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  1. #1

    „Ich war ein Jahr im Ausland!!!!“ -> wichtig?

    Hey!

    Ein Phänomen, das mit bei Leuten in meinem Alter oft auffällt (20+): Der Drang nach dem Ausland. Es wird oft so getan, alswenn ein Jahr im Ausland (oder generell ein Aufenthalt von mindestens 6 Monaten) obligatorisch ist. Und wenn man sich mal nicht nach so etwas sehnt, dass wird einem das Gefühl gegeben, als würde man 'nen begrenzten Horizont haben.

    Deswegen interessiert mich: Seht ihr das auch so? Würdet ihr sagen, dass ein längerer Auslandsaufenthalt etwas ist, was man _unbedingt_ in seinem Leben gemacht haben sollte?

  2. #2
    Ich würde sagen das hängt ganz von den persönlichen Vorlieben ab. Es wird einem ja oft eingetrichtert, ein Auslandsaufenthalt (gerade während des Studiums) würde die Jobchancen beträchtlich erhöhen. Ich sehe das aus einem anderen Blickwinkel. Sind die Jobchancen tatsächlich so schlecht, dass ich mit meinem Fachwissen nicht mehr glänzen kann und deswegen eine Zusatzqualifikation brauche? Ich würde sagen nein. Trotzdem werde ich demnächst mal für ein Jahr nach Russland abhauen. Das hat aber weniger mit meinem Studium sondern vielmehr mit meinem Interesse an dem Land, Kultur etc. zu tun.
    Schaden kann es definitv nicht, aber als zwingend sehe ich es nicht an. Da ich aber mit meinen serbischen Wurzeln doch eine recht enge Beziehung zu slawischen Sprachen und Kulturen hege, ist das einfach Pflicht für mich. ^^ Alle anderen Länder reizen mich höchstens zum Urlaub machen.

  3. #3
    Zitat Zitat von thickstone Beitrag anzeigen
    Deswegen interessiert mich: Seht ihr das auch so? Würdet ihr sagen, dass ein längerer Auslandsaufenthalt etwas ist, was man _unbedingt_ in seinem Leben gemacht haben sollte?
    Ja. Zumindest wenn Du einen Job machen willst, der ansatzweise internationale Tendenzen hat. Aber unabhängig von den Berufschancen ist das eine Erfahrung, die ich jedem nur ans Herz legen kann.

    Es gibt natürlich auch Härtefälle wie mich, die bei dem Gedanken, ihr Leben lang in Deutschland zu bleiben, den Brechreiz unterdrücken müssen. Die gehen dann nicht ein Jahr ins Ausland, die wandern aus … (8 Wochen noch!!)

  4. #4
    Zitat Zitat von Ranmaru Beitrag anzeigen
    Zumindest wenn Du einen Job machen willst, der ansatzweise internationale Tendenzen hat.
    Lustigerweise wird es trotzdem von allen gefordert. Weshalb man als Student der deutschen Geschichte unbedingt ins Ausland sollte erschliesst sich mir z.B. nicht wirklich.

    Zitat Zitat
    Die gehen dann nicht ein Jahr ins Ausland, die wandern aus … (8 Wochen noch!!)
    Uh, zu denen gehöre ich auch. ^^ Wo solls denn hingehen? Nach der sig tipp ich auf Japan xD

  5. #5
    Zitat Zitat von Ranmaru Beitrag anzeigen
    Ja. Zumindest wenn Du einen Job machen willst, der ansatzweise internationale Tendenzen hat. Aber unabhängig von den Berufschancen ist das eine Erfahrung, die ich jedem nur ans Herz legen kann.
    Ich muss es sowieso machen, ist afaik als Englischstudent vorgeschrieben, zumindest beim Master-Studiengang. Da ich Lehrer werden will, um anderen die Sprache beizubringen, macht das auch Sinn

    Aber die Lebenserfahrung, die man dort macht...kann man die nicht auch hier machen? Organisation, Selbstständigkeit fällt mir da ein. Was für Werte gibt es denn, die man speziell nur im Ausland erlernen kann?

