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  1. #4
    zunächst muss man unterscheiden zwischen selbstschädigen und selbstverletzen...

    ersteres meint nicht nur drogen sondern kann sich durch essstörungen (bulimie, magersucht oder fresssucht) äußern, massiver schlafentzug usw. selbstverletzen hingegen fängt, um es krass aber deutlich auszudrücken, mit dem benutzen von gegenständen zum schneiden an und kann im extremfall zu eigenamputationen führen. man merkt also, das dieses thema sehr ein sehr ernsthaftes problem für die betroffenen ist und auf keinen fall oberflächlich behandelt werden soll.

    auslöser, um unbewältigte probleme durch ssv und svv zu kompensieren, sind starker selbsthass und enttäuschungen im zwischenmenschlichen bereich... entweder geht das selbstwertgefühl so weit nach unten, dass man den eigenen körper zu hassen beginnt ... oder aber man bemerkt, das man bestimmte dinge, die einen beschäftigen, durch schmerzzufügen betäuben kann. je mehr die dinge auf einem lasten und je stärker das selbstschädigende verhalten körperliche beeinträchtigungen mit sich bringen (was auf dauer immer der fall sein wird), die nach außen sichtbar werden (untergewicht, übergewicht, narben usw.), um so mehr ergibt sich ein teufelskreislauf... es gibt immer mehr druck, der triggernd (=das ssv/svv auslösend) wirkt... druck von außen (reaktionen anderer menschen, keine brührungen zulassen), druck von innen (=unzufriedenheit, hass gegen sich selbst, das gefühl von unfähigkeit, fliehen wollen, sich betäuben wollen)... druck sich durch freitod dem leiden zu entziehen.

    aus diesem kreislauf ist es nur sehr sehr schwierig wieder herauszukommen, da nicht die symptome sondern die ursachen bekämpft werden müssen. meist kennt man die wurzel selbst nicht mehr, da man die ursache der solchen wahrscheinlich schon vor ewigkeiten verdrängt hat. es ist ein langwieriger prozess, diese ursachen durch professionelle hilfe ans licht zu bringen und ein noch längerer prozess, diese dann entgültig zu verarbeiten.

    ein sehr guter freund hat da die hölle auf erden durchlebt und lange zeit garnicht gewußt, woher sein ssv hergekommen ist, und das eben unverdaute probleme auf ihm lasteten... am ende standen isolation und das selbst betäuben. erst durch einen klinkaufenthalt konnten die ersten schritte auf dem weg zur heilung erreicht werden und er ist schon verdammt weit auf dem weg nach oben, aber dennoch noch lange nicht "geheilt"...

    hauptproblem an der heutigen gesellschaft ist, das bestimmte formen von ssv/svv als zeichen von "coolness", individualität und freakig-sein imitiert werden. in der schwarzen szene ist es besonders das ritzen, bei vielen sind es drogen und alkohol... und genau das macht es so schwer, betroffenen zu helfen, da der mensch zu oft bestimmte krankheitsbilder vor augen hat und die sensibilität abstumpft, was jetzt krank oder als schick gilt... sprüche wie "stell dich nicht so an" sind im prinzip das falscheste, was kommen kann.

    kel...
    Geändert von kelaino (16.08.2003 um 18:19 Uhr)
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