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Thema: Das Dorf Gottes Tag 0

  1. #21
    An diesem Morgen wachte Anna schweißgebadet auf. "Nein, bitte nicht!" hallte ihr Schrei durch ihr Schlafgemach. Sie schreckte hoch und öffnete die Augen. "Puh, nur ein Traum" mumelte sie. Sie Stand auf und ging hinüber zum Wasserkübel, goß sich etwas Wasser in die kleine Waschschüssel auf der Fensterbank und wusch sich das Gesicht sowie den verschwitzten Körper. Sie blickte aus dem Fenster und sah bereits die Sonne hoch über den Baumspitzen stehen. So lange hatte sie schon lange nicht mehr geschlafen. "Oh, schon so spät. Ich muss doch heute noch ins Dorf". Anna hüpfte flink in ihre Robe, doch war sie dabei zu sehr in Eile, so dass ihr dabei eine Naht am Saum riss. "Mist. Auch das noch." Sie würde sie wohl in den nächsten Tagen bei der Schneiderin ausbessern lassen müssen.

    Als Anna fertig angekleidet war machte sie sich auf den Weg ins Dorf, wo bereits reger Betrieb herrschte. Der junge Christian hatte seinen Obststand aufgebaut. "Guten Morgen Christian" begrüßte sie ihn freundlich. Der Junge tat ihr irgendwie leid. Es benahm sich zwar desöfteren etwas wild und war mitunter frech zu dem einen oder anedren Dorfbewohner, andererseits war er früh zur Waise geworden und arbeitete wirklich hart um sich mit dem Obstbetrieb seines Vaters über Wasser halten zu können. In gewisser Weise bewunderte Anna ihn sogar ein wenig. "Packst du mir bitte vier Äpfel ein? Ich gehe in der Zeit noch eben hinüber zur Backstube um noch ein Brot zu kaufen."

    Anna überquerte den Marktplatz und grüßte dabei jeden, dem sie begegnete mit einem freundlichen Lächeln. Eine Unterhaltung begann sie jedoch mit niemandem. Bei der Backstube angekommen musste sie jedoch feststellen, dass Stygia nicht anwesend war. Anna runzelte die Stirn. War sie etwa so spät, dass Stygia die Stube bereits wieder geschlossen hatte? So ging sie unverrichteter Dinge zurück zu Christian. "Sag mal Christian, weißt du wo Stygia sein könnte? Hat sie ihre Stube für heute schon geschlossen? Oder ist etwas vorgefallen?"

  2. #22
    Sara erschrak ein wenig als sie eine Frauenstimme hörte. Sie war zu vertieft in ihre Lektüre gewesen. „Einen schönen guten Morgen“ sagte sie, nachdem sie sich gesammelt hatte, „Ich kann ihre Bibel sofort neu binden. Ist ja noch nicht so viel los hier.“
    Sara nahm die Bibel entgegen und ging hinter die Theke, wo ihre Werkzeuge aufbewahrt wurden. Sie suchte ein wenig und kurze Zeit später hatte sie alles vor sich ausgebreitet, was sie zum Buchbinden brauchte. Sie machte sich sogleich ans Werk.
    „Ich habe sie noch nie hier gesehen. Sind Sie vielleicht eine der Nonnen, die im Gasthaus untergekommen sind? Gedenken Sie etwas länger zu bleiben?“

  3. #23
    Werner aß die Äpfel, welche Sina mit nach Hause brachte.
    "Danke, Sina. Kannst du für mich zu Aki gehen und ihn
    etwas von meinen Tomaten geben? Er wird sich sicherlich
    freuen." sagte Werner.
    "Ok. Ich sehe unterwegs noch bei Christian vorbei.
    Dir macht es doch nichts aus, wenn ich ihn etwas
    von den Tomaten gebe?" fragte Sina.
    "Natürlich nicht. Gebe ihn ruhig 1-2 Tomaten.
    Ich werde mich dann wieder meinen
    Tomaten widmen." antwortete Werner.
    Lucky beginnt zu bellen.
    "Achja. Bring auf dem Rückweg noch ein
    Eimer Wasser vorbei. Lucky hat nichts
    mehr zu trinken." sagte Werner.
    "Alles klar. Bis später." sagte Sina.
    Lucky ist glücklich.

