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Thema: Cartoon-Thread

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Erste Staffel von 3Below hat mir sehr gut gefallen. War besser als ich erwartet hatte. Die Geschichte profitiert davon, einen kleinere Gruppe als bei Trollhunters in den Vordergrund zu stellen und sich ganz auf die beiden adeligen Alien-Hauptfiguren zu konzentrieren. Darüber hinaus find ichs schön, wie hier ganz nebenbei Nebencharaktere aus der Vorgängerserie weiter vertieft werden und eine Rolle spielen. Der Humor ist wieder sehr gelungen ("Sie haben ihren Planeten nach Dreck benannt" ) und das Design besonders was die Aliens angeht sagt mir sehr zu. Gefällt mir soweit knapp besser als Trollhunters, aber erstmal schauen wie sich das weiter entwickeln wird.



    Erste Staffel von Final Space war auch nicht zu verachten, gerade für Sci-Fi-Liebhaber. Da wurden echt so ziemlich alle gängigen Genre-Tropes unterhaltsam durchgenudelt. Geht um einen Astronauten, der auf einem Raumschiff eine fünfjährige Gefängnisstrafe absitzt, zufällig auf ein süßes, rundes, fliegendes, knuddeliges Wesen trifft, das er liebevoll Mooncake nennt und schwört es zu beschützen, bei dem es sich problematischerweise aber um einen Planetenvernichter handelt, hinter dem der gefürchtete Lord Commander mit seiner ganzen Flotte her ist. Nach und nach sammelt sich eine bunt zusammengewürfelte Crew aus katzenartigen Kopfgeldjägern, einer Liebschaft aus der Zukunft, Robotern, dem Bordcomputer und mehr zusammen, die gemeinsam einen Riss im Raum stoppen müssen, der die Erde (oder das Universum, das klingt auf jeden Fall cooler ) bedroht.

    Das Charakterdesign erinnerte mich ein wenig an Family Guy. Die Animationsqualität ist ziemlich gut, manche Sequenzen fand ich sehr gelungen. Die erste Staffel hat zehn Folgen und folgt einem durchgehenden Handlungsstrang. Das hat so seine Vor- und Nachteile. Man möchte zwar oft wissen wie es weitergeht, aber viele Entwicklungen wirken überhastet dargestellt und das offene Cliffhanger-Ende empfand ich trotz epischem Finale als unbefriedigend. Eine zweite Staffel mit dreizehn Episoden hat bereits grünes Licht bekommen und soll im Laufe des Jahres veröffentlicht werden. Die erste ist bei uns auf Netflix verfügbar.

    Der größte Knackpunkt der Serie ist für mich leider Hauptcharakter Gary, denn der ist ein richtiger Dummschwätzer, was schnell mal nervig werden kann. Auch ein ätzender Roboter ist nur dort um den anderen Helden sowie dem Zuschauer auf den Geist zu gehen. Weitere Figuren wie etwa die taffe Quinn, Computer HUE, Avocato oder auch der liebenswerte Mooncake selbst hingegen sind mir richtig sympathisch. Der Humor geht oft in eine eher düstere und zynische Richtung, man könnte sogar fast sagen, die Serie beinhaltet neben aller Albernheit gewisse existenzialistische Untertöne. Das ist vielleicht nicht jedermanns Sache. Bin noch nicht sicher ob ich weiterschauen werde. Möchte zwar schon wissen, wie die aktuelle Handlung endet, aber befürchte, dass das noch mehrere Staffeln lang hinausgezögert werden wird.



    Unten am Fluss aka Watership Down (2018) ist eine neue Adaption des Romans als CGI-animierte Miniserie mit vier Folgen. Die Story ist nach wie vor gut und soll sich teilweise wohl enger an die Buchvorlage halten, schließlich bleibt hier auch mehr Zeit als in dem Film von 1978. Auch ist diese aktuelle Version trotz einiger harter und dramatischer Szenen nicht ganz so brutal und verstörend wie der Film von damals ^^ Das Ganze hat nur einen Haken: Die Miniserie ist hässlich. Sorry das so sagen zu müssen, und mir ist bewusst dass das Teil als Zusammenarbeit von Netflix und BBC nur ein TV-Budget zur Verfügung hatte, aber verdammt nochmal, visuell gab es stellenweise selbst zu PS2-Zeiten Render-Cutscenes, die besser aussahen als das was uns hier geboten wird.

