Moorjen!

*Kaffee, Tee* büdde söhr

@ meine Süße:

Die Speiseröhren-Stents sind seit gestern draußen. Endlich! Der Zweite, den sie jetzt drei Wochen drin hatte, hat ihr ordentlich zu schaffen gemacht. Aber der Plan der Ärzte, so den Ersten zu lösen, hat funktioniert. Nun heißt es Daumen drücken, dass sich in den nächsten drei bis vier Wochen möglichst wenig Narben bilden.

@ Berlin-Wahl:

Ich finde man muss immer vorsichtig sein mit den Aussagen zu Gewinnen und Verlusten der Parteien. Eine Partei oder deren Personen als besser oder schlechter als fünf Jahre zuvor zu benennen, weil die absoluten Anteile der Stimmen sich verändert haben, damit macht mans nicht besser als die Medien. In einer Stadt wie Berlin verändert sich in fünf Jahren eine Menge, vor allem aber die Menschen. Menschen ziehen weg, andere kommen hinzu, Menschen sterben, Menschen werden geboren. Natürlich ist das immer und überall so, aber in Berlin geht es verdammt schnell. Berlin erlebt seit einigen Jahren einen Zuwanderungsboom und das Durchschnittsalter geht runter.

Wenn man sich mit den absoluten Zahlen und Wählerwanderung beschäftigt hat, wird vieles klarer. Die CDU hat sich den Löwenanteil ihrer Zuwächse bei der FDP geholt. Wo auch sonst? Sicher sieht das auf den ersten Blick aus wie: Vorteil CDU! Aber es geht eben nur auf Kosten der Beerdigung ihres einzigen potentiellen Partners. Und die SPD? Verliert, richtig. Aber an wen? Im Bundestrend gab es bisher keine Piraten, jedenfalls nicht in politikverändernder Größenordnung. Vor dem Hintergrund, dass eine eher linksgerichtete neue Partei aus dem Stand 9% abfischt, kann die SPD wahrscheinlich froh sein, dass sie nur 2,5% einbüßt. Da finde ich es äußerst interessant, dass die SPD mehr Wähler an die Grünen, als an die Piraten verloren hat, obwohl die Grünen nur halb so viel Gewinne verbucht haben.

48% der wählenden Berliner haben vor der Wahl gesagt, sie wünschen sich Rot-Grün. Wahrscheinlich, weil sie von Rot-Rot die Faxen dicke hatten. Die Linke ist eine Protestpartei ohne eigene Ideen. Sie gehen in TV-Talkshows und beklagen die Ungerechtigkeiten in diesem Land und predigen Gleichheit und Brüderlichkeit, aber haben keine Ahnung wie sie das machen wollen. Sie haben jetzt zehn Jahre in Berlin mitregiert, dabei mehr oder weniger in der Sonne gelegen und wenns mal windig wurde, sich hinter der SPD versteckt. Die Linken haben ihre Stimmen fast ausschließlich von den über 50jährigen aus dem Osten der Stadt. Als einzige Partei im Abgeordnetenhaus haben sie praktisch keine Erstwähler. Das wird sie wohl mittelfristig auf natürliche Weise auflösen.