mascot
pointer pointer pointer pointer

Seite 4 von 16 ErsteErste 1234567814 ... LetzteLetzte
Ergebnis 61 bis 80 von 301
  1. #61
    Ich wollte doch nur wissen was Heumilch ist, keine Grundsatzdiskussion vom Zaun brechen ...
    Zitat Zitat von steel Beitrag anzeigen
    *Morning Flag schnapp*
    Puh, Glück gehabt mir ist gerade das Klopapier ausgegangen.

    BRB!

    Danke, das hat mich heute morgen direkt zum Lachen gebracht, als ich mir das bildlich vorstellte.

  2. #62
    Zitat Zitat von Glannaragh Beitrag anzeigen
    Ich wollte doch nur wissen was Heumilch ist, keine Grundsatzdiskussion vom Zaun brechen ...
    Was haben alle nur immer gegen ein paar anständige Diskussionen?
    Immer nur Friede-Freude-Eierkuchen-Geseiere kann doch nun wirklich nicht das gewünschte State-of-the-Art sein?

  3. #63
    Also Heumilch ist schon ein Thema, über das es sich zu diskutieren lohnt.
    Oder der Konsum von Schweineblut - wobei man das ja durchaus tun kann ohne übermäßig seltsam angesehen zu werden. Man muss nur sagen, man gehören einem Gothi-Kult an oder ist ein Fan der "Twilight"-Bücher.

  4. #64
    Doch, doch das kann es.
    nein natürlich nicht, aber das hier ist ja keine Problemlösende Dikussion sondern wahrscheinlcih eine der Diskussionen die sich ewig hinziehen können und man sich irgendwann nur noch genau dasselbe wie zuvor an die Köpfe wirft.


    E: Ich dachte Fans von Twilight konsumieren Glitzerpuder? so zur Selbstregulierung, weil das vermutlich giftig ist und sie ausrottet.

  5. #65
    http://www.heumilch.at/heumilch/heumilch-kuehe/

    Und auch im Winter wird ihnen nur Futter höchster Qualität geboten: Heu und mineralstoffreicher Getreideschrot.
    Getreideschrot = Futtergerste, Triticale und Soja. Vermutlich sogar GVO-Soja, was anderes kriegt man ja kaum. Die können mir nicht erzählen, dass sie mit reinem Bergfutter die notwendige Eiweißmenge hochgezüchter Milchrinder bereitstellen können.

    Futter aus Silage (vergorenes Gras oder vergorener Mais) kommt ihnen garantiert nicht in den Trog.
    Ok. Mais ist also kein Süßgras. Wieder was gelernt.
    Und jeder der Sauerkraut frisst, sollte sich vermutlich auf ein baldiges Ableben einrichten. Milchsäuerung ist böööse.

    Das heißt, dass es klar festgelegte Düngebegrenzungen gibt. Weder Klärschlamm noch Kompost aus kommunalen Aufbereitungsanlagen darf auf die Felder und Wiesen gebracht werden.
    Das sind gängige EU-Regeln, die für jeden Betrieb gelten... mineralische Dünger werden lustigerweise nicht explizit ausgegrenzt.

    Sämtliche Produkte der ARGE Heumilch-Betriebe werden kontrolliert gentechnikfrei hergestellt.
    Die Produkte des Hofes... sicher. Aber zugekauftes Futter? Da darf man mit Prozentgrenzen herumdrucksen.

    Das sind nur so ein paar Verlogenheiten, die mir beim ersten Überfliegen in die Augen gesprungen sind...

  6. #66
    Zitat Zitat von Valada Beitrag anzeigen
    Du hast schon in Milchviebetrieben gearbeitet? Oder in Molkerein?


    Und trotzdem wird das völlig unnatürliche "Nahrungsmittel" Milch wesentlich häufiger konsumiert und deswegen auch noch bescheuerte Beschränkungen von Nichtbauern an die Haltung der Tiere gestellt, wegen eines angeblich feststellbaren Geschmacksunterschiedes. Ich weiß übrigens wie rein weidegefütterte Rohmilch (körperwarm direkt aus dem Euter oder auf sanfte 4° gekühlt aus dem Tank) schmeckt. Deine Heumilch ist mit Sicherheit genauso eine Mogelpackung, wie der ganze verarbeitete Rest auch.