  4. #24
    "Ja, ich bin eine der Nonnen. Mein Name ist Katharina und der meiner Weggefährtin Magdalena. Wir sind nur auf der Durchreise, auf dem Weg zu einem Kloster. Ich denke, dass wir morgen schon wieder aufbrechen werden. Darf ich fragen, wie ihr Name lautet?" nach einer kurzen Pause fügte sie hinzu " und wenn es Ihnen nichts ausmacht mir das zu erzählen, wie es dazu gekommen ist, dass sie in einem Buchladen arbeiten und, lesen können??" Sie hoffte, dass die gestellte Frage die junge Frau nicht verärgern würde, oder zu intim war. Es war nur so, dass Katharina auf ihrer Reise wenig Kontakt zu anderen Menschen außer Magdalena und gelegentlich einem Gastwirt hatte. Sie sehnte sich nach einem anderen Gesprächspartner und hoffte die Frau würde sich ein wenig mit ihr unterhalten und etwas über das schöne Dorf erzählen. Zumindest solange sie die Bibel band, denn anschließend musste sich Katharina beeilen, Magdalena zu suchen, es war schon spät geworden, nicht dass die andere Nonne sich sorgte. Ein Blick auf die Theke zeigte Katharina, dass die Frau etwas von ihrem Handwerk verstand. Sie arbeitete sehr flink und ihre Hände schienen genau zu wissen, was zu tun war. Katharina war beeindruckt.

  5. #25
    "Vielen Dank für deine Hilfe, Aki. Ohne deine Hilfe würde ich wahrscheinlich schon bald pleite sein. Wenn du willst, kannst du... *hust*... du *hust hust*..." Christian spürte einen leichten Schmerz in seiner Magengegend, die ihn langsam aber sicher immer schwächer machte. "Tut mir leid, irgendwie fühle ich mich nicht so gut. Ich laufe mal ein wenig durch das Dorf, bis es mir besser geht. Kommst du solange allein zurecht, Aki?" Noch während er das sagte, lief er los. Doch leider kam er nicht sehr weit, da er umkippte und bewusstlos auf der Straße lag.

  6. #26
    "Mein Name ist Sara Carstens. Ich bin vor ein paar Jahren mit meinen Mann ins Dorf gezogen. Er wollte unbedingt auch ländlichen Bewohnern das Lesen ermöglichen. Mir hat er es auch beigebracht und es ist mir eine angenehme Beschäftigung geworden. Ich habe meinem Mann in dem Geschäft oft geholfen und viel von ihm gelernt." Währenddessen war Sara mit dem Buchbinden fast schon fertig.
    "Doch kurz nachdem wir in das Dorf gezogen sind, erkrankte mein Mann schwer und starb danach. Ich habe mich daraufhin entschlossen das Geschäft an seiner statt zu leiten. So das Buch ist fertig!" Sie reichte das Buch der Schwester.
    "Schade dass sie morgen schon wieder abreisen. Die Dorfbewohner sind alle recht herzlich und würden sich freuen, sie länger bei sich zu haben. Ich natürlich auch."

  7. #27
    Sina befand sich gerade in Richtung Stand, als sie sah, dass nur Aki überfordert dort rumlungerte. Für sie war es merkwürdig, dass Christian nicht wie gewohnt da war. Und die Mittagszeit war auch schon vorüber. Sie lief daran vorbei, um stattdessen beim Bäcker nachzuschauen. Ob er es einmal verspätet geholt hat? Dann sah sie plötzlich eine Person auf dem Boden liegen. Doch diese Person entpuppte sich schnell als Christian vor ihren Augen und sie rannte zu ihm und ließ alles stehen und liegen. "Christian! Wach auf!" rief Sina nach ihm, doch Christian zeigt keinerlei Reaktion. Sie war überfordert und rannte stattdessen schnell zum nach Hause. Werner kam gerade aus dem Garten. Sie lief schnurstracks zu ihm zu und bat ihm um Hilfe: "Werner! Christian liegt neben seinem Stand auf dem Boden!" "Wie? Ach herrje, warte. Bring du schon einmal die Waren zu Aki, ich sehe schnell nach ihm. Er liegt auf dem Weg zur Bäckerei? Alles klar." Er versuchte sie mit gefassten Worten zu beruhigen. "Lucky, komm", sagte er zu seinem Hund. Sina ging zum Stand und brachte Aki die Waren. Sie berichtete ihm auch von dem Vorfall. Werner machte sich mit Lucky zu Christian auf und fand ihn dann auch. Er legte die Tomaten und das Wasser, was er dabei hätte, auf dem Boden ab und ging zu ihm. "Christian, Christian! Wach auf!", rief Werner nach ihm und schüttete etwas Wasser auf Christian. "Mann, so kann er nicht liegenbleiben. Der arme Junge muss sofort ins Bett. Dann sehen wir weiter." Dem Hund übergab er den Sack mit Tomaten, welchen er gehorsam an der Schnauze trug. Dann nahm er Christian in seine Arme und trug ihn eine ganze Weile bis zu seinem Haus. "Solche arme Verhältnisse? Der Ärmste." Er ging ins Haus, wo er niemanden antraf. Wahrscheinlich war Mika schon auf dem Weg zu Sina. Er legte ihn ins Bett und hoffte nur auf ein baldiges Erwachen.

