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Thema: Amy Winehouse ist tot

  1. #21
    Amy Winehouse war krank und man hat es nicht geschafft ihr zu helfen. Das ist schrecklich.
    Wer jetzt behauptet sie sei selber schuld, der vergisst, dass das Umfeld viel ausmacht. Sie hatte Pech in ein solches, von Drogen geplagtes, Umfeld reinzugeraten. Den Medienrummel nicht zu vergessen. Und nicht jeder ist stark genug, sich davon zu distanzieren und sich selbst da wieder rauszuholen. Es ist traurig, dass die vielen Menschen, die sie um sich hatte ihr nicht helfen konnten. Noch nicht einmal ihre Familie.
    Menschen, dir hier schreiben, sie war hässlich oder ihre Musik war mir egal, zeigen nur, dass sie Egoisten sind. Ein Mensch ist tot, egal wer oder wie er war, egal wie er gestorben ist, es ist traurig. Man muss nicht in Tränen zusammen brechen, aber wenn man dazu nicht viel zu sagen hat, dann sollte man es insgesamt lassen.

    2007 habe ich das erste Mal von Amy Winehouse gehört, ich habe mir ihre Musik angehört und war sehr beeindruckt von ihrem Talent. Ich war schockiert über ihren Tod, denn ich habe ihr wie jedem anderen Menschen auch, ein langes und erfülltes Leben gewünscht. Für mich bleibt sie immer eine hübsche junge und sehr begabte Frau, die leider auf die falsche Bahn geraten ist.
    Amy Winehouse ist geboren worden um ein Star zu sein, nun ist sie früh gestorben und wird damit zu einer Legende.

  2. #22
    Zitat Zitat
    Wer jetzt behauptet sie sei selber schuld, der vergisst, dass das Umfeld viel ausmacht. Sie hatte Pech in ein solches, von Drogen geplagtes, Umfeld reinzugeraten.
    Ja, ich bin sicher, jemand hat ihr eine Pistole an den Kopf gehalten und gesagt: "Nimm Drogen!"

  3. #23
    Zitat Zitat von Liferipper Beitrag anzeigen
    Ja, ich bin sicher, jemand hat ihr eine Pistole an den Kopf gehalten und gesagt: "Nimm Drogen!"
    Zwang, Druck und Belastung kann man auch ohne Pistole erzeugen. Die Leute nehmen das Zeug nicht zum reinen Spaß, weil sie nichts besseres mit sich anzufangen wissen, sondern eben weil diese Zwangs-, Druck- und Belastungsatmosphäre gegeben ist. Durchzieht die Gesellschaft übrigens in alle Richtungen. Was meinst, wie viele Pflegekräfte sich mit Schmerzmitteln zudröhnen, weil Belastung und Möglichkeit gegeben sind. Oder wie viele Mütter mit den Medikamenten ihrer Kinder herumgoofen. Das ist keine Hollywooderfindung. Und Drogenkonsum ist nicht der lustige Alltagsspaß des Showbiz.

    Türlich geht's anders, so ist das immer. Aber das heißt nicht, dass die Leute sich da aus reiner Lust an der Freude zudröhnen. Und es ist auch nicht so, als würden sie sich den ungefilterten Tod in die Adern spritzen.

  4. #24
    Zitat Zitat von Liferipper Beitrag anzeigen
    Ja, ich bin sicher, jemand hat ihr eine Pistole an den Kopf gehalten und gesagt: "Nimm Drogen!"
    Genau, nur so kann man durch andere beeinflusst werden. Insbesondere, wenn es um Drogen geht. Du hast das Leben verstanden. *klatsch* Oh man....
    Ansonsten siehe Mordechajs Post.

  5. #25
    Zitat Zitat
    Die Leute nehmen das Zeug nicht zum reinen Spaß, weil sie nichts besseres mit sich anzufangen wissen, sondern eben weil diese Zwangs-, Druck- und Belastungsatmosphäre gegeben ist.
    Wenn sie mit "Zwang, Druck und Belastung" nicht fertigwird, ist das immer noch ihr ganz persönliches Problem. Keiner hat sie davon abgehalten, ihre Karriere hinzuschmeißen und in einer Kindertagesstätte anzufangen oder ein Bekleidungsgeschäft für Übergewichtige zu eröffnen. Stattdessen hat sie sich gesagt "Zugedröhnt hab ich kein Problem damit" und jetzt eben die Rechnung dafür bekommen. Und ich sehe keinen Grund, warum das bei ihr eher gerechtfertig sein soll als beim nächstbesten Penner auf der Parkbank.

