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Krieger
Hi Sorata,
ich hatte gestern ein wenig Charon gespielt und bekam nach einigen Stunden wirklich keinerlei Lust mehr. Ich schob es [so für mich] erstmal auf den Erzählstil, die Dialoge und die Charaktersprache, erkannte dann aber dass es überhaupt nicht daran lag. Die Geschichte ist gar nicht so übel erzählt, die Charaktere sind ganz okay und die Geschichte hinter all dem ist sicherlich nicht uninteressant, wenn man sich denn alles durchliest was dort steht. Ich hatte aber keinerlei Motivation deren Dialoge zu lesen und ich erkannte dann auch bald warum das so ist: Die technische Seite hinter den Messageboxen (AH! Technologie!!!):
Der Text jeder Messagebox braucht eine gefühlte halbe Ewigkeit um einzublenden, läuft auch nicht wirklich schnell ab, weswegen ich immer nur auf der Enter-Taste hing. Das führte so weit, dass ich irgendwann nur noch los-enter-te und unter dem Wust an Dialogen völlig aufhörte mich für das Storytelling zu interessieren (schließlich stehen ja auch alle Aufgaben in der Questlog). Und das war schade, denn das Worldbuilding ist nicht uninteressant. Diese Kombination aus langsamer Einblendung UND all die Dialoge ist unglaublich ermüdend.
Diese langsame Einblendung führt zudem zu einem weiteren Problem: Wenn mehrere Optionen zur Auswahl stehen und ich sowieso schon auf "Drücke ständig auf Enter" durch die Technik getrimmt bin, gehe ich stets und ständig automatisch auf den ersten Auswahlpunkt, egal ob ich möchte oder nicht, da eine Auswahl bereits getroffen werden kann, bevor der Text überhaupt zu sehen ist. Ich musste drei (nicht unbedingt nötige) Tutorials lesen, die ich eigentlich überspringen wollte, weil der Text so langsam einblendet. Das nervt auf Dauer massiv und motiviert einfach nicht überhaupt noch Dialoge zu führen.
Ist es vielleicht möglich die Messages in dem Moment direkt anzuzeigen, in denen die Messageboxen zu sehen sind und auch die Textgeschwindigkeit zu erhöhen?
Das Kampfsystem besitzt übrigens ein fast ähnliches Problem: Noch bevor das Kampfmenü einblendet (bei jeder Runde) lässt es sich bereits benutzen (Cursor, Enter) Das ist selbstverständlich viel zu früh. Ich muss alle Nase lang Esc drücken um eine neue Auswahl zu treffen. Aber auch nur zögernd, weil ich den Cursor über den Monstern nicht gut sehen kann, da er kaum hervor sticht (besonders wenn der graue Cursor über oder in grauen Dämonen hängt). Ein Auswahlgeräusch erfolgt auch während der kurzen Wartezeit bis zum Kampfmenü (im Kampf), wenn Enter gedrückt/gesmasht wird, was sehr irritiert.
Die Reihenfolge der Monster ist zudem nicht gerade sehr intuitiv. Ich gehe zB auf "Angriff" und der erste Gegner der ausgewählt ist, ist der ganz hinten? Ich würde erwarten, dass es der vorne ist, sprich derjenige der unserer Party am Nahsten ist. Also der tatsächlich erste Gegner. Dadurch griff ich schon oft das gänzlich falsche Monster an - in Kombination dessen, dass der Cursor sowieso nicht sehr gut zu sehen ist. Die Reihenfolge der Gegner-HP ist ebenso leicht verwirrend.
Das sind so ziemlich meine größten Probleme damit.