    Geändert von Zirconia (21.09.2011 um 19:12 Uhr)

  8. #28
    Aki hatte mittlerweile alles in Griff. Christian half ihm, die richtigen Worte zu finden. Jedoch schämt er sich dafür, es nicht alleine hingekriegt zu haben. Bedrückt saß er da und gab sein Bestes. Wenige Momente vor der Dämmerung zählte er das Geld zusammen. (Ich hoffe das reicht Christian... ich denke, ich sollte mir zwischenzeitlich eine andere Teilarbeit suchen. Immerhin kann er mich ja nicht mehrere Tage hintereinander bezahlen.) Sina kam in diesem Moment angelaufen. "Aki!", schrie sie, "gut, dass du da bist!" "Oh, bringst du mir die Toma-" Sie warf den Sack (wenn auch vorsichtig) zur Rechten des Standes hinunter und unterbrach ihn beim Sprechen: "Ja, ja. Hör zu! Christian ist bewusstlos geworden und wacht nicht mehr auf!" "Was?! Okay, warte. Wer ist gerade bei ihm?" "Ähm... Werner, denke ich..." "Gott sei Dank. Er ist gerade zuhause, oder? Gut. Bitte sag ihm, dass ich heute Nacht so schnell wie möglich nach Hause komme, möglichst mit ärtzlicher Unterstützung!" "O-okay, mache ich", antwortete sie entschlossen und rannte wieder zurück. (Meine Güte... ich scheine echt nur Unglück zu bringen...), dachte er sich und ging ins Dorf. Irgendwann traf er auch auf Mika, die an ihm vorbeilief. "Ah, Papa. Du bist ja hier! Weißt du, wo Sina ist?" "Ja, bei Christian", antwortete er und nahm sie an die Hand. Im Gehen fügte er hinzu: "Wir müssen jetzt zur Kirche und Hilfe für ihn suchen. Ihm geht's nicht gut." "Ooh, wird er sterben??" Er schaute sie mit ernster Miene an: "Natürlich nicht! Wie kannst du nur an sowas überhaupt denken?" Sie bewegten sich immer schneller. Er öffnete die breite Toren der Kirche, welche ein dumpfendes Geräusch hinterließen. Der Echo richtete die Aufmerksamkeit auf Aki.
    "Ich brauche dringend Hilfe, kann jemand bitte mit mir mitkommen? Jemand ist bewusstlos geworden!", sagte er keuchend durch die Halle. Durch den Hall verstand man auch so jedes Wort. Aber niemand antwortete. Die Nonnen fingen an, vor seinen Augen, ihn anzublickend, miteinander zu tuscheln. Dorothea, Stygia, Anna und vor allem Magdalena schauten ihn komisch an. (Ob es um Christian geht? Er hat heute ja nicht reagiert, als ich ihn heute etwas gefragt habe), dachte sich Anna. Magdalena trat sofort hervor und schimpfte ihn aus: "Besessener ohne Eheweib!" Aki bekam Angst. Verstand niemand, dass er wirklich Hilfe brauchte?

