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Thema: [Vampire von Düsterburg] Freier Tag

  1. #61
    Elly hörte gebahnt der Geschichte, die die Fremden erzählten zu. Da sie noch nie außerhalb der Stadt gewesen war, wusste sie auch nichts über die Schneeberge und die umliegenden Wälder. Sie kannte nur das, was sie aus ihrem Fenster aus sehen konnte und das war nicht viel. Die Stadtmauer war zu hoch und versperrte den Blick nach draußen.
    Sie war so in Gedanken versunken, dass sie von den lauten Türeknallen zusammen schrak. Talis, der Stammgast ist eingetroffen und war griesgrämig wie eh und je. Mit einen Seufzer verließ sie ihren Lauschposten, um ihren Vater zu helfen. Elly trat an den Tresen: "Nein, heute findet keine Dorfversammlung statt. Reisende sind angekommen und erzählen über ihr Erlebtes."
    Sie holte das geforderte Essen aus der Küche und stellte es ab. "Die Fremden erzählen etwas über Vampire und Werwölfe und ein altes Familienerbstück hat auch etwas damit zu tun. Wollen Sie auch etwas trinken?" Elly versuchte so nett wie möglich sein, damit Talis sie alle nicht auch noch mit seiner schlechten Laune ansteckte.


  2. #62
    Sein Frühstück war verspeist, sein Magen beruhigt und lediglich ein dumpfes Gefühl in seinem Kopf erinnerte ihn noch an die Schmerzen, die er beim Aufstehen gespürt hatte.
    Der Unterhaltungswert der Gespräche, die am Nachbartisch geführt wurden und allesamt von großen Heldentaten, gefährlicher Wildnis und allen weiteren Elementen, die zu solchen Geschichten gehörten, mochte zwar ungemein hoch sein, doch Adryan hatte bereits das Interesse wieder verloren. Der Ausruf der Frau mit dem blauschwarzen Haar über Untote hatte ihn zwar aufhorchen lassen, doch anstatt mehr über diese Gegend zu erfahren, über die es haufenweise Gerüchte gab (wenn man denn in den richtigen Ecken danach suchte), erfuhr er mehr über die Reisenden, als ihn ursprünglich interessiert hatte. Sicherlich, dieses Wissen konnte ihm später vielleicht noch von Nutzen sein, doch im Moment war es so wertlos wie der leere Teller auf dem Tisch vor sich.
    Genüsslich streckte Adryan seine Gliedmaßen von sich, seufzte zufrieden und legte die passende Bezahlung für die Speisen zu den Krümmeln auf seinen Teller. Mit wehendem Mantel erhob er sich von seinem Platz, warf der rothaarigen Schönheit einen letzten - offensichtlichen und offensiven - Blick zu und verließ das Wirtshaus. Es wurde Zeit, sich mit diesem Ort - Düsterburg - ein wenig vertraut zu machen.

  3. #63
    Es war ein anstrengender Tag für Wilhelm, der schon seit 5 Uhr morgens im Rathaus sitzt. Die Wahlen für einen neuen Bürgermeister standen bevor und es gab sonst niemanden, der ihm bei seiner Arbeit half. "Ich sehe es schon, heute Nacht werde ich sicher keinen Schlaf finden. Ich muss dem neuen Bürgermeister alles zeigen und ihm alles erklären... Und dann noch der ganze Papierkram! Spätestens am Morgen nach den Wahlen muss ein Schreiben an den Baron geschickt werden, in dem alles erklärt ist..." Wilhelm stand auf und ief zum Fenster. "Dabei ist heute ein so friedlicher Tag... Warm muss ich den ganzen Tag arbeiten? Ach, was sag ich da. Ich habe studiert und sollte froh sein überhaupt etwas machen zu dürfen. Obwohl ich eigentlich auch Ava sehen wollte... naja..." Er ging zu einem Regal, holte einen Briefumschlag und Papier und wollte anfangen zu schreiben. "Wo ist denn jetzt schon wieder die Feder?"

  4. #64

    Bad things just happen.
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    "Alles klar.", meinte Shael zu Thorben. "Ihr habt Recht, wir können später immer noch trinken. Und da Ihr nicht von hier seid, kennt Ihr euch wohl auch nicht so gut aus. Gehen wir." Gerade in diesem Moment bewegte sich ein etwas älterer Mann aus dem Wirtshaus, den Shael noch nie zuvor gesehen hatte. Shael schätzte ihn deutlich älter als ihn selbst ein, aber der Mann sah sich um und wirkte auch etwas orientierungslos. Shael ging zu ihm hin. "Guter Mann, seid Ihr von hier? Falls nicht, wollt Ihr Euch ein wenig die Stadt ansehen? So viel gibt es hier zwar nicht, aber ich denke, für einen fremden Mann, ist es interessant, wenn man weiß, wo sich bestimmte Geschäfte oder so befinden. Natürlich könnt Ihr euch auch selbst auf den Weg machen und die Stadt erkunden, wenn Euch das beliebt."

  5. #65
    Kunden? Fehlanzeige...
    Bis auf den Komponisten hatte Havelock in letzter Zeit kaum Kundschaft gehabt und der starrende, gleichgültige Pöbel ließ sich heutzutage nicht für Literatur begeistern. Auf seinen Gehstock gestützt, wanderte er durch die Gassen, vorbei am Rathaus, in Richtung der stets gefüllten Schänke. Auf dem Weg rannte eine seltsam bekleidete Dienstmagd, mit kurzen schwarzen Haaren, an ihm vorbei, deren strategische Teile ein seltsames Eigenleben entwickelt hatten. Er blieb kurz verwundert stehen, zog seine Augenbrauen hoch und dachte an die seltsamen Neigungen des Düsterburger Adels. In der Schenke eingekehrt, hinkte er durch den Schankraum, besetzte einen Platz an der Theke und blickte sich gemächlich im Raum um:

    Es herrschte das übliche durcheinander, vielleicht etwas mehr als sonst. Ein nach Alkohol stinkender, offensichtlich stark betrunkener Reisender wankte an ihm vorbei, er hatte sein Gesicht zumindest noch nie gesehen, Dienstboten, eine kleine Gruppe Neuankömmlinge, welche sich am Eingang unterhielten,auch die anzügliche Magd war anwesend, welche er unbewusst für einige Sekunden genau musterte, und eine Gruppe zerzauster Abenteurer mit einem Hund...
    "Hah, Abenteurer..." sagte Havelock, vielleicht etwas zu laut, zu sich selbst: "Auch ich war einst einer von ihnen... ein elendes Leben, ständig versuchen irgendwelche Leute spitze Dinge in einen hineinzustoßen!"
    Zudem konnte er sich noch gut daran erinnern, dass er in jener Zeit, Bücher hauptsächlich aus sanitären Zwecken mit sich herumschleppte, ein Abenteurer sollte stets ein dickes Buch mit sich tragen, denn man wusste nie wann man den nächsten Abort auf seinen Reisen finden würde. Vielleicht konnte er ja doch noch etwas verkaufen, wenn auch nur eines dieser Stammbaum-Verzeichnisse der Adligen, welches den inzüchtigen Lebenslauf, des Düsterburger Adels dokumentierte.
    "Damit können die sich ja dann den Hintern abwischen..." murmelte er und grinste hämisch.

    Zur Bedienung gewandt sagte er: "Ein Met, bitte!" und schob ein paar Münzen über die Theke. Der Aufenthalt im Gasthaus, versprach zumindest unterhaltsam zu werden.

