Deshalb finde ich es auch schade, dass Clannad am Anfang so haremmäßig aufgebaut ist, obwohl das überhaupt nicht das ist, worauf der Anime letztlich hinaus will. Ich kann nicht sagen, dass mir die Arcs der anderen Charaktere nicht gefallen haben, aber ich finde, es zeugt nicht von einer besonders eleganten Präsentation, wenn man einem Charakter gleich einige Folgen auf einmal widmet, nur um ihn danach wieder fallen zu lassen. Aus diesem Grund fand ich es auch vollkommen unnötig, dass Kotomi, Kyou und Tomoyo im Opening zu ~After Story~ nochmal Extra-Auftritte mit Namenszug und so weiter bekommen haben, da sie dort nur noch Nebenfiguren sind. Dass dieser und jener Charakter nochmal beleuchtet wurde, fand ich auch nicht schlimm, aber noch schöner hätte ich es gefunden, wenn sich ~After Story~ wirklich komplett einer Sache gewidmet hätte (was nach dem Schulabschluss ja auch der Fall ist).
Ich habe die anderen Key-Sachen (Air, Kanon) noch nicht gesehen, aber ich glaube, dass die gerade in dieser Hinsicht nicht annähernd an Clannad bzw. ~After Story~ herankommen. Die Portion Humor, Drama, Melodrama, Liebe und Tränen gibt es hier mit Sicherheit auch, aber ich schätze, die Darstellung ist hier wesentlich weniger dezent als es in ~After Story~ manchmal der Fall war.
Von Jun Maeda kenne ich ansonsten noch Angel Beats!, wo man ähnliche Probleme sehen kann (zu viele Charaktere in 13 Folgen, dramatische aber nicht sehr elegante Darstellungen, die dem Spieler diktieren, wann er zu heulen hat, jetzt vielleicht abgesehen von Ende). Das war in Clannad auch manchmal der Fall, doch mit dem Unterschied, dass solche Momente dann wirklich über einen langen Zeitraum aufgebaut wurden und nicht innerhalb einer Folge.
Von Key habe ich außerdem noch Planetarian gelesen, auch eine Visual Novel, die einen Eindruck bei mir hinterlassen hat und von allen Werken Keys sich mit Sicherheit am wenigsten aufzwingt. (Ist auch das kleinste Werk von Key und Jun Maeda war erstmals gar nicht an der Geschichte beteiligt.)