Ich hab hier mal ein paar meinere neueren Gedichte zusammengesucht. Und da ich sie ohnehin auf meiner HP habe, dachte ich, ich könnte sie vielleicht auch hier veröffentlichen. Kommentare, Kritik, Lob, Gemecker wie immer erwünscht.
Auf meiner Homepage finden sich noch andere Gedichte (auch von anderen Leuten).

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Flucht

Ich ließ nichts unversucht
Hab dich verraten und belogen
's ist als wär ich verflucht
Hab mich selbst damit betrogen!

Du bist wie eine schwarze Witwe
Die ihren Gatten auffrisst
Und während ich hier sitze
Wird mir klar, dass du ein Engel bist

Es gibt keine Flucht und kein Entrinnen
Vor der Sehnsucht, die mich zerstört
Ich frage mich: "Bist du von Sinnen?
Warum hat sie DICH betört?"

Drum nehm' ich den einen Ausweg,
Der eigentlich keiner ist,
Und sag ohne Ausred':
"Weil mich niemand vermisst!"

Und wenn die Dunkelheit mich umhüllt,
Der kalte Finger des Todes mich berührt,
Habe ich mich nie besser gefühlt.
Und nur Du hast mich hierher geführt!

Ob du's weißt, weiß ich nicht
Du sagtest nie ein Wort
Ich schaue dir ein letztes Mal ins Gesicht
Denn morgen bin ich schon fort

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Arroganz

Du bist der größte!
Das weiß jedes Kind
Wenn sie doch bloß wüssten,
Das sie für dich nur Ungeziefer sind

Deshalb trittst du auf allen herum
Behandelst sie wie den letzten Dreck
Und dabei bist du so dumm,
Dass du deine eigene Dummheit nicht entdeckst

Doch brauchst du ihre Hilfe dann,
Bist du ganz klein und schwach
Benimmst dich nicht einmal wie ein Mann
Ertrinkst fast im kleinstem Bach

Doch sobald du wieder oben bist,
- Das ist ganz klar -
Du weiter auf ihnen herumtrittst
Egal, was eben noch war

Doch irgendwann,
Dies sei dir gewiss,
Endet dieses Dasein
In tiefster Finsternis

Dann erst kann man sprechen
Von Justizia, die etwas schafft
Doch mit ihr kann man selten rechnen
So bleiben wir länger in Gefangenschaft

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Das Feuer

In mir, da brennt ein Feuer so heiß
Die Flammen, sie lodern und schlagen
Doch was es verbrennt, wohl niemand recht weiß
Nur ich könnte es sagen
Jeder Windstoß, der da bläst in die Glut
- Das weiß wirklich jedes Kind -
Entfacht des Feuers hitzige Wut
Auch wenn wir uns fern sind
Aber eines, das sag' ich dir jetzt und hier:
Flammen kann man nicht lenken
Darum nimms bitte zu Herzen dir
Du solltest wirklich dran denken
Dass nur du allein in den Händen hältst
Was aus diesen Flammen werde
Ein kleines Feuerchen, an dem du dich wärmst
Oder das größte Inferno der Erde
Hass und Liebe, sag' ich immer wieder
Sind beide wie Bruder und Schwester
Der eine baut auf, die and're macht nieder
Das weiß ich nicht erst seit gestern
So denk stets daran, was ich dir anvertraue:
Mein Schicksal liegt ganz bei dir
Ob ich zerstöre, ob ich erbaue,
Das, hoffe ich, sagst du mir
Denn die Flammen verzehren immer ihr Heim
Doch ersticken können sie nie
Bitte, sag mir, bist du mein?
Oder ist es die Agonie?

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Die Angst des Menschen oder: "Fürchtest du noch oder lebst du schon?"

Quälend ist die Angst, die in des Menschen Herzen verborgen
Er hat Angst vor dem Gestern, dem Heute und dem Morgen
Angst um den Job, Angst um das Gehalt
Angst um das Geld, das ihm einst galt
Auch Angst vor den Menschen, die hat er gewiss
Die Angst vorm Dentisten und schlechtem Gebiss
Vor der Hölle, die Angst ihn ebenfalls plagt
Weil Bibel und Klerus ihm dieses so sagt
Angst, dass die Familie ihm entschwindet
Und sie nur noch das Blute verbindet
Sogar vor dem lachenden Clownsgesicht
Hat der Mensch Angst, und das auch bei Licht
Vor Wesen, die es nur im Horrorfilm gäbe
Hat er Angst, denn ihre Kettensäge
Macht lautes Geratter - und das ist gleich Stress
Dieser nämlich - das steht für ihn fest -
Verkürzt sein ängstlich Leben ganz arg
Und auch wenn er immer nur zu fürchten vermag,
Das Leben, das liebt er nicht sehr
Die Angst vor dem Tode, die quält ihn viel er mehr
Nur eines flößt noch mehr Furcht ihm ein -
Der Gedanke, völlig allein zu sein...