    Geändert von Mr.Räbbit (09.11.2011 um 13:39 Uhr)

  6. #66
    Die frische Luft wirkte wie ein Jungbrunnen auf Adryan; die letzten Nachwirkungen seines Katers wurden mit den ersten tiefen Zügen frischer Luft in seinen Lungen weggeweht. Seine Sinne hatten ihre typische Schärfe wiedererlangt und mehr als vorher fühlt er sich bereit für das, was Düsterburg ihm bieten möge.
    Doch hatte er kaum fünf Schritte getan, da blieb er stehen und blickte sich um; entgegen seiner Annahme war dieser Ort nicht so klein und leicht zu überblicken. Und fremd in einer fremden Stadt zu sein löste in ihm ein unwohles Gefühl aus.
    Plötzlich hörte er eine Stimme. "Guter Mann, seid Ihr von hier? Falls nicht, wollt Ihr Euch ein wenig die Stadt ansehen? So viel gibt es hier zwar nicht, aber ich denke, für einen fremden Mann, ist es interessant, wenn man weiß, wo sich bestimmte Geschäfte oder so befinden. Natürlich könnt Ihr euch auch selbst auf den Weg machen und die Stadt erkunden, wenn Euch das beliebt.". Für einen Moment wusste Adryan nicht, ob er mit "Guter Mann" gemeint war, doch als er in Richtung der Stimme blickte, sah er einen jungen Mann mit intelligent wirkendem Gesicht, der ihn erwartungsvoll ansah. Diese Einladung einer Stadtführung galt offensichtlich doch ihm.
    "Du hast Recht mein Junge." sagte Adryan und überbrückte die Distanz zwischen sich und dem Jungen mit wenigen Schritten, bei denen sich sein Mantel hinter ihm bauschte. "Ich bin tatsächlich gestern hier angekommen und hatte noch keine Zeit, mich gebührend mit der Stadt vertraut zu machen. Dein Angebot nehme ich gerne an.". Nach kurzem Zögern holte er eine silberne Münze aus seinem Geldbeutel hervor und warf sie dem jungen Mann zu. "Und während du mir die Stadt zeigst, wirst du mir sicherlich etwas über die Geschichte und die Gerüchte erzählen können, die man so hört."

  7. #67
    "Danke", grummelte Talis heraus und schob Elly ein paar Münzen zu, während er sich in Richtung des umlagerten Tisches entfernte.Fremde!, dachte er, hier. Vielleicht Kundschaft. Sich über die Sache mit Vampiren und Wölfen keine Gedanken machend, gesellte er sich zu der Runde, einen Blick auf das Amulett werfend. "Morgen. Neue Gesichter sieht man hier selten. Was wollt ihr hier? Ich bin Talis der Ladenbesitzer, falls ihr etwas braucht", sprach er sie mit aller ihm innewohnenden Höflichkeit an, was zugegeben nicht sehr viel war.

  8. #68

    Bad things just happen.
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    "Ich werde sehen, was ich tun kann.", meinte Shael zu Adryan. Mit den Worten gingen die drei los, als allererstes Richtung Kirche. "Als Erstes muss ich euch sagen, dass wir leider Gottes nichts wirklich Aufregegendes hier haben. Bisher waren wir ein kleines Dorf namens Düsterwald, das sich im Laufe der letzten 20 bis 30 Jahre zu einer kleinen Stadt entwickelt hat." Shael hielt inne. "Das ist unsere Stadtkirche. Früher war es mal eine Kapelle, haben ältere Bewohner dieser Stadt mir mal erzählt. Falls jemand gerne in die Kirche geht, ist er dort stets willkommen."
    Sie gingen weiter Richtung Schmiede. Wärenddessen fragte sich Shael, wieso esausgerechet jemand wegen den Gerüchten hierherverschlug. Der ältere Mann....schön und gut, aber dieser Thorben? Er konte unmöglich die finsteren Gestalten meinen, von denen in den Letzten Wochen immer häufiger die Rede war. Shael bekam ganz glänzende Augen. War dieser Thorben ein Abenteurer, so wie er auch immer einer werden wollte? Falls ja, würde Shael Thorben wohl nach der Führung in der Taverne bei einem Bier ausfragen, wie das Abenteuerleben wohl sein möge.
    "So, wir wären bei der Waffenverarbeitung angekommen. Dort werden die feinsten und Besten Waffen des Dorfes produziert. Es gibt dort alles Mögliche, was man manchmal hier brauchen könnte. Äxte, um Bäume zu fällen, Gewehre für die Jagd.....einfach alles. Was mich gleich zu den Gerüchten bringt. Nun, ich gebe zu, viel weiß ich nicht darüber, mir wurde auch alles nur berichtet, aber in letzter Zeit ist immer wieder von sogenannten "finsteren Gestalten" die Rede. Ich persönlich gebe zwar nicht allzu viel darauf, denn unser Dorf existiert schon mehr oder weniger so, wie es ist, schon ziemlich lange. Und bisher war noch nie von deartigem die Rede." Nun führte Shael Ardyan und Thorben zur Obstplantage.

