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Ritter
Gaming-Fachpresse - Wege aus der Nische
Nachdem ich diesen Kommentar von Christian Schmidt (ehemals stellv. Chefredakteur der GameStar) gelesen hab', stellt sich mir die Frage, ob es tatsächlich Zeit für einen Neuausrichtung der Berichterstattung im Bereich Videospiele ist.
Grundsätzlich hat Schmidt mit seiner Kritik, dass Fachmagazine oder -seiten Spiele in ihre Bestandteile zerlegen um sie zu bewerten natürlich recht. Ob das nun etwas schlechtes ist, oder einfach zu diesem Medium gehören sollte, ist jedem selbst überlassen. Allerdings ist der Umgang mit einem Medium in der Videospielszene absolut nicht mit Fachmagazinen im Bereich Musik oder Film zu vergleichen. Angesichts dessen, dass die Szene immer wieder verlangt, dass man Videospiele als Kulturgut sehen und gesellschaftlich akzeptieren sollte (siehe Gamescom-Bericht-Diskussion), kommen natürlich ein paar Fragen auf: Inwiefern verhindert es die Ausrichtung der Print- und Online-Magazine auf "Hardcore"-Gamer, dass diese Akzeptanz erreicht wird? Könnten Zeitschriften, Fernsehmagazine oder Websites mit einer ähnlich subjektiven Berichterstattung wie in der Musikszene das Medium Videospiele einem neuen Publikum eröffnen? Würden auch Leute, die sich als Hardcore-Gamer bezeichnen die andere Herangehensweise akzeptieren, oder es als mangelnden Respekt gegenüber der Szene abstempeln?
Ich finde die Idee eines Videospielmagazins in einer ähnlichen Aufmachung wie (das im Artikel genannte Beispiel) 11Freunde oder Musikzeitschriften grundsätzlich sehr interessant. Mehr Hintergrundberichte zum Thema, beispielsweise Interviews mit e-Sportlern, Sammlern und Entwicklern, E3 im Wandel der Zeit etc. Spielekritiken nicht mehr als Aufzählung von gelungenen und weniger Features, sondern mehr wie eine Art Erlebnisbericht. Vor allem aber wäre es wichtig, Spiele nicht mehr nur als Summe seiner Bestandeile zu sehen: Mirrors Edge, Demon's Souls, Bioshock oder Portal erzeugen ihre Faszination einfach nicht durch bestimmte Einzelteile, sondern als großes Ganzes.
Würdet ihr ein solches Magazin ebenfalls lesen wollen, oder seid ihr zufrieden mit dem aktuellen Umgang mit Spielen in der Fachpresse? Lasst ihr euch überhaupt von Magazinen bei euren Spielekäufen beeinflussen, oder recherchiert ihr selber, wie sehr euch ein Spiel gefallen könnte? Reicht euch das Spielen als einfacher Zeitvertreib, oder seht ihr es auch als Kulturgut wie Musik, Film und Literatur?
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