Ich muss sagen, ich kann nur unterstützen, dass auch Deutschland schon sehr viel Selbstständigkeit zu bieten haben kann, dass es aber auch einige kleinere Dinge gibt, die man ohne Auslandsaufenthalt einfach nicht kennenlernt:
Für 19 Jahre habe ich in Berlin gewohnt, und bin dann nach Hannover gezogen - das war für mich schon wie Ausland, in eine Stadt, in der ich keine Menschenseele kannte, erstmal für ein Jahr. Ich habe einige Zeit gebraucht, mich „zu Hause“ zu fühlen (definitiv mehr als ein oder zwei Wochen ^^), mich selbst so ganz ohne bestehenden Freundeskreis und Familie zu organisieren, und die Zeit dort hat mir persönlich sehr geholfen.
Anschließend bin ich nach Island gezogen, um für drei Jahre dort zu studieren - das erste Jahr habe ich gerade abgeschlossen - und ich muss sagen: es fühlt sich weniger wie „Ausland“ an, als Hannover. *g*
Was man wohl nur im echten Ausland, in nicht in einer anderen deutschen Stadt erlernen kann, sind, wie schon erwähnt, die vollkommen andere Art der Wertschätzung für die eigene Heimat (ich habe keine Probleme mit Englisch, und langsam auch nicht mehr mit Isländisch, und doch fühlt sich schon allein die Sprache, aber auch die Metalität und so weiter, einfach... heimischer an in Deutschland ^^), aber auch die Wertschätzung für Fremde insgesamt. Auch wenn man sein ganzes Leben lang in Deutschland bleibt, wird man wohl irgendwann Ausländern begegnen, und selbst mal in dieser Rolle gewesen zu sein bringt einem die Möglichkeit eines sehr viel besseren Verständnisses.
Insgesamt glaube ich nicht, dass jeder unbedingt einen Auslandsaufenthalt vorweisen muss, doch es schadet auch auf keinen Fall, und ich kenne eigentlich niemanden, der sich anschließend nicht auf irgendeine Art bereichert sah. =)