  9. #69
    Grandy hatte inzwischen seinen Hackbraten fertig und sein Bierkrug war nur halbvoll. Die Gespräche über alte Zeiten hatten die Aufmerksamkeit vieler der Gäste geweckt, aber schlussendlich begann das ganze Reden Grandy zu langweilen. Er dachte darüber nach was sie noch tun konnten, sie mussten ja in Ruhe besprechen was Dankwart in Düsterburg wollte und irgendwo übernachten mussten sie ja auch, so wie es aussah würden sie nämlich noch eine Weile in Düsterburg verbringen. Julie hatte sich inzwischen satt gefressen und lag nun müde neben Grandy.

    Da sprach sie ein Mann namens Talis an.
    "Zum Gruße, guter Mann. Was verkauft ihr denn alles und kauft ihr vielleicht selbst etwas an? Ich hab hier einige Tierfelle, die gegen gut Geld tauschen würde. Ach und wir brauchen auch Auskunft. Wisst ihr wo man in dieser Stadt eine Bleibe für die Nacht finden kann? Als Kaufmann müsst ihr euch hier ja auskennen, nehm ich an."

  10. #70

    Perhaps you've heard of me?
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    Der Mann der sich als Adryan zu erkennen gab, schloss sich der kleinen Erkundungstour an. Shael führte die beiden zu einer kleinen Kirche. Sie sah hübsch aus und verkörperte etwas...Ungewöhnliches. Währenddessen bemerkte Thorben, wie Shael ihm einen Blick zu warf. ''Gibt es ein Problem, mein Freund?'' ''Oh, nein alles in Ordnung! Wenn ihr fertig seid können wir jetzt weiter gehen.'', sagte er und lächelte.
    Sie hielten an einer Schmiede. Shael erzählte über die verschiedenen Produkte die hier angeboten wurden. Thorben war sichtlich interessiert an der Auswahl. Währenddessen erzählte Shael etwas über die Gerüchte die in Lauf waren. Er sah zu Adryan rüber. Seine Augen blitzten als er Shaels Worte hörte. ''Sagt Adryan, diese Narbe an eurem Kinn...woher habt ihr sie? Ihr seht mir nicht unbedingt aus wie einer der gerne Gewalt ausübt.''

