Die Animationen sind wirklich gut geworden. Ich habe persönlich nichts mehr an diesen auszusetzen, und eigentlich gibt es da auch nicht mehr so viel. Die kämpfe sehen meistens konstant toll aus, die Charakterdesigns werden vol Vol zu Vol besser, und die Umgebungen (Atlas) sind auch mit viel detailliebe gestaltet. Die Musik war wieder im Kontext der Serie gut und passend eingesetzt. Was ich sehr loben möchte an diesem Volume, das es weitestgehend nicht vorherzusehen war. Das war für mich die größte schwäche der letzten beides volumes, man konnte sie eigentlich jeweils nach den ersten beiden Episoden auserzählen, diesmal war das pacing so schnell, dass kaum längen aufkam. Die Writer haben sehr viel und spürbar auf feedback und Kritik reagiert und das ist enorm viel wert.
Natürlich war das finale mit folge 13 nach folge 11 und folge 12 eher schwach und leider auch zu kurz, und natürlich hat silvereyes ex machina den tag gerettet, aber sie haben es dennoch gut inszeniert für meinen Geschmack. Rubys
Flashbacks hätten besser einfach nicht sein können, und haben alles richtig gemacht darin, einen daran zu erinnern wie weit die serie gekommen ist. Und der Einfall mit dem Dschinn-Zeitstop war nicht mehr und nicht weniger als ein wirklich, wirklich guter Einfall und hervorragendes Writing. Keine stumpfe Cinderjesus-Megapower, sondern eine denkende Protagonistin. Kann man es denn glauben. Die Staffel hat sich sehr schnell weggeschaut und ich hoffe, man beeilt sich mit Vol7, ich bin wieder richtig angefixt. Mal sehen, wie lange die Serie noch wird.
Persönlich habe ich drei große Kritikpunkte an dem volume, wobei
groß auch relativ ist.
- Zukojesus lebt noch. Aber das war zu erwarten, und das war das erste Volume in dem sie nicht schlecht geschrieben und nervig war. Ich setze große stücke auf ihre Kooperation mit neo, auch wenn es sicherlich wieder mit
"Haha, ich hab dich nur benutzt" endet.
- Maria empfand ich als in großen teilen überflüssigen und inflationären Charakter, was ja auch nicht weiter schlimm wäre, wäre sie nicht so frappierend unlustig und penetrant in ihrer Verrücktheit gewesen. Das hat oftmals die Stimmung wieder auf ein albernes Niveau gezogen, was aber auch in anderen Momenten passiert ist. Da merkt man schon, dass CRWBY doch nicht ganz bereit ist, eine bedrückend-ernste Stimmung aufzubauen, sondern das ganze unverfänglich lässt. Das kann man mögen oder nicht.
- Den interessanterweise größten ärger, den Vol6 in mir ausgelöst hat und der mir die letzten folgen leider auch etwas verleidet hat, war die Geschichte mit Adam. Ich muss sagen, dass ich da aus einer sehr subjektiven, emotionalen Perspektive spreche, der ähnliche Verletzungen wie die seine vorausgegangen sind und deswegen sehr schnell sehr gereizt auf solche Themen reagiere, aber wie das hier gelöst wurde war mal wieder alles andere als ideal. Adam als Charakter ist seit mehreren Volumes störend, inkompetent, und in gewissen Situation lächerlich-mächtig, wenn er ganze Organisationen wegmetzelt. Seine Besessenheit von Blake, weil diese ihn im stich gelassen hat, fand ich aber interessant, auch wenn es schade ist, dass die Schreiber das jetzt in Volume6 auf
'Wahnsinniger Stalker' heruntergebrochen haben. Dennoch, das ganze einfach dadurch zu lösen, dass Bumblebee ihn zu zweit aufspießt, ihn die Klippe runterschmeißt und sich dann des Shippings erfreut ist so platt, und geht wieder mal total an dem emotionalen Konflikt vorbei. Töten wir ihn doch einfach, und das problem ist vom tisch. Der Charakter blake hätte sich stattdessen ja mal entschuldigen, oder zumindest mit Adam reden können, aber nein, das wäre ein düsterer emotionaler Zwiespalt der schwieriger ist als eine coole Kampfszene mit Shippingumarmung im Anschluss.
Sowas von einer Serie wie RWBY zu fordern ist Wahnsinn. Hätte ich zumindest nach den ersten 3 Volumes gesagt. Aber nicht mehr jetzt, wo die Serie ja genau solche emotionalen Konflikte möchte und schreibt. Die Pyrrha-Emotionen in Folge 9 haben mich sehr unerwartet getroffen. Das war vielleicht der emotionalste moment der ganzen Serie, und das hat mich daran erinnert, dass Pyrrhas tod mich immer noch ziemlich frustriert, und im kontext der serie immer noch ein loch hinterlässt. Ich wäre der erste der euphorisch kreischt wenn sie sie mit irgendeinem blöden Writerkniff wiederbringen. Das schaffen mitunter nicht mal Serien wie game of Thrones, geschweige denn andere 'Cartoons'.
Verdammt. Und ich bin auch immer noch sauer, dass wir Nebencharaktere wie Velvet oder die anderen Schüler nie wieder gesehen haben. Das macht man nicht. Es wird Zeit. Einige der Fähigkeiten waren wirklich gute Ideen.
Ja, und dann scheitert RWBY wieder peinlichst daran, den emotionalen Zwiespalt zwischen einem Hauptcharakter und einem mehrere Volumes überspannenden Antagonisten anders auszulösen als
'Den bringen wir um!' Und so sehr ich jedem Fan das Bumblebee-Shipping gönne, ich finde es ja selbst offensichtlich und in jeder Szene von Volume6 sehr schön inszeniert, so sehr wird mir das ganze dadurch pervertiert, das es auf der Leiche des entbehrlichen Exlovers aufgebaut wird. Und reden wir nicht darüber, dass Yang und Blake die ersten Protagonisten in RWBY überhaupt sind, die bewusst einen Menschen/Faunus töten, brutal und dreckig. Das hätte eigentlich irgendetwas in ihnen auslösen oder einen schaden nach sich ziehen sollen, aber stattdessen wird das wohl einfach nie wieder erwähnt, freuen wir uns doch lieber
über das süße shipping, juhuuu!
Aaahhh... ich hasse mich für meinen Zynismus. Bumblebee ist dennoch eine schöne und wieder von Anfang an angedeutete Entwicklung, die mir gefällt, sollte sie sich fortsetzen, und auch gefällt, wenn sie einfach nur die bisher engste freundschaft pflegen. Naturalborn Killers.