  6. #26
    Die Frau war großartig, und es ist sehr schade, dass sie so früh gestorben ist. "Valerie", "You know that I'm no good", "Back to black", "Love is a losing game"... das waren wirklich geniale Lieder (und die beiden Alben, die ich kenne, sind insgesamt sehr gut).
    Wer Amy Winehouse nur aus den Klatschzeilen kennt, sollte sich wenigstens diese Lieder mal anhören.

  7. #27
    Zitat Zitat von Liferipper Beitrag anzeigen
    Wenn sie mit "Zwang, Druck und Belastung" nicht fertigwird, ist das immer noch ihr ganz persönliches Problem. Keiner hat sie davon abgehalten, ihre Karriere hinzuschmeißen und in einer Kindertagesstätte anzufangen oder ein Bekleidungsgeschäft für Übergewichtige zu eröffnen. Stattdessen hat sie sich gesagt "Zugedröhnt hab ich kein Problem damit" und jetzt eben die Rechnung dafür bekommen. Und ich sehe keinen Grund, warum das bei ihr eher gerechtfertig sein soll als beim nächstbesten Penner auf der Parkbank.
    Wer hat gesagt, dass es damit eher gerechtfertig wäre? Auch der Penner auf der Parkbank hat es nicht verdient, dass man ihm seinen Lebensstil vorwirft. Und gegenüber diesem Penner hat sie mit dem, was sie tat, eine ganze Menge Menschen erreicht. Wenn du irgendwann mal etwas so sehr willst und so viel Talent für diese Sache hast, dass du dich von künstlich geschaffenen Barrieren und Schwierigkeiten nicht davon abhalten lässt, verstehst du das vielleicht. Es ist nicht irgendetwas, das sie da gemacht hat, es war etwas Großes; und wenn man der Popszene glauben schenkt, ist für sie damit auch ein ziemlich großer Traum in Erfüllung gegangen. Da überlegst du dir 15mal mehr, in ner Kindertagesstätte anzufangen.

    Die zugedröhnten Pfleger können übrigens auch in einen anderen, stressfreieren Beruf wechseln, die Mütter können sich auch Hilfe suchen oder ihre Kinder weggeben. Wäre die Welt dermaßen einfach, hätte es die Fin de siècle nie gegeben, genausowenig wie die 68er und den postmodernen Psychotherapie-Trend. Zwang zwingt. Da schmeißt man nicht einfach hin. Wenn genau das es ist, was du willst, oder wenn genau das es ist, was du kannst, oder auch nur, dass dir gesellschaftlich aufgebunden wird, dass du das tun musst, wenn du keine andere Alternative siehst, dann ist das eben so. Wider alle Vernunft. Die Winehouse war nicht besser als dein Penner auf der Parkbank, nicht besser als Schwester Lara auf Station 6, nicht besser als Frau Dingsbumshausen mit ihren 2 Gören und nicht besser als 80% der Bevölkerung westlicher Zivilisationen.

    Es stimmt, jeder ist für sich selbst und seine Handlungen verantwortlich. Aber jeder wird von seiner Umwelt und von vielen äußeren Faktoren beeinflusst. Das allein ist schon schlimm genug, das allein ist schon ein Widerspruch zum Argument, jeder könne nach seinem freien Willen handeln. Wenn dann noch Drogen ins Spiel kommen, ist es mit der Selbstverantwortung per definitionem vorbei. Du kannst einem Abhängigen ab einem gewissen Punkt nicht mehr die Schuld am eigenen Zustand geben. Aiu beschreibt das schon ganz richtig, man spricht irgendwann von einer Krankheit.

    Und dem, der auf's Eis läuft, einbricht und nach seiner Rettung in Lebensgefahr schwebt, wirst du doch auch nicht vorwerfen, er müsse mal mit sich selbst klar kommen und sein Leben auf die Reihe kriegen. Auf's Eis Gehen ist dumm. Drogen nehmen ist dumm. Drogenkonsum ist in vielen Fällen die Folge von Zwängen, von Belastungen. Und hier ist der Mensch noch nie berechnend genug gewesen, um zu sagen "Hm. Wenn ich das jetzt mache, werde ich vermutlich einbrechen und in einen lebensbedrohlichen Zustand geraten." Wäre diese Abschätzung möglich, wären Drogen nicht halb so gefährlich.

    Schon klar, dass man da das Bedürfnis entwickelt, mit dem Finger drauf zu zeigen und zu sich zu meinen "Mir würde das nicht passieren. Gibt doch auch andere Möglichkeiten." Wie gerechtfertigt und ehrlich das jetzt ist, kann sich jeder selbst einbilden. Aber es ist absolut unanständig und gehässig, Leuten, die in so eine Spirale gelangen und dabei vielleicht zu Grunde gehen, was mit ihnen passiert auch noch vorzuwerfen, oder ihren Tod sogar zu belächeln und mit "She had it coming." zu argumentieren, als hätte man es schon Monate im Voraus gesagt (as a matter of fact: "Och, das wundert mich voll nich."-Sager haben ihr Wissen natürlich schon weit vor ihrem Tod mit der Welt geteilt und es war ja alles so absehbar und deutlich und es hat nur niemand glauben wollen ...) -- ich weiß nicht. Ich halte das für dämlich, arrogant und absolut widerwertig.

    Aber gut. Wir sind ja alle gesittete und wohlerzogene Mitteleuropäer, die täglich rationale, berechnende Entscheidungen treffen und die immer völlig verantwortungsvoll handeln.
    Und das aus einer Kultur, die keine Woche ohne Alkohol übersteht, akut mediensüchtig ist und es noch nie geschafft hat, die Verantwortung bei sich selbst zu suchen, weil's sowieso immer die anderen sind, die die Scheiße bauen und zugrunde gehen. Großes Kino.

  8. #28
    Zitat Zitat
    Die Winehouse war nicht besser als dein Penner auf der Parkbank, nicht besser als Schwester Lara auf Station 6, nicht besser als Frau Dingsbumshausen mit ihren 2 Gören und nicht besser als 80% der Bevölkerung westlicher Zivilisationen.
    Aber im Gegensatz zur Winhouse wirst du in einem durchschnittlichen Forum nie eine Thread finden, in dem es heißt "Ach, die arme Schwester Lara, Frau Dingsbumshausen oder sonstirgendwer hatte es so schwer, da ist es doch verständlich, dass sie zu Drogen gegriffen hat, und das Ende hat sie jetzt wirklich nicht verdient."
    Ich spreche hier niemanden das Recht ab, um Winehouse als Musikern, als Mensch oder als sonstirgendwas zu trauern, aber zu sagen, dass sie völlig unschuldig in irgendwas reingerutscht ist, halte ich für Blödsinn. Zumindest wenn man nicht sämtlichen anderen Drogentoten dieser Welt dasselbe Verständnis entgegenbringt, und das wage ich beim Großteil der Menschheit dann doch zu bezweifeln.

  9. #29
    Es hat doch niemand was von unschuldig gesagt. Sie hatte Pech und ist nicht im übervollen Maße unschuldig. Nicht mehr hat Aiu, für mein Verständnis zumindest, zum Ausdruck gebracht.
    Der Großteil der Leute macht übrigens gerade genau das Gegenteil von dem, was du ohnehin bezweifelst: "Die Winehouse hat ja Drogen genommen, da war's ja klar, dass sie irgendwann stirbt. War ja schön blöd, die Gute. Hättese's mal gelassen."

  10. #30
    Als ich die Nachricht las fühlte es sich an als ob mein Herz 1-2 Schläge ausgesetzt hätte. Ich suchte sofort nach Twitter Accounts von Prominenten von den ist wusste das sie mit ihr in Kontakt stehen und hoffte das alles ist ein böser böser scherz. Leider war es nicht so...

    Heute, einen Tag danach bin ich immer noch erschüttert. Nochnie hat mich der Tod einer Prominenten so traurig gemacht....Obwohl es nicht überraschend kam und ich eigentlich Menschen mit solch einem Lebenstil verabscheue mochte ich Amy immer sehr. Sie war ein einzigartiges Talent und eeeeeigentlich ein sehr lieber Mensch.

    Hätte es die Menschen aus ihrem Umfeld nicht dauernt verpasst ihr mal richtig zu helfen wäre sie jetzt noch am Leben.

  11. #31
    Ich hab das erst gestern Abend in einer gemütlichen Runde mit meinen Kumpels mitbekommen.
    Bewegt hat das allerdings keinen. Weder die Musik noch die Persönlichkeit wurde von uns je richtig wahrgenommen.
    Volltrunken wie wir waren hat aber einer tatsächlich ein Lied von ihr auf seinem MP3-Player gefunden und wir haben's ihr zu Ehren abgespielt.

