Kontrollzentrum
ähm ... und inwiefern spricht das jetzt gegen meine aussage?Zitat
ich meinte damit, dass es viel zu viel action im vergleich zu typischen RPG elementen gibt, worunter ich besonders die sache mit der story meine. es fühlt sich einfach viel zu selten an, wie ein richtiges ... d.h., wie ein richtiges action RPG. ich könnte dir jetzt so einige spiele nennen, an die man ganz wie ein RPG herangeht und irgendwann mittendrin fällt einem ein "ach ja, das ist ein action RPG ... ich war das spielprinzip so gewöhnt, dass es mir auf anhieb gar nicht so aufgefallen ist". bestes beispiel ist doch die seiken densetsu reihe. dass etwas in KH anders ist und sie sich, sorry für die ausdrucksweise, wirklich einen scheißdreck um die story gekümmert haben, merkt man alleine daran, wie extrem wenig dialog es im vergleich zu anderen spielen dieser art hat.
in dewprism ähnelte das gameplay im grunde genommen sogar stark KH, würde mich nicht wundern wenn ein paar leute von square an beiden projekten tätig waren, und trotzdem fielen diese dinge dort gar nicht so sehr ins gewicht, einfach weil ich das gefühl hatte, ein rollenspiel zu spielen, es immer wieder wichtige cutscenes gab, die die handlung auch wirklich vorantreiben. wenn es in KH aber mal eine cutscene gibt, dann ist das wie "oh, donald und goofy haben schon so lange nichts mehr gesagt, die spieler könnten denken, dass sie stumm geworden sind. lassen wir sie mal wieder labern, auch wenn es überhaupt gar nichts mit der handlung zu tun hat ... moment, haben wir überhaupt eine handlung?" ... ich denke du weißt was ich meine. und während ich mich über so etwas ärgere, spiele ich teils ellenlange abschnitte, die sich stark auf sprungeinlagen konzentrieren, z.b. tarzans welt. manchmal hat es mich tierisch genervt, aber oft genug haben diese einlagen auch spass gemacht. mir geht es nur darum, dass ich während dieser zeit das gefühl hatte, ein 3D jump'n'run a la mario 64 oder so etwas in der richtung zu spielen, kein action RPG. dafür gab es im grunde genommen nicht einmal ein anzeichen, höchstens am anfang und ende jeder welt, wobei das auch nur der mittel zum zweck war.
ich denke ich rege mich so darüber auf, weil ich genau wie du denke, dass ein spiel dieser art großes potential hat. ich habe mir das spiel doch nicht gekauft, weil square draufsteht oder weil FF charaktere darin vorkommen, sondern weil ich wissen wollte, was sie aus dieser idee gemacht haben, die für mich von anfang an zugegebenermaßen sehr gewöhnungsbedürftig war, da ich disney nicht sonderlich gerne mag und buena vista abgrundtief hasse.
und von diesem potential haben sie imho überhaupt nichts genutzt, außer, dass die disneyfiguren sehr originalgetreu umgesetzt wurden. spiele dieser art leben neben der originellen idee von ihrer story, von ihrem hintergrund. die idee ist imho aber nichts wert, wenn man es nicht versteht, etwas daraus zu machen. bei oben beschriebenen abschnitten halte ich es für unmöglich, dass auch mal etwas spannung oder das gefühl einer epischen geschichte aufkommt, wie es bei den anderen action RPGs die ich kenne immer der fall war, und genau so etwas würde KH gut tun. wenn man ein abenteuer daraus macht, und zwar ein logisches mit einer nachvollziehbaren spielwelt. der ganze zauber, die ganzen disneywelten können bleiben, aber das ganze darf nicht wie hier wirken wie ein fanfic von einem 14-jährigen, der zufällig disney und final fantasy mochte.
gibt es eine stetig voranschreitende handlung, in der auch mal etwas spannung aufkommt, und einen antagonisten, mit dem man etwas verbindet und der nicht am ende aus der wundertüte gezaubert wird, dann habe ich auch einen wahren grund, die nötige motivation, das spiel durchzuspielen und tue das nicht nur, wie bei KH, um hier mit euch darüber diskutieren zu können und ihr meine aussagen ernst nehmt, was ihr bestimmt nicht tun würdet, hätte ich im spiel an der stelle (an den vielen stellen) aufgehört, an der ich keine lust mehr hatte.
der anfang hat mir gefallen. das hatte noch atmosphäre und man wusste noch nicht, dass das niveau in der beziehung ins bodenlose abfallen würde. auf destiny island hatte es noch etwas verspieltes, da haben auch die paar kämpfe und action einlagen wirklich eine menge spass gemacht, mir zumindest. wäre es etwas mehr in dem stile weitergegangen und die ideen zu ende gedacht worden, hätte es vielleicht DAS spiel werden können.
was ich allerdings befürchte und recht traurig finde, ist, dass, wenn es eine fortsetzung geben sollte, sich vielleicht in einem gewissen rahmen etwas mit den kritikpunkten, die ich hier anführe, ändert, aber sie wohl kaum etwas an dem so grundsätzlichen spielprinzip editieren werden, was ich befürworten würde.