    Oh, und die nationalen Unterschiede kannst Du dank EU-Normen in die Tonne kloppen. Wenn über 90% der deutschen Milch Deinem Anspruch nicht genügen, dann gilt das selbe für Österreich. Solange Du nicht selber neben der Kuh stehst, wenn sie gemolken wird und das Ergebnis direkt mitnimmst, solltest Du nicht allzu sicher sein, Deine Zutatetn wirklich zu kennen.


    Unterschiedliche Meinungen zu haben, erzwingt noch lange keine Antipathie. Skar könnte ich seine altbackene Muffeligkeit auch ständig um die Ohren brettern. So what?
    Gearbeitet nicht, nein. Ich bin jetzt schon das schwarze Schaf der Familie. Genau so wenig, wie ich diese Stelle nicht unbedingt aufgeben will, möchte ich sie nicht mit aller Macht halten.

    Dennoch trinke ich regelmäßig frisch-gemolkene Milch. Immer wenn ich durch die Alpen streife, muss ich vor dem Schlafen gehen, oft so weit absteigen, bis man bei den Bergbauern ist, insofern man nicht weiter oben eine gute Stelle zum Biwakieren gefunden hat. (Angeblich kann man das ganze auch an einer 10cm breiten Steinkante. Aber, das will ich nicht unbedingt ausprobieren. ) Du kannst dir sicher sein, dass da keine Möglichkeit versäume frische Milch zu trinken. Für einen einfachen Stadtmenschen ist frische Milch leider kein Alltag. Unsere Lebensqualität beschränkt sich eben auf schnelle Verfügbarkeit von Kulturgütern, brauchbare öffentliche Verkehrsmittel, und die Tatsache innerhalb von 5 Minuten mit jemanden streiten zu können, den man noch nie gesehen hat, aber garantiert nicht leiden kann.

    Das einzige was ich also in der Stadt machen kann, ist Milch so lange durchzuprobieren, bis ich eine finde, die von der Konsistenz nicht an weißes Wasser erinnert, sondern eher so schmeckt, wie Milch meiner Meinung nach schmecken sollte. Ob du es glaubst, oder nicht: Ich schmecke den Unterschied. Der ist schlichtweg deutlich. Für jemand der Milch direkt trinkt, und nicht blos verarbeitet, macht das einen großen Unterschied.

    Die Eu schreibt, wie du weist, Mindestnormen vor. Die müssen natürlich überall eingehalten werden. Hier wird aber ein Großteil der landwirtschaftlichen Produkte immer noch für die Deckung des heimischen Marktes verwendet. Dementsprechend wird man nicht an lokale Vorlieben vorbei produzieren. Austrostatistik nennt mir einen -- vergleichsweise -- recht hohen Wert von Milch, die unter Verzicht oben genannter Bedingungen, produziert wird. Euer Äquivalent nennt mir hingegen ganz andere Werte. Ich nehme einmal stark an, das liegt an der nationalen Käseproduktion, die eben Fütterung von Gärfutter, für sehr viele und beliebte Käsesorten, gesetzlich ausschließt.

    Die Bratwürste bei euch oben schmecken beim Würstelstandl auch besser, als hier, dank lokalen Traditionen, dessen Einhaltung gesetzlich mit einem bestimmten Namen verknüpft werden. Das selbe Spiel.


    Sonst: Selbst wenn ich neben der Kuh stehen würde, wäre es egal. Ich kann ihr ja nicht an den Flecke abzählen, wie sie ernährt wurde. Allerdings gibt es tolle Verbände, die stichprobenweise, die Qualität der Milch auf bestimmte Marker hin testen. Aber, selbst wenn da jemand bescheißt: Insofern der Geschmack stimmt, und ich nachher nicht ins Krankenhaus muss, interessiert es mich nicht.

    Meinen Weinbauern hingegen kenne ich persönlich. Der hat mich mal beim Weintrauben klauen erwischt, und mich wieder erkannt. Seit dem macht er gemeine Witze, wenn ich mir meinen Most / Sturm / Wein abhole. Während ich zu dem das selbe Vertrauensverhältnis habe, wie zu meinem Zahnarzt, habe ich bei den meisten Lebensmitteln natürlich nicht dieses Glück. Da muss man eben mit den Informationen leben, die man bekommt, und in Relation zum üblichen Beschiss stellen. Da ist nichts dabei, insofern man immer noch nicht ins Krankenhaus kommt, und immer noch einen guten Geschmack hat.


    Wenn du deine Informationen aus einer Werbe-Quelle her ziehst, dann bist du selber schuld. Es gibt tolle Normen. Die kann man sich durchlesen. :P Und auch hier wieder die Krankenhaus-Geschmacks-Prämisse.