  12. #32
    Ich finde es ungeheuer schade, dass wir hier im Forum keine Danke-Funktion haben, mit der man sich bei Nutzern für gewisse Posts bedanken kann.

    Danke, Mordechaj. Manchmal denkt man, in einer gefühlskalten und völlig egoistischen und verdummten Welt zu leben. Es sollte mehr Leute wie dich geben.

  13. #33
    Soooo Unrecht hat Liferipper aber nun auch nicht, auch wenn er es zu polemisch ausdrückt. Princess Aiu schiebt mir persönlich die Verantwortung auch zu sehr auf's Umfeld ab, auch wenn es vielleicht nicht so gemeint war...k.A.

    Zitat Zitat
    Amy Winehouse war krank und man hat es nicht geschafft ihr zu helfen. Das ist schrecklich.
    Wer jetzt behauptet sie sei selber schuld, der vergisst, dass das Umfeld viel ausmacht. Sie hatte Pech in ein solches, von Drogen geplagtes, Umfeld reinzugeraten.
    Auch, wenn sie in der Öffentlichkeit steht und das die Situation mit den Drogen noch weiter verschärft - Es ist schon richtig, dass AUCH Selbsthilfe dazu gehört und die Einsicht, dass man sich damit kaputt macht. Jeder weiß um die Folgen von Drogen, sie dann dennoch zu nehmen ist dann gewissermaßen schon ,,selbst schuld''. Dass sie es letztendlich nicht geschafft hat, liegt wohl zum einen an Charakterschwäche. Was ich persönlich okay finde, sie ist halt letzten Endes ein Mensch und die machen Fehler. Mit einer Abhängigkeit umgehen kann nicht jeder, eher die wenigsten. Besonders dann, wenn es schon so ausgeprägt ist und wie erwähnt das Umfeld auch einen erheblichen Anteil daran hat.

    Ziemlich widerlich fand ich das Verhalten der Öffentlichkeit: Kopfschüttelnd wurde mit dem Finger auf die Frau gezeigt, als wenn sie der letzte Unmensch wäre und auch die Klatschpresse hat sich überschlagen. Dass hinter der Zielscheibe Winehouse vielleicht ein verdammt kranker Mensch steckt, hat auch keine Sau interessiert. Warum auch, die Schaulust auf das Elend anderer wurde befriedigt. Ekelig. Ich finde es eher traurig, dass ein Mensch schon so von seinen Süchten besessen ist, sodass er sich aus dieser Unfreiheit nicht mehr lösen kann.

    Musikalisch definitiv ein Verlust, besonders für die Popwelt. So ein Talent kommt nicht alle Tage. Ich rieche aber schon die Ausschlachtung, denn Titel für ein neues Album waren mit Sicherheit schon in Produktion. Michael-Jackson-Syndrom halt o_O

  14. #34
    Wie oberflächlich muss man sein um die Not hoch emotionaler Menschen nicht nur zu ignorieren, sondern ihren Tod auch noch großkotzig mit "war ja klar" zu kommentieren.

    Solche Fälle erinner mich immer an Billie Holiday.. ein Mensch stirbt und die Welt schaut zu, die Ärmste. Schaut ihr doch mal in die Augen?


    Mein tiefstes Mitgefühl.

    Geändert von ala (25.07.2011 um 09:28 Uhr)

  15. #35
    Zitat Zitat von Princess Aiu Beitrag anzeigen
    Amy Winehouse war krank und man hat es nicht geschafft ihr zu helfen. Das ist schrecklich.
    Wer jetzt behauptet sie sei selber schuld, der vergisst, dass das Umfeld viel ausmacht. Sie hatte Pech in ein solches, von Drogen geplagtes, Umfeld reinzugeraten. Den Medienrummel nicht zu vergessen. Und nicht jeder ist stark genug, sich davon zu distanzieren und sich selbst da wieder rauszuholen. Es ist traurig, dass die vielen Menschen, die sie um sich hatte ihr nicht helfen konnten. Noch nicht einmal ihre Familie.
    Menschen, dir hier schreiben, sie war hässlich oder ihre Musik war mir egal, zeigen nur, dass sie Egoisten sind. Ein Mensch ist tot, egal wer oder wie er war, egal wie er gestorben ist, es ist traurig. Man muss nicht in Tränen zusammen brechen, aber wenn man dazu nicht viel zu sagen hat, dann sollte man es insgesamt lassen.