  9. #29
    Sara übergab Katharina das fertige Buch. "Vielen Dank Sara. Nicht nur für das Buch, sondern auch für die netten Worte! Aber wir müssen weiterziehen, wenn wir das Kloster noch vor dem nächsten Winter erreichen wollen, und das wollen wir wirklich! Hier bitteschön."Katharina gab Sara ein paar Goldstücke, um sie für die Arbeit und die Materialien zu entlohnen. Das Buch sah fast aus wie neu. Als sie aus der Tür trat erblickte sie auch schon Magdalena, die sie offenbar schon gesucht hatte. Magdalena sah es nicht gerne, wenn Katharina Freundschaften mit Dorfbewohnern schloss, denn immer wenn sie weiterzogen, würden sie sie nur vermissen. Sie wusste, dass Magdalena es nur gut mit ihr meinte, deshalb, und weil sie sich mittlerweile nicht mehr so sicher war, ob sie ihre Gefährtin nicht doch besser geweckt hätte, sah sie schuldbewusst zu Boden. Sie gingen schweigend zurück zum Gasthaus, Frühstückten, packten ihre Sachen und machten sich am späten Nachmittag auf dem Weg zu der kleinen Kirche um dort bis zum Abend zu beten.
    Nach und nach kamen auch andere Dorfbewohner und schlossen sich still dem Gebet an. Wann hier die Messe anfing wusste Katharina nicht. An diesem Abend sollte keine mehr stattfinden.
    "Ich brauche dringend Hilfe! Kann jemand mit mir kommen? Jemand ist bewusstlos geworden!" so platzte ein junger Mann mit blauen Haaren in die Kirche.
    Katharina wollte schon aufstehen und dem Mann zur Hilfe eilen, als Magdalena sie am Arm packte und rief:"Bessesener ohne Eheweib"
    Diese Reaktion verunsicherte Katharina immenz. Hilfe leisten wo man nur konnte, das musste doch Gottes Wille sein! und selbst wenn es stimmen sollte, was man im Dorf über diesen Mann erzählte, so wollte er doch helfen, machte ihn das nicht wieder zu einem guten Menschen? Er sah ziemlich Ängstlich und mitgenommen aus. Katharina schüttelte den Arm der Nonne ab,
    " Ganz ruhig. Gott ist mit euch! Was ist passiert? Wenn sie uns das erzählen, dann können wir am besten entscheiden, wer helfen kann. Die anderen werden Gottes Hilfe im Gebet suchen und finden. Brauchen sie einen Arzt, oder brennt es irgendwo? Was ist geschehen?"
    Nun war es Magdalena, die verwirrt zu ihr aufsah, wahrscheinlich hätte sie diese Reaktion von ihrem kleinen Mädchen, wie sie immer sagte, nicht erwartet.
    In der Kirche herrschte angespannte Stille. Aki schien erleichtert, dass ihn endlich jemand ernst nahm, gleichzeitig war er so aufgewühlt, dass er nicht die richtigen Worte zu finden schien, alle Anwesenden warteten auf seine Antwort, es war immerhin ihr eigenes Dorf, dass hier vielleicht in Gefahr schwebte, oder zumindest einer aus ihrer Mitte.

  10. #30
    Wenn es etwas gab, das Schwester Magdalena besonders hasste, dann war es, beim Gebet unterbrochen zu werden. Besaß Aki, der Vater dieser Teufelsbrut, denn überhaupt kein Schamgefühl?!
    Deshalb war Magdalenas Reaktion auch besonders unfreundlich ausgefallen, als der junge Mann um Hilfe bat. Sie riss Katharina zurück, die natürlich ohne zu Zögern zu ihm eilen wollte und zischte: "Besessener ohne Eheweib!"
    Doch Akis Reaktion überraschte sie ein wenig, denn er bedachte sie nicht mit hasserfüllten Wörtern, wie sie es von einem Besessenen erwartet hätte, stattdessen sah er sie mit einem Blick an, der an ein verwundetes Tier erinnerte.
    Wessen Reaktion sie dagegen keineswegs überraschte, war Schwester Katharinas. Sie befreite sich aus Magdalenas Griff und sagte mit dieser beruhigenden Stimme, die ihr zu eigen war: "Ganz ruhig. Gott ist mit euch! Was ist passiert? Wenn sie uns das erzählen, dann können wir am besten entscheiden, wer helfen kann. Die anderen werden Gottes Hilfe im Gebet suchen und finden. Brauchen sie einen Arzt, oder brennt es irgendwo? Was ist geschehen?" Dieses Mädchen war schlichtweg zu gut für diese Welt...
    Gespannt warteten alle auf Akis Antwort. Doch der schien anscheinend seine Zunge verschluckt zu haben. Doch Katharina zuliebe wollte Magdalena ihn anhören, vorausgesetzt er bekam mal den Mund auf. So bedachte sie ihn mit einem Blick, den selbst den tapfersten Krieger in die Flucht geschlagen und sagte zu ihm: "Bedenke, du befindest dich hier in einem Haus Gottes! Was ist der Grund, dass du unser Gebet unterbrichst? Ich hoffe, es ist dringlich!" Sie ließ mit Absicht das respektvolle "Ihr" fallen. "Nun sprich!"