    Die Kühe sind im Übrigen nur über eine kurze Zeit im Sommer bei den Bergbauern. Der klassische Deal sieht so aus: Die Leute im Tal geben ihre Kühe, kostenlos de Bergbauern, die sie versorgen. Im Gegenzug dürfen die Bergbauern die Milch in der Zeit behalten. Läuft schon seit Urgroßmutters Zeiten, und darüber hinaus, so. Im Winter kann es also keine Bergbauernmilch geben. Da wären die Kühe nämlich eher Eis am Stiel, oder abgestürzter Kadaver im Tal.




    Aber, irgendwie reden wir auch einander vorbei. Ich spreche vom Geschmack, und was man eben weg lässt, da man genau weiß, wie es sich auf den Geschmack auswirkt, und du sprichst von Zusatzstoffen, von denen man ohnehin betroffen ist. Ich sehe nicht einmal wie sich unsere größeren Punkte widersprechen.

  7. #67
    *guck in den thread*
    Meh. Textwälle.
    *wieder rauslatsch*

    Ach ja, kein Ding Glanna Ich sah die Gelegenheit und hab sie beim Schopfe gegriffen.

  8. #68
    Zitat Zitat von Mog Beitrag anzeigen
    Für jemand der Milch direkt trinkt, und nicht blos verarbeitet, macht das einen großen Unterschied.
    Ja, ich kenne den Unterschied, sagte ich doch. Und ein nicht unerheblicher Teil der Geschmacksveränderung bei abgepackter Milch kommt nunmal durch die Verarbeitung. Das gilt auch für die Verkäsung. Natürlich kann man Silage verbieten und den Leuten dann einreden, dass es am Futter liegt.

    Zitat Zitat
    Austrostatistik nennt mir einen
    Traue keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast... selbiges gilt für Verbände und Stichproben.

    Zitat Zitat
    Die Bratwürste bei euch oben schmecken beim Würstelstandl auch besser, als hier, dank lokalen Traditionen, dessen Einhaltung gesetzlich mit einem bestimmten Namen verknüpft werden. Das selbe Spiel.
    Schweinefett lässt sich futtertechnisch tatsächlich verändern. Da tierische Nahrungsbestandteile mittlerweile auch beim Schwein fast vollständig verboten sind, muss auf pflanzliche Fette zurückgeriffen werden. Das ändert die Struktur des eingelagerten Fettes, was aber auch EU-weit gilt. Ansonsten kommt wieder ein Großteil des Geschmackes durch die Verarbeitung, nicht durch das zugrunde liegende Urprodukt Fleisch.

    Zitat Zitat
    Sonst: Selbst wenn ich neben der Kuh stehen würde, wäre es egal. Ich kann ihr ja nicht an den Flecke abzählen, wie sie ernährt wurde.
    Du nicht, ich schon. Außer der Bauer karrt das Vieh ewig weit von Stall und Weide weg. Ansonsten kann man aber auch den Fladen ansehen und -riechen, was da verdaut wurde. Da geht übrigens der Unterschied bei den Futtersorten hin: Durch den Darm in die Güllegrube.

    Zitat Zitat
    Wenn du deine Informationen aus einer Werbe-Quelle her ziehst, dann bist du selber schuld.
    Ich nicht. Aber viele Verbraucherleins, die dann glauben, ihre überteuerten Bio- oder Sonstwas-Produkte hätten tatsächlich eine bessere Qualität. Solange man nicht beim Bauern des Vertrauens um die Ecke (die von großen Argarunternehmen und unserer blindwütigen Politik systematisch zerstört werden) regelmäßig einkauft und nur verbraucht, was lokal und saisonal hergestellt werden kann (und in dem Sinne ist Wintermilch auch schon zweimal unnatürlich, da Kälber in der Natur im Frühjahr geboren werden und im Herbst der Milchfluss dann einbricht), ist alles andere verlogenes Drecksgeheuchel. Sowohl das, was die Erzeuger behaupten, als auch das, was die Verbraucher glauben.

    Zitat Zitat
    Die Kühe sind im Übrigen nur über eine kurze Zeit im Sommer bei den Bergbauern.
    Aber die Heumilch gibt's ganzjährig... müsste die dann nicht Winters auch anders schmecken? Sommerüber wird denen wohl keiner den Schrot auf die Weide hinterherschleppen, oder. Heu verändert durch Trocknung und Lagerung ebenfalls die Struktur gegenüber Frischgras. Nach deiner Theorie müsste die Getreidegestützte, vertrocknete Winterfütterung ja den Geschmack ebenfalls verändern...

