Und weil es bekanntlich genau das werden wird, fange ich mal an, die Gegendarstellung in den Mittelpunkt zu rücken.
Seit einiger Zeit kann man nämlich der Statistik der Bahn glauben schenken (oder auch nicht, falls man dermaßen anti ist), anstatt Erfahrungswerte aus seinen eigenen 20 Bahnfahrten zu ziehen: www.bahn.de/puenktlichkeit

Für die Skeptiker:
- der Fernverkehr hat deutlich weniger Pünktlichkeit als der Regionalverkehr
- ausgefallene Züge fließen nicht in die Statistik ein
- es gab zahlreiche Anklagen, die Transparenz lasse zu wünschen übrig (vor allem vor Einrichtung dieser Web-Präsenz)
- der langjährige (!) Durchschnitt nach Angaben der Bahn beträgt übrigens 90%, heißt einer von zehn Zügen hatte Verspätung

Ich persönlich habe eigentlich sehr gute Erfahrungen mit der Bahn gemacht, und das Ranting kam mir meistens sehr... egoistisch vor, und vielleicht auch ein Bisschen naiv. Wirklich ernsthafte Probleme habe ich glaub ich erst 3, 4 mal miterlebt, und die Entschädigungsmaßnahmen, mit Freigetränken, Rückerstattung und Ersatzzügen, -Bussen sowie -Taxis finde ich auch vernünftig geregelt. Das einzige, das ich nach Jahren noch immer etwas fragwürdig finde, ist die Vorsicht, die man mit Angeboten wie dem Wochenendticket, den Ländertickets u.ä. walten lassen muss, weil man da halt nichts ersetzt kriegt und einfach Pech hat, wenn man den letzten Zug verpasst. Dass die Klimaanlagen immer noch so anfällig sind wie ein Trabi, hat damit nicht direkt was zu tun, kotzt mich aber auch immer wieder etwas an.

So oder so halte ich die Veröffentlichung der Werte für einen coolen und ungemein klugen Schritt, weil es etwas Luft aus diesem allgemein extrem... deutschen Anti-Bahn-Klima nimmt. Theoretisch zumindest.