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Thema: Das Dorf Gottes Tag 2

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    "Macht es dir etwas aus, wenn ich meinen Hund Baron hole? Der ist schon seit gestern Mittag im Haus und hat noch nichts gegessen. Darf er dann auch bei dir wohnen?" "Natürlich. Hol ihn schnell ab, ich warte hier solange." Christian lief zu seinen Haus und holte Baron. Es schien, als habe dieser ihn auch vermisst, schleckte er den Jungen doch ab. Mit einem letzten Blick zum Haus machte er sich wieder auf den Weg zu Sara. "Dreizehn Jahre... Ich werde das Haus vermissen, aber ich muss jetzt ins Dorf. Wenn alles vorbei ist, werde ich hier wieder einziehen." Er traf sich mit Sara und die beiden gingen ins Dorf. Beim Dorfplatz war bereits wieder ein Aufruhr.

  2. #2
    Auf dem Dorfplatz herrschte schon wieder ein Aufruh. Sara mischte sich in das Gespräch nicht ein, hörte nur zu. "Eine Hexenprobe!!? Das können wir doch nicht machen. Bis heute hat diese Probe den Menschen nichts Gutes gebracht. Zwar wurden die gefundenen Schuldige dadurch überführt, aber viele Unschuldige kamen dadurch ums Leben!" Sie sollten das Ganze lieber vernünftiger lösen. Da erinnerte Sara sich an die Gläschen, die sie mit Christian im Haus gefunden hatte. "Könnte einer von euch etwas damit anfangen? Christian und ich haben dies in einen Haus im Wald gefunden. Es sah dort aus wie bei einen Alchemisten. Vielleicht hat derjenige auch Peter vergiftet."

  3. #3
    Sara hielt das Gläschen hoch. "Könnte einer von euch etwas damit anfangen? Christian und ich haben dies in einen Haus im Wald gefunden. Es sah dort aus wie bei einen Alchemisten. Vielleicht hat derjenige auch Peter vergiftet."
    Schwester Magdalena trat näher und sah es sich interessiert an. Es war nicht besonders groß, hatte aber deutliche Gebrachsspuren. "Es könnte gut sein, dass sich in diesem Glas die Mordwaffe befand. Allerdings bin ich in diesem Gebiet nicht bewandert genug, um festzustellen, welches Gift Peters Tod gewesen sein könnte."

  4. #4
    Stygia sah die anderen ernst an.
    "Dann macht einen Vorschlag, wie wir die Gottlosen entlarven und ihrer gerechten Strafe, dem Scheiterhaufen, zuführen können. Dass die Gottlosen brennen müssen, sollte jedem klar sein. Gottlose haben nicht die allerkleinste Berechtigung zu leben. Denn nur Gott, der Herr, ist in der Lage das Böse in der Welt zu bekämpfen. Wie jetzt genau die Hexenprobe oder meinetwegen Luminararprobe aussieht, dass sollten die die Schwestern des Herrn fragen. Ich denke, als Dienerinnen des Herrn, werden sie einen Weg finden um die Ungläubigen Heiden zu ermitteln."

  5. #5
    "Stygia, ich kann natürlich verstehen, dass Ihr diese Ketzer so schnell wie möglich vernichten wollt", sagte Dorothea skeptisch, "aber wer von uns, der nicht zu ihnen gehört, kann von sich behaupten, sie als solche zu erkennen?" Sie warf einen Blick in die Runde und fuhr dann fort: "Natürlich haben die meisten schon geahnt, dass Aki zu ihnen gehörte, aber was ist mit uns anderen? Wer ist denn hier Eurer Meinung nach so auffällig ungläubig, dass er oder sie einer Hexenprobe würdig ist? Der kleine Christian vielleicht, ein guter Freund von Aki? Anna, weil sie verdächtigerweise am Waldrand wohnt? Oder doch die beiden Ordensschwestern, die erst vor kurzem in unser Dorf kamen?" Ihr Tonfall war beim Reden etwas schärfer geworden, daher milderte sie ihre Stimme nun etwas. "Ich stimme voll und ganz mit Euch überein, dass Gotteslästerei ein schreckliches Vergehen ist, aber wie sollen wir entscheiden, wer von uns verbrannt werden soll? Vielleicht ist jemand unter uns, derjeden Tag vor aller Augen betet und insgeheim eines dieser Ungeheuer ist? Vielleicht gibt es auch jemanden, der kaum gläubig schein und insgeheim unschuldiger als die Mutter Gottes ist? Es heißt doch in der Bibel: Und wenn ihr betet sollt ihr nicht sein wie die Heuchler, die gern in den Synagogen und an den Straßenecken stehen und beten, damit sie von den Leuten gesehen werden. [...] Wenn du aber betest, so geh´ in dein Kämmerlein und schließ die Tür zu[...]. Damit will ich sagen, dass wir genau vorgehen sollten, wenn wir wissen wollen, wer von uns ein Ungläubiger ist, und uns nicht einfach täuschen lassen dürfen. Außerdem", fügte sie hinzu, "möchte ich mir nicht anmaßen, zu wissen, wer von uns gut und wer verdorben ist. Dieses Recht hat einzig und alleine der Herr im Himmel."

  6. #6
    "Das erzählt mir immernoch nicht, wie Stygia die Lumianerprobe durchführen möchte. Bevor ich das weis, werde ich keine Ruhe geben." "Und ich stehe zu Papi!" "Sina? Wo kommst du denn her?"

  7. #7
    Die Dorfbewohner schienen Schwester Katharinas Frage während ihrer Diskussion völlig vergessen zu haben. Deshalb schritt Magdalena selbst zu ihrer Freundin hinüber und erzählte ihr, was sie über den Mann im abgerissenen Mantel erfahren hatte. "Sein Name lautet Diether von Rochlitz. Bescheidenheit soll ihm fremd sein. Ich habe gehört, er sei einmal sehr wohlhabend gewesen, doch da er dazu neigt, mit seinem Geld sehr 'großzügig' umzugehen, ist ihm nicht mehr viel geblieben. Das ist die Strafe des Herrn für jene, die nicht in seinem Sinne leben."

    Nun an die gesamte Gruppe gewandt, rief sie aus: "Genug davon! Ich denke es ist in Gottes Sinne, die Leiche aus seinem heiligen Haus zu schaffen. Werner hat bereits eine Grube ausgehoben, jedoch konnte Peter noch nicht begraben werden. Da er ein Lumianer und eine Ausgeburt des Bösen war, wird er außerhalb des Friedhofs im Wald beerdigt. Ich denke, das erscheint der Situation angemessen."

  8. #8
    Während die Dorfbewohner sich unterhiehlten verbreitete einer von ihnen subtil bgerüchte über jemand anderen und brachte somit die Ordnungsmacht dazu sich bis zum nächsten Morgen mit dem Fall zu beschäftigen.

  9. #9
    Anna nickte Schwester Magdalena zu. "Ja, das wird wohl das beste sein. Und schließlich müssen wir ihn irgendwo vergraben." Sie rief Werner und Gröger zu sich. "Könnt ihr beide Peters Leichnam aus der Kirche holen und zum Grab tragen? Wir werden dann dort eine kleine Trauerfeier veranstalten." An die beiden Schwestern gewandt fügte sie hinzu: "Ich hoffe, es ist in Ordnung, wenn wir kurz Peter gedenken und uns von ihm verabschieden. Auch wenn er sich in den letzten Wochen von Gott abgewandt hatte, so war er zuvor immer ein langjähriger treuer Bewohner des Dorfes. Meiner Ansicht nach sind wir ihm dies schuldig."

  10. #10
    Gröger wurde nach der Frage etwas säuerlich.

    "Was soll ich denn noch tun? Ihr Haus fegen? Einen Sarg schmieden?"