    So, in dem Sinne widersprechen wir uns im Kernpunkt sehr wohl. Denn Du sagst, dass der Geschmack von Rohmilch von Betrieb zu Betrieb ernsthafte Unterschiede aufgrund der Fütterung haben kann. Ich sage: Nein.

    PS. Wie man in soviel Text halt gerne vergisst, bestimmte Punkte unterzubringen. Natürlich kann Milch von unterschiedlichen Betrieben unterschiedlich schmecken, aber eben nicht bei den gegebenen Produktionszwängen der heutigen Zeit. Allerdings sind da andere Faktoren wie die verwendete Rasse mit reinzurechnen und auch da hat die Industrielandwirtschaft hinreichend dafür gesorgt, dass diese Vielfalt immer weiter verschwindet. Da helfen auch 50 verschiedene Gräser nichts mehr. Die Säuerung jedenfalls kann gar keinen Einfluss haben, weil auch Heu im Darm des Rindes fermentiert wird.. auf exakt die selbe Art und Weise, wie im Silo. Nur dass es bei Silage zu einer Erleichterung für die Verdauung kommt und die dadurch gesparte Energie in mehr Milch gesteckt werden kann. Auf chemischer Ebene sind die Unterschiede Hirngespinst.
    Geändert von Valada (05.10.2011 um 15:38 Uhr)

  9. #69
    Zitat Zitat von Valada Beitrag anzeigen
    Traue keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast... selbiges gilt für Verbände und Stichproben.
    Statistiken blind zu vertrauen ist schlecht. Statistiken zu verwenden, wenn man weiß, wie diese erhoben wurden, und wie sie evaluiert wurden, ist hingegen eine brauchbare Sache. Viele Wissenschaften funktionieren nur durch Statistik. Da haben wir keine anderen Marker, die wir verwenden können. Die Theorien scheinen aber trotzdem etwas mit der Realität gemeinsam zu haben.

    Der Spruch sollte also eher heißen: Traue keine Statistik, bei der du nicht weist, wie diese erhoben wurde. Der Satz wäre zwar richtiger, würde aber vermutlich in den meisten Fällen den meist oppositionellen Punkt des Aussprechers nicht dienen, da man oft Zugriff auf diese Informationen hat. Dementsprechend kann man durchaus bewerten, für wie voll man die vorgelegten Zahlen nehmen kann.

    Aber, damit erzähle ich dir wohl auch nichts neues. Ich streiche das nur immer wieder gerne heraus, weil ich diesen Spruch eben in den meisten Fällen für ein Indiz für Informationsmangel halte, der eben meist auf Basis der Unfähigkeit der Leute beruht, die diese Informationen weiter geben. In dem Fall ist es also meine Unfähigkeit, da ich die herausgesuchten Statistiken nicht zum Vergleich offen gelegt habe. Ich denke aber, in einem Internetforum mit Threads, in denen man hinter jeden Satz "In your pants" anhängen muss, ist das nicht so schlimm. *Kratzt




    Zitat Zitat von Valada Beitrag anzeigen
    Schweinefett lässt sich futtertechnisch tatsächlich verändern. Da tierische Nahrungsbestandteile mittlerweile auch beim Schwein fast vollständig verboten sind, muss auf pflanzliche Fette zurückgeriffen werden. Das ändert die Struktur des eingelagerten Fettes, was aber auch EU-weit gilt. Ansonsten kommt wieder ein Großteil des Geschmackes durch die Verarbeitung, nicht durch das zugrunde liegende Urprodukt Fleisch.
    Zitat Zitat von Valada Beitrag anzeigen
    Du nicht, ich schon. Außer der Bauer karrt das Vieh ewig weit von Stall und Weide weg. Ansonsten kann man aber auch den Fladen ansehen und -riechen, was da verdaut wurde. Da geht übrigens der Unterschied bei den Futtersorten hin: Durch den Darm in die Güllegrube.
    Jetzt machst du dir das aber doch zu einfach. Stell dir mal vor, du würdest auf Schlag all deine Zellen im Körper markieren. Wenn du jetzt in rund 7 Jahren eine Bestandsaufnahme machen würdest, würdest du kaum eine Zelle mit Markierung finden, da jede Zelle im Körper ersetzt wurde, und das auf Basis der Stoffe, die du mit deinem wunderhübschen Mund dem Körper zuführst.

