwas richtig faul im Busch. "Gestern war Donnerstag, heute ist Freitag und morgen ist Samstag...", murmelte Rebecca während sie grübelte. Ihre wogenden Gedanken wurden unterbrochen, als sie den Klang einer gezogenen Klinge vernahm. Noch während sich ihr Blick aufrichtete, lag ihre Hand schon an ihrer Hüfte, bereit um -
    Das Dienstmädchen atmete tief durch und entspannte den Arm. Auch der Fremde, der sein Schwert blank gezogen hatte, schien eher unschlüssig als blutdürstig und lies die Waffe endgültig sinken, als sein tattriger Begleiter auf ihn einredete. Die Augen zusammenkneifend überlegte Rebecca. Einerseits waren Fremde eine Gefahr, besonders Fremde mit so schnell gezogenen Schwertern. Andererseits bot jede Gefahr auch eine Chance, selbst wenn sie noch nicht wusste, was für eine Chance. In ihrem Gedächtnis bohrte etwas. Es war doch fast schon Zeit. Nun, es konnte auf keinen Fall schaden, mit den Fremden zu reden. Die Aufgaben des frühen Morgens waren erledigt und die anderen Dienstmädchen, unter anderem Selen waren ja alle auf Bereitschaft. Ruhigen Schrittes bewegte das Mädchen sich zu dem jungen Mann mit braunen Haar. Bei näherer Betrachtung viel ihr auf, dass er dem Herren von Busch gar nicht so unähnlich sah. Entfernte Verwandschaft?
    "Seid gegrüßt, werter Herr! Ich hoffe, dass ich Euch nicht belästige, aber mich regt der Wunsch zu erfahren, was Euch und Eure Begleiter in unsere Stadt brachte."
    Das war ziemlich direkt und gerade aus und Rebecca hoffte, dass dieser Mann weit genug gereist war, um auf eigene Initiative sprechende Frauen zu akzeptieren. Sie spekulierte dabei auf die seltsame Nähe zu ihrem Herrn von Busch.

  16. #96
    Kaum war die Streiterei mit dem Wirt um die Bezahlung erledigt, kaum eine recht ... äh ... kokett gekleidete junge Frau auf Grandy zu. Sie starrte ihn seltsam an, als würde sie etwas erwarten.
    Sie musste offensichtlich für einen reichen Herren der Stadt arbeiten, vielleicht als Dienstmädchen? Grandy glaubte sich zu erinnern, schon zuvor jemanden mit so einer Uniform gesehen zu haben, aber bei ihr sah es irgendwie anders aus, loser, vorallem an den rundungen herum. Auch fiel es Grandy recht schwer seine Augen nicht auf gewisse Stellen ihres .. NEIN! Libra würde ihn umbringen. Er konnte sich zwar nicht erinnern in welcher Art Beziehung er und Libra eigentlich genau gestanden haben, aber er fühlste instinktiv das er sich nicht auf so etwas einlassen sollten. Grandy konnte noch nie richtig mit Frauen reden, zumindest glaubte er das. Seine Amnesie hatte seine Eloquenz kaum gebessert.

    "Meine Begleiter.. also .. äh.. d.das wären Dankwart hier, und Libra, die jetzt gerade nicht anwesend ist und wir sind in der Stadt, weil.. naja. wir hier sein müssen. Das glaub ich zumindest. Dankwart kennt sich da etwas genauer aus als ich. Er lebte ja mal hier. Vielleicht solltet mit ihm sprechen!
    ", er wies auf seinen Gefährten, der selbst von der Dame etwas überrascht zu sein schien.

  17. #97
    "Gehen wir dann? Ich, äh, begelite sie noch ein bisschen auf ihrem Weg zum Antiquar."
    Friedrich Miller erkannte, dass sich der junge Mann Rafael ein wenig überrumpelt fühlte. Es tat ihm leid, da er sich nicht ganz unschuldig daran fühlte, also beeilte er sich, Rafael zu Hilfe zu eilen. Zum Stand hin gewendet sagte er:
    "Dir noch einen wunderschönen Tag, Ava. Ich hoffe, deine Waren verkaufen sich gut, aber vergiss über das Geschäft nicht, auch einmal etwas für dich zu tun. Wir sehen uns dann beim nächsten Markt, oder nach der Messe."
    Dann machte er sich mit Rafael auf den Weg zum Antiquar.