  6. #6
    Werte oder Bräuche die in der deutschen Kultur nicht existieren. Als Beispiel fällt mir der Familiensinn ein, oder auch Nahrungsmittel wie Insekten, die du in Deutschland kaum finden wirst. Wie bereits erwähnt bin ich zum Teil Serbe und habe auch einen entsprechenden Freundeskreis dort. Allein der Umgang mit ihnen ist komplett verschieden zu dem Umgang mit meinen deutschen Freunden. Einen Freundeskreis kann man sich auch innerhalb eines Jahres im Ausland aufbauen, wenn man nicht unter einem Stein lebt. Das ist auch schon alles was ich dazu sagen kann, es sei denn du willst noch konkrete Beispiele von mir hören. xD
    Organisation und Selbstständigkeit kannst du natürlich auch in der Heimat lernen. Vielleicht melden sich noch andere mit ihrer Meinung? Deine wäre auch mal interessant.

  7. #7
    Zitat Zitat von Seph Beitrag anzeigen
    Uh, zu denen gehöre ich auch. ^^ Wo solls denn hingehen? Nach der sig tipp ich auf Japan xD
    Erstmal 10 Monate nach Japan auf Forschungsreise, und danach dann, hoffentlich dauerhaft, nach Taiwan.

  8. #8
    Ich habe inzwischen schon mehrfach gehört, dass ein Auslandsaufenthalt zu "normal" geworden ist, um noch irgendeine Relevanz für Bewerbungen und ähnliches zu haben, wenn man nicht gerade in ne Botschaft will, internationale Wirtschaftsbeziehungen handled oder als Übersetzer arbeitet.

    Zitat Zitat
    Was für Werte gibt es denn, die man speziell nur im Ausland erlernen kann?
    Bei mir wars allen voran eine grundierte Wertschätzung für das Konzept "Heimat", die hätte ich hier nie bekommen.
    Davon abgesehen natürlich das offensichtliche... im Ernst, es gibt genügend Gründe. Notwendig? Nein, sicher nicht, imho.

  9. #9
    Ich glaube nicht, dass es unbedingt notwendig ist. Du findest damit kaum einen (wesentlich) besseren Job oder so. Ein längerer Auslandsaufenthalt kann aber helfen, deinen Horizont zu erweitern (klingt geschwollen, ist aber so ), du lernst andere Leute kennen, machst andere Erfahrungen usw. Zudem lernst du natürlich die dortige Sprache viel besser.

    Ich glaube aber nicht, dass man ins Ausland gehen sollte, nur um sagen zu können, dass man im Ausland war. Wenn's dich nicht interessiert, dann lass es bleiben, denn dann bringt's kaum etwas .

  10. #10
    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    Bei mir wars allen voran eine grundierte Wertschätzung für das Konzept "Heimat", die hätte ich hier nie bekommen.
    Solche Erkenntnisse hatte ich mir erhofft ^^

    Bedeutet das also, dass du dich im Ausland nicht ,,zu Hause'' gefühlt hast?

  11. #11
    Zitat Zitat von thickstone Beitrag anzeigen
    Würdet ihr sagen, dass ein längerer Auslandsaufenthalt etwas ist, was man _unbedingt_ in seinem Leben gemacht haben sollte?
    Ich finde zumindest, dass ein Auslandssemester während des Studiums etwas ist, das man sich nicht entgehen lassen sollte. Denn egal, wohin man geht und was man dort macht, es ist immer eine äußerst große Erfahrung, die man da lange auskosten kann, ohne finanziell oder sonst irgendwie in Not zu geraten. Wenn man später beruflich gebunden ist, gibt es solche Chancen - zumindest nach freier Wahl - nur noch selten, außer man hat eben viel Glück.