    Zu behaupten, ein Tier wäre nur ein Filter, bei dem hinten raus kommt, was man oben hinein steckt, ist doch etwas zu kurz gegriffen. Warum haben Leute, die sich ungesund ernähren, oft so eine schlechte Haut? Warum führt gesunde Ernährung zu einem gefühlt glücklicheren Leben? Eben weil die Nährstoffe einen großen Einfluss haben. Wenn du deine lieben Honigbienen neben einen Wald stellst, bekommt der Honig doch auch eine andere Farbe, Konsistenz, und Geschmack, als wenn du deine Bienen auf leckere Kirschblüten los lässt. Dein Schweine-Beispiel sagt doch genau das Selbe aus.

    Mit so einem einfachen Modell beleidigst du dich.


    Zitat Zitat von Valada Beitrag anzeigen
    Ich nicht. Aber viele Verbraucherleins, die dann glauben, ihre überteuerten Bio- oder Sonstwas-Produkte hätten tatsächlich eine bessere Qualität. Solange man nicht beim Bauern des Vertrauens um die Ecke (die von großen Argarunternehmen und unserer blindwütigen Politik systematisch zerstört werden) regelmäßig einkauft und nur verbraucht, was lokal und saisonal hergestellt werden kann (und in dem Sinne ist Wintermilch auch schon zweimal unnatürlich, da Kälber in der Natur im Frühjahr geboren werden und im Herbst der Milchfluss dann einbricht), ist alles andere verlogenes Drecksgeheuchel. Sowohl das, was die Erzeuger behaupten, als auch das, was die Verbraucher glauben.
    Ach, schon alleine durch das regelmäßige Melken produziert der Körper weiterhin Milch. Bei einer guten Milchkuh sind das rund 2 Jahre, so weit ich weiß. Ich weis jetzt zugegebenerweise nicht, ob sich die 2 Jahre bereits auf die Hochleistungskühe bezieht, oder nicht.

    Die ursprünglichen Maispflanzen hatten auch noch keine Kolben, sondern nur ein einziges Maiskörnchen. Kulturpflanzen sind schon etwas sehr cooles. Für Wein gilt ähnliches.

    Was natürlich ist, und was nicht, ist eine schwer zu ziehende Grenze, die ich mich nicht zu ziehen traue. Das überlasse ich lieber Anderen, die sich das Recht gerne heraus nehmen.



    Zitat Zitat von Valada Beitrag anzeigen
    Ja, ich kenne den Unterschied, sagte ich doch. Und ein nicht unerheblicher Teil der Geschmacksveränderung bei abgepackter Milch kommt nunmal durch die Verarbeitung. Das gilt auch für die Verkäsung. Natürlich kann man Silage verbieten und den Leuten dann einreden, dass es am Futter liegt.
    Zitat Zitat von Valada Beitrag anzeigen
    Aber die Heumilch gibt's ganzjährig... müsste die dann nicht Winters auch anders schmecken? Sommerüber wird denen wohl keiner den Schrot auf die Weide hinterherschleppen, oder. Heu verändert durch Trocknung und Lagerung ebenfalls die Struktur gegenüber Frischgras. Nach deiner Theorie müsste die Getreidegestützte, vertrocknete Winterfütterung ja den Geschmack ebenfalls verändern...

    So, in dem Sinne widersprechen wir uns im Kernpunkt sehr wohl. Denn Du sagst, dass der Geschmack von Rohmilch von Betrieb zu Betrieb ernsthafte Unterschiede aufgrund der Fütterung haben kann. Ich sage: Nein.
    Wenn ich mich -- aus fachlicher fehlender Überdeckung zugegebener weise nur oberflächlich -- mit etwas beschäftige, und die Ergebnisse entsprechen auch meinen persönlichen Erfahrungen, wüsste ich nicht, warum ich an Erkenntnissen zweifeln sollte.

    Man hat erkannt, was im Futter die größten geschmacklichen Änderungen verursacht. Den Part lässt man weg. Dementsprechend schmeckt die Milch im Winter, und im Sommer, ähnlich, da eben der größte herkömmliche Einflussfaktor weg fällt. Da die Kühe aber in etwa zur selben Zeit von den Bergen hinunter getrieben werden, und die Verarbeitung eine gewisse Totzeit hat, ist dieser Unterschied fließend. Sprich: als normaler Verbraucher merkt man den kaum.




