Ich glaube, du siehst den Begriff da entschieden zu weit: Was du mit "wollen"-Konnotation meinst, ist noch relativ weit vom deutschen "wollen" (eben 'to want' im Englischen) entfernt; "will" als Willensäußerung hat eher den Ausdruck von "intend", "wish", "desire". Du könntest hier natürlich mit der Notation von "intend" arbeiten, aber dann könntest du tatsächlich zu eben diesem Wort greifen "I don't intend to deny", "it is not my intend to deny" ...
'want to' ist kein simple English, es ist einfach gebräuchlich. Und ein Erzähltext sollte keine lyrischen Ansprüche verwirklichen, wenn diese nicht durch den Text durchgehalten werden: Dein Protagonist ist auf keinen Fall ein Sprecher, der das obsolete "will" gebraucht, dafür arbeitet er zu viel mit unkonnotierten Ausdrücken und lässt sich sonst, soweit ich das überblicke, nie auf sperrige oder ähnlich obsolete Ausdrücke herunter. Wo die beiden miteinander reden, tun sie das übrigens auch nicht 'lyrisch', sondern in ziemlicher Umgangssprache ("was for real", "gonna", "enough fooling around") und der Ich-Erzähler selbst ist nicht sonderlich weit vom umgänglichen Standard entfernt.
Die obsolete Verwendung des "will" passt einfach nicht rein. Dann mach was mit 'intend' draus oder greif halt wirklich zum 'want' (letzteres würde besser zum Sprecher passen).
Das Problem ist aber dennoch, dass deine Einleitung eine conclusion erfordert. Vergleiche mal folgende Textbeispiele:Zitat
Symbolfeld "Sehen" ohne Beschreibung des Sinneseindrucks. (Leere Erwähnung des Eindrucks.)Zitat
Symbolfeld "Sehen" mit eingeschränkter Beschreibung des Sinneseindrucks. (Unvollständige Ausführung, die die Erwähnung des Eindrucks fragwürdig macht.)Zitat
Symbolfeld "Sehen" mit folgebedürftiger Beschreibung des Sinneseindrucks. (Die Erwähnung ist geschlossen und führt den Sinneseindruck weit aus. Die Relevanz für die Erzählung müsste im Folgenden noch geklärt werden.)Zitat
Symbolfeld "Sehen" mit vollständiger Beschreibung des Sinneseindrucks. (Die Erwähnung führt zu einer geschlossenen Beschreibung, die den Erzähler zu Vermutungen befähigt, welche der Leser durch den Sinneseindruck nachvollziehen kann.)Zitat
Ähnlich, wie das Symbolfeld von "sehen" beim Leser das Verlangen nach einer Beschreibung des Sinneseindruckes auslöst, verlangt deine Einleitung einen Schluss, der aus dem Erzählten folgert (ähnlich 4; etwas in Richtung 3 wirft offen gebliebene Fragen auf). Was du machst, ist die Erzählung aufzubereiten (der Anfang ist nicht wirklich offen, bzw. ist er weniger akut offen als das abrupte Ende) und dann einfach zu kappen (ähnlich 1 und 2). Beziehungsweise schaffst du zwischen dem Erzählfeld in der Einleitung ("I can't do it.") und dem Ende eine absolute Divergenz ("I pushed the button." nach ziemlich wenig Zögern), welche du nicht auflöst. Wie soll der Leser sich daraus etwas auslegen? Würdest du diesen dialektischen Ansatz verfolgen, müsste der Hauptteil viel ergiebiger sein. Aber dort geht es nur darum, dass sie ein bisschen hinauszögern, den Knopf zu drücken.
Aussageinhalt entsteht bei Erzähltexten immer durch eine Trinität: Konzeption, Inhalt, Thema. Und die drei müssen eben aufeinander abgestimmt sein. Die Konzeption "in media res" mit dem Vorbau deiner Einleitung, das Hinauszögern des Mind Sweep und die Frage nach der Entbehrbarkeit von Erinnerungsidentität greifen aber eben nicht genug ineinander. Wenn wir das Thema einfach mal als konstant annehmen, müsstest du das Ganze entweder anders konzipieren (id est die Divergenz zwischen Einleitung und Ende vermeiden, den Bogen zuende spannen und den Kreis schließen, den Protagonisten anders handeln lassen, um andere Erzählpotenziale zu schaffen, denn letztenendes ist seine Entscheidung für die Bewertbarkeit ja nicht relevant) oder mit anderen Inhalten arbeiten, die Erinnerungserhalt und Identitätsaufgabe gegeneinander abwiegen.
Das Ganze ist jedenfalls durch das abrupte Ende nicht schlüssig und damit meiner Meinung nach nur sehr schwer bewertbar oder zugänglich. Es ist unmöglich, zum Protagonisten oder zu Nicholas eine affektiv bedeutsame Beziehung herzustellen. Der eine hält seine Erinnerungen für nicht so einfach zu entbehren, lässt sich dann aber aus ziemlich fragwürdigen Gründen (Zeitdruck, Nachahmungszwang, Gleichgültigkeit gegenüber dem Selbst) zur Auslöschung verleiten, der andere hat sich mal die Hände gewaschen, wie er sich noch nie zuvor die Hände gewaschen hat -- das sind keine zugänglichen Charaktere, sie sind sogar fast ein bisschen autistisch. Du musst deinen Leser schon dazu anregen, überhaupt Lust zu haben, die Charaktere, die Handlung und die letztendliche Intention zu hinterfragen.