Ooooh ja.



Ich schließe mich der generellen Meinung an, dass dieses Miraculous Special mit zu dem Besten gehört, was das Franchise bisher so produziert hat.
Ich liebe die Emotionen, ich liebe die Designs (Warum haben die Beiden dann ihre Kostüme geändert?! ) und ich liebe die Achtsamkeit für inhaltliche Details -- also bspw. dass die Schurken nicht nur "böse" sind, sondern wirklich folgerichtige Charaktereigenschaften und Verhaltensweisen haben, oder dass einfach megaspannend ist, was sich in der anderen Welt NICHT geändert hat (Gabriels Beziehung zu Adrien, Alya & Nino, Marinettes Beziehung zu ihren Eltern). Das Intro bringt einen sofort rein.
Und: So macht man Multiverse-Geschichten, da können (wie öfter mal) die großen Comic-Studios noch eine Menge lernen.

Mein einziger ernsthafter Kritikpunkt: Nix gegen Power of Love, aber der Sinneswandel ging zu schnell, war zu trivial. Da haben 1-2 Szenen mit Verzögerung, Zweifel, Konflikt o.ä. gefehlt ... was aber auch generell mal ein Problem mit Miraculous ist.

Zur Zukunft: Ja, entweder geht das in die nächste Staffel über ... ODER es gibt noch einen zweiten Teil Multiverse-Special, wo es dann "rüber" geht. Mal gucken!





Aber, auch als interessanter Gegenpol ... Was ging denn mit dem Kinofilm zu Miraculous? ^_~
Steel hat mich zum Glück vorgewarnt, dass gesungen wird, aber der versucht ja wirklich HART einen auf Disney zu machen ... Und für mich funktioniert es zur Hälfte, und zur Hälfte gar nicht.

Das Riesenproblem ist die völlige Verwirrung an Themen: Es werden wahnsinnig viele Tropen übernommen, vom I-Want-Song über den SpiderVerse-esquen Leap of Faith und den fast 1:1 aus diversen Animationsfilmen geklauten Villain-Song bis hin zu einer Meeeenge an ziemlich losen Worthülsen. Und ja, es wird viel über "stronger together" geredet, aber dann auch wieder über "believe in yourself" und "don't be afraid" ... Und Gabriels Story wird auch noch ziemlich emotional mit reingestopft. Und es tut mir leid, aber mit dem ganzen "Ballast" der Originalserie funktioniert das wirklich nur auf einer GANZ oberflächlichen Ebene. Wenn dieser Film eine alternative, in sich geschlossene Story erzählen will, hätte ihn definitiv niemand aus dem Originalteam schreiben sollen. Er wirkt im Gesamtbild ziellos, zerstückelt.
Oh, und Jeremy Zag ist WIRKLICH kein großartiger Musical-Autor, tut mir leid. Auch hier: Jemand anderen ranlassen!

ABER ... Ich mochte diese oberflächliche Ebene, auf der der Film funktioniert? Die stumpfen Disney-Beats, die turtelnden Teenager auf den Dächern des nächtlichen Paris, die blöd-kitschigen Gesangseinlagen? Das ist schon alles sehr Miraculous und holt mich einfach sehr, sehr ab. Das braucht es nicht viel.
Außerdem habe ich Respekt davor, nicht nur auf den Kanon zu scheißen, sondern diese ganze Kernstory in einem einzigen Film abzuhandeln. Das ist ... praktisch das Gegenteil zur Serie. Ich hätte mir in dem Sinne nur gewünscht, dass sie NOCH ein bisschen mehr ihr eigenes Ding machen, aber das wäre wahrscheinlich gegen alle kommerziellen Instinkte gegangen. (Dann wiederum: Megaerfolgreich scheint der Film nicht gewesen zu sein, und wirklich gut angekommen ist er auch nicht, also NA JA.)
Und die Animationen sind megagut, genau wie das Charakterdesign. Es ist einfach toll, Miraculous mal mit richtig Geld und Hollywood-Mentalität zu sehen statt als billiges Euro-Animationsprojekt.

Insofern schon sehenswert und hat mich durchaus mitgenommen, aber wirklich gut ist der Film keinesfalls.