    Es kommt aber, wie Seph schon sagt, sehr stark auf die einzelne Person an. An meiner Universität gibt es so viele Leute, die schon so derbe schlechtes Englisch sprechen, dass man sie am liebstens irgendwo in einem total deutschen Hinterdorf ansiedeln will, dass sie niemanden mit ihrem sprachlichen Schweißgeruch belästigen.


    Für mich ist das jedenfalls etwas, das definitiv sein muss. Ich könnte mir nicht vorstellen, das sein zu lassen. Nicht zwecks Jobchancen und dergleichen, ich glaub als Germanist muss man nich so viel in der ausländischen Welt gewesen sein, sondern für mich selbst. Sprachen und so. Kulturen und so. Andere Leute und so. Ich habe das Pech, an einer Universität zu studieren, wo nur wenige Erasmus-Studenten hinfinden. Aber bereits im ersten Semester hab ich eine Hand voll Leute aus dem Ausland kennen gelernt, die definitiv bereichernd waren und bereichert wurden. Und jetzt kann ich regelmäßig, wenn mir die Lust danach steht, mit einem Türken über die Politik der türkischen Regierung und die Lage in der arabischen Welt sprechen und mit meinem jüdischen Tschecho-Russen Hebräisch lernen. Ich glaube, könnte ich ähnliche Kontakte bei einem Auslandsaufenthalt über Monate hinweg knüpfen und mir direkt aussuchen, ob das beispielsweise Franzosen, Kanadier, Briten oder Tschechen sind, würde ich sogar noch mehr um die Welt reisen wollen.
    از جمادی مُردم و نامی شدم — وز نما مُردم به‌حیوان سرزدم / مُردم از حیوانی و آدم شدم — پس چه ترسم؟ کی ز مردن کم شدم؟
    حمله دیگر بمیرم از بشر — تا برآرم از ملائک بال و پر / وز ملک هم بایدم جستن ز جو — کل شیء هالک الا وجهه
    بار دیگر از ملک پران شوم — آنچه اندر وهم ناید آن شوم / پس عدم گردم عدم چو ارغنون — گویدم کانا الیه راجعون

  12. #12
    Zitat Zitat von thickstone Beitrag anzeigen
    Deswegen interessiert mich: Seht ihr das auch so? Würdet ihr sagen, dass ein längerer Auslandsaufenthalt etwas ist, was man _unbedingt_ in seinem Leben gemacht haben sollte?
    Die Frage ist doch auch: warum willst du ein Jahr ins Ausland? Was ist deine Motivation dazu, was versprichst du dir davon?
    Je nachdem, wie du dir diese Fragen beantwortest, stellt sich dann heraus, ob du diesen Auslandsaufenthalt wagen solltest oder nicht - sehe ich zumindest so.

    Ich persönlich habe kein Jahr Auslandserfahrung vorzuweisen, sehe es allerdings auch nicht als tragisch an und es hat sich bislang bei mir auch nicht negativ bemerkbar gemacht.

  13. #13
    Zitat Zitat
    Bedeutet das also, dass du dich im Ausland nicht ,,zu Hause'' gefühlt hast?
    Ja, klar. Wäre auch etwas seltsam gewesen bei nem halben Jahr, nicht?
    Der Punkt is, dass ich davor nicht wusste, dass mir das Heimatgefühl sehr angenehm ist - was sowohl das Zu-Hause-Sein als auch das Wegfahren wertvoller macht. Zumindest für mich.

  14. #14
    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    Ja, klar. Wäre auch etwas seltsam gewesen bei nem halben Jahr, nicht?
    Noe. Ich hab das schon nach zwei Wochen …
    Ehrlich gesagt fühl ich mich im Urlaub immer mehr zuhause als in jeder eigenen Wohnung, die ich bisher hatte (mit einer einzigen Ausnahme).

