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Thema: Verschiedene Fragen zum Japanischlernen

  1. #1

    Verschiedene Fragen zum Japanischlernen

    Edit: So, dieser Thread wird nun umfunktioniert, damit der Titel auch alles abdeckt, was ich hier an Fragen hineinstelle, nicht nur den ersten Beitrag. ^^

    Hey,

    ich bin in letzter Zeit wieder dabei, mit Hilfe des Guides von Tae Kim wieder ein bisschen Japanisch zu lernen und bin wieder auf eine Frage gestoßen, die ich mir auch früher gestellt habe: Wie groß schreibt man, wenn man handschriftlich Japanisch schreibt, eigentlich?

    Es ist ja so, dass alle Zeichen möglichst gleich groß sein sollen, also auch Kanji und Hiragana. Mir fällt es nicht immer leicht, ein Kanji mit beispielsweise 16 Strichen in der gleichen Größe zu schreiben wie ein Kana-Zeichen, jedenfalls wenn ich klein schreibe. Wenn ich die Kanji übe, tue ich das gewöhnlich zumindest anfangs mit zwei verschiedenen Stiften: Zuerst nehme ich einen Filzstift – also einen Stift mit dickerer Mine – und versuche, dass Zeichen gut proportioniert auf 1,5x1,5cm zu bekommen (also 3x3 Kästchen, wenn ich auf Kästchenpapier schreibe). Anschließend, nachdem ich das Zeichen mindestens fünf mal geschrieben habe, nehme ich einen dünneren Stift (Fineliner, Kugelschreiber, Bleistift) und versuche, das Zeichen möglichst auf 0,5x0,5cm (also in ein Kästchen) zu bekommen. Meistens klappt dies sogar einigermaßen, aber bei komplexeren Kanji brauche ich da definitiv einen Stift, der überhaupt nicht verläuft und dünne Striche machen kann (Kugelschreiber oder Bleistift). Beim Fineliner kann es schon mal vorkommen, dass zum Beispiel bei 書 die Strich fast ineinander verlaufen, da sie so dicht beieinander sind. Oder, egal mit was für einem Stift, dass bei 静か das か ein bisschen zu groß für ein Hiragana-Zeichen und deshalb wegen der Strichdünne leicht unproportioniert wirkt. Bei Gelegenheit werde ich sowieso mal ein paar Scans machen und euch fragen, was ich alles daran verändern/verbessern könnte.

    Ich habe bisher nur am Anfang mit Bleistift geschrieben (da mir die Minen ausgegangen sind^^), aber werde das nun wieder anfangen, denke ich. An diejenigen, die sich bereits stärker mit der Sprache auseinandergesetzt haben: Wie groß schreibt ihr denn normalerweise? Größer als in Deutsch schreibt oder ähnlich groß? Sehen euch alle Zeichen von der Größe her in etwa gleich aus oder sind deutliche Unterschiede zwischen Kana und komplexeren Kanji bemerkbar?

    Danke im Voraus!

    P.S.: Noch eine andere Frage: Lohnt es sich, schon zu früh mit dem Lernen der 214 Radikale zu beginnen?

    Geändert von Narcissu (19.11.2011 um 17:12 Uhr)

  2. #2
    Kana schreibst du immer etwas kleiner als Kanji, zumindest im Normalfall. Generell gibt's aber kaum ein Zeichen, das ein geuebter Schreiber nicht in ein normales Kaestchen auf kariertem Papier quetschen kann, auch so Brummer wie 響 oder 聽 kriegt man da unter. Die schreibt ja auch kein normaler Mensch aus … da hat man seine handschriftlichen Verkuerzungen drin, alles andere wuerde ja auch drei Wochen dauern. Und wenn man vertikal schreibt zieht man die Zeichen sowieso zusammen und laesst sie ineinander verlaufen, wie auch bei der deutschen Schreibschrift. Dann sind einige Zeichen gut und gerne dreimal so lang wie andere … reine Regel gibt's da eh nicht, leg Dir einfach 'ne eigene Handschrift zu.

    Und ja, es lohnt sich die Radikale so frueh wie es nur geht zu lernen. Danach sind neue Kanji so viel einfacher.

  3. #3
    Okay, das hilft mir weiter und klärt mich ein bisschen auf – danke!

    Und zu den Radikalen: Haben Radikale eine bestimmte Lesung oder muss man nur lernen, sie (und somit alle Kanji einfacher) schreiben zu können?

