Also ich schließe mich da Ardam im Bezug auf das Inventar von Morrowind an. Das hatte wirklich das perfekte Design - einfach und praktisch (aber bei Oblivion mussten halt Zugeständnisse an die Konsolenspieler gemacht werden -.-)

Die Waffengattungen wurden ja schon angesprochen. Das mit der Lang- und der Kurzwaffe vermisse ich persönlich nicht so sehr, dafür sind die Verluste an Waffengattungen schon deutlich zu spüren. Armbrüste, Stäbe und Speere sind weg (ich habe in Morrowind wirklich gerne auch mit den Stäben geknüppelt XD). Dann wären für Fernkämpfer natürlich auch die Wurfmesser/ Wurfsterne. Also alles in allem bietet Oblivion allein in der Waffenauswahl viel weniger, auch die Abwechslung bei den Waffen- und Rüstungssets ist deutlich geringer, als noch zu Morrowind-Zeiten.

Was ich dann bei Oblivion wiederum besser finde, ist die Tatsache dass man nicht mehr jeden Dreck beim Händler verscherbeln kann, aber dafür hätte man meiner Meinung nach die Preise für die Sachen, die man für Geld verkaufen kann, besser ausbalancieren sollen. Zum Beispiel hat extravagante Kleidung wie die Schwarze-Burgenderfarbene einen viel zu geringen Wert. Gleiches gilt auch für das ganze Silbergeschirr und dergleichen. Die hätte ich hingegen dann wertvoller gemacht. Ich kenne aber auch Leute die es blöd finden nicht mehr jede Tontasse zu Gold machen zu können. Wie Ardam schon sagte, ist das dann auch wieder geschmacksabhängig.

Was ich an der Atmosphäre persönlich als große Zumutung empfinde sind diese lieblosen, lieblos eingerichteten und im Vergleich zu Morrowind wirklich winzigen Städtchen und Dörfer in Cyrodiil. Also weder die großen Städte tun sich sonderlich in ihrer Gestaltung hervor und die kleinen Dörfer wie Weye oder Pells Tor schon garnicht. Letztere sind allein schon der Tatsache wegen, eine Ansammlung von drei Häusern als Siedlung zu bezeichnen eine echte Zumutung an den Spieler. Vorallem die Kaiserstadt ist so gesehen eine riesige Enttäuschung. Der Kaiserpalast ist bis auf die Bibliothek und den Ratssaal ebenso profan und austauschbar gestaltet. Es fehlen wichtige Dinge wie der Thronsaal, die Kaiserlichen Gemächer, die Gräber der alten Septim-Kaiser etc. und das ist für die Kaiserstadt natürlich nur die Spitze des Eisberges. Sie ist nämlich ebenfalls relativ dünn besiedelt (sieht man mal den Vergleich zu einer Besiedlungsdichte wie der von Vivec) und es fehlen wichtige Institutionen wie die Reichsverwaltung, der kaiserliche Kult und auch die Legion ist für die Hauptstadt auch deutlich unterrepräsentiert und natürlich mangelt es auch an Gebäuden, die unter anderem in den Büchern erwähnt werden, wie der Blaue Palast. Also da ist den Entwicklern eindeutig etwas abgegangen.

Dann, wie es vor geraumer Zeit schon im Skyrim-Thread angesprochen wurde, diese Sache mit den Gilden, dass man bspw. bei der Kriegergilde nur noch an drei Stellen Aufträge erhält und der Zielort dann nicht selten auf genau der anderen Seite Cyrodiils liegt. Die Gildenhallen entwickeln kein eigenes Flair (das wurde bei der Magiergilde zumindest besser gestaltet, als das man erstmal wirklich alle Gildenhallen abklappern muss, aber danach verläuft sich das dann auch alles an der Geheimen Universität).

Die Meuchelmörder-Quests der Dunklen Bruderschaft sind aber im Vergleich zur Morag Tong in Morrowind wesentlich besser. Da sollte man jeweils nur finde und auf beliebe Art Töten. Hier sind die Quests sehr einfallsreich, mit der Möglichkeit bestimmter Tötungsvarianten, die dann auch mit Boni vergütet werden und außerdem entwickelt (das ist jetzt wieder ein Manko von Oblivion) die DB im Gegensatz zu den anderen Gilden eine viel größere Einfühlungs- und Zugkraft, also man fühlt sich wirklich als Teil der Familie. Krieger- und Magiergilde bieten das gleich garnicht und in der Diebesgilde fühle ich mich auch nur einigen sympathischen Personen verbunden. In der Dunklen Bruderschaft ist man hingegen wirklich richtig integriert.

Was die Gilden angeht, da mag ich auch sagen, dass da Morrowind auch im Umfang der verschiedenen Mitgliedschaften mehr zu bieten hatte: 3 Fürstenhäuser von denen man eines wählen konnte, die Legion und den Kaiserlichen Kult oder gar den Tribunals-Tempel. Auch da hinkt Oblivion weit hinterher.

Alles in allem war Oblivion eher ein auf Sparflamme aufgekochtes Instant-Süppchen, während wir mit Morrowind einen bunten, vielfältigen und reichhaltigen Eintopf hatten. Aber das ist, so Ardam, Geschmackssache ^^