  11. #71
    Die Frage. Der Tonfall. Die Vermutung.
    All das hatte Adryan schon mehr als einmal gehört. Die Narbe auf seinem Kinn, die wie ein grelles Leuchtfeuer sofort sämtliche Aufmerksamkeit auf sich zog - sofern es nicht schon seine grünen Augen getan hatten, die bei so manchen Menschen Unbehagen ausgelöst hatten. Eine Tatsache, die er mehr als einmal zu spüren bekommen hatte.
    Bedächtig strich er über die Narbe und bedachte den Fragenden - einen Mann namens Thorben - mit einem langen, musternden Blick. "Nun, der Eindruck mag täuschen. Nicht alles, was einen Menschen ausmacht, wird durch dessen Oberfläche preis gegeben.". Er machte eine kurze Pause, rieb sich über die stoppelige Wange und lächelte ein dünnes Lächeln. "Doch im Grunde habt ihr Recht, ich neige nicht zur Gewalt - zumindest nicht zu Grundloser. Diese Narbe jedoch hat keine Geschichte, die einer Erwähnung wert wäre und stammt aus meiner frühesten Kindheit.". Mit etwas leiserer Stimme fügte er hinzu: "Und ich für meinen Teil würde die Vergangenheit gerne ruhen lassen."
    Mit diesen Worten wandte er sich an Shael, der die Erklärung von Adryan stumm verfolgt hatte. "Eine imposante Plantage ist dies. Ihr Besitzer muss ein reicher und mächtiger Mann hier in Düsterburg sein."

  12. #72

    Bad things just happen.
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    Shael bekam Thorbens Worte über Adrans Narbe mit sowie dessen Antwort. Er hätte sich nur zu gerne für die Geschichte dieser narbe interessiert, hielt es jedoch für besser, nicht noch einmal nachzuhaken. Dann bekam er mit, wie Adryan über die Obstplantage sprach. "Meint ihr wirklich, diese Plantage sei imposant? Sie gehört Ava, die diese Plantage betreibt. Sie hat alle Hände voll zu tun, die Plantage am Laufen zu erhalten und sie selbst behauptet, die Plantage sei wohl eher nicht so groß, aber sagt Ihr das mal. Sie wird sich bestimmt freuen, derartige Worte zu hören. Allerdings lässt sich trotz allem wohl nicht bezweifeln, dass ihr Obst, speziell ihre Äpfel die besten und schmackhaftesten in der Gegend sind. Wenn Ihr beide vorhabt, nicht lange zu bleiben, solltet ihr zumindest ein paar dieser Äpfel probieren." Er hielt inne.
    Wir kommen bald zum mit Abstand auffälligstem Ort in Düsterburg - der Villa von Leonardo di Dragoneri. Man kann bei diesem Gebäude nicht viel, mal von Staunen abgesehen. Denjenigen, der dort drin wohnt, habe ich noch nie gesehen. Ich weiß bloß, dass er auch nicht von hier und wohlhabend ist. Er soll aber angeblich hierhergekommen sein, um etwas über die Gerüchte hier herauszufinden. Was er genau treibt, das weiß nur er selbst. Er ist jedenfalls bisher nicht aus seiner Villa herausgekommen." Shael stoppte. "Und da wären wir auch schon." Vor ihnen stand sie, die Villa von Leonardo di Dragoneri. Es war ein wunderschönes Anwesen im Gegensatz zu dem, was man bisher so in Düsterburg gesehen hatte.

  13. #73

    Perhaps you've heard of me?
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    ''Was für ein prächtiges Haus!'', sagte Thorben ''Ihr habt wahrlich nicht übertrieben als ihr die Villa beschrieben habt! Der Besitzer hat echt Geschmack, muss ich schon sagen.''

    Das Anwesen erinnerte ihn an seinen Vater. ''Wie es ihm wohl geht?'', murmelte er leise vor sich hin.

  14. #74
    "Ein Met? Kommt sofort." Elly reichte Havelock einen Krug.
    Der Tag war noch jung, doch sie war jetzt schon recht erschöpft. Sie konnte den Abend nicht mehr erwarten. Die Fremden schienen mit ihrem Essen fertig zu sein und erkundeten sich nach einer Bleibe für die Nacht. Elly ging zum Tisch rüber und fing an, das Geschirr abzuräumen.
    "Ich hoffe das Essen hat geschmeckt."
    Sogleich darauf zog sie sich in die Küche zurück, um etwas Ordnung zu schaffen.