    2007 habe ich das erste Mal von Amy Winehouse gehört, ich habe mir ihre Musik angehört und war sehr beeindruckt von ihrem Talent. Ich war schockiert über ihren Tod, denn ich habe ihr wie jedem anderen Menschen auch, ein langes und erfülltes Leben gewünscht. Für mich bleibt sie immer eine hübsche junge und sehr begabte Frau, die leider auf die falsche Bahn geraten ist.
    Amy Winehouse ist geboren worden um ein Star zu sein, nun ist sie früh gestorben und wird damit zu einer Legende.
    Grossartig! Deinen Beitrag finde ich wirklich berührend und unglaublich realistisch beurteilt! Nur weil jemand Drogen nimmt heißt es nicht, dass er es auch gleichzeitig gut findet! Wenn man erstmal in dieses Sumpf gerät, dann ist es schwer sich dort wieder rauszuholen, und wenn man dann auch noch von der Familie "im Stich" gelassen wird...Wie soll man dann da von selbst wieder hinauskommen? Ihr Vater hat ja versucht ihr zu helfen, doch an den wichtigen Punkten hat er einfach die Augen geschlossen oder war selbst zu hilflos.
    Ich war wirklich kein großer Fan von ihr, aber ich finde es schrecklich, wenn Menschen dann noch in solchen Situationen die Kerbe tiefer schlagen müssen, als sie schon ist.

    Nur um sich selbst über andere zu stellen? Das ist nicht richtig!

  16. #36
    Zitat Zitat von Xube Beitrag anzeigen
    Nur weil jemand Drogen nimmt heißt es nicht, dass er es auch gleichzeitig gut findet! Wenn man erstmal in dieses Sumpf gerät, dann ist es schwer sich dort wieder rauszuholen, und wenn man dann auch noch von der Familie "im Stich" gelassen wird...Wie soll man dann da von selbst wieder hinauskommen?
    Das ist schon undifferenziert.

    Natürlich würde kein Junkie seine Sucht verherrlichen, aber gleichzeitig stellen Abhängige den Drogenkonsum über alles. Die Droge ist die Form der Erfüllung und des Glücklichseins. Dass es nur ein Trugbild ist, sieht man nicht. Das kann man aber nur nachvollziehen, falls man selbst mal eine Abhängigkeit hatte. Klar finden Abhängige das nicht gut, aber es ist ihnen gelinde gesagt scheiß egal und das hat man an Amy Winehouse ja auch gesehen. Warum sonst die zich Rückfälle? Warum sonst besoffen auf der Bühne vor Fans? Klar wusste sie, dass das scheiße ist, aber die Droge war wichtiger. Das ist ja das Traurige an einer Abhängigkeit.

    Man kann aus sowas durchaus wieder herauskommen. Wenn es an den richtigen Leuten fehlt (hier der Fall), dann bedarf es umso mehr unglaubliche Selbstdisziplin, Selbsterkenntnis und vor allem: Willen. Obwohl man natürlich (zu Recht) sagen kann ,,Selbst schuld, wenn sie das nicht schafft.'', muss man auch beachten, das kaum ein Mensch so einen Willen aufbringen kann. Von einem rein menschlichen Standpunkt aus würde ich ihr daher ihre Sucht niemals vorwerfen, aber eine Chance da rauszukommen hätte sie gehabt, mag sie auch noch so klein gewesen sein.

    Geändert von thickstone (25.07.2011 um 10:20 Uhr)

  17. #37
    Irgendwie wird hier aber auch enormst auf der psychischen Abhängigkeit rumgeritten. Man sollte echt nicht vergessen, was für eine Rolle körperliche Abhängigkeit spielt. Drogen werden nicht nur genommen "weil dann alles toll ist", sondern einfach, weil der Körper Signale ausgibt, dass es ohne nicht mehr geht. Sucht ist nicht gleich Sucht, deshalb wär ich mit der ganzen Diskussion enormst vorsichtig.

    Was die Amy Winehouse-Diskussion angeht: Ich kannte sie nicht persönlich, ich bin nicht mit ihr aufgewachsen, ich kenn ihr Umfeld nicht. Von daher wüsste ich nicht, wie man sich so überhaupt ein Bild von ihrer Sucht machen kann. Vielleicht war sie in den falschen Kreisen, vielleicht war sie einfach anfällig, vielleicht war sie schlichtweg dämlich. Da spielen viel zu viele Faktoren mit rein, die kein Außenstehender kennen kann. Also: D'uh.

