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Waldläufer
"Ein Met? Kommt sofort." Elly reichte Havelock einen Krug.
Der Tag war noch jung, doch sie war jetzt schon recht erschöpft. Sie konnte den Abend nicht mehr erwarten. Die Fremden schienen mit ihrem Essen fertig zu sein und erkundeten sich nach einer Bleibe für die Nacht. Elly ging zum Tisch rüber und fing an, das Geschirr abzuräumen.
"Ich hoffe das Essen hat geschmeckt."
Sogleich darauf zog sie sich in die Küche zurück, um etwas Ordnung zu schaffen.
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Kämpfer
"Bitte eine Portion dieser verführerisch aussehenden Kirschen.", verlangte Rafael mit einem Lächeln, das Ava sofort erwiederte. Sie packte ihm seine frischen Kirschen zusammen und nahm die Bezahlung entgegen.
"Hast du bereits die neueste Lieferung überprüft? Ich habe gehört, der Düsterburger Wein soll im ganzen Lande sehr beliebt sein, obwohl ich noch nicht die Gelegenheit hatte, ihn selbst zu kosten. Es ist bestimmt harte Arbeit, die Kelterei zu überwachen. Tja, meine Obstplantage ist auch nicht gerade wie Müßiggang.." Ava erlaubte sich ein leises Seufzen. "Und ich befürchte, das mein alter Esel die Strapazen nicht mehr lange ertragen können wird." Als sie bemerkte, dass sie andere mit ihren Sorgen nur unnötig belastete, staffte sie sich und lachte. "Aber was rede ich denn da! Im Moment kann ich mich nicht beklagen. Sag, wie hält es dein werter Herr Vater mit seiner Gesundheit?"
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Puppet Vampire
Die "Stadtführung" des jungen Mannes war aufschlussreich - nicht hilfreich, aber immerhin informativ.
Einen Überblick über die Stadt zu haben war schon einmal ein Anfang und dürfte ihm später sicherlich noch von Vorteil sein. Oder ihn zumindest in die Lage versetzen, nicht im Nachteil zu sein, weil er orientierungslos durch die Stadt streunte.
Der Junge hatte Adryan wieder zurück zur Taverne gefüht und davor schien sich eine äußerst interessante Szenerie abzuspielen; einige Menschen hatten sich dort versammelt, viele von ihnen sah er zum ersten Mal, doch die rothaarige Schönheit erkannte er sofort. Eine gereizte, elektrisierende Spannung lag in der Luft und die Anwensenden schienen sich allesamt auf eine Konfrontation vorzubereiten - sicherlich von verbaler Natur, aber dadurch nicht minder gefährlich. Doch ehe es dazu kam, wandte sich ein Teil der Gesellschaft ab und verließ den Schauplatz. Die rothaarige Fremde und ihre Begleiterin waren zurück geblieben und Adryan befand, dass es an der Zeit war, sich vorzustellen.
MIt größtmöglicher Beiläufigkeit nährte er sich den beiden Frauen, blickte den sich entfernenden Personen musternd nach und zuckte mit den Schultern. "Ihr scheint einen illustren Bekanntenkreis zu besitzen, Milady.", sagte Adryan und wandte sich langsam der Rothaarigen zu.
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Coffee's Cold
Nachdem Shael festgestellt hatte, dass Adryan sich nun neuen Beschäftigungen zuwandte, blieben er und Thorben zurück. Verlegen meinte Shael zu Thorben: Hört mal, seid Ihr womöglich ein Abenteurer oder soetwas in der Art? Ich meine, Ihr sagtet ja selbst, dass Ihr an den Gerüchten über dunkle Gestalten interessiert seid. Anders könnte ich mich euch gar nicht vorstellen. Wenn Ihr wollt, können wir in die Taverne gehen und darüber reden." Shaels Augen glänzten wieder. Er rief sich Thorbens Worte in Erinnerung. "Ein richtiges Ziel habe ich nicht, doch die Gerüchte die in letzter Zeit herumkursieren haben mein Interesse geweckt!" Ein Abenteurer! Ein wirklicher Abenteurer, ausgerechnet in der Stadt, wo er wohnte! Shael überlegte, was er Thorben wohl alles fragen könnte.