  15. #75
    "Bitte eine Portion dieser verführerisch aussehenden Kirschen.", verlangte Rafael mit einem Lächeln, das Ava sofort erwiederte. Sie packte ihm seine frischen Kirschen zusammen und nahm die Bezahlung entgegen.
    "Hast du bereits die neueste Lieferung überprüft? Ich habe gehört, der Düsterburger Wein soll im ganzen Lande sehr beliebt sein, obwohl ich noch nicht die Gelegenheit hatte, ihn selbst zu kosten. Es ist bestimmt harte Arbeit, die Kelterei zu überwachen. Tja, meine Obstplantage ist auch nicht gerade wie Müßiggang.." Ava erlaubte sich ein leises Seufzen. "Und ich befürchte, das mein alter Esel die Strapazen nicht mehr lange ertragen können wird." Als sie bemerkte, dass sie andere mit ihren Sorgen nur unnötig belastete, staffte sie sich und lachte. "Aber was rede ich denn da! Im Moment kann ich mich nicht beklagen. Sag, wie hält es dein werter Herr Vater mit seiner Gesundheit?"
    .

  16. #76
    Das Anwesen des Gelehrten - Leonardo di Dragoneri - war in der Tat ein wahrer Augenöffner. Ein gewaltiges, prunkvolles Haus, das durch seine Bauweise in Düsterburg wie ein Fremdkörper wirkte. Der Besitzer dieses Hauses musste es zu gewaltigem Reichtum gebracht haben, wenn er sich so ein Haus leisten konnte. "Ein Gelehrter also", wiederholte Adryan leise und wandte sich an den jungen Mann, der ihm und Thorben die Stadt gezeigt hatte. "Sag mir, wie bewandert ist dieser di Dragoneri in der Geschichte dieses Ortes? Mich dürstet es, mehr zu erfahren.".

  17. #77
    "Hast du bereits die neueste Lieferung überprüft? Ich habe gehört, der Düsterburger Wein soll im ganzen Lande sehr beliebt sein, obwohl ich noch nicht die Gelegenheit hatte, ihn selbst zu kosten. Es ist bestimmt harte Arbeit, die Kelterei zu überwachen. Tja, meine Obstplantage ist auch nicht gerade wie Müßiggang.. Und ich befürchte, das mein alter Esel die Strapazen nicht mehr lange ertragen können wird. Aber was rede ich denn da! Im Moment kann ich mich nicht beklagen. Sag, wie hält es dein werter Herr Vater mit seiner Gesundheit?"

    Rafael wunderte sich. Woher kannte diese Frau seinen Vater? Und wie kam sie von ihrem Esel plötzlich auf seine Familie? Dann fiel ihm wieder ein, dass er ja gerade mit Herrn Miller über seinen Vater gesprochen hatte. Vermutlich hatte die Frau es mitbekommen und versuchte nun, höflich zu sein. Irritierend, aber immerhin gut gemeint.
    "Meiner Familie... äh, geht es gut." meinte er mit einem etwas gequältem Lächeln. Er wusste nicht recht, was er sonst noch sagen sollte. Vermutlich interessierte sie sich ohnehin nicht wirklich für seine Familie.
    Um kein peinliches Schweigen entstehen zu lassen, nahm er eine der Kirschen und steckte sie sich in den Mund. Prompt wirkte sein Lächeln deutlich überzeugender. "Hmm, so süß, wie sie aussehen. Ich sollte vermutlich öfter mal auf den Markt kommen."
    Dafür wusste er jetzt nicht, was er mit dem Kirschkern anfangen sollte. Ausspucken wollte er ihn vor einer Frau eigentlich nicht... Schließlich schluckte er ihn runter, und wandte sich dann schnell an Herrn Miller, bevor er vor Scham noch im Boden versank: "Gehen wir dann? Ich, äh, begelite sie noch ein bisschen auf ihrem Weg zum Antiquar." Er hatte das Gefühl, dass sein Kopf im Moment dieselbe Farbe angenommen hatte, wie die Kirsche, die er gerade verspeißt hatte. Diese kurze Episode hatte ihn ziemlich aus dem Konzept gebracht.

