Ein hochgewachsener stämmiger Mann von fast 6 fuß trat in den Raum und blickte sich um. Er trug eine schimmernde Rüstung, die an manchen stellen allerdings bereits stark verbeult war und ihm desöfteren das Leben gerettet haben musste.
Auf seinem Brustpanzer war ein goldener Löwe eingearbeitet und auf der Rückenpanzerung ein schwarzes Kreuz. Die anderen Leute in der Taverne des Dorfes sahen ihn kurz an und schließlich sagte einer von ihnen:

Mögest du dich vorstellen, Sohn des Krieges, damit jeder hier weiß, wer du bist!

Der Mann nickte bedächtig.

Wer mich nicht kennt mein Name ist Eliasar, Eliasar Falkenschrei. Doch es genügt Elia und meine Aufmerksamkeit ist euer. Mein Vater Theodor Falkenschrei war ein Großhändler in einer weit entfernten Stadt namens Rom, doch meine Wurzeln sind zur einen Hälfte jüdisch und zur anderen griechisch. Nachdem ich nach dem Wunsch meines Vaters ein ordentliches Handwerk zu erlernen, wurde ich Kunstschnitzer und arbeitete einige Jahre in einer angesehenen Waffenschnitzerei in Rom. Man hatte sich dort auf Einzelstücke mit großartigen Verzierungen spezialisiert. ich übte oft mit diesen Waffen um herauszufinden wie Schnörkel im Holz die Benutzbarkeit beeinflussten. Eines Tages kam ein Mann wie ich es nun bin, oder war, in unseren Laden. Ein Paladin, die persönliche leibwache des Kaisers. Er kam öfters und ja er muss Spuren in mir hinterlassen haben. Er erzählte nicht viel doch seine Augen sprachen von großer Freude, die er bei seiner Majestät erlebte. Es war ein guter Kaiser und gute Zeiten mit wenig Konflikten. Nachdem ich meine Meisterprüfung ein jJhr später abgelegt hatte, bot mir mein Ausbilder an, sein Geschäftspartner zu werden- angesichts des Verdienstes und des Ansehens verlockend. Aber ein ganz anderes Feuer hatte begonnen in mir zu brennen und so begab ich mich auf die Suche nach dem Paladin. Tatsächlich fand ich ihn und nach hartnäckigen Überredungsversuchen bekam ich die Chance und eine Empfehlung. Drei Jahre später, gerade fertig ausgebildet, brach der Krieg mit Osmanien aus. Er solltte mich fürs Leben zeichnen. Soviele sterbende Menschen, zerstörte Heimaten, verwaiste Kinder und beraubte Eltern- und ich mittendrin, einer der heiligen Schuldigen an der Misere. Obwohl wir den Krieg gewannen, kam keine Freude keine Erleichterung in mir. Schuldgefühle plagten mich und zerfraßen mein Herz. zu dem zeitpunkt war ich durch das geteilte kriegsgut sehr reich geworden. Nach einer Pilgerreise nach jerusalem wurde es mir klar: Rom war eine Höhle der Schlangen und würde mich zerstören. ich spendete mein gesamtes Geld einem Waisenheim unserer Stadt und verließ diese noch am selben Tag. Es folgte ein Jahr der Wanderschaft, wo ich auch aufgenommen wurde verrichtete ich die Arbeit, die man mir gab. In den meisten Fällen bekam ich neben der Arbeit auch eine Unterkunft und trotz anfänglichem Misstrauen gegenüber einem ehemaligen Paladin aus Rom kam ich überall gut zurecht. Doch nirgends fand mein herz die Heimat die es suchte, bis ich hier ankam, vor 6 Jahren.

Die Menschen hier Namen mich auf wie einen wiedergefundenen Sohn, ich bin jedem einzelnen dafür dankbar. Seit ich hier bin, habe ich wieder meinen Beruf als Schnitzer aufgenommen. Darüber hinaus fälle ich aber auch das Holz im Wald sei es Brenn oder Bauholz, aber Holzfäller möchte ich mich nicht nennen, weil dies ein handwerk für sich ist. Nun erlebe ich dieses Jahr meinen 32 Sommer und wünsche mir manchmal eine liebe Frau an meiner Seite. Ob es einmal Jemand in diesem Dorf sein wird oder sie noch hierher kommt weiss ich nicht. Wenn es nicht sein soll, bin ich auch dankbar für die Freundschaften die ich hier haben darf und die freie Zeit in der ich Angeln oder zeichne kann.