Vielleicht noch etwas Nitpicking, aber ich denke besonders diese Punkte sind nicht ganz unwesentlich:
(1) Direkt der Anfang des Intros schreckte mich massiv ab. Ein mir unbekannter Charakter wirft mit Begriffen um sich, von einer Messagebox auf die Nächste, was mich völlig erschlug. Wer soll sich denn das merken? Sind diese Begriffe überhaupt direkt für den Anfang so wichtig? Wenn es nur jemand ist der nach einem guten Buch sucht, dann lass sie nach einem Buch suchen, aber erschlage den Spieler nicht. Er hat doch keine Ahnung von deinem Spiel. Ihren vollen Namen muss sie auch nicht unbedingt, während sie alleine im Raum ist, herumposaunen (was ebenfalls wieder wie ein unmerkbarer Begriff klingt), wenn er sowieso in ihrer Monolog-Box steht.
(2) Dieser große Dämon in der spielbaren Einleitung... Dieser Abschnitt sollte eigentlich ziemlich dramatisch sein, würde ich meinen. Die Menschen werden verraten (von jemandem mit einer Kapuze, womit sein Gesicht verdeckt ist, wie überraschend ^,^~ übrigens passt der Gradient nicht wirklich zu den sonst genutzten Schattenstilen). Die Dämonen fallen über die Welt her, ein Krieg bricht aus, das ist eine höchst ernsthafte Situation. Und derjenige, der bis dahin erst einmal als Antagonist herhalten muss, da noch keine höhere Instanz zur Verfügung steht, außer der Verräter, ist ein... großes Baby. Ich fühlte mich von dem Angriff daher nicht gerade bedroht oder fühlte mich in Gefahr. Da steht ein großer Dämon, der eine Horde fieser Kleinstdämonen anführt und er spricht in fast schon jugendlicher Alltagssprache. Das passt überhaupt nicht :-/
Übrigens empfinde ich es als etwas arg seltsam, dass die Dämonenanführer empfindlich auf Magie reagieren, obwohl erzählt wurde, dass Dämonen von sich aus magische Begabungen besitzen. Warum wählen sie also denjenigen als Anführer aus, der die schwächsten magischen Eigenschaften besitzt...?
(3) Sai scheint im Verlauf des Abenteuers ziemlich oft zu vergessen, dass er kein einfacher Soldat ist, sondern der Hauptmann. Er nutzt den Titel zwar um sich auszuzeichnen, um an Informationen zu kommen und um mit wichtigen Personen zu sprechen, sein Verhalten entspricht dem eines Hauptmannes aber in keinster Weise. Er hat einen Schwur geleistet zu helfen (oder so), aber er scheint bei vielen Anfragen einfach keinen Bock zu haben, ala "Warum gerade ich?!" - Weil Sai der Hauptmann dieses Vereins ist und auch irgendwie an diesen Rang kam! Ich würde solch ein Verhalten von einem einfachen Soldaten erwarten, aber nicht von ihm. Von ihm geht keinerlei Autorität aus.
Genauso ist mir nicht ganz klar, wieso er sich direkt an die Front stürzt, während all die Soldaten hinter ihm bleiben. Als Hauptmann ist man doch gerade derjenige der hinten bleibt und die Befehle gibt. Der König stürzt sich doch, mit dem höchsten Rang, auch nicht an vorderste Front in den Krieg, sondern lässt seine Armeen kämpfen. Seine Taktik die Dämonen auszuschalten, die sich auf dem Weg zur "Pagode" befinden, ist übrigens furchtbar! Man sollte von einem Hauptmann mehr taktisches Feingefühl besitzen als "Ich breche im Alleingang, während meine Kräfte versiegelt sind durch die gegnerischen Reihen und töte alles was mit im Weg steht". Der gesamte Weg ist mit Wäldern umgeben, die Schutz bieten und Hinterhalte erlauben (auch mit Pfeil und Bogen)! Wie kommt man da auf eine Solo-Durchbrech-Taktik? Wie gesagt, er verhält sich nicht wie ein Hauptmann, sondern wie ein einfacher stupider Soldat.
Achja und...

Bitte unbedingt das Face austauschen. Es sieht so aus als wäre sein halbes Gesicht gelähmt.
Das liegt übrigens am Mund. (diese Anime-Tropfen zerstören übrigens eine große Menge von Ernsthaftigkeit. Gleiches bei Mara).
[MG]
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