  18. #78

    Bad things just happen.
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    Shael zuckte mit den Schultern. "Um ehrlich zu sein, ich weiß es nicht. Bis vor Kurzem war die Villa komplett unbewohnt. Doch gestern hat man mir erzählt, dass da jemand eingezogen ist. Leonardo an sich hat aber nicht viel mit der Stadt zu tun. Wie ich bereits sagte, er ist angeblich nicht von hier und ist für seinen Auftenthalt in dieser Villa eingezogen." Shael wollte weiter, aber die beiden waren wirklich beeindruckt von der Villa von Leonardo di Dragoneri. Irgendwann konnte er sie davon losreißen. "Tja, das war auch schon fast alles, was es hier zu sehen gibt. Hier ist dann noch die Kelterei, wo Rafael arbeitet." Sie gingen dann noch eine Weile weiter, bis sie an ein Shael wohlbekanntes Haus kamen. "So, das ist meine Hütte, wo ich wohne. Und wenn Ihr da runter seht, da ist auch schon wieder die Taverne. Es war mir eine Ehre."

  19. #79
    Nachdem sich Edmond nun frisch gemacht und angezogen hatte, stieg er die breiten Stufen der Marmortreppe hinab ins Erdgeschoss. Dort stieg ihm bereits der warme Duft des Kaffees hervor und als er den kleinen Speisesaal betrat, sah er das angerichtete Frühstück. Wenigstens auf seinen Koch war noch Verlass, er hatte ihn von einer Reise aus dem Orient mitgebracht, und obwohl er von den andere Menschen in dieser Stadt argwöhnisch beobachtet wurde, so stand seine Kochkunst doch außer Frage, auch wenn Düsterburg leider nicht all zu viele Zutaten hergab, um etwas Außergewöhnliches zubereiten zu können. Was sollte man schon von einem einfachen Frühstück schon erwarten? Und wo war eigentlich der Schinken?
    "Ich sollte mich beizeiten wohl nach einem neuen Lieferanten umsehen, unser jetziger scheint ja nicht einmal mehr den Düsterburger Schinken pünktlich liefern zu können..."
    Edmond aß am Morgen nie all zu viel, doch wenigstens auf den heimischen Schinken mochte er überhaupt nicht verzichten. Leicht verärgert blätterte er im Düsterburger Tagesblatt rum, doch bis auf alltägliche Probleme der Gemeinen schien sich auch dieses Mal nichts Interessantes ereignet zu haben. Nachdem er seinen Kaffee getrunken und das spärliche Frühstück ohne Schinken zu sich genommen hatte, riskierte er einen Blick auf seine goldene Taschenuhr. Es wurde bald Mittag, also höchste Eisenbahn, der Welt Guten Tag zu sagen!
    Edmond holte seine kleine kastanienbraune Pfeife hervor und steckte sie sich mit neuem Tabak an, welchen er in regelmäßigen Abständen importieren ließ, da in Düsterburg selbst nur sehr wenige Pflanzen gedeihen konnten, wozu Tabak wie erwartet leider nicht zählte. Aber was kümmerten ihn schon die Kosten dafür? Noch während er sich von seinem Koch verabschiedete, der den Speisesaal nun aufräumte, erfüllte er den Raum mit dem typischen bissigen Rauch, welchen er dezent in Form von Ringen mit langsamen Bewegungen seines Atems ausblies.