    Versöhnlich meinte Miller zu Rafael, der immer noch beschämt dreinblickte:
    "Na jetzt beruhige dich doch. Sind doch alle schonmal ins Fettnäpfchen getreten, wie es so schön heißt. Ich selbst tu mich manchmal schwer mit der Erinnerung. Eins kann ich dir versichern - die Ava wird dir das nicht übelnehmen. Eine von denen, die gleich an die Decke gehen, ist sie nun wirklich nicht."
    Für Miller war die Sache damit erledigt. Das Antiquariat hatten sie mittlerweile erreicht, doch Miller erkannte schon aus der Ferne, dass es geschlossen hatte. Forschen Schrittes ging er darauf zu und pochte an die Tür.
    "Havelock? Havelock! Friedrich Miller hier. Ich komme wegen der Partituren."
    Nichts rührte sich. Miller runzelte die Stirn und fluchte. "Himmel Herrgott nochmal, was ist das für eine Art, den Laden einfach geschlossen zu lassen. Keine Notiz, nichts! Dabei meinte ich noch zu ihm, dass ich gleich nach Ankunft seiner neuen Lieferung bei ihm vorbeischauen wollte. Wahrscheinlich steht der Halunke gerade da oben hinterm Fenster und lacht sich ins Fäustchen, dass er den Miller reingelegt hat. Na, das ist eine Art! Hätte ich je vorgehabt, heute für ihn zu stimmen, dann könnte er sich das aber jetzt abschmieren, könnte er."

    Miller hatte sich ein wenig in Rage geredet, doch in diesem Moment stockte er und stöhnte dann. "Ach herrje, die Bürgermeisterwahl, richtig. Na, Rafael? Welchen der Halunken und Hochwohlgeborenen möchtest du mit deiner Stimme unterstützen? Ich denke gerade, dass ich vielleicht zuerst im Rathaus vorbeisehe, bevor ich meine restlichen Erledigungen mache, dann habe ich diese Komödie hinter mir."

  18. #98
    Dankwarts Schnurrbart erzitterte als er nun angesprochen wurde, fast hätte man meinen können seine dichte Gesichtsbehaarung würde sich über jedes Merkmal schieben, einzig ein kurzes husten und räuspern lies die Lippen hervorscheinen.
    "Ja, ich lebte mal hier, sehr richtig und wir haben eine Aufgabe! Eine geradezu heilige Aufgabe! Aber... nur... also... bevor ich so herumposaune... also... soviel erzähle... ha..."
    Der alte Mann wirkte völlig aus dem Konzept, er kannte Dienerschaften, aber sowas hatte er noch nie gesehen.
    "Ja, also wir haben eine Aufgabe, nur fände ich es doch sehr indiskret und meinen Gefährten ungerecht gegenüber wenn ich ihnen bis jetzt noch nicht genau offen gelegt habe, was zu tun ist und es dann in einem Gasthaus herausbrülle, das wäre ein Vertrauensbruch und... ziemen würde es sich doch nicht. Nur soviel mag ich sagen, ich hörte die Gerüchte, erkannte die Zeichen und bin mir sicher, dass diese Stadt vielleicht schon bald Hilfe benötigt. Hilfe von Leuten die Grundwissen besitzen und anpacken können, Hilfe von ausserhalb, von Leuten die sich nicht zu sehr in dem Geflecht aus Bekanntschaften verfangen haben damit sie mit klarem Verstand denken können."
    Dankwart redete und redete als wäre er ein Schauspieler der seinen Text übt, erst jetzt hoben sich seine Augenbrauen wieder an, die relativ weit geöffneten Augen, die gezwungen in eine Richtung schauen deuten darauf hin, dass der alte Adelige deutlich aus der Fassung gebracht wurde.
    "Ausserdem fehlte mir der Polierte Panzer und sein Hackbraten, kennt ihr den Hackbraten, ich liebe den Hackbraten!"
    Wieder wackelte der Schnurrbart nach links und rechts ehe sich Dankwart an seine Knollnase fasste und dann über den Bart strich.