    Was du machst, erinnert mich irgendwie gerade an eine kleine Geschichte, die ich allerdings nicht gerade als schmeichelhaft einstufen würde. Ich wollte sie erst nicht erzählen, allerdings wäre es vermutlich viel unfairer, dir nicht die Möglichkeit zu geben, diesen Eindruck zu korrigieren:

    Es gab einmal jemand in meiner Familie, der sich nicht mit einer privaten Krankenversicherung, das Anrecht auf ein Einzelzimmer im Spital erworben hat. Dieser Jemand hatte das Glück, dass seine Hände operiert werden mussten. Er wurde mit jemanden in ein Zimmer gelegt, der ebenso frisch operiert wurde. Als man ihm Medikamente geben wollte, um seine Schmerzen weiterhin zu stillen, meinte er bezüglich einem Schmerzmittel, dass es absoluter Mist sei, und es sowieso nichts bringen würde. Dementsprechend weigerte er sich, dieses einzunehmen. Selbstbestimmungsrecht -- keiner hat es ihm aufgezwungen.

    In der Nacht, als das Schmerzmittel komplett die Wirkung verlor, welches er während der Operation im Zusammenhang mit der Narkose bekommen hat, begann er zu wimmern, bis man ihm an einen Tropf gehängt hat.

    Es hat sich heraus gestellt, dass er zwar wirklich in der Pharmaindustrie arbeitet. Als kleines Rädchen im Lager. Er wusste eigentlich nicht viel, aber hat sich dadurch derartig informiert gefühlt, dass er auf das Wissen der Leute mit dem notwendigen Know-How nicht gehört hat.

    Und irgendwie kommt es mir gerade so vor, als hättest du irgendwo im lokalen Bereich der Milchindustrie gearbeitet, und hättest ein gutes Bild über einen, oder ein paar lokale Betriebe. Das ist eine coole Sache, die ich sicher nicht schlecht reden möchte. Aber, den großen Vergleich hat man dadurch nicht. Da gibt es Andere, die auf Basis der Wirtschaftlichkeit entscheiden.

    Daraufhin kannst du natürlich sagen, dass ein Hauptstädtler, wie ich es nun mal bin, noch weniger Ahnung hat. Für mich bist du aus meinem Blickwinkel nur genau so ein Ankerpukt, wie Andere auch. Wessen Informationen ich jetzt mehr vertraue, liegt immer noch in meiner Hand, Und da fürchte ich eben, dass ich da doch den Forschern mehr Wissen zusprechen muss. Genau so, wie ich in meiner Industrie, dem Wissenschaftler mehr Wissen zu spreche, ganz egal, wie gut sich der Code-Monkey fühlt, der sich aufplustert und meint, er wäre in Wirklichkeit genau so kompetent, wie der Diplomingenieur, der im Büro gegenüber sitzt.

    Wie gesagt, nicht sehr schmeichelhaft, was ich schreibe. Aber, der Vergleich drängt sich in mir eben etwas auf, selbst wenn er mir etwas überzogen erscheint.


    EDIT: Mäh. Wenn ich über den letzten Part meines Posts lese, muss ich zugeben, dass sich dieser deutlich weniger neutral liest, wie gedacht. Verflucht sei das geschriebene Wort.
    "When I was in college, there were certain words you couldn't say in front of a girl," "Now you can say them, but you can't say 'girl." - Tom Lehrer

  10. #70
    Zitat Zitat von Mog Beitrag anzeigen
    Wie gesagt, nicht sehr schmeichelhaft, was ich schreibe. Aber, der Vergleich drängt sich in mir eben etwas auf, selbst wenn er mir etwas überzogen erscheint.
    Aus Deiner Sicht mag das wenig schmeichelhaft sein und Deine Einschätzung ist durchaus korrekt.

    Die Sache mit dem Schmerzmittel ist übrigens putzig. Etwas abzulehnen, weil man nüchtern weiß, dass es nicht gut ist und es sich dann unter Schmerzen doch aufquatschen zu lassen, ändert ja wohl kaum was an der Zusammensetzung des Medikaments. Der Durchhaltewille kann vom eigenen Körper gebrochen werden. Du kennst doch sicher den Ursprung des Wortes Droge? Soll heißen. Nur weil Dein Bekannter nachgegeben hat, muss das Schmerzmittel noch lange nicht gesundheitsverträglich sein.

