Das Gravity Falls Ende war richtig süß Hat sich als Finale trotz der längeren Laufzeit gar nicht mal so "groß" angefühlt, sondern mehr so wie das letzte Kapitel in der nahtlos zusammenhängenden Weirdmageddon-Geschichte. Hatte jetzt auch nicht die besten Lacher oder das höchste Kreativitäts-Niveau, verglichen mit den vorangegangenen Folgen. Ich mein, da wurd schon noch der Bombast geboten, den man zu Recht erwartet hat (u. A. Shack-tron Mecha ), aber es war keine eigenständige Handlung mehr, sondern gewissermaßen nur noch der Rest von dem, was davor kam.

Das fand ich aber als Schluss ganz und gar nicht schlimm. Vor allem deshalb nicht, weil die etwas gemacht haben, was echt mehr TV-Serien sich trauen sollten: Die Episode ging ja ca. 45 Minuten (keine Ahnung, warum ich so oft hour-long finale lese, vielleicht meinen die mit Werbung, denn das war ne ganz normale Doppelfolge) und während die erste halbe Stunde auf den Showdown entfällt, behandeln die letzten 15 Minuten, was danach kommt, und damit den Abschied und das Ende der ganzen Serie. Dafür haben sie sich wirklich die nötige Zeit genommen, und das hat sich richtig wohlig und doch irgendwie bittersweet angefühlt Da wurde ich ein kleines bisschen sentimental - alleine schon, wie viele kleine Nebencharaktere aus früheren Folgen hier nochmal kurz wieder aufgetaucht sind. Genau so macht man das!

Bei der Natur von Gravity Falls war es natürlich klar, dass nicht ausnahmslos alle Fragen beantwortet werden würden. Vor allem solche nicht, die nur der Überinterpretation des Fandoms entsprungen sind. Hätte es trotzdem lustig gefunden, wenn die Ziege mit den seltsamen Augen noch irgendeine Rolle gespielt hätte *g* Und schade, dass Dipper und Pacifica doch nicht mehr zueinander gefunden haben. Hihi, als Soos erklärt, was Anime ist, war das da tatsächlich eine Neon Genesis Evangelion Anspielung? Awesome!
Oh, und der Twist mit dem Identitätstausch der Zwillinge, um den Bösewicht endgültig zu besiegen, war leider sehr vorhersehbar (ab dem Moment im Käfig wusste ich genau, was passieren würde), aber durchaus passend. Wahrlich überraschende Enthüllungen gab es nicht mehr, war auch kein Muss. Hätte gerne mehr über die Dimension erfahren, aus der Bill kam und in die Stanford hineingeriet. Immerhin nett, dass dieser symbolische Kreis, der mehrfach im Abspann der Folgen gezeigt wurde, noch ganz direkt von Bedeutung war. Trotzdem frage ich mich, was genau der bewirkt hätte, wenn die Verbindung nicht unterbrochen worden wäre.

Ein rundes, gelungenes Ende, in das Alex Hirsch noch richtig viel reingepackt hat. Das war so kurzweilig, dass es mir nicht wie 45 Minuten vorkam, sondern wie 20 ^^ Und OMG - Was für eine Serie! Jetzt bedauere ich es doch irgendwie mehr als ich dachte, dass Gravity Falls es nicht wenigstens noch bis zu einer dritten Staffel geschafft hat. Fällt schwer, loszulassen (Helfen würds, wenn ich die komplette Serie hier auf BD ins Regal stellen könnt @ Disney >_>). Sowas von sympathische Charaktere, Mystery, Abenteuer, Fantasy und quirlige Verpeiltheit... So vieles was ich mag in einer einzigartigen Kombination. Befürchte, so schnell wird Disney nicht wieder einen Glückstreffer wie diesen landen. Ganz großes Lob an die Beteiligten!

Btw., die letzten paar Augenblicke vom Abspann haben auch nicht enttäuscht, feiner WTF?-Moment mit Bills versteinerten Überresten im Wald... in Realfilm! o_O

Tja, und jetzt hoffe ich auf eine Film-Fortsetzung. Egal ob Kino (wohl kaum), Fernsehn oder Direct-to-Disc. Das haben so viele Disney-Serien bekommen, die es weit weniger verdient gehabt hätten, von daher... Storytechnisch ist die Tür dazu auf jeden Fall offen geblieben.