  11. #31
    Christian wachte nach einer ganzen Weile in seinem Bett auf. Er konnte sich nicht genau erinnern, was mit ihm passiert ist, er war lediglich verwundert darüber, dass er noch im Bett lag. "Wieso liege ich noch im Bett? Und warum tut mir mein Kopf so weh?" Er schaute aus dem Fenster raus und sah einige der Dorfbewohner, allerdings konnte er auf die Entfernung nicht genau sehen, wer da alles stand. Die Personen bemerkten, dass Christian aufgewacht ist und liefen ins Haus. "Gott sei Dank, dir geht es gut!", sagte Katharina und schaute nach oben. "Fühlst du dich besser? Wir haben unser Bestes getan, um dir zu helfen.", sprach die andere Schwester, Magdalena. Nicht möglich, sich an den Unfall zu erinnern, fragte sich Christian, was alle meinen. "Warum... seid ihr hier? Ist etwas passiert?" "Nun, du warst gerade im Dorf und bist losgelaufen, als du..." Werner wurde mitten in seiner Rede unterbrochen. Aki trat hervor und bittete die anderen, Christian für einen Moment alleine zu lassen. "Er braucht für einen Moment seine Ruhe. Ich kümmere mich solange um ihn, geht ihr ruhig schon mal ins Dorf zurück, okay?" Die anderen taten, was Aki sagte, und verliesen das Haus.
    "Würdest du mir bitte erklären, was los war? Ich..." Christian versuchte aufzustehen, spürte aber schnell, dass etwas mit seinem Bein nicht stimmte. "Bleib liegen! Ruh dich aus und bleib liegen. Du bist vorhin im Dorf gestürzt und hast dir anscheinend dein Bein gebrochen. Die beiden Schwestern waren so freundlich und haben sich eine Weile um dich gekümmert." Aki war dabei aus dem Haus zu gehen. "Achja. Ich gehe nochmal ins Dorf und besorge bei einem Schneider neue Kleidung für dich. Deine alte ist ziemlich dreckig geworden und war auch teils voller Blut. Ich bin bald wieder da. Brot liegt neben dir. Und... schlaf gut und erhole dich." Er schloss die Tür hinter sich und machte sich auf den Weg zum Dorf. Christian machte die Augen zu und schlief nach einer Weile wieder ein.

  12. #32
    "Warum war ich damals nicht vorsichtig genug...?", dachte er auf dem Weg zu Dorothea laut. Die Sukkubus von damals verführte ihn und brachte ihm mit jungen Jahren ein Kind. Das ist wahrlich keine Ehre für ihn gewesen. Er musste zurückdenken, was Schwester Magdalena in der Kirche zu ihm sagte.

    "Sprichst du wohl?!", forderte sie ihn auf, "du hast deiner Tochter schon Unglück gebracht, indem du jung und ohne Eheweib hier stehst. Willst du nun auch noch jemand anderem noch schaden?!"

    Aki schüttelte sich selbst den Kopf. Sich im Ernstfall nicht zusammenreißen zu können ist seine schlimmste Schwäche. "Wie soll ich denn mein Kind so erziehen? Schon seit ihrer Geburt habe ich es ihr nur schwer gemacht..." Er knallte gegen einen Fackelständer, den er umwarf. Das Feuer kugelte über den Boden und er bekam Panik. Voller Hast nahm er die Oberseite des Fackelständer, jedoch war diese zu heiß und er ließ den Ständer zack wieder los und schüttelte seine Hände. Er lief zum Feuer und bückte sich. Er versuchte es auszupusten, jedoch wurde es nurgrößer. Er stand auf und zerstampfte es eine Weile. Dann bemerkte er, dass sein Poncho Feuer fing, warf diesen schnell zu Grunde und trat ebenfalls auf ihn rauf. "Eh... nicht doch!" Der Fackelständer war hinüber und sein Poncho an einer Stelle verbrannt. "Warum muss sowas nur mir passieren?"

    Er kam am Schneidergeschäft an. Es war fast schon dunkel. Er öffnete die Tür und die Klingel, die dabei ertönte, zog sofort Dorotheas Aufmerksamkeit an sich. Doch ihr interessierter Blick wandte sich schnell zu Akis Visage, wodurch sich sofort eine Augenbraue von ihr nach unten senkte. Wie konnte es sein, dass ein armseliger, junger Mann mit einer achtjährigen Tochter (dazu ohne Ehefrau) sie um diese Uhrzeit beim Lesen störte?

    "Der junge Bursche (die Tatsache, dass er wenige Monate älter war, interessierte sie nicht), der es wagt, keine Frau zu besitzen, aber eine Tochter. Was willst du um diese späte Uhrzeit denn hier?"
    Aki war sogleich eingeschüchtert. Obwohl er nur für Christian neue Kleidung besorgen wollte, konnte er kein Wort herausbringen.
    "Ach herrje, was ist denn das für eine Brandmarkung auf deinem Poncho?"

    Geändert von Ligiiihh (21.09.2011 um 21:53 Uhr)

  13. #33
    Anna sah Christian verwirrt hinterher, als dieser ohne sie zu beachten davon stürmte. Kaum zu glauben, dass sie den Jungen kurz zuvor gedanklich noch in Schutz genommen hatte. Da sie sonst keine Erledigungen im Dorf mehr zu tun hatte, ging sie hinüber zur Kapelle. Sie wollte noch eine Kerze für ihre Eltern anzünden. In einer der Bänke sah sie auch die Bäckerin Stygia knien. Anna beschloss, sie nach ihrem Gebet aufzusuchen und sie zu bitten ihre Backstube für sie noch einmal zugänglich zu machen.

    Doch dazu kam sie nicht, da in diesem Moment Aki, der merkwürdige junge Mann, der in der letzten Zeit oft mit dem jungen Christian zusammen war, in die Kapelle stürmte und rief "Ich brauche dringend Hilfe, kann jemand bitte mit mir mitkommen? Jemand ist bewusstlos geworden!" Anna drehte sich srschrocken zu ihm um. Ob es um Christian geht? Er hat heute ja nicht reagiert, als ich ihn heute etwas gefragt habe, dachte sie. Es folgte eine kleine Diskussion zwischen Aki und einer der beiden Nonnen, die Anna nur begrenzt nachvollziehen konnte. Sicher, Aki mochte eine ungewöhnliche Person sein, aber wenn jemand anderes Hilfe benötigte, so sollte man doch seine persönlichen Gefühle abstellen und helfen. Anscheinend sah die andere Nonne dies ebenso und eilte mit Aki davon. Anna lief den beiden ebenso hinterher. Es stellte sich heraus, dass Christian auf dem Marktplatz ohnmächtig geworden war. Einer der Dorfbewohner, Werner Schmied, war ihm bereits zu Hilfe geeilt und hatte ihn nach Hause getragen. Gemeinsam mit den beiden Nonnen, Magdalena und Katharina, versorgte Anna Christian soweit es ihnen möglich war, bis ihnen nichts weiter übrig blieb als zu warten, bis Christian wieder aufwachte. Da die beiden Nonnen die Lage gut unter Kontrolle hatten, verabschiedete Anna sich höflich von ihnen und ging noch einmal zurück in Dorf. Sie hoffte, endlich ihren ersehnten Laib Brot von Stygia zu bekommen. Bei all der Aufregung um Christian hatte sie ihren Hunger nicht gespürt, doch nun knurrte ihr der Magen.

  14. #34
    So langsam neigte sich der Tag dem Ende zu und ihr begabt euch in eure Behausungen um Schlaf zu finden. Aber nicht alle, denn das Dunkle beschloss tätig zu werden.


    Es ist nun Nacht! Diese dauert bis Samstag 18 Uhr. Druide, Heiler, Hauptmann, Pfarrer, Schwätzer können ihre ihre Fähigkeiten einsetzen und melden sich bitte bei mir.

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