    Geändert von Gendrek (09.11.2011 um 22:01 Uhr)

  19. #99
    Nachdem Edmond den Arbeiten im Comptoir noch eine Weile zugesehen hatte, verabschiedete er sich freundlich vom alten Fritz und machte sich wieder auf den Weg, um sich einen eigenen Eindruck über die Stimmung in der Stadt dieser Tage zu verschaffen. Gerade als er hinter einer Ecke verschwinden wollte, erblickte er doch tatsächlich die junge Frau von Busch! Wie immer war ihre Mode äußerst chic und wie erwartet wurde sie von ihrem eigenen Dienstmädchen begleitet. Sie schien sich offensichtlich mit zwei anderen Frauen zu unterhalten, die Edmond leider nicht zuordnen konnte, und so ging er entschlossenen Schrittes langsam auf die kleine Gruppe hinzu, während er seinen Hut und die Beinkleider ordentlich zurecht rückte. Zum Glück wurde seine Gestalt erst wenige Meter vor seiner Ankunft bei den jungen Damen wahrgenommen. Wie lange schon hatte er die junge Sophia schon nicht mehr gesehen!
    "Ah, ich kann meinen Augen kaum trauen! Die junge Frau von Busch gibt sich an einem so schönen Tage die Ehre, ich bin überglücklich, Euch zu treffen!" Edmond strahlte aufrichtige Freude aus und gab der Dame einen Handkuss, ganz wie es sich für einen Mann von Welt gehörte. "Wie ist es Euch die letzten Tage ergangen? Euer Mann scheint ja zutiefst beschäftigt zu sein, denn wie ich hörte, haben die Händler derzeit einige Lieferengpässe zu beklagen? Doch was rede ich da, gewiss wollt Ihr ihm nicht noch unnötig zur Last fallen und genießt ebenso wie ich das rege Treiben an diesem Tag. Wir haben wahrlich viele Neuankömmlinge zu verzeichnen, ich bin schon richtig gespannt auf den neusten Tratsch!" Mit einem freundlichen Lächeln wandte er sich an die anderen beiden Frauen und musterte sie eindringlich. "Und dazu noch in Begleitung von solch bezaubernden Schönheiten! Darf ich mich vorstellen? Mein Name ist Edmond Dantés, ein einfacher Graf, dessen unermesslicher Reichtum ihn nicht einmal mehr beglücken könnte, wenn er nicht die Ehre haben dürfte, die Namen dieser anmutigenden Persönlichkeiten vor ihm zu erfahren!"

    Geändert von Edmond Dantès (09.11.2011 um 22:05 Uhr)

  20. #100
    Ein wenig verwundert war Libra durchaus. Das Hausmädchen war also ein anderes, also hatte diese hochwohlgeborene Schnepfe mehr als eine Dienerin Soetwas aber auch! Natürlich schwang da auch ein wenig Neid mit, aber sie selbst sah das anders. Natürlich. Und dieser junge, hübsche Mann...naja, übel sah er natürlich nicht aus, aber aus sehr, SEHR unergreiflichen Gründen fühlte sie sich Grandy, ihrem Begleiter in den meisten Lebenslagen, recht...verbunden und stieg nicht auf die offensichtlich charmante Begrüßung ein.

    "Oh, mein Name ist Marina Glockensang, und wie ich grade schon erwähnte bin ich eine fahrende Sängerin. Dies hier ist meine Bekannte Libra, und wir unternhemen gerade einen kurzen Spaziergang durch die Straßen ihrer wunderschönen Stadt." antwortete Marina für sie."Ihr gehört also auch zum bekannten Düsterburger Adel?"
    "Nein, nunja, nicht direkt zumindest. Ich stamme aus einem Dorf...."
    "Jaja, das etwas weiter entfernt ist, und wo niemand genau nachvollziehen kann, welche Adelstufe ihr innehabt." Sophia kannte diese Geschichte nur zu gut, wie oft schon musste sie ihren Freund vor den Lästereien und Schmutzgeschichten bewahren, die in Düsterburg grassierten.
    "Nunja, man hört ja so einiges über den Düsterburger Adel..." setzt Libra an, "vor allem über den Umgang mit seinen Dienstboten."

    Ja, sie hatte ein Problem mit Herrschaften, die sich so ein Leben erlauben konnten. Aber doch nur, weil sie den Freiheitsgedanken sehr hoch hielt, jawoll! Pah so ein Leben mit Dienstmägden und Ankleidezimmern und Juwelen, und einem stattlichen Mann und, und, und.... Wie dem auch sei, Libra sah Frau von Busch herausfordernd an, die von diesen Worten an sie - an SIE! - offensichtlich irritiert und verwundert war. Was erlaubte sich diese rothaarige Fremde denn? Sie tat doch niemandem etwas, lebte ihr Leben, und war ganz und gar friedlebend! Selbst Selene war still erschüttert von der Frechheit, die diese Frau zustande brachte!

    Geändert von Caro (09.11.2011 um 22:16 Uhr)

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