Ich habe gerne Gnome 2.6 unter Ubuntu genutzt, aber mit Gnome 3.X mit der Gnome Shell kann ich mich nicht anfreunden.

Die Gnome Shell ist für mich ein Desaster. Das ist ein reine Tablett-Oberfläche, die aber nichts was auf einem Desktop-PC zu suchen hat.

Die Programmauswahl von Gnome gefällt mir auch nicht. Im Detail:
Empathy ist gegenüber Pidgin funktional und von der Stabilität her unterlegen.
Totem unterstützt weniger Formate und ist fehleranfälliger als vlc.
Epiphany ist Firefox unterlegen, weil es weniger Erweiterungsmöglichkeiten und Addons gibt.
Gedit enspricht nicht meinen Bedürfnissen, ich setze mittlerweile auf Geany.
Evolution gefällt mir vom Look'n'Feel nicht so gut wie Thunderbird.

Ubuntu mit Unity dagegen finde ich gar nicht schlecht. Das ist viel angenehmer, wenn man an der Seite die Fenster"-linsen" permanent und noch einen richtigen Desktop hat, wo man Dateien ablegen kann. Launcher auf dem Desktop hab ich allerdings alle entfernt. Unity versucht zwar den Wahn zur Tablett-Oberfläche mit zu machen, aber ist dabei einen viel besserer Kompromiss zwischen dem klassischen Gnome 2-Desktop und Tablett als Gnome Shell.

Die bald erscheinende Version von Ubuntu (11.10) nutzt ja Gnome 3 als Unterbau. Zum Glück mit dem guten, alten Desktop wo man was (zwischendurch) ablegen kann.
Auf 11.10 Beta2 geupdatet habe ich schon. Das einzige was nervt: Die Schriftgröße ist nicht gut einstellbar. Ich finde die nach den Einstellungen entweder zu groß oder zu klein.

Von Gnome 3 mit Gnome Shell fühle ich mich zum Desktop-Nutzer zweiter Wahl degradiert. Erst verschlafen die Gnome-Entwickler ihren Desktop an den Trend der Zeit anzupassen (die waren damit eher beschäftigt den schlampigen Unterbau zu bereinigen, statt Neuerungen einzufügen) und dann werfen sie dem Benutzer eine völlig neue, andere Desktop-Umgebung vor die Füße, was kaum noch was mit Gnome 2.6 zu tun hat. Haben die Gnome-Entwickler denn nichts aus der KDE4-Misere damals gelernt?

Auf einem reinen Gnome 2.6 zu bleiben ist Blödsinn, weil nicht weiter gepflegt wird. KDE4 ist mir zu mächtig und aufgeblasen. XFCE und LXDE sind mir zu minimalistisch (von noch materialistischeren Desktopumgebungen nicht zu sprechen). Also bleibt nur Gnome 3 im Prinzip übrig, aber für mich nur in Kombination mit Unity.