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General
Sichtlich enttäuscht musste Edmond mitansehen, wie die junge Sophia bereits nach kurzer Zeit die Konversation wieder verließ und sich dazu entschloss, den Rest des Tages in ihrem Anwesen zu verbringen. Offensichtlich war ihr die Hitze des Tages aufs Gemüt geschlagen und sie war vermutlich überrumpelt von all den vielen neuen Gesichtern, welche dieser Tage die Düsterburger Straßen zierten. "Ich bin wirklich untröstlich, dass Ihr uns so schnell wieder verlasst, nur allzu gerne hätte ich noch ein wenig Eure Anwesenheit genossen. Aber ich verstehe es natürlich, dass eine Dame von Anstand sich auch gerne mal zurückziehen und für sich bleiben möchte. Gewiss werden wir uns schon bald wiedersehen, da bin ich mir sicher!", entgegnete Edmond der jungen Frau von Busch und verfolgtet fast schon unmanierlich lange, wie sie sich alsdann mit ihrem Dienstmädchen Selene auf dem Weg machte. Hach, was hatte Caspar da nur für eine gute Partie gemacht!
Entschlossen wandte er sich wieder Marina und Libra dazu, welche über Sophias abrupten Abgang vermutlich recht überrascht gewesen sein mögen. "Ihr müsst verzeihen, eine Frau wie sie kann gelegentlich recht unnahbar sein und fühlt sich unter so vielen neuen Menschen dieser Tage nicht allzu wohl. Doch sagt, was genau hat Euch denn ausgerechnet nach Düsterburg gezogen?! Es ist wahrlich ein passender Tag, um diese Stadt zu besuchen, denn ausgerechnet heute finden die Wahlen zum neuen Bürgermeister statt und die meisten Bürgerinnen und Bürger erwarten schon gespannt das Ergebnis! Ich verspreche mir aufregende Zeiten für Düsterburg, womöglich wird gar eine einfache Magd zur neuen Bürgermeisterin ernannt? Inzwischen scheint mir alles möglich zu sein, sehr zum Leidwesen der anderen Adligen!
Wir hatten nebenbei gesagt schon lange keine richtigen fahrenden Sänger mehr zu Gast, geschweige denn geschickte Musikanten. Bis auf die zuweilen derben Abgesänge in den örtlichen Tavernen schien die Muse uns verlassen zu haben, so dachte ich zumindest. Umsomehr erfreut es mich, eine so bildhübsche Sängerin wie Euch, Marina, begrüßen zu dürfen. Es wäre mir wahrlich eine Ehre, wenn Ihr demnächst in unserer Gesellschaft ein kleines Lied vortragen könntet, um die anderen alteingesessenen Herrschaften mit eurer lieblichen Stimme zu besänftigen und einen Keim der Harmonie unter ihnen zu säen!
Doch mir scheint, die Sonne beginnt sich bereits wieder Abend hin zu neigen und es wäre sicherlich ungebührlich für zwei Frauen, sich so lange an einem Platz wie diesem zu unterhalten. Vielleicht wollen wir uns auf den Weg machen und gemeinsam noch ein wenig die Stadt besichtigen? Sicherlich habt ihr auch noch keinen Schlafplatz für die Nacht, oder?"
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Engel
Rafael fühlte sich wie das sprichwörtliche fünfte Rad am Wagen. Die zwei alten Männer zankten sie wie zwei... nun ja, wie zwei alte Männer und schienen seine Anwesenheit völlig vergessen zu haben. Seine wenigen Versuche, in die Konversation einzusteigen, wurden komplett ignoriert (oder auch übertönt), und so konnte er nichts weiter tun, als im Schlepptau der beiden hinterherzutrotten.
Als sie schließlich am Rathaus ankamen, und die beiden immer noch keine Anstalten machten, sich zu beruhigen, beschloss er, dass es für diesen Tag genug war.
"Also, ich gehe dann schon mal vor."
Wieder gab keiner der beiden zu erkennen, dass er ihn gehört hatte. Trotzdem setzte er noch ein "Ich wünsche ihnen noch einen schönen Tag und hoffe, dass wir uns bald widersehen." dazu, bevor er die beiden schließlich komplett sich selbst überließ und allein ins Rathaus ging.
Als er einige Minuten später wieder heraustrat, mit dem Gewissen, dem nach seinem Ermessen besten Kandidaten seine Stimme gegeben zu haben, blickte er sich um. Die Schatten wurden bereits länger, und die Sonne senkte sich den Hausdächern entgegen. Es war wohl an der Zeit, nach Hause zu gehen, zu Abend zu essen und sich geistig schonmal auf den morgigen Tag einzustellen. Im Großen und Ganzen zufrieden mit dem Verlauf des Tages, machte er sich auf den Weg.
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General
Der Tag war schon längst angebrochen und die kräftigen Sonnenstrahlen durchfluteten Edmonds Schlafgemach. Langsam weckte ihn die Wärme der herannahenden Mittagssonne und noch recht benommen blinzelte er hinauf zur Decke. Der gesamte Raum war kunstvoll verziert mit Wandmalereien, die größtenteils nur unbekleidete Menschen und wilde Tiere zeigten, welche in einem harmonischen Einklang miteinander zu leben schienen. Für ihn hatte es jedenfalls etwas anrüchiges, auch wenn er zweifellos ebenso ein gewisses Interesse an den Künsten seiner Zeit pflegte. Edmond drehte sich in seinem breiten Himmelsbett ein wenig umher und versuchte sich an die verschiedenen Düfte zu erinnern, die er am vorigen Abend noch wahrgenommen hatte. Konnte tatsächlich schon ein neuer Tag angebrochen sein? Die Erinnerungen schienen so weit entfernt, dass er sie zweifellos für Träume hätte halten können.
Noch ganz in Gedanken versunken läutete Edmond mit seiner kleinen Glocke, die er neben seinem Bett zu stellen pflegte, doch so sehr er damit auch läutete, so wenig schien die Welt darauf zu reagieren. Erst nach einigen Augenblicken kam ihm wieder in den Sinn, dass er seinen letzten Diener entlassen hatte, nachdem dieser offensichtlich nicht in der Lage war, den Wünschen seines Herrn zu entsprechen. Er mochte sich nicht daran erinnern, mit welchem Temperament er wieder einmal wegen Nichtigkeiten seinen Angestellten aus dem Hause gejagt hatte...
Langsam erhob sich Edmond und schritt nach seinem morgendlichen Ritual ins angrenzende Ankleidezimmer. Es war schon viel zu spät, schließlich wollte er eigentlich noch einen Inspektionsgang durch sein Comptoir machen. Er hasste Müßiggang, wo sich doch mit Tatendrang so viel erreichen lassen konnte, wie er selbst nur allzu im Leben erfahren hatte, sonst würde er sicherlich nicht dort stehen, wo er sich heute befindet. Aber wenn er manchmal darüber nachdachte, konnte er sich auch bei Weitem schönere Orte als diesen zum Verweilen vorstellen, doch schließlich hatte er in Düsterburg noch eine wichtige Aufgabe zu Ende zu bringen.
Rasch zog er sich seine einfache Garnitur an, mit der er sich in der Stadt bequem fortbewegen konnte, die Beinkleider hatte er erst am Morgen zuvor von seinem persönlichen Schneider geliefert bekommen und das makellose Weiß spiegelte sich in seinen glänzenden schwarzen Schuhen, welche er mit mattgoldenen Schnallen verschlossen hatte. Edmond zählte sich selbst nicht zu dem vornehmen Adel dieser Stadt, auch wenn er ihnen gerne einen Besuch abstattete, und so verzichtete er auch darauf, sich ganz weibisch zu schminken und seine langen, geflochtenen Haare mit einer extravaganten Perücke zu verdecken. Zumindest seinen altgedienten, aber immer noch gut erhaltenen Hut nutzte er gerne als Accessoire, um immerhin etwas an Erhabenheit auszustrahlen...
Geändert von Edmond Dantès (08.11.2011 um 22:37 Uhr)
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