    Dazu alles in stark entsättigten Grau- und Brauntönen gehalten für die Extraportion staubige Eintönigkeit. Ich erwarte sicher keinen knallbunten Kitsch, aber das Problem mit der Ästhetik geht hier sogar so weit, dass man manchmal Schwierigkeiten hat, die vielen Charaktere auseinanderzuhalten. Ferner sollte es sich doch um Kaninchen handeln, dabei sehen die Tiere hier viel mehr nach Hasen aus. Wegen der guten Geschichte wurde ich über die gesamte Laufzeit bei Laune gehalten, man fiebert einfach mit, von daher trotzdem ne vorsichtige Empfehlung von mir. Aber mit besserer Animation und schickerem Design hätte das hier wirklich was Großartiges werden können. Übrigens werden die Charaktere im englischen Originalton von diversen bekannten Schauspielern gesprochen, darunter James McAvoy, Nicholas Hoult, John Boyega, Ben Kingsley, Gemma Arterton oder Peter Capaldi.



    Falls ihr Die langen großen Ferien (Les Grandes Grandes Vacances), über die ich hier Ende Oktober schrieb, noch nicht auf Netflix gesehen habt und das eventuell noch nachholen möchtet, solltet ihr euch beeilen. Ist wohl nur noch bis zum 21. Januar verfügbar.


    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    https://www.youtube.com/watch?v=shbiwCCMDHQ

    Cool. Richtig passender Stil! Scheint sonst nicht sooo viel mit der alten Serie zu tun zu haben, aber wenn ich mich richtig an die erinnere, haben sie mit "Coole Diebin in arschcoolem roten Mantel" ja so ziemlich alles übernommen, was irgendwie zukunftsfähig war.
    Stil gefällt mir gut. Wo ich nicht so ganz zustimmen würde ist deine letzte Aussage. In der neuen Serie scheint Carmen seeehr stark in den Mittelpunkt gerückt zu werden, also quasi als Protagonistin aus deren Sicht die Ereignisse geschildert werden. Das macht mich ein wenig skeptisch, denn in der alten Serie und wenn ich das noch richtig im Kopf habe auch den anderen Versionen war es immer eher so, dass sie das schwer zu fassende Phantom war, dem andere stets hinterherjagten und die allen anderen immer einen Schritt voraus war. In der Cartoon-Show aus den 90ern also diese Teens. Ab und zu erfuhr man ein wenig mehr über Carmen, aber ich fand es toll, dass sie eher Antiheldin und ein Mysterium war, dass es zu ergründen galt. Wenn sich die neue Serie nun im Wesentlichen nur noch um sie dreht und gleich ihre ganze Hintergrundgeschichte gezeigt wird, laufen die Verantwortlichen Gefahr, eine Menge ihrer Coolness einzubüßen. Es kann eben auch zu viel von etwas Gutem geben, wenn du verstehst was ich meine. Bin aber auch gespannt auf das Reboot und werde auf jeden Fall mal reinschauen.

    Geändert von Enkidu (10.01.2019 um 01:43 Uhr)

  2. #2
    Zitat Zitat
    Stil gefällt mir gut. Wo ich nicht so ganz zustimmen würde ist deine letzte Aussage. In der neuen Serie scheint Carmen seeehr stark in den Mittelpunkt gerückt zu werden, also quasi als Protagonistin aus deren Sicht die Ereignisse geschildert werden. Das macht mich ein wenig skeptisch, denn in der alten Serie und wenn ich das noch richtig im Kopf habe auch den anderen Versionen war es immer eher so, dass sie das schwer zu fassende Phantom war, dem andere stets hinterherjagten und die allen anderen immer einen Schritt voraus war. In der Cartoon-Show aus den 90ern also diese Teens. Ab und zu erfuhr man ein wenig mehr über Carmen, aber ich fand es toll, dass sie eher Antiheldin und ein Mysterium war, dass es zu ergründen galt. Wenn sich die neue Serie nun im Wesentlichen nur noch um sie dreht und gleich ihre ganze Hintergrundgeschichte gezeigt wird, laufen die Verantwortlichen Gefahr, eine Menge ihrer Coolness einzubüßen. Es kann eben auch zu viel von etwas Gutem geben, wenn du verstehst was ich meine. Bin aber auch gespannt auf das Reboot und werde auf jeden Fall mal reinschauen.
    Ich gebe dir Recht ... aber das hat diese Serien halt auch objektiv Kacke gemacht, genau wie bspw. Captain Planet. :< Mit Nostalgie geht das noch, weil man als Kind andere Maßstäbe hat und sich dadurch besser auf die 5% Coolness fokussieren kann, aber als Erwachsener will ich lieber direkt die Coolness. Zynischer gesehen kann man sogar fragen, ob Carmen nicht nur deshalb so mysteriös rübergekommen ist, weil der Rest der Serie so fucking bland war. Denn was ECHTES Mysterium angeht (nicht gefühltes), bewegt sich die Serie ja ungefähr auf dem Level von Detektiv Conan, nur ohne ernst zu nehmende weekly mysteries.

    Man hätte in einer Neuauflage natürlich auch die anderen 95% zu einer guten Serie machen könnten. Dann hätte ich den Vorteil, das "Mysterium zu wahren", auch als potenziell wertvoll empfunden, weil man dann eben auch dieses Mysterium auf ein neues Level hätte heben können. Aber hey, solange diese Version funktioniert, gebe ich nicht den geringsten Fick. ^^

  3. #3
    3Below war echt toll und ist genau wie Trollhunters stetig besser geworden, ohne mittelmäßig zu starten, wie so viele andere Cartoons. Besonders gut gefallen haben mir das Finale und die wahnsinnige Kreativität, die da in jeder Minute gesteckt hat. Mannomann. Ich hatte zwar das Gefühl, Trollhunters hat sich insgesamt ein paar ruhige und emotionale Momente mehr erlaubt, aber wenn es sie dann mal gab, haben sie genauso gut funktioniert. Aja und Steve füllen mich mit sehr vielen unterschiedlichen Emotionen. Ich denke, das liegt auch an den nicht-menschlichen Hauptcharakteren, denn die drei können für so ein Fish-out-of-Water-Ding, wo die Unterschiede ja meistens eher oberflächlich und an den Haaren der Comedy herbei gezogen sind (und hier, sein wir ehrlich, auch ziemlich oft), schon zieeemlich fremdartig sein. ^^'' Dadurch ist 3Below in meinen Augen dann aber auch die etwas lustigere Serie, so wenig ich den Tropus auch mag. Und ich bin gespannt, wie es sich über die nächsten Staffeln entwickelt. Ich würde ja gern mehr vom Weltall sehen, aber das ist offensichtlich nicht das Konzept. Toller Cast übrigens auch! Hayley Atwell, Nick Frost, Tatiana Maslany, Nick Offerman haben schon alle gut reingehauen.
    Außerdem ... Die eine Stelle war eine sehr direkte Anspielung auf Hot Fuzz, oder? xD

    Ich bin übrigens jetzt schon RICHTIG gehypt und gespannt auf Wizards! Daran merkt man auch, dass nicht nur das Worldbuildung und das Crossover richtig gut funktionieren, sondern dass es der Reihe trotz der unterschiedlichen Konzepte gut gelingt, einen eigenen Charakter zu entwickeln. Es ist praktisch dasselbe Gefühl wie in den richtig guten Jahren der World of Darkness, wann immer sie eine neue Spiellinie angekündigt haben. ^^

  4. #4


    Ich finde megalustig, wie es offensichtlich ein anderer Level als RWBY ist, was die Produktion angeht, aber immer noch total nach Rooster Teeth riecht. Nice.

  5. #5
    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    hat diese Serien halt auch objektiv Kacke gemacht
    "Objektiv" benutzen nur Trolle, did you forget how to Internet? Ich kann allerdings Entwarnung geben: Ja, es wird Carmens komplette Hintergrundgeschichte gezeigt (das ist kein Spoiler, sondern der Titel der ersten beiden Episoden), und ja, die Serie ist verdammt gut. Was Netflix-Cartoons angeht definitiv Pflichtprogramm.

    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen


    Ich finde megalustig, wie es offensichtlich ein anderer Level als RWBY ist, was die Produktion angeht, aber immer noch total nach Rooster Teeth riecht. Nice.
    Fuck, ich wollte mich ja über diese Rooster Teeth Produktion mal wieder lustig machen, aber diesmal haben die ja tatsächlich ne ordentliche Voice Cast am Start! Allein schon für David Tennant müsste ich's gucken!

  6. #6

    Badass Freakin' Administrator
    stars_admin
    Voll verpennt, dass die neue Serie zu Carmen Sandiego schon verfügbar ist. Zwar sagt mir der Stil noch immer nicht so zu, aber die Serie interessiert mich dann doch viel zu sehr. Wird denke ich im Laufe der Woche geguckt.^^

  7. #7
    Oooomg, Carmen Sandiego geht ab Folge 3 ja wieder voll auf die gute alte Edutainment-Schiene. xD Das wirkt so fehl am Platz heute, es hat mich erstmal spontan richtig glücklich gemacht.

    Macht auf jeden Fall eine Menge Spaß und hat einen tollen Style!

    Ich mag auch, wie albern die Antagonisten sind.

  8. #8
    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    Oooomg, Carmen Sandiego geht ab Folge 3 ja wieder voll auf die gute alte Edutainment-Schiene. xD Das wirkt so fehl am Platz heute, es hat mich erstmal spontan richtig glücklich gemacht.

    Macht auf jeden Fall eine Menge Spaß und hat einen tollen Style!

    Ich mag auch, wie albern die Antagonisten sind.
    Freut mich echt, dass es dir gefällt, auch, wenn ich das irgendwie schon gewusst habe!

  9. #9
    Carmen Sandiego Reboot gefällt mir ganz gut, aber noch mit Luft nach oben. Selbst wenn man von den alten cheesy Versionen nur noch vage etwas in Erinnerung hat, ist es zunächst einmal ziemlich gewöhnungsbedürftig, wie krass hier die Rollen getauscht wurden:

    In den Videospielen, den Game Shows und der ersten Cartoon-Serie war Carmen selbst die Chefin und Anführerin von VILE - die clevere Schurkin, die es zu schnappen galt und für die jene ausgefallenen Diebstähle fast schon ein Sport waren. Die einst selbst bei ACME anfing bis es zum Bruch kam. Später wurde das immer mehr in eine Grauzone gerückt, aber sie blieb im Wesentlichen die Antagonistin. Jetzt ist sie zu einer Art modernem Robin Hood geworden, der VILE zerstören will! Kämpft vollkommen für das Gute. So ähnlich zieht sich das auch durch die anderen Charaktere: Zack und Ivy haben Carmen früher erbittert gejagt, jetzt arbeiten sie eng mit ihr zusammen. Verdrehte Welt.

    Funktionieren tut das trotzdem, aber ich finde, da haben die Macher die Chance verpennt, einen vielschichtigeren Charakter zu erschaffen. Die Rede war offiziell auch davon, dass es sich bei der Serie um eine "Origin Story" handelt, aber ein Prequel zu einer der früheren Carmen Versionen ist das hier sicher nicht. Denke es ist schade, dass sie gleich in den ersten zwei Folgen fast die ganze Hintergrundgeschichte erzählen, denn wie oben erwähnt macht das die Meisterdiebin um einiges weniger cool, mysteriös und phantom-esque. Wäre vielleicht besser gewesen, solche Rückblenden wenigstens über die ganze Staffel zu verteilen. Ganz vermeiden lässt sich das wohl nicht, die Dame in Rot ist diesmal eben der zentrale Fokus der Geschichte.

    Andererseits hat die Show eine Menge andere Pluspunkte. Die Verfolgungsjagden in Fahrzeugen oder über Häuserdächer an exotischen Orten sind ein Highlight und passen erstaunlich gut zu dem neuen minimalistisch-stilisierten Look und Animationsstil. Bin froh, dass die Verantwortlichen den Videospiele-Meta-Kram aus der vorherigen Serie weglassen. Freue mich ferner, dass sie die Edutainment-Elemente beibehalten haben, auf denen die Franchise letztendlich basiert. So lange das stets gut in die Handlung integriert wird und nicht zu offensichtlich hervorsticht, halte ich das für sehr positiv. Mutet etwas old-schoolig an, aber es gibt nur noch wenig Vergleichbares heutzutage. Und wenn die Kids noch was lernen, kann das kaum schaden - waren auch schon so einige Infos dabei, von denen ich keine Ahnung hatte ^^

    Außerdem mag ich den sympathischen Supporting Cast (hier sind einige um Welten besser als ihre früheren Inkarnationen!) und die ausgefallenen Bösewichte. Selbst der Hacker "Player" ist nicht halb so nervig wie er schlecht geschrieben hätte werden können, Glück gehabt. Und irgendwie shippe ich jetzt schon total Carmen Sandiego mit der süßen wie kompetenten Julia Argent Die sollten sich bei Gelegenheit dringend mal auf einen Kaffee treffen.

    Mit nur 9 Folgen (je ca. 24 Minuten Standardlänge) ist die erste Staffel ziemlich kurz, aber legt einen soliden Grundstein für mehr. In der letzten Episode gab es eine kleine überraschende Wendung, mit der ich nicht gerechnet hatte. Hoffe, dass in Zukunft noch viel mehr in der Richtung geboten wird und die Autoren mehr Risiken eingehen.

  10. #10
    Steven Universe ist übrigens abgeschlossen und ich habe im entsprechenden Thread meine endgültige Meinung hinterlassen.

    tl;dr

    War im Gesamtbild verdammt, verdammt gut!

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