  4. #4
    Die haben einen Namen (das Radikal 糸 heisst zum Beispiel ito-hen, also “Faden-Element”), und eine Reihe von Lesungen, die sie haben koennen aber nicht muessen, ansonsten sind die aber eher wie Bestandteile zu verstehen. Im Chinesischen ist das ein wenig anders, da kann man anhand der Bestandteile eines Zeichen sehr oft (aber auch nicht immer) darauf schliessen, wie man das Zeichen liesst, im Japanischen geht das aber zum einen nur in der sinojapanischen Lesung, und selbst da funktioniert das nicht wirklich, von daher kannst Du Dir das eigentlich schenken. Bei so ein paar Elementen klappt das, aber die auswendig zu lernen ist eher muehsam. Irgendwann merkst Du das von alleine, wenn Du ein Element wiedererkennst und dann siehst, hey, das kenn ich ja aus dem anderen Zeichen und da hat man's so aehnlich gelesen!
    Die Namen sind manchmal ganz praktisch, wenn Du Dich mit Japanern darueber unterhalten willst, aber eigentlich auch unwichtig. Ich glaube, ich kann die auch nicht alle …

    Wenn Du alle 214 kannst, dann kannst Du die Kanji eben auseinandernehmen und sie wirken nicht mehr wie “Bilder”. Das hilft halt schon.

  5. #5
    Danke, danke – dann werde ich bald damit beginnen. Bisher komme ich mit dem Kanji-Lernen eigentlich unerwartet gut klar, aber bisher kenne ich natürlich auch nur etwa 40 Kanji und bei größeren Zahlen ist bestimmt ständiger Wiederholungsbedarf. Ist aber schön, dass man sich die Kanji dann wie Bilder vorstellen kann.

    Heute habe ich gleich noch ein paar Fragen (weshalb ich auch den Thementitel geändert habe):

    Welche on- und kun-Lesungen sollte man mitlernen, wenn man die Kanji lernt? Einige haben ja ziemlich viele verschiedene Lesungen von denen man eine Menge vermutlich auch kaum braucht. Macht es Sinn, die schon am Anfang zu lernen, oder erst, wenn man das jeweilige Kanji auch braucht?

    Und da ich die Lesungen auch mal nachholen wollte (zumindest bei der Wörtern, die ich schon brauchte), habe ich noch zu zwei Kanji eine Frage:

    Das Wort "Schule" setzt sich ja (laut Tae Kim) aus 学 und 校 zusammen und wird がっこう (gakkou) ausgesprochen.
    学 hat folgende on-Lesungen: ガク (gaku)
    校 hat folgende on-Lesungen: キョウ (kyou)、 コウ (kou)

    Ist es nun eine Besonderheit oder Vereinfachung, dass aus gakukou gakkou gemacht wurden (weil man das "u" ohnehin nicht mitsprechen bzw. verschlucken würde)?

    Auch eine Frage zu einem anderen Wort:
    In Tae Kims Guide steht: 友達 【ともだち】 - friend
    Ist 友達 kein "compound" oder warum wird hier die kun-Lesung von 友 und 達 genommen? Und warum heißt es dann ともだち (tomodachi) und nicht ともたち, wenn du kun-Lesung von 達 たち ist? Und wird immer 友達 geschrieben, oder ist es auch möglich, nur 友 zu schreiben, da es als einzelnes ja auch Freund bedeutet? (In anderen Beispielen habe ich das auch erlebt – als Kanji wird für "Kind" im Guide 子 angegeben, während bei den Vokabeln "子供 【こども】 - child" steht. Und warum werden auch hier wieder die kun-Lesungen genommen?

    Noch drei andere Fragen: Welches Online-Wörterbuch favorisiert ihr (ich verwende momentan jisho.org und bin auch zufrieden damit; ich habe den Link glaube ich sogar aus diesem Forum)? Und wie lange beschäftigt ihr euch mit der japanischen Sprache und in welchem Maße beherrscht ihr sie (nach eigener Einschätzung)? Und wie stark beschäftigt ihr euch auch außerhalb des Studiums/Lernens mit Japanisch?

    Danke schon mal im Voraus, die Antworten helfen mir echt sehr weiter!


    Edit/P.S.: Und hat es einen Grund, dass (jedenfalls bei jisho.org) die kun-Lesungen in Hiragana und die on-Lesungen in Katakana geschrieben sind, oder ist das nur so gehandhabt worden, um sie auseinanderzuhalten?

    Geändert von Narcissu (13.08.2011 um 21:28 Uhr)

  6. #6
    Zitat Zitat von Narcissu Beitrag anzeigen
    Welche on- und kun-Lesungen sollte man mitlernen, wenn man die Kanji lernt? Einige haben ja ziemlich viele verschiedene Lesungen von denen man eine Menge vermutlich auch kaum braucht. Macht es Sinn, die schon am Anfang zu lernen, oder erst, wenn man das jeweilige Kanji auch braucht?
    Also es ist meiner Meinung nach relativ sinnlos, sich ein Kanji anhand der Lesungen zu merken. Besser ist es, direkt Komposita oder aber einzelne Vokabeln zu lernen. Wenn Du z.B. die Worte 生きる und 人生 lernst, dann hast Du vom Zeichen 生 direkt die Lesungen i und sei im Sack. Das Zeichen hat aber noch ein gutes Dutzend mehr … wenn Du die wirklich alle ohne die zugehoerigen Worte lernen willst, ist das eine Sisyphusarbeit sondergleichen. Nimm die Vokabeln und schliess davon auf die Zeichen, nicht andersherum.
    Hier sei wieder erwaehnt, dass der Weg ueber die Zeichen zu den Worten im Chinesischen recht gut klappt, aber im Japanischen halt nicht.