    Langsam und mit anmutigen Schritten verließ Edmond das große Herrenhaus, welches von mehrere Marmorsäulen getragen wurde. Er entschloss sich, an diesem Tag seinen Weg zu Fuß zu bestreiten, denn das Wetter war schön und er wollte sich die Stimmung nicht noch weiter vermiesen lassen nach dem fehlenden Schinken, indem er sich über das unverschämte Honorar des Kutschers ärgerte. Wie er von einigen Passanten im Gehen hörte, war dieser ohnehin kurz zuvor in einen Unfall verwickelt worden und würde seine Dienste in nächster Zeit vermutlich eh nicht mehr anbieten können...

  20. #80
    Für die gesamte Stadt war dieser Morgen ein ruhiger, nebeliger Mittwochmorgen. Doch in der Barierstube Düsterburgs begann der Tag mit aggressivem Geschreri. "VERDAMMT, DU SAGTEST GESTERN NACHT ERST, ES WÜRDE KEINE PROBLEME MIT DEN LIEFERUNGEN GEBEN!". Sven rastete volkommen aus. Er packte einen Stuhl und warf ihn in Richtung seines 11-jährigen Gesellens, welcher Sven bei allerlei Aufgaben eines Barbiers - vor allem medizinischen Arbeiten, wie Aderlässe oder Wundbehandlungen - unterstützt. Der Junge konnte dem laut krachenden Stuhl noch knapp ausweichen und sagte verängstigt: "Herr, ich habe mich geirrt, aber bitte lassen sie mich leben, es war keine Absicht!" Mit einem zornigen Blick erstarrte Sven vor dem zusammengekauerten Jungen, drehte sich dann ruckartig um und murmelte irgendetwas scharf Klingendes vor sich hin, während er hastig seinen dunkelbraunen Mantel überzog und das Haus ruckartig und mit einem lauten Türknall verließ.
    Die kühlen Winde des neuen Tages verachtete Sven wie Küchenschaben, welche sich an Malzeitresten vergreifen. Es interessierte ihn alles nicht. Sein ganzer Beruf ging ihm auf den Nerv und verlieh ihm einen demütigenden Würgereiz. Mit kalten Blick schreitete er durch die erst seit neustem gepflasterten Straßen von Düsterburg. Er hatte sich heute nichts sonderlich Interessantes vorgenommen. Sein Geschäft hat jeden Mittwoch und Sonntag geschlossen. Die einzige bürgerliche Pflicht, der er heute nachkommen musste, war die Kandidatur eines neuen Bürgermeisters. Aber welches Gesindel in dieser affengefüllten Stadt hätte schon die Kompetenzen, dieses Kaff zu leiten? Eine einzige Person fällt ihm ein, welche mindestens den Anstand besitzt, für Ordnung zu sorgen. Der alte Antiquar, welcher nur 5 Straßen von Svens Barbierstube entfernt wohnt. Er hat schon recht oft Svens Geschäft besucht. Bartstutzen und Schröpfen. Die einzige Person, mit der Sven noch keine schlechten Erfahrungen machen musste. Der alte Herr mag zwar sehr mürrisch sein, aber ein Dummschädel ist er nicht...
    Sven passierte eine Kreuzung und begegnete den ersten Durchreisenden an diesem Tag. Ein junger, aber eher hässlicher Kerl von kräftigem Körperbau. Links von ihm ging an alter, recht edel gekleideter Mann. Er könnte eine Rasur vertragen. Dann gab es noch eine junge Frau zur rechten des kräftigen Mannes. Eine rothaarige, leicht entnervt wirkende Frau. Die Neuen konnten deutlich den eiskalten Schauer und die düstere Laune mit einem traurigen Unterstrich spüren, welche von dem blassen Barbier ausging. Wortlos und nur mit einem depressiven Blick wollte Sven an den drei Wanderern vorbeigehen, bis sich plötzlich der Hund an ihrer Seite aufschreckte und offensiv zu bellen begann. Doch die einzige Reaktion von Sven war ein grausiges Fauchen mit entsrprechenden Armbewegungen, welches Julie zum Zurückschrecken zwang. Sven rüttelte seinen Mantel und ging stillen Wesens seinen Weg.

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