Was weiß ich schon? Das ist ja wohl ein ganz schlechter Witz, oder? Mit Rücksicht auf dein Alter werde ich anders darauf antworten, als ich es eigentlich sollte.
Wie kannst du dich erdreisten, mich als respektlos zu denunzieren? Und weil dir das noch nicht reicht, musst du mir auch noch Gehässigkeit und Herablassung gegenüber Amerikanern unterstellen, und damit du nicht als allzu beleidigend Einem gegenüber dastehst, weitest du diese Unterstellung pauschal auf alle Deutschen aus! Na bravo!
Ich erlaube mir mal die Mutmaßung, dass ich deutlich mehr über Amerikaner und deren Mentalität weiß als du. Ich bin im ehemaligen amerikanischen Sektor Berlins aufgewachsen und kannte in meiner Kindheit und Jugend etwa genauso viele amerikanische wie deutsche Familien. Ich habe im Lauf meines Lebens eine dreistellige Anzahl Amerikaner persönlich kennengelernt. Im Grunde ist es nicht anders, als mit anderen Menschen, die einem im Leben so begegnen. Bei den meisten bleibt der Kontakt mehr oder weniger oberflächlich, ein paar Arschlöcher sind dabei und mit einigen pflegt man Freundschaften. Letzteres ist bei mir mit einigen Ameríkanern bis heute der Fall. Und natürlich lerne ich dadurch auch noch immer wieder welche kennen.
Dies berechtigt mich sehr wohl zu der oben gemachten Aussage. Im kollektiven Verständnis der amerikanischen Mentalität sind amerikanische Piloten erstmal pauschal alles Helden. Im Grunde ist im kollektiven Verständnis der Amerikaner jeder ein Held, der morgens aufsteht und eigenverantwortlich sein Schicksal in die Hand nimmt. Diesbezüglich kann unsere Gesellschaft von der amerikanischen durchaus etwas lernen.
Führt aber eben auch dazu, dass bei Fällen wie diesen menschliches Versagen meist als letztes in Erwägung gezogen wird. Wohlgemerkt, wenn der Mensch ein Amerikaner ist! Wer sich mal mit der Geschichte der Flugunfälle, die von der FAA untersucht wurden, beschäftigt, dem wird auffallen wie seltsam häufig "technisches Versagen" als Unfallursache festgestellt wird, wenn der Pilot Amerikaner war, und wie seltsam häufig "menschliches Versagen" als Ursache festgestellt wird, wenn der Pilot Nichtamerikaner war.
Was läuft falsch bei dir, dass du mich nach acht Stunden, mit fast dem identischen Inhalt wie beim ersten Mal, noch einmal zitieren und noch einmal nachtreten musst? Ohne dass ich mich zwischendurch geäußert habe?
Es ging bei weitem nicht nur um einen einzigen Satz eines Nachrichtensprechers. Ich habe von dem Crash durch diesen Artikel erfahren. Den Spiegel habe ich hier verlinkt, weil das hier ein deutschsprachiges Forum ist und ich es für sinnvoller hielt, die Nachricht eben gleichsprachig zu verlinken.
Das ist eine reine Mutmaßung! Niemand seriöses wird sich unmittelbar nach dem Zusammenkehren der Einzelteile zu so einer Aussage hinreißen lassen. Der Pilot kann schlicht genauso gut einfach am Steuerhorn zusammengebrochen sein. Aus der Erfahrung der langen Geschichte der FAA bin ich fast sicher, dass es Monate, eher Jahre dauern wird, bis ein offizieller Abschlussbericht vorliegt.
Zusammenfassend: Meine Aussage bleibt unverändert. Ich beziehe mich auf viele Interviews mit Besuchern der Airshow, die im Wesentlich alle gleich lauten: Pilot: American. Plane not crashed in the main grandstand. Pilot=Hero.
Mittlerweile habe ich mit einem Freund in Tennessee gesprochen. Es kommt in der amerikanischen Öffentlichkeit genau so rüber: Only nine dead. What a Hero.