    Und 'tschuldige bitte, aber die Verdauung des Rindes ist eines der am besten erforschten Zusammenhänge in der Wissenschaft, eben aufgrund ihrer wirtschaftlichen Bedeutung. Informiere Dich doch mal, wie die Rinder Gras verdauen und dann, wie durch Silierung Gras vergoren wird. Und dann erkläre mir, wieso das eine Einfluss haben soll, das andere aber nicht, obwohl die selben Bakterien beteiligt sind.

    Zweitens: Bei der Verdauung wird die Nahrung in seine kleinsten Bestandteile zerlegt und neu zusammengesetzt und zwar nach dem Blueprint namens DNA. Der Körper nimmt sich das aus der Nahrung, was er braucht und baut es so zusammen, wie er es braucht. Immer gleich, egal, was reinkommt. Da wird nichts zusätzlich rausgenommen. Überschüssige Bestandteile landen im "Abfall", Urin und Kot. Die können dementsprechend ihr Aussehen und ihren Geruch stark verändern. Aber wenn das Euter laut Plan soviel Fett, soviel Zucker und soviel Wasser aus dem Blut zieht, dann ändert keine Fütterung der Welt etwas daran.

    Drittens: Der Milchfluss wird für gewöhnlich nur etwa sieben Monate aufrecht gehalten. Danach sinkt die Leistung so oder so ab. Man kann theorethisch bis zu drei Jahre weitermelken, da kommen aber nur noch ein paar Liter dürre Plörre raus. Außerdem muss die Kuh trockengestellt werden, damit sie das nachfolgende Kalb optimal versorgen kann. Milchkühe müssen jedes Jahr ein Kalb kriegen.

    Viertens: Ich sagte, dass die Konsistenz (fest bzw. schmierig) von (eingelagertem) Fett unterschiedlich sein kann und dieser Unterschied hat einen Einfluss auf die Trägerschaft des Fettes, nicht des Fleisches selbst. Das betrifft Schweine. Die haben früher, als sie die Mülleimer des Hofes waren, anders geschmeckt, aber nur in Verbindung mit dem Fett. Rinder bekommen ausschließlich pflanzliches Fett. Zwischenzeitlich waren mal Tiermehle gestattet, die aber eher aus fettarmen Schlachtresten wie Knochen und Sehnen bestanden. Hier ging es hauptsächlich um Eiweiß- und Mineralstoffversorgung. Eine nennenswerte Veränderung der Fettstruktur hat es hier also nie gegeben. Man kann zum Beispiel auch nicht "magere" Milch füttern. Das sackt die Milchmenge weg und das Rind nimmt ab. Wenn man fettärmere Milch will, muss man sie entsprechend züchten. (Was auch gelungen ist.)

    Fünftens: Bienen "produzieren" Honig nicht vollständig aus ihrem Körper, sondern sammeln es von unterschiedlichen Pflanzen, rotzen einmal kräftig rein und das war's. Deswegen ist Honig standortabhängig. Würden die Bienen den Nektar erst zerlegen und neu zusammensetzen, wären auch hier wieder die Unterschiede genetischer Art und durch verscheidene "Weiden" kaum zu beeinflussen.

    Hmpf, zu mehr komm' ich gerade nicht. Meine Kopfschmerzen sprengen mir hier gleich den Schädel.

  11. #71
    Zitat Zitat von Valada Beitrag anzeigen
    Du nicht, ich schon. Außer der Bauer karrt das Vieh ewig weit von Stall und Weide weg. Ansonsten kann man aber auch den Fladen an[...]riechen, was da verdaut wurde.
    Das kannst du/ kann man? Ich beneide dich.

  12. #72
    Freund von mir, Lebensmittelchemiker, hat mir gerade auf meine knappe Email knapp geantwortet.

    Erst einmal hat er mich auf folgendes XKCD hin gewiesen:


    Klicke auf die Grafik für eine größere Ansicht 

Name:	duty_calls.png 
Hits:	79 
Größe:	13,8 KB 
ID:	10661


    Das fand ich witzig, aber nicht nett.


    Danach hat er mir erklärt, dass es stark um die Qualität der Silage geht. Scheinbar kommt es oft zu Fehlgährungen, die schon am Geruch des Fütterungsmittels erkennen kann. Das finde ich ganz schön cool.

    Danach hat er etwas von Clostridiensporen in der Milch geschwafelt, die bei Heumilch deutlich geringer ausfallen. Die Anzahl scheint bei Silage-fütterung stark von der Qualität der Silage abzuhängen. Je höher der Gehalt, um so schlechter ist die Milch für Käse geeignet. Die Sporen sind nämlich recht hitzeresistent.