    Zitat Zitat
    Das Wort "Schule" setzt sich ja (laut Tae Kim) aus 学 und 校 zusammen und wird がっこう (gakkou) ausgesprochen.
    学 hat folgende on-Lesungen: ガク (gaku)
    校 hat folgende on-Lesungen: キョウ (kyou)、 コウ (kou)

    Ist es nun eine Besonderheit oder Vereinfachung, dass aus gakukou gakkou gemacht wurden (weil man das "u" ohnehin nicht mitsprechen bzw. verschlucken würde)?
    Das hat was mit der Eigenheit japanischer Lautverschiebung zu tun. Generell gilt, das Silben, die auf ku oder chi oder tsu enden, bei einem Kompositum, das in der zweiten Silbe auf einen stimmlosen Anlaut beginnt, zu einem glottalen Stop mutieren.
    Darum heisst es gakkou und nicht gakukou. Darum heisst es auch hassen und nicht hatsusen oder maccha und nicht matsucha. Die Regel gilt eigentlich immer, ausser, wenn es zusammengesetzte Worte sind … es gibt ein paar Ausnahmen, die mir gerade nicht einfallen, aber die muss man sich dann halt einfach merken.

    Zitat Zitat
    In Tae Kims Guide steht: 友達 【ともだち】 - friend
    Ist 友達 kein "compound" oder warum wird hier die kun-Lesung von 友 und 達 genommen? Und warum heißt es dann ともだち (tomodachi) und nicht ともたち, wenn du kun-Lesung von 達 たち ist? Und wird immer 友達 geschrieben, oder ist es auch möglich, nur 友 zu schreiben, da es als einzelnes ja auch Freund bedeutet? (In anderen Beispielen habe ich das auch erlebt – als Kanji wird für "Kind" im Guide 子 angegeben, während bei den Vokabeln "子供 【こども】 - child" steht. Und warum werden auch hier wieder die kun-Lesungen genommen?
    Ja, 友 alleine heisst auch Freund. 友達 ist eigentlich der Plural, Freunde, weil 達 ein Plural-Partikel ist (siehe auch: 彼達 oder 私達). 友 alleine sieht man heutzutage aber sehr selten. In der Schriftsprache benutzt man 友人, wenn man einen einzelnen Freund meint, 友達 wird in der Umgangssprache halt auch fuer den Singular verwendet.
    Das gleiche gilt fuer 子供, 共 ist auch ein Plural-Partikel aus dem klassischen Japanisch. Im Gegensatz zum tomodachi kommt aber 子 alleine noch vor, das kann man sagen. 子供 ist eher so etwas wie ein unbestimmter Plural, die Kinder oder meine Kinder, was auch nur eines sein kann, aber auch mehrere. Wenn Du wirklich genau ein Kind meinst, und keine zwei, dann ist あの子 oder so was das Wort, das Du benutzten moechtest.

    Merk Dir die Regel, dass man On-Yomi und Kun-Yomi in einem Kompositum nicht mischen darf. Einige Leute werden Dir was anderes erzaehlen, und z.B. 毎年 als maitoshi lesen, aber das ist einfach nur falsch. Ja, in der Umgangssprache kommt's vor, aber das macht es grammatikalisch nicht richtig. Es heisst mainen. Folgerichtig ist tomodachi daher richtig, weil 友 Kun ist, und 達 auch in Kun gelesen werden muss. Dito bei kodomo. Wann man ein Kompositum jetzt On und wann man es Kun liesst, musst Du Dir einfach merken … da gibt's keine Regeln fuer. 友達 koennte man theoretisch auch yuutatsu lesen, aber das macht man halt nicht. ^^

    Zitat Zitat
    Noch drei andere Fragen: Welches Online-Wörterbuch favorisiert ihr (ich verwende momentan jisho.org und bin auch zufrieden damit; ich habe den Link glaube ich sogar aus diesem Forum)? Und wie lange beschäftigt ihr euch mit der japanischen Sprache und in welchem Maße beherrscht ihr sie (nach eigener Einschätzung)? Und wie stark beschäftigt ihr euch auch außerhalb des Studiums/Lernens mit Japanisch?
    www.jisho.org — und nichts anderes.

    Zitat Zitat
    Edit/P.S.: Und hat es einen Grund, dass (jedenfalls bei jisho.org) die kun-Lesungen in Hiragana und die on-Lesungen in Katakana geschrieben sind, oder ist das nur so gehandhabt worden, um sie auseinanderzuhalten?
    Letzteres. Dann kann man's im Woerterbuch besser unterscheiden. Wenn man Romaji schreibt, dann hat sich eingebuergert, Kun klein- und On grosszuschreiben.

  7. #7
    Danke nochmal für die Ausführliche Beantwortung. Das bringt Licht in die Sache.

    Also brauche ich mich um die Lesungen der Kanji gar nicht zu kümmern und sollte lernen, wie man sie im Kontext bzw. in Verbindung mit anderen ausspricht? Wenn es mehrere Lesungen gibt bringt einem das Lernen der Lesungen dann vermutlich sowieso wenig, selbst wenn man auf eine neue Vokabel stößt, da man erstens nicht weiß, ob das Wort dann On-Yomi oder Kun-Yomi gelesen wird und zweitens, selbst wenn man es wüsste, dann noch keine Ahnung hätte, welche der On-Yomi- oder Kun-Yomi-Lesungen die richtige ist – habe ich das richtig verstanden?


    Und zu den Lesungen: Tae Kim schreibt hier Folgendes:
    Zitat Zitat
    Almost every character has two different readings called 音読み (おんよみ) and 訓読み(くんよみ). 音読み is the original Chinese reading while 訓読み is the Japanese reading. Kanji that appear in a compound or 熟語 is usually read with 音読み while one Kanji by itself is usually read with 訓読み. For example, 「力」(ちから) is read with the 訓読み while the same character in a compound word such as 「能力」 is read with the 音読み (which is 「りょく」 in this case).
    Ich hatte aus dem "usually" geschlossen, dass man in der Regel weiß, ob man die On- oder Kun-Lesung nehmen muss. Aber das scheint auch ein bisschen individueller zu sein. Auch wenn das, was Tae Kim schreibt, auf die Mehrheit der Wörter zuzutreffen scheint, gibt es dennoch viele Komposita, die man mit der Kun-Lesung liest – habe ich das soweit richtig verstanden? Und wie sieht es mit alleinstehenden Kanji aus – können die auch mit On-Yomi gelesen werden?


    Zu der Lautverschiebung: Okay, dann muss ich das wohl verinnerlichen.
    So weit, so gut!


    Irgendeine neue Frage hatte ich noch, aber die ist wieder vergessen. Egal, fällt mir spätestens dann wieder ein, wenn ich sie mir beim Lernen wieder stelle.

  8. #8
    Zitat Zitat von Narcissu Beitrag anzeigen
    Also brauche ich mich um die Lesungen der Kanji gar nicht zu kümmern und sollte lernen, wie man sie im Kontext bzw. in Verbindung mit anderen ausspricht? Wenn es mehrere Lesungen gibt bringt einem das Lernen der Lesungen dann vermutlich sowieso wenig, selbst wenn man auf eine neue Vokabel stößt, da man erstens nicht weiß, ob das Wort dann On-Yomi oder Kun-Yomi gelesen wird und zweitens, selbst wenn man es wüsste, dann noch keine Ahnung hätte, welche der On-Yomi- oder Kun-Yomi-Lesungen die richtige ist – habe ich das richtig verstanden?
    Ja, das ist richtig. Es gibt ein paar Tricks dafuer. Zum Beispiel werden Kanji immer Kun gelesen, wenn sie Okurigana angeschlossen haben, das sind Hiragana, die zur Lesung dazu gehoeren, aber trotzdem ausgeschrieben werden. Ein Beispiel ist zum Beispiel das 読み von 音読み … die Lesung ist yo-mi, aber das mi wird hinten angehaengt. Wenn Du so etwas siehst, weisst Du automatisch, dass es Kun gelesen wird. On kann keine Okurigana haben.
    音読み ist uebrigens auch ein Beispiel fuer diese zusammengesetzten Misch-Lesungen, die mir gestern Nacht nicht eingefallen sind. ^^
    Da hast Du quasi eine On (on) und eine Kun (yo-mi) in einem Wort, aber in diesem Fall geht das, weil es ein zusammengesetztes Wort und kein Kompositum ist.

    Welche On man wann verwendet ist wirklich vollkommen random. Es gilt, dass alle On-Lesungen irgendwie aus dem Chinesischen abgeleitet sind, aber teilweise aus verschiedenen Epochen, wo die Zeichen anders gelesen wurden, oder auch aus verschiedenen Regionen und Dialekten. Daher haben einige Worte mehrere On-Lesungen, die sich nicht einmal aehnlich sind. Man kann theoretisch die richtige Lesung erschliessen, wenn man sich informiert, in welcher Zeit das Wort aus dem Chinesischen importiert wurde, sich dann die chinesische Lesung aus der Zeit raussucht, die japanischen Lautverschiebung anwendet und so weiter, aber das ist wirklich extrem viel Arbeit und fuer nicht-linguistische Ansaetze vollkommen uninteressant. Von daher ist es auch sinnvoll, Kanji im Kompositum zu lernen und nicht einfach alle Lesungen, weil es einem wirklich nicht viel hilft.
    Bei Kun gilt das gleiche, nur dass man da eben die japanische Entwicklung der Worte mit einbeziehen muss. Wenn Du irgendwann mal dazu kommst, Altjapanisch zu lernen, wirst Du das automatisch besser verstehen, aber bis dahin wuerde ich auch sagen, dass Du einfach die Vokabeln lernst und dabei bleibst. Alles andere ist gerade am Anfang viel zu aufwendig.


    Zitat Zitat
    Und zu den Lesungen: Tae Kim schreibt hier Folgendes:

    Ich hatte aus dem "usually" geschlossen, dass man in der Regel weiß, ob man die On- oder Kun-Lesung nehmen muss. Aber das scheint auch ein bisschen individueller zu sein. Auch wenn das, was Tae Kim schreibt, auf die Mehrheit der Wörter zuzutreffen scheint, gibt es dennoch viele Komposita, die man mit der Kun-Lesung liest – habe ich das soweit richtig verstanden? Und wie sieht es mit alleinstehenden Kanji aus – können die auch mit On-Yomi gelesen werden?
    Generell ist das richtig. Komposita werden in 9 von 10 Faellen On gelesen, mit den vereinzelten Ausnahmen wie tomodachi. Alle Worte, die Okurigana haben, werden, wie oben erwaehnt, immer und ohne Ausnahme Kun gelesen. Das trifft auf alle japanischen Verben zu, sowie auf alle verbalen Adjektive (also die, die auf -i enden). Die nominalen Adjektive (also die, die eine Kopula, da oder na, taru oder naru haben) werden fast immer On gelesen. Die mit na und da immer (zumindest wuesste ich gerade keines, bei dem das nicht so ist), und die mit tara auch meistens, wobei es bei taru und naru einige gibt, bei denen das nicht so ist. Zum Beispiel 母なる, haha-naru, muetterlich.
    Das erklaert sich aber einfach dadurch, das taru- und naru-Adjektive Ueberbleibsel aus dem Altjapanischen sind, die nach anderen grammatikalischen Regeln flektiert werden.

    Ach, und dann gibt es noch Verben, die keine echten Verben sind, sondern aus einem Nomen + suru (oder naru oder yaru) oder einem der davon abgewandelten Formen gebildet werden. Die liest man auch On, allerdings musst Du die nicht als eigene Verben verstehen, sondern als ein Nomen plus Hilfsverb “tun”, so wie z.B. im Englischen, wo man ja auch do something als Praedikat benutzen kann.

    恋する, lieben, ist also kein eigenes Verb, sondern eigentlich 恋, Liebe, plus tun.
    Das gleiche gilt fuer 信じる, vertrauen. じる ist eine Form, die von ずる kommt, was wiederum die stimmhafte Form von する ist, weil shin auf ein -n endet und der Konsonant dadurch stimmhaft wird … die eigentliche Grundform davon ist 信ずる, aber in jeder moeglichen Flexion wird aus ずる eben じ (wie aus する halt auch immer し wird, wie beispielsweise bei します), darum listen die meisten Woerterbuecher das direkt unter 信じる auf.
    Die Dinger liest man halt so gut wie alle On.

    Einzeln stehende Kanji werden auch so gut wie immer Kun gelesen. Die Ausnahme sind Zeichen, die keine Kun-Lesung haben (ja, die gibt es) und einige, die in ihrer On-Lesung eine andere Bedeutung haben.

    Nachtrag:
    Es gibt noch eine einzige Ausnahme, naemlich das Wort 愛す … das ist ebenfalls ein Ueberbleibsel aus dem Altjapanischen, und す ist hier auch nur tun, die klassische Variante von する eben. Von diesen Verben gab's fruehr mal ganz viele, aber heute nur noch das eine. Darum flektiert 愛す komplett anders als alle anderen japanischen Verben … merk's Dir einfach als unregelmaessiges Verb. ^^

  9. #9
    Wunderbar, das beantwortet meine Fragen restlos. Bis ich das alles verinnerlicht habe, vergeht mit Sicherheit noch einige Zeit, aber verstanden habe ich's. Danke dafür!


    Ich habe auch gleich schon drei neue Fragen.

    Oft wird bei Silben, die auf -u enden, das -u beim Sprechen verschluckt. Ich erinnere mich, dass das vom Anfang der darauf folgenden Silbe abhängt. Gibt es dafür eine allgemeine Regel?

    Und die zweite Frage betrifft den Partikel が, der von Tae Kim als "identifier particle" bezeichnet wird. Im Grunde habe ich die Funktion des Partikels verstanden, bin aber an einigen Beispielen über ihn gestolpert, obwohl ich ihn da nicht erwartet hätte. 魚が好きなタイプ。 wurde mit "Type that likes fish." übersetzt. Wird 魚 hier ein が angehängt, weil es darum geht, was gemocht wird?
    Und noch eine Frage zu diesem Satz: 好き ist bedeutet ja "likable; desirable" – allerdings wird mit diesem Adjektiv ja タイプ modifiziert, und nicht 魚. Bezieht sich 好き also nicht darauf, was タイプ ist, sondern wie für タイプ etwas (in diesem Fall 魚) ist?

  10. #10
    Zitat Zitat von Narcissu Beitrag anzeigen
    Oft wird bei Silben, die auf -u enden, das -u beim Sprechen verschluckt. Ich erinnere mich, dass das vom Anfang der darauf folgenden Silbe abhängt. Gibt es dafür eine allgemeine Regel?
    Dialekte. Ansonsten gilt: je mehr verschluckte Auslaute, umso “haerter” klingt Dein Japanisch, weswegen Maenner das generell oefters machen als Frauen. Verschluckt werden -u nach allen stimmlosen Anlauten (also nicht nach z-, dz-, g- usw.) und -i nach ch- und h- (zum Beispiel bei ichi, das spricht man dann “itsch” aus).

    Zitat Zitat
    Und die zweite Frage betrifft den Partikel が, der von Tae Kim als "identifier particle" bezeichnet wird. Im Grunde habe ich die Funktion des Partikels verstanden, bin aber an einigen Beispielen über ihn gestolpert, obwohl ich ihn da nicht erwartet hätte. 魚が好きなタイプ。 wurde mit "Type that likes fish." übersetzt. Wird 魚 hier ein が angehängt, weil es darum geht, was gemocht wird?
    Nein. Also, ja … aber auch nein. が ist sehr schwierig zu erklaeren fuer Europaer, weil die Grammatik der japanischen Sprache so anders ist. Ich versuch's mal in a nutshell. Bei europaeischen Sprachen hast Du generell drei Typen von Wort im Satz: Subjekt, Praedikat und Objekt. In der japanischen Sprache (und in der chinesischen und koreanischen btw. auch) hast Du aber vier Typen: Subjekt, Praedikat, Objekt und Topik. が markiert entweder das direkte oder indirekte Subjekt oder das Topik in einem Nebensatz oder das Topik in einem Attributsatz.

    Ich versuch das mal an dem Beispiel von oben festzumachen.
    魚が好きなタイプ ist ein Hauptsatz plus Attributsatz. Der eigentliche Satz ist einfach nur タイプ bzw. タイプである, also “ein Typ” oder “es gibt Typen” oder so. Das 魚が好き ist ein Attribut, das タイプ naeher definiert. Das ist in etwa vergleichbar mit den Relativsaetzen im Deutschen, nur, dass es eben immer vor dem Ding steht, das es definiert. が markiert hier das Subjekt des Neben-/Attributsatzes. 魚が好き heisst “Fisch wird gemocht” und ist Attribut zu タイプ, also wird der Fisch von タイプ gemocht. Die woertliche Uebersetzung ist daher “[es gibt] Typen, die Fisch moegen”.

    Wenn Du aber jetzt zum Beispiel sagst, 私は魚が好き dann heisst das “Ich mag Fisch”. は markiert hier das Topik, das ist also 私 und sagt, dass es um “Ich” geht. Der Rest ist wieder identisch “Fisch wird gemocht”. Woertrlich uebersetzt daher: “Mich betreffend wird Fisch gemocht”, oder idiomatisch: “Ich mag Fisch”.

    Beispiel fuer が als Subjekt im Nebensatz auch noch, damit's klar wird: ジョンが来なかったけど、何となく楽しかったパーティーだった.
    “John” ist hier zwar Subjekt (und auch Topik, weil es kein anderes Topik gibt), da der Hauptsatz aber nach dem Komma steht, kannst Du kein は benutzen. は wuerde sich dann naemlich auf beide Saetze beziehen, durch が wird deutlich, dass es nur um den ersten Teilsatz geht. Daher heisst das dann: “Obwohl John nicht aufgetaucht ist, war es eine lustige Party”.

    Klar soweit? が ist halt echt 'ne Bitch, gerade fuer Anfaenger, die sich mit diesem Topik-Subjekt-Zeug noch nicht befasst haben.

    Zitat Zitat
    Und noch eine Frage zu diesem Satz: 好き ist bedeutet ja "likable; desirable" – allerdings wird mit diesem Adjektiv ja タイプ modifiziert, und nicht 魚. Bezieht sich 好き also nicht darauf, was タイプ ist, sondern wie für タイプ etwas (in diesem Fall 魚) ist?
    Ja. 好き kommt eigentlich vom altjapanischen Wort 好く, moegen, das man aber so gut wie gar nicht mehr benutzt. Es ist sozusagen ein Nomen davon, also “das, was gemocht wird”. 好きな魚 ist “der Fisch, der gemocht wird” oder 好きなタイプ ist “der Typ, der gemocht wird” … durch das が wird der Satz aber erweitert. 魚が好きなタイプ ist “der Typ, der Fisch mag”.
    Du kannst aber auch z.B. sagen 私の好きな人, das ist dann “der Mensch, den ich mag”. Aber 私が好きな人 ist “der Mensch, der mich mag”.

    Das gibt's im Japanischen dauernd.
    Zum Beispiel auch bei 長い人, das waere ein “langer Mensch”, aber 髪が長い人 ist ein “Mensch mit langen Haaren”. Klingt jetzt komplizierter als es ist. Du kommst irgendwann dahinter. ^^

  11. #11
    Zitat Zitat
    Klar soweit? が ist halt echt 'ne Bitch, gerade fuer Anfaenger, die sich mit diesem Topik-Subjekt-Zeug noch nicht befasst haben.
    Zuerst war ich nur noch verwirrter, aber nun glaube ich, tatsächlich ein bisschen besser zu verstehen, was die Funktion von が ist. Die Erklärungen anhand der Beispiele und Gegenüberstellungen waren dafür echt gut! Das な in 私が好きな人 verbindet also nicht bloß 好き mit 人, sondern 私が好き – richtig?
    Ich habe nicht alles verstanden, insbesondere nicht den Teil mit dem Beispiel "ジョンが来なかったけど、何となく楽しかったパーティーだった." – das liegt aber wohl eher daran, dass ich noch einige Probleme habe, den Satz an sich vollständig zu verstehen, weil er noch ein bisschen über meine bisherigen Kenntnisse hinausgeht. Dennoch verstehe ich が zumindest im Zusammenhang der Beispiele nun besser.

    Zitat Zitat
    Zum Beispiel auch bei 長い人, das waere ein “langer Mensch”, aber 髪が長い人 ist ein “Mensch mit langen Haaren”. Klingt jetzt komplizierter als es ist. Du kommst irgendwann dahinter. ^^
    Auch dieses Beispiel erscheint mit schlüssig – während sich 長い im ersten Beispiel (natürlich) auf 人 bezieht, bezieht es sich im zweiten Beispiel auf 髪, weil dem ein が angehängt ist. Ich versuche mal, die beiden Beispiele in ihre Bestandteile aufzuteilen:

    Beispiel 1: 長い人 = [lang], [Mensch]. In diesem Fall bezieht sich [lang] auf [Mensch], weil es sich auf nichts anderes beziehen kann bzw. keine Beziehung zu einem anderen Wort angedeutet wird. Also wird daraus [langer Mensch].
    Beispiel 2: 髪が長い人 = [Haare], [lang], [Mensch]. Da zwischen [Haare] und [lang] ein が-Partikel steht, muss sich [lang] auf Haare beziehen. Es bleiben also: [lange Haare], [Mensch]. Und hier muss sich [lange Haare] natürlich auf [Mensch] beziehen, weshalb es letztendlich [Mensch mit langen Haaren] heißen muss.

    So in etwa richtig?

    Danke jedenfalls (nun zum fünften Mal, aber jedes Mal ein bisschen mehr ^^).

    Edit: Nun fällt mir die Frage ein, die ich irgendwann mal stellen wollte, aber vergessen hatte: In japanischen Namen werden Kanji ja häufig noch ganz anders gelesen. Muss man die Namen einfach auch lernen wie Vokabeln?

    Edit²: Und nochmal zurück zu den Radikalen, die ich nun zu lernen anfangen wollte: Empfiehlt sich eine bestimmte Reihenfolge (etwa wie hier vorgestellt die Typen der Radikale oder die Strichanzahl, wie hier aufgelistet) beim Lernen?

    Geändert von Narcissu (18.08.2011 um 14:35 Uhr)

  12. #12
    Zitat Zitat von Narcissu Beitrag anzeigen
    So in etwa richtig?
    Richtig! Du kannst auch zum beispiel 「家に帰る人」schreiben, "Nach hause gehender Mensch" Die Grammatik ist das Selbe^^

    Zitat Zitat von Narcissu Beitrag anzeigen
    Edit: Nun fällt mir die Frage ein, die ich irgendwann mal stellen wollte, aber vergessen hatte: In japanischen Namen werden Kanji ja häufig noch ganz anders gelesen. Muss man die Namen einfach auch lernen wie Vokabeln?
    Ja, Namen sind Sonderlesungen, manchmal ganz Simpel mit On-Yomi und manche Komplett neue lesung, On- und Kun-Yomi vermischt und hin und her. Wenn du einen Namen liest merke die einfach dass die Kanji Kombination ein Name ist und wie es gelesen wird.

    Zitat Zitat von Narcissu Beitrag anzeigen
    Edit²: Und nochmal zurück zu den Radikalen, die ich nun zu lernen anfangen wollte: Empfiehlt sich eine bestimmte Reihenfolge (etwa wie hier vorgestellt die Typen der Radikale oder die Strichanzahl, wie hier aufgelistet) beim Lernen?
    Irgendwie machst du dir viel zu viele gedanken über die Radikale^^
    Die meisten Radikale sind eh gequetschte Kanji die man sich eh merkt
    z.B 眼 von 眼鏡 besteht aus

    目+艮 = 眼
    und
    金+立+見 =鏡

    Die kann man eh und lernt sie automatisch als Radikal mit!

    Geändert von Saoru (19.08.2011 um 14:50 Uhr)

  13. #13
    So, nach langer Zeit melde ich mich mal wieder. Ein verspätetes Danke gilt dir, Saoru – so habe ich es auch in der Zwischenzeit gehandhabt und einfach darauf geachtet, welche Kani-Bestandteile in mehreren Kanji vorkommen, um sie so zu lernen.

