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Lehrling
Katharina stand wie üblich vor den ersten Morgenstrahlen auf um den Rosenkranz zu beten. Anschließend wusch sie sich das Gesicht und zog die schwarze Nonnenkutte an. Eine Haube war in ihrem Orden nicht vorhanden, weswegen sie sich mit schnellen geübten Handgriffen das lange, blonde Haar zu einem Zopf pflocht.
Eigentlich war das Morgendliche Gebet Pflicht und Schwester Magdalena hatte noch nie eines versäumt, doch heute schlief sie so fest, dass Katharina es nicht wagte ihre Weggefährtin zu wecken, sie konnte das Gebet ja zu einem späteren Zeitpunkt nachholen.
Da Katharina nichts mit ihrer Zeit anzufangen wusste und der etwas mürrische Wirt in dem Gasthaus in dem sie sich befand wohl noch kein Frühstück zubereiten würde, beschloss sie, einen kleinen Rundgang durch das Dorf zu machen.
Es kann doch nicht angehen, dass wir nun schon zwei Tage in diesem Dorf rasten und auser der Kapelle noch nichts gesehen haben, geschweige denn das Gespräch zu anderen Menschen gesucht. Vielleicht werde ich sogar eine Buchhändlerin ausfindig machen und sie bitten, meine Bibel neu zu binden.
Mit diesen Gedanken verließ sie auf Zehenspitzen ihr gemeinsames Schlafgemach und das Gasthaus, um keine anderen Gäste zu wecken.
Bis zum Frühstück will ich zurück sein, um Magdalena keine Sorgen zu bereiten...
Die Sonne schickte ihre ersten Strahlen über das Dorf und Katharina vernahm schon die ersten Geräusche der Dorfbewohner. Sie freute sich darauf endlich einige davon kennenlernen zu dürfen.
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