    Doch er merkte das dies nicht der richtige Umgangston in dieser Zeit war.

    "Oh Entschuldigung, diese Sache hier nimmt mich doch ein bisschen mit. Natürlich werde ich helfen"

  11. #11
    "Oh ja. Ich habe das Loch im Wald ganz vergessen. Es ist fertig gegraben. Ich schlage vor, dass wir erst den Toten begraben und dann weiter diskuttieren."

  12. #12
    Je näher sich der Tag der Nacht zuneigte, desto nachdenklicher wurde Sara. Alle schienen davon überzeugt zu sein, dass noch weitere Lumianer unter ihnen weilten. Deshalb würde heute wohl wieder ein Scheiterhaufen brennen, was traurig aber nicht abzuwenden war. Hoffentlich würden sie auch diesmal einen Lumianer hinrichten und keinen unschuldigen Dorfbewohner.
    Die Abstimmung stand demnach schon fast bevor, also machte Sara sich Gedanken, wen sie anklagen sollte. Sie durfte sich nicht enthalten, egal wie schwierig es war eine Schuldigen zu finden.
    Also setzte sie sich an den Brunnenrand und dachte über die einzelnen Dorfbewohner nach und wer ihr an verdächtigsten erschien.
    " Dorothea und Anna leben schon lange im Dorf und können keine Lumianer sein, denn warum sollten sie sich unbedingt diesen Zeitpunkt für das Morden aussuchen? Das Selbe galt für Werner und Gröger. Die Kinder könnten das Alles gar nicht bewerkstelligt haben. Stygia schien in letzter Zeit zu versessen auf Hinrichtungen, aber in meiner Heimatstadt halten Hinrichtungen fast als ein Grund zum Feiern. Bleiben nur noch die Nonnen. Sie sind neu im Dorf und die Vorfälle ereigneten sich nachdem sie in unser Dorf gekommen sind. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass gottesfürchtige Menschen solche Grausamkeiten vollbringen. Aber die Lumianer nennen sich selber "Lichtbringer". Könnte nicht ein gottesfürchtiger Mensch dies als eine Mission Gottes sehen, die Welt zu reinigen?"
    Egal wie sie das ganze drehte und wendete, die Nonnen erschienen ihr im Moment als die Verdächtigsten. Auch wenn sie sich als ein Segen in dieser Zeit erwiesen, hat dieses Unglück mit ihrem Eintreffen angefangen. Aber welche Schwester sollte sie anklagen?
    Sara ging zu den anderen Dorfbewohnern, die fast alle immer noch in einer Gruppe versammelt waren.
    "Ich hab etwas vorzubringen. Mir ist bewusst, dass dies eine harte Beschuldigung ist, aber ich hab genug überlegt und bin zu dem Schluss gekommen, Schwester Magdalena (Neadyn) anzuklagen. Das Unglück fing nach dem Eintreffen der Schwestern an und Schwester Magdalena scheint mir zu gut mit dieser unglücklichen Situation umzugehen. Sie ist zu einer Stütze für uns geworden, aber würde ein Feind nicht versuchen als ein Freund zu erscheinen? Man vermutet den Feind immer unter den Einzelgängern, aber ist der Feind nicht sicherer in einer Rolle, der man das nicht zutraut. Der Feind getarnt als eine Frau Gottes würde niemand erwarten. Also, dies ist meine Entscheidung. Ich weiß, dass nicht viele mir zustimmen werden, aber ich bin mir meiner Sache wirklich sicher. Sicherer als bei Peter."
    Nach dieser Ansprache fühlte Sara sich erschöpft. Sie drehte sich um und ging zum Friedhof, denn sie war schon lange nicht beim Grab ihres Mannes gewesen. Dort wollte sie für kurze Zeit zur Ruhe kommen.


    Geändert von Blanca Nieves (30.09.2011 um 14:44 Uhr)

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