hab ich etwas dagegen gesagt? das ist noch lange kein grund, diejenigen, die eben doch etwas damit am hut haben, zu enttäuschen. ein paar cutscenes mehr, mehr dialog, eine besser durchdachte handlung ... sie hätten auch beides ohne große probleme oder mühen in einklang bringen können.
uhm ... ich bleibe lieber hier oben ^^
ich denke nicht an takahashi, wenn ich meine erwartungen an ein action RPG definieren soll. die erfahrung hat gezeigt, dass diese storymäßig für gewöhnlich nicht so weit entwickelt sind, eben weil man sich auch verstärkt auf den action anteil konzentriert. und das berücksichtige ich auch jedesmal. natürlich gibt es ausnahmen.
doch KH liegt in der beziehung weit unter dem, was ich für "normal" bzw. "gesund" für ein spiel dieser art halte. es geht einen großen schritt zurück in die richtung, aus der das sub genre gekommen ist, wo die story wirklich nicht mehr als ein loser hintergrund war, um dem ganzen spiel überhaupt einen sinn zu geben. denkt daran, rollenspiele und action adventures waren zuerst da, action RPGs kamen erst später.
wo du gerade XG/XS erwähnst, ich bin wirklich nicht jemand, der nur dann eine story für gut befindet, wenn er sie erst nach dem dritten durchspielen ganz versteht. es gibt viele verschiedene dinge, an denen man eine auch nur halbwegs gute story festmachen kann, beispielsweise die liebe zum detail die sich in den ideen der story wiederspiegelt (eines der wenigen beispiele, die ich dafür in KH entdecken konnte und die hängengeblieben sind, war die sache zwischen sora und kairi, wie sie die steine in der höhle bemalen und die bedeutung dieser frucht) oder eben die persönlichkeitstechnische weiterentwicklung der charaktere (sora ist am ende genau der selbe naive junge, der er am anfang war, egal was er über licht und schatten labert) bzw. die qualität, dass diese charaktere etwas neues mitbringen und nicht ein einziges in ein neues polygonmodell gepacktes 08/15 klischee sind, was aber auf soziemlich alle figuren aus KH zutrifft.
und was den spass angeht ... es soll auch leute geben, die an einer ausgefeilten und/oder liebevollen geschichte mehr spass haben als an jump'n'run artigem herumgehüpfe -_^
ja. genau das macht die qualität einer story bzw. spielwelt aus. alles wird dadurch nachvollziehbarer und darüber hinaus merkt man, wie viel mühe die macher in die entwicklung des spiels gesteckt haben.
nebenbei bemerkt finde ich so etwas wie ansem als antagonisten nur noch lächerlich. sorry, einen guten bösewicht muss man entweder lieben oder hassen können, doch das geht nur, wenn man ihn versteht. aber ansem - "durch sein wissen ist er verrückt geworden" - öfter mal was neues -_-
das ganze konzept ist so etwas von unlogisch, andauernd gibt es irgendwelche lücken und fehler. und jetzt kommt mir nicht und sagt, es sei ein fantasyspiel und da ginge so etwas. ich komme schon damit klar, wenn ich auf einmal gegen schattenwesen kämpfe, die drei mal so groß sind wie ich. was ich meine ist, wie sich ein spiel selbst widerspricht oder gedanken anfängt, aber nicht zu ende denkt und den spieler damit alleine lässt. dabei aber nicht der eindruck erzeugt wird, das sollte so sein (klar, ende von FF7), sondern es einfach so wirkt, als hätten die macher etwas vergessen oder andere dinge herausgelöscht und versehendlich etwas davon im spiel gelassen.
erinnert ihr euch noch? es gibt szenen, in denen geradezu angedeutet wird, dass es eine realität gibt und sora sich alles nur mit seinem kranken hirn ausgedacht hat. da wird gesagt, dass kairi die tochter von irgendwem sei und dass sie nachbarn wären oder so. aber sehen wir irgendetwas davon? nein. wir kennen nur destiny island, das sich auflöst, am ende wieder zusammensetzt und ganz bestimmt nichts mit dem zu hause zu tun hat, von dem dort gesprochen wurde.
aber ich glaube nicht daran, dass sie genau das in einem möglichen zweiten teil wieder aufgreifen werden, sondern mit dem fanfic mist weitermachen, da sich sowieso niemand mehr an die ganzen deus ex machina erinnern kann, die square gerade in den kram gepasst haben.
gefallen wäre mir zu viel gesagt. ich mochte es, und das auch nur bedingt. ich finde es nicht als gesamtwerk gut, sondern für das, was es hätte werden können und vielleicht irgendwann wird.
übrigens ist es nur wahrscheinlich, dass es eine fortsetzung geben wird, aber nicht sicher und erst recht nicht offiziell angekündigt. yoichi wada neigt dazu, sehr übermütig emotional zu werden, wenn es um so große sachen wie die fusion von square und enix geht, und spricht von spielen, zu dessen produktion sie zu dem zeitpunkt überhaupt nichtmal die rechte besaßen. eine woche später wurde die aussage von einem square sprecher revidiert. 'man wolle bald mit disney verhandeln', es hieß seitdem nicht ein einziges mal, dass dieses spiel in arbeit sei.
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