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Dito. Vor allem verstehe ich auf künstlerischer Ebene die Gründe für diesen billigen Stil einfach nicht, falls die hier nicht ganz schlicht gespart haben an Zeit und Geld. Ich weiß nicht, ob du mal Voltron: Legendary Defender gesehen hast, ebenfalls ein Netflix-Cartoon-Reboot, das genau wie She-Ra von DreamWorks Animation Television produziert wurde, aber in absolut jeder Hinsicht besser aussieht. Das mit dem Schwert ist mir übrigens auch aufgefallen ^^
Voltron (Reboot) leidet aber an der gleichen Krankheit wie She-Ra (Reboot), nämlich, dass man sich weitgehenst bemüht hat, die Titelfigur in den Schatten zu stellen, bzw drum herum zu schreiben (was die Voltron-Macher auch offen zugegeben haben). Witzig, während mein Hauptproblem bei She-Ra die zu hoch gefahrenen Emotionen für Banalitäten waren ist es bei Voltron genau umgekehrt (Riesendrama, Mord und Totschlag und relativ wenig emotionaler Payoff).

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Für meinen Geschmack haben sich in der Serie alle etwas zu lieb Das ist besonders bei der Horde und ihrer Interaktion mit den Rebellen ein Problem, denn die sollten eigentlich auf den Tod verfeindet sein. Einerseits fand ichs schön, dass mehr auf das Training bei den Invasoren eingegangen und damit eben nicht nur Adoras und Catras Vergangenheit beleuchtet, sondern dem Saftladen der Schurken dort auch viel stärker ein nachvollziehbares Gesicht gegeben wird. Andererseits ist das herzlich wenig wert, wenn sie dadurch massiv weichgespült werden und sich dann unter anderem ein junges und ultra-naives Mitglied der Horde von einem Gefangenen (!) in Sekundenschnelle dazu überreden lässt, wichtige Informationen preiszugeben, nur weil ihm endlich mal jemand zuhört und er davor ja nie ernst genommen wurde und gerne Freunde hätte und... erneut: WTF?

Ich erwarte ja kein blutiges Gemetzel, und dass es zwischen der Heldentruppe und den Schurken gewisse Schnittmengen gibt hat irgendwo auch seinen Reiz, gerade bei diesen verjüngten Charakteren, aber sorry, wenn überhaupt keine ernsthafte Bedrohung mehr zu spüren ist, dann taugt auch der eigentliche Konflikt nicht viel. Teilweise hatte ich den Eindruck, dass von der Gründer-Technologie eine viel größere Gefahr ausgeht als von den Bösewichten. Denke nicht, dass das so beabsichtigt gewesen ist.
Ich weiß nicht, inwieweit du 80er-Jahre-She-Ra noch in Erinnerung hast, aber hier (wie auch in He-Man selbst schon) lässt sich ebenfalls das Syndrom beobachten, dass die Horde, bzw. Skeletors Gruppe mit fortschreitender Seriendauer immer weniger eine Bedrohung und immer mehr eine Witzfigur darstellten. Der Unterschied ist, dass das damals ein Tropus war, um die Zensoren Zufrieden zu stellen, in der neuen She-Ra-Serie war es aber eine bewusste Designentscheidung. Allerdings lebten die 80er-Serien vom Camp und nahmen sich grundsätzlich überhaupt nicht ernst (flapsige Sprüche während der Kampfsequenzen gehörten zum Standard), während She-Ra 2018 ihren Konflikt auf ernster Ebene austragen will (und aus den genau von dir erwähten Gründen daran scheitert).