Endlich stieß auch Magdalena zu den anderen und sie waren vollzählig. Was bedeutete, dass es allen gut ging, selbst den Lumianern unter ihnen.
So wie sie kamen, so verließen auch einige bald wieder den Ort des Geschehens. Katharina wurde kurzzeitig verdächtigt, die Nachricht selbst geschrieben zu haben, doch das wurde zum Glück wiederlegt. Etwas komisch war es allerdings schon, dass sich der Hauptmann erst jetzt meldetet, obwohl die Lumianer nun schon ziemlich lange unter ihnen weilten. Aber, das konnte Katharina nun wirklich herzlich egal sein. Sie empfand einfach nur Dankbarkeit. Dankbarkeit dem Hauptmann gegenüber, und auch Gott. Gott hatte ihre Unschuld bewiesen, und sie damit vor einem möglichen Ketzertod bewahrt. Ihr Lächeln erstarb, als die Auseinandersetzung zwischen dem kräftigen Schmied und dem kleinen Christian begann und damit endete das Gröger angeklagt wurde. Sie selbst glaubte nicht an die Schuld des Schmiedes. Er war von anfang an so gewesen, sie konnte sich noch erinnern, als er mit dem ehemaligen Lumianer Schwert schreiend auf den Dorfplatz gerannt kam. Er war nun mal ein lauter, impulsiver Mann. Doch in so einer schweren Zeit, da brennen wohl bei jedem irgendwann die Sicherungen durch. Und auch wenn sein ständiges flirten und anbaggern nervenaufreibend war, so war er doch im Grunde genommen ein lieber Kerl, er hatte ihnen noch keine einzige Bitte abgeschlagen. Katharina beschloss zu dem Schmied zu gehen und ihn zu bitten, sich in der Öffentlichkeit bei Christian zu entschuldigen, damit er nicht noch mehr Verdächtigt wurde. ""Magdalena, ich werde Gröger einen kleinen Besuch abstatten. Er sollte sich bei Christian entschuldigen und den Dorfbewohnern damit zeigen, dass er Unschuldig ist und das nur eine Reaktion auf die allgemeine angespannte Stimmung war. Immerhin wurde er verdächtigt, nicht jeder kann so gefasst reagieren, Ich selbst habe auch geweint. Ich bin gleich zurück!" Katharina wartete, bis der missbiligende Blick aus den Augen der Nonne verschwand, sie mochte den Schmied einfach nicht, wegen seiner Art und Katharina konnte sie im Grunde auch verstehen. Dann nickte Magdalena, sie hatte sie verstanden, nicht nur gehört, sondern verstanden, warum Katharina das tat. Und so machte sie sich auf dem Weg zur Schmiede.
Noch nie war sie dort gewesen und so blieb sie zunächst zögerlich an der Türe stehen. "Hallo Gröger! Ich bin es, Katharina. Darf ich reinkommen, es hat stark zu Regnen angefangen? Ich habe mir Sorgen um euch gemacht."
Sie blieb stehen und wartete auf eine Antwort. Schon auf der Schwelle spürte sie die warme Glut in ihrem Gesicht, eine angenehme Hitze. Vorallem im Vergleich zu der nassen Kälte von außen. Sie ging weiter hinein und sofort strömte ein wohliger, warmer Schauer auch über ihren Rücken. Dort blieb sie stehen, genoss die Wärme der Schmiede und wartete auf Gröger.