    Bezüglich den Geschmacksfehlern, die von Silage verursacht werden, meinte er, dass er da kein Experte ist, aber da ein Zusammenhang existiert. Ich solle da eher einen Tierarzt fragen. Im Gegensatz zu ihm, kann der nämlich in die Kuh hinein sehen. Die Geschichte hängt mit dem Verdauungssystem zusammen, wodurch die Milch Geschmack und Geruch diverser Nebenproduktionen annimmt, die sich im Darmtrackt entwickeln. Der Zusammenhang zum Futter liegt dann auf der Hand.

    Außerdem meint er, ich soll mir mal den Unterschied zwischen frischer Heumilch und Silage-Fütterung unter dem Mikroskop ansehen. Angeblich ist der Unterschied deutlich sichtbar.

    Weiters soll ich mich schämen, da ich schon lange nicht mehr bei ihm vorbei geschaut habe. Er hat nämlich ein interessantes Experiment für mich. Mit Bier.


    Für mich hat sich dadurch eigentlich alles in einem ausreichenden Maß aufgeklärt, wenn wir mal von dem Bier-Experiment absehen. Bei dem bedeuten Experimente mit Lebensmitteln nämlich nicht immer, dass man sie bloß konsumiert. Der zeigt einen coole Sachen, die an Physikunterricht erinnern, so wie er sein sollte. :3 Er hat einmal künstlichen Kaviar mit mir gemacht. Das war interessant.


    Aber, mir ist es ohnehin egal: Wenn du den Unterschied zwischen Milch nicht schmecken kannst, ist es schön für dich. Ich kann es. Dementsprechend nehme ich, was mir schmeckt. Mein Leben wäre mit Sicherheit deutlich einfacher, wenn ich weniger auf den Geschmack der Dinge schauen würde, die ich konsumiere. Mir wurde eben beigebracht auf diese Kleinigkeiten zu achten, und sie zu lieben, und zu genießen. Darüber lässt sich ohnehin nicht diskutieren.

  13. #73
    Zitat Zitat von Mog Beitrag anzeigen
    Story of my life.

    BTW..SO VIELE SIGS! DRAMA!

  14. #74
    Zitat Zitat von Ifrit Beitrag anzeigen
    BTW..SO VIELE SIGS! DRAMA!
    Eben. Wo ist der Mog, der in der vergangenen Periode so erfolgreich gewaltsam die angelassenen Sigs vernichtet hat?

  15. #75
    Zitat Zitat von Kael Beitrag anzeigen
    Eben. Wo ist der Mog, der in der vergangenen Periode so erfolgreich gewaltsam die angelassenen Sigs vernichtet hat?
    Man könnte fast meinen, der aktuelle Mogerator versteckt sich wirklich. Sehr schade, das.

  16. #76
    Zitat Zitat von Ifrit Beitrag anzeigen
    Story of my life.

    BTW..SO VIELE SIGS! DRAMA!
    Als ich das XKCD nach der Veröffentlichung gelesen habe, dachte ich mir auch schon gleich: "Wenn es nicht so wahr wäre, könnte ich jetzt darüber lachen.". Ich denke, auf diese Art haben wir alle schon Stunden an Schlaf verloren.


    PS: Ich habe gelernt alle paar Posts nicht darauf zu vergessen, die Signatur auszuschalten.

  17. #77
    Der Mog macht nix, der OT-Thread ist überfüllt mit TL; DR-Postings - örgs. Egal:


    Bleib' tapfer, QFRAT! Ist völlig normal mit dem Bauch nach oben zu schwimmen

  18. #78
    *flag für steel oder wer auch immer der Glückliche sein wird aufstell*

    *kurz in Gedenken an Steve Jobs innehalt*

    Okay. Zeit für's Bett. Guten Morgen ihr Lieben.

  19. #79
    *schnapp* Blue Team got the Flag!
    Wie schon im Bett? tztztz ich bin noch nichtmal richtig müde.. und dabei wird es schon hell

    Krebs ist scheisse wünscht man echt keinem. Das hat schon meinen (Adoptiv-)Vater dahingerafft.
    Die Zeit der Chemotherapie war am schlimmsten. Dann wurde es anderthalb Jahre besser und dann BAM

  20. #80
    Zitat Zitat von Glannaragh Beitrag anzeigen
    Man könnte fast meinen, der aktuelle Mogerator versteckt sich wirklich. Sehr schade, das.
    Joah. Wo er doch so viel vor hatte.

Stichworte

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •