mascot
pointer pointer pointer pointer

Ergebnis 1 bis 20 von 415

Baum-Darstellung

Vorheriger Beitrag Vorheriger Beitrag   Nächster Beitrag Nächster Beitrag
  1. #11
    Das schöne an dem Spiel ist, dass es keine wirkliche Schwäche hat. Die Grafik sieht nicht besonders toll aus, das stimmt (zumindest die Hintergründe; Sprites und Portraits mag ich aber ganz gerne).
    Aber der Rest stimmt: Gameplay, Charaktere, Story, Musik. Das Kampfsystem ist recht gut durchdacht und interessant, könnte ab und zu aber vielleicht etwas fordernder sein. Es gibt 'ne Menge Nebenaufgaben in Form von Missionen für die Gilde, von denen einige noch ganz nette Zusatzdialoge triggern. Man merkt, dass das Spiel kein Gameplay-Spiel ist – das Gameplay ist um die Story herum aufgebaut, nicht andersherum. Darunter leidet nicht die Qualität des Gameplays, aber man läuft halt nicht 10 Stunden durch die Gegend und kämpft gegen Monster.

    Spielablauf ist relativ linear: Es gibt fünf Kapitel, die sich in jeweils einer anderen Stadt und deren Umgebung abspielen.

    Es ist richtig, das die Geschichte langsam in Fahrt kommt, aber im Gegensatz zu manchen anderen Spielen hat mich das überhaupt nicht gestört. Aus einem simplen Grund: All das ist wunderbar darauf ausgerichtet, die Charaktere einzuführen. Während der erste Teil des Spiels eine sehr lockere Atmosphäre hat, merkt man mit jedem Kapitel mehr, dass sich im Hintergrund etwas zusammenbraut. Zusätzlich wird in jedem Kapitel mindestens ein neuer wichtiger Charakter eingeführt, den man bis zum Ende des Kapitels in der Gruppe hat. Diese Charaktere sind alle plotrelevant. Selbst die Nebencharaktere, die anfangs unwichtig erscheinen, spielen im späteren Verlauf der Geschichte teilweise noch eine Rolle.

    Bestehen tut das Spiel aus einem Prolog und vier Kapiteln. Grob gerechnet kann man sagen, dass jedes Kapitel insgesamt 10 Stunden lang ist, wenn man sich auch mit Nebenaufgaben etc. beschäftigt – ansonsten kann es auch schneller gehen. Das, was das Spiel so gut macht, sind aber definitiv die Charaktere und die tollen Dialoge. So ein lebendiges Writing findet man leider in wenigen RPGs.

    Im Grunde genommen ist es überraschend, dass ein Spiel, das sich so einer traditionellen Formel bedient, so gut sein kann. Und daran sieht man meiner Meinung nach auch, das es nicht immer großer Innovation bedarf, um ein Spielerlebnis ansprechend zu gestalten. Trails in the Sky macht nicht viel neu, aber das, was es macht, macht es gut. Und es erzählt eine ambitioniertere Geschichte als die meisten anderen RPGs, auch wenn der erste Teil größtenteils wie ein Prolog anzusehen ist.

    Ich kann dir aber nur empfehlen, es mal auszuprobieren. Die Charaktere sind wirklich liebenswert, auf eine furchtbare Umsetzung irgendwelche Anime-Tropen wird gänzlich verzichtet und je weiter man fortschreitet desto mehr merkt man, wie sehr man die Charaktere doch zu lieben gelernt hat. Zumindest ging mir das so. Ich hatte mich auf ein gutes, klassisches RPG gefreut, aber stattdessen wurde mir das memorabelste Spielerlebnis seit langer Zeit beschert. Jetzt, wo ich darüber nachdenke, habe ich danach auch kein RPG gespielt, das mir auch nur annähernd so wichtig wäre.

    Außerdem: Welches Spiel hat sonst ein Theaterstück mit verdrehten Geschlechterrollen? Allein deshalb sollte man es schon spielen. *g*
    Geändert von Narcissu (07.09.2013 um 23:26 Uhr)


Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •