Zitat Zitat von Mordechaj Beitrag anzeigen
Die obsolete Verwendung des "will" passt einfach nicht rein. Dann mach was mit 'intend' draus oder greif halt wirklich zum 'want' (letzteres würde besser zum Sprecher passen).
Ganz ehrlich? Nein.

Ich denke, dass ich als englischer Muttersprachler genug Sprachgefühl habe, um so was abzuschätzen und “will” passt in meinem Kontext absolut, und das ist auch nicht veraltet oder obsolet. Wenn man in der ersten Person (also mit I oder we) “will” benutzt, dann heisst es *immer* “wollen” bzw. hat eine voluntative Komponente in der Zukunftbildung (im Sinne von, “ich bin bereit/willens, etw. zu tun”) mit drin, die bei “shall”, was bei I und we eben einfach nur “werden” bedeutet, nicht da ist. Bei den zweiten und dritten Personen ist das genau andersherum -- das ist das, was ich oben meinte. “I will drown, no one shall save me” bedeutet, “Ich will ertrinken, niemand soll mich retten”, während “I shall drown, no one will save me” heisst, “Ich werde ertrinken und niemand wird mich retten.”
Und nur, weil ein Haufen von Leuten das v.a. im Internet heute falsch benutzt, macht es das noch lange nicht weniger korrekt in meinem Satzzusammenhang. Solche Beispiele, wo die umgangssprachliche Benutzung völlig im Arsch ist, gibt's doch auch im deutschen zuhauf. Ich sag nur Inversion hinter “weil” (“weil, das ist so!”) oder die korrekte Anwendung von Imperfekt vs. Perfekt. Trotzdem wirkt es, wenn ich das in einer deutschen Prosa so schreibe, nicht obsolet -- wo kommen wir denn hin, wenn wir Umgangsgrammatik schreiben? Ich mag meine Texte schon irgendwo “korrekt” haben. Auch, wenn sie aus der Ich-Perspektive geschrieben sind.

Den Rest kommentier ich heute Abend … muss jetzt zur Arbeit. Aber das wollte ich noch eben loswerden.