  18. #38
    @thickstone

    Ich schreibe nicht umsonst noch nach dem Satz mit dem Umfeld.
    Zitat Zitat von Princess Aiu
    Und nicht jeder ist stark genug, sich davon zu distanzieren und sich selbst da wieder rauszuholen
    Selbsverständlich hätte sie eine Chance gehabt sich da wieder rauszuholen, nur ist jeder Charakter anders. Es gibt sehr viele Menschen, denen es letztendlich gelungen ist von den Drogen wegzukommen und ihr Leben in den Griff zu bekommen. Dagegen gibt es aber auch sehr viele, denen das nicht gelungen ist und die daran zerbrochen sind. Letztendlich ist es für niemanden leicht, der so abhängig ist. Da muss man schon sehr gute Hilfe in Anspruch nehmen und sehr viel Selbstdisziplin aufbringen. Amy Winehouse hat sicher erkannt, dass sie Hilfe braucht, nur hat bei ihr ein kleiner Entzug nicht gereicht. Das braucht viele Jahre weit weg von allem und nicht immer wieder dazwischen auf der Bühne stehen. Sie selbst war oft sehr unzufrieden mit ihren Auftritten, also mit denen, die eigentlich gut waren. Eine mit sich kritische Person, die anscheinend mit vielen Dingen nicht im Reinen war. Alles ist immer leichter gesagt als getan.

  19. #39
    Zitat Zitat von thickstone Beitrag anzeigen
    Ziemlich widerlich fand ich das Verhalten der Öffentlichkeit: Kopfschüttelnd wurde mit dem Finger auf die Frau gezeigt, als wenn sie der letzte Unmensch wäre und auch die Klatschpresse hat sich überschlagen.
    Kommt einem bekannt vor, oder? Bom-chika-come oooon - HEEE HEEE! *in die nüsse greif* *12-jährigen jungen nach hause einlad*

    @whinehouse: 'ne gute Stimme, ein ziemlich kaputter Mensch - es war leider ziemlich offensichtlich, dass es der Guten nicht besonders gut ging, aber dass sie tatsächlich dann doch hopsgeht, kommt überraschend für mich.

  20. #40
    Zitat Zitat von Princess Aiu Beitrag anzeigen
    Es ist traurig, dass die vielen Menschen, die sie um sich hatte ihr nicht helfen konnten. Noch nicht einmal ihre Familie.
    Wenn keine Einsicht und keinen Willen da ist, kann die Familie noch so viel helfen, wie sie wollen. Sie werden es nicht schaffen.
    Schon mal versucht, einen Kettenraucher das Rauchen abzugewöhnen? Viel Spaß.

    Die Schritte, um Clean zu werden, muss der Abhängige selbst machen. Die Menschen um den Abhängigen können ihn dabei nur unterstützen.
    Es ist, wie eine wacklige Brücke. Wenn die Decke einbricht, können die Stützen noch so stabil sein. Sie wird dennoch einbrechen.
    Also muss der Abhängige selbst dafür sorgen, dass die Decke stabil bleibt und diese Kraft hatte Amy nicht.

    Ich weiß auch nicht, welche Lieder von ihr so toll waren. Die Lieder, die ich bis jetzt von ihr gehört habe, fand ich persönlich alle schlecht, aber das ist wohl wieder Geschmackssache.

    Ich finds immer wieder lustig, dass hier immer eine Grundsatzdiskussion ausbricht. Als Fan hätte man sich vielleicht auch mal überlegen sollen, ob es nicht besser gewesen wäre, ihre CDs nicht zu kaufen und auch nicht zu einem Konzert zu gehen. Mir fallen da ihre letzten Worte von ihrem letzten(?) Konzert ein: "Ihr wisst doch, dass ich scheiße singe!". Und genau das wusste jeder. Also warum hingehen, dafür Geld bezahlen und sie auszubuhen. Ich sage einfach mal ganz dreist, dass die Fans auch eine gewisse Schuld tragen. Ein Konzert, was wegen mangels Besucher abgesagt werden muss, gibt nicht so viel Gesprächsstoff, als wenn die Künstlerin besoffen auf der Bühne steht und nach wenigen Minuten wegen Buh-Rufe das Konzert hinschmeißt. Damit wird keiner Person geholfen. Im Gegenteil. Aber hauptsache, die Hit-Machine funktioniert.

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