  15. #15
    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Leute, die tatsächlich nur ins Ausland gehen um einen Auslandsaufenthalt vorzuweisen, davon auch am wenigsten mitnehmen. Entzieht sich zwar etwas meinem Verständnis, allerdings kenne ich einige Studenten, die sich dann im Ausland an ihre deutschen Kollegen geklammert und somit recht wenig Erfahrungen dort gesammelt haben. Deshalb sollte man sich vorher schon im Klaren sein, was so ein Aufenthalt alles ermöglichen kann (Kultur, Sprache, neue Leute, pipapo.).

    Leider hatte ich bisher nie die zeitliche/finanzielle Möglichkeit längere Zeit ins Ausland zu gehen, werde die Chance in meinem Studium aber durchaus nutzen. Wäre sonst auch dämlich als angehende Englisch-Lehrerin. .

    Allerdings finde ich diesen "MAN MUSS IM AUSLAND GEWESEN SEIN, IMMAAA"-Trend etwas ab vom Schuss und ich glaube, der kommt auch nicht wirklich aus der Berufswelt. Das ist 'ne einzige Paranoia. Wer einfach gut ist, braucht nicht auch noch den Aufenthalts-Bonus, das ist Käse. Das geht irgendwie Hand in Hand mit dem "Ich brauche mindestens 10 Praktika, bevor ich richtig arbeite!"-Gebrabbel.
    [CENTER]ᚌᚐᚈᚈᚐᚌᚂᚐᚅ

  16. #16
    Zitat Zitat von Wonderwanda Beitrag anzeigen
    Das geht irgendwie Hand in Hand mit dem "Ich brauche mindestens 10 Praktika, bevor ich richtig arbeite!"-Gebrabbel.
    Land aussuchen in das man auch möchte, Paktikum dort absolvieren. 3 Fliegen mit einer Klappe.

  17. #17
    Zitat Zitat
    Zitat Zitat
    Zitat Zitat
    Bedeutet das also, dass du dich im Ausland nicht ,,zu Hause'' gefühlt hast?
    Ja, klar. Wäre auch etwas seltsam gewesen bei nem halben Jahr, nicht?
    Noe. Ich hab das schon nach zwei Wochen …
    Knapp eine Woche bei mir, wer bietet weniger?

    Zitat Zitat
    Die Frage ist doch auch: warum willst du ein Jahr ins Ausland? Was ist deine Motivation dazu, was versprichst du dir davon?
    Je nachdem, wie du dir diese Fragen beantwortest, stellt sich dann heraus, ob du diesen Auslandsaufenthalt wagen solltest oder nicht - sehe ich zumindest so.

    Ich persönlich habe kein Jahr Auslandserfahrung vorzuweisen, sehe es allerdings auch nicht als tragisch an und es hat sich bislang bei mir auch nicht negativ bemerkbar gemacht.
    Und genau darum geht es. Wenn du dir einen Plastiklebenslauf zulegst solltest du dich nachher nicht wundern warum dein Chef doch eine der 9 999 weiteren Kopien aussucht die mit dir auf seinen Schreibtisch gespült werden. Wahrscheinlicher wird er aber die Person mit Charakter nehmen.
    Was ich sagen will: Wenn du der Heimattyp bist und dein Traumjob nicht gerade in der deutschen Botschaft in Südafrika angesiedelt ist, warum solltest du dir dann zwingend einen Aufenthalt vorschreiben?
    Was viele Leute vergessen ist, dass Deutschland auch unglaublich viel zu bieten hat. Innerhalb Europa ist das nämlich ein ganz schön großes Land. Wenn du von Flensburg nach Stuttgart ziehst lernst du auch einiges über Selbstständigkeit und Anpassung.

    Am Ende willst du dich für einen Job bewerben und du willst die Arbeit machen. Es ist dein Lebenslauf (der Verlauf deines Lebens) und wenn du vorstellst solltest du in der Lage sein dein eigenes Leben zu vertreten. Klingt das zu geschwollen? OK, dann überlege selbst welche Antwort du glaubwürdiger