    Nun habe ich eine neue Frage: Welche Möglichkeiten gibt es im Japanischen, auszudrücken, dass man etwas in der Zukunft machen wird? Soweit ich weiß, gibt es dafür ja keine eigene Zeitform bzw. Verbkonjugation. Reicht es einfach, ein Zeitadverb (oder Nomen) im Zusammenhang mit einem Verb zu gebrauchen. (Etwa: 今は、ロンドンに行く。 (Gegenwart) / 明日は、ロンドンに行く。 (Futur))
    Vermutlich ist das ganze aber doch noch etwas komplizierter, nehme ich an. ^^

  14. #14
    Zitat Zitat von Narcissu Beitrag anzeigen
    Nun habe ich eine neue Frage: Welche Möglichkeiten gibt es im Japanischen, auszudrücken, dass man etwas in der Zukunft machen wird? Soweit ich weiß, gibt es dafür ja keine eigene Zeitform bzw. Verbkonjugation. Reicht es einfach, ein Zeitadverb (oder Nomen) im Zusammenhang mit einem Verb zu gebrauchen. (Etwa: 今は、ロンドンに行く。 (Gegenwart) / 明日は、ロンドンに行く。 (Futur))
    Vermutlich ist das ganze aber doch noch etwas komplizierter, nehme ich an. ^^
    Du kannst 積もり benutzen.

    積もり = Absicht; Vorhaben; Vorsatz; Plan

    Bsp.: 明日俺は仲間とテレビでサッカーを見る積もりです。- Morgen habe ich vor mit ein paar Kollegen Fußball im Fernsehen zu schauen.
    Bsp.: 後で友達を参加積もりです。- Später habe ich vor einen Freund zu besuchen.

    Bsp.: 明後日パーティーに行く。- Übermorgen gehe ich auf eine Party.
    Bsp.: 仲間は時間があったら、彼も行く - Wenn nen Kollege Zeit hat kommt er auch mit.

    Oder habe ich deine Frage falsch verstanden?

  15. #15
    Tsumori heisst ja schon Absicht, drückt aber auch nur bedingt die "Zukunft" aus (ein Futur als Zeitform in dem Sinne, wie wir es kennen, gibt es im Japanischen an sich nicht), es heisst nur, dass man was vorhat, was ja impliziert, dass etwas in der Zukunft passieren werden/könnten. Außerdem würde man dich sehr seltsam anschauen, wenn du immer "tsumori" sagst, sobald du zB. sagen willst, du gehst morgen zu einer Party. In der Regel reicht es vollkommen, wie du schon sagtest, 明日, 明後日, 来週, 来年, 土曜日に etc. zu benutzen, also einen Zeitpunkt in der Zukunft anzuspielen.

    Im Fall von Saorus "明日俺は仲間とテレビでサッカーを見る積もりです" zum Bleistift ists ja auch so, dass 明日 ausdrückt, dass es in der Zukunft passieren wird, und nicht 積もりです, das heisst ja nur, dass man nen Plan hat, etwas zu tun.

  16. #16
    Zitat Zitat von Wischmop Beitrag anzeigen
    Im Fall von Saorus "明日俺は仲間とテレビでサッカーを見る積もりです" zum Bleistift ists ja auch so, dass 明日 ausdrückt, dass es in der Zukunft passieren wird, und nicht 積もりです, das heisst ja nur, dass man nen Plan hat, etwas zu tun.
    Ja das Ashita is da unnötig, ohne Ashita würde halt das Tsumori darauf hinweisen dass man das bald tut bzw. vor hat.

  17. #17
    Na gut, aber darum gehts ja nicht. Tsumori ist auch natürlich sehr ichbezogen. Wenn man sagen möchte "Morgen wird es regnen.", dann kann man das nicht mit tsumori drehen. Oder das Wetter hat vor, es morgen regnen zu lassen.
    Ich hab mir mal von einem Japaner erklären lassen, dass tsumori auch sehr ... wie soll man das richtig sagen.... hart wirkt. Besonders im Zusammenhang, wenn man jemand anderen fragt, ob er/sie etwas vorhat. Weil es angeblich einen sehr herablassenden Ton hat, so quasi à la "Ich geh eh davon aus, dass dus zwar vorhast, aber das wird nix".

    Ich persönlich würd da eher bei den temporalen Zukunftswörtern wie "morgen", "nächste Woche", "in Zukunft" usw. bleiben. Tsumori geht zwar auch, es bedeutet nur auch (wenn man von sich selbst redet), dass man eben etwas sehr fix vorhat.

  18. #18
    Zitat Zitat
    Oder das Wetter hat vor, es morgen regnen zu lassen.
    Dann halt der Wetter-Gott. Der hat auch sicher Absichten.

  19. #19
    Danke für die Antworten!
    Scheint also anscheinend doch nicht so umständlich zu sein!

  20. #20
    Och umständlich kann man das nicht nennen

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