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Ritter
Revocation - Chaos of Forms
Reviewed by deserted-monkey
Veröffentlichung: August 2011
Herkunft: Boston, Massachusetts, USA
Stil: Progressive, Thrash, Death
Web: http://www.myspace.com/revocation
Spielzeit: 46:59
Tracks: 12
Revocations Chaos of Forms ist eine metallische Wundertüte, die ihr bombastisches Feuerwerk gleich beim ersten Anhören zündet. Jeder der zwölf Songs versteht es, den Hörer mitzureissen, hinfort auf eine Reise quer durch alles, was das hartmetallische Universum zu bieten hat. In den knappen fünfzig Minuten Spielzeit, die Revocation auf ihren dritten und neusten Longplayer gebannt haben, wird ein derart breites Spektrum an Musik geboten, wie einige Bands es in ihrer gesamten Karriere nicht hinkriegen. Ohne Scheiss! Auch diesmal ist die Basis technisch komplexer Thrash Metal, welcher praktisch ständig auf der Grenze zum Death Metal hin- und hertanzt. Trotz vieler technischer Finessen, klassischen und anspruchsvollen Solis, plötzlicher Tempowechsel und dem Einsatz genrefremder Instrumente wie zum Beispiel einer Hamond Orgel, verliert der Hörer niemals den roten Faden aus den Augen (Ohren), welcher sich durch das ganze Album zieht. Revocation sind ein musikalisches Überfallkommando, dass dich unvorhergesehen und mitten in die Weichteile erwischt.
Chaos of Forms klingt genau so, wie moderner Metal klingen sollte. Frisch, eingängig, melodiös, intelligent. Zuweilen vielleicht auch etwas verrückt, aber genau das sorgt für die richtige Portion Überraschung. Immer wieder schütteln die Musiker einen erneuten Twist aus den Ärmeln, der selbst nach zigmal anhören noch nicht langweilig wird. Jedes der zwölf Stücke auf Chaos of Forms hat seine Daseinsberechtigung, nichts wirkt uninspiriert oder fehl am Platze. Dieses Album strotzt vor Spielfreude und Mut zur musikalischen Horizonterweiterung. Songs wie Beloved Horrifier oder Reprogrammed grooven dir die Rübe weg, während Cradle Robber und No Funeral mit überraschendem Clean-Gesang aufwarten und Conjuring the Cataclysm mit einer sehr schönen akustischen Gitarreneinlage verzaubert.
Obwohl wirklich jedes Lied anders klingt als das vorhergehende, so hat man nie das Gefühl, verschiedene Alben zu hören. Trotz der zum Teil enormen musikalischen Diversität klingt alles wie aus einem Guss. Unterstützt wird die ohnehin sehr gute akustische Darbietung von einer druckvollen Produktion, welche einfach Freude bereitet und alle Instrumente und Details gut in Szene zu setzen weiss. Die beiden Gitarristen zocken mörderische Riffs, der Schlagzeuger thrasht, groovt, holzt und fetzt einfach alles in Grund und Boden, der Bass bratet wie kein anderer und der Sänger kreischt und brüllt in bester Metalcore-Manier. Alles passt hervorragend zusammen und ergibt einen Mix, von dem man nach dem ersten Anhören nicht mehr so schnell genug kriegen kann. Dafür wird auf Chaos of Forms einfach viel zu viel geboten.
Obwohl die beiden Vorgängeralben ziemlich zerrissen wurden, werden Revocation in der Szene mittlerweile schon fast als "Retter des Metal" angesehen. Ob ich diese Meinung teilen kann, weiss ich ehrlich gesagt nicht und möchte auch keine solche Aussage machen, aber Revocation ist sicher eine junge Truppe (Gründungsjahr 2006) die ihr eigenes Ding durchzieht und sich ganz deutlich von der Masse an Klonen abhebt, welche immer wieder die gleiche, gesichtslose Mukke spielen und nichts anderes tun, als sich in den Schatten grosser und namhafter Bands auszuruhen.
Geändert von deserted-monkey (22.09.2011 um 17:33 Uhr)
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