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Thema: Das Dorf Gottes Tag 2

Baum-Darstellung

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  1. #26
    Je näher sich der Tag der Nacht zuneigte, desto nachdenklicher wurde Sara. Alle schienen davon überzeugt zu sein, dass noch weitere Lumianer unter ihnen weilten. Deshalb würde heute wohl wieder ein Scheiterhaufen brennen, was traurig aber nicht abzuwenden war. Hoffentlich würden sie auch diesmal einen Lumianer hinrichten und keinen unschuldigen Dorfbewohner.
    Die Abstimmung stand demnach schon fast bevor, also machte Sara sich Gedanken, wen sie anklagen sollte. Sie durfte sich nicht enthalten, egal wie schwierig es war eine Schuldigen zu finden.
    Also setzte sie sich an den Brunnenrand und dachte über die einzelnen Dorfbewohner nach und wer ihr an verdächtigsten erschien.
    " Dorothea und Anna leben schon lange im Dorf und können keine Lumianer sein, denn warum sollten sie sich unbedingt diesen Zeitpunkt für das Morden aussuchen? Das Selbe galt für Werner und Gröger. Die Kinder könnten das Alles gar nicht bewerkstelligt haben. Stygia schien in letzter Zeit zu versessen auf Hinrichtungen, aber in meiner Heimatstadt halten Hinrichtungen fast als ein Grund zum Feiern. Bleiben nur noch die Nonnen. Sie sind neu im Dorf und die Vorfälle ereigneten sich nachdem sie in unser Dorf gekommen sind. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass gottesfürchtige Menschen solche Grausamkeiten vollbringen. Aber die Lumianer nennen sich selber "Lichtbringer". Könnte nicht ein gottesfürchtiger Mensch dies als eine Mission Gottes sehen, die Welt zu reinigen?"
    Egal wie sie das ganze drehte und wendete, die Nonnen erschienen ihr im Moment als die Verdächtigsten. Auch wenn sie sich als ein Segen in dieser Zeit erwiesen, hat dieses Unglück mit ihrem Eintreffen angefangen. Aber welche Schwester sollte sie anklagen?
    Sara ging zu den anderen Dorfbewohnern, die fast alle immer noch in einer Gruppe versammelt waren.
    "Ich hab etwas vorzubringen. Mir ist bewusst, dass dies eine harte Beschuldigung ist, aber ich hab genug überlegt und bin zu dem Schluss gekommen, Schwester Magdalena (Neadyn) anzuklagen. Das Unglück fing nach dem Eintreffen der Schwestern an und Schwester Magdalena scheint mir zu gut mit dieser unglücklichen Situation umzugehen. Sie ist zu einer Stütze für uns geworden, aber würde ein Feind nicht versuchen als ein Freund zu erscheinen? Man vermutet den Feind immer unter den Einzelgängern, aber ist der Feind nicht sicherer in einer Rolle, der man das nicht zutraut. Der Feind getarnt als eine Frau Gottes würde niemand erwarten. Also, dies ist meine Entscheidung. Ich weiß, dass nicht viele mir zustimmen werden, aber ich bin mir meiner Sache wirklich sicher. Sicherer als bei Peter."
    Nach dieser Ansprache fühlte Sara sich erschöpft. Sie drehte sich um und ging zum Friedhof, denn sie war schon lange nicht beim Grab ihres Mannes gewesen. Dort wollte sie für kurze Zeit zur Ruhe kommen.


    Geändert von Blanca Nieves (30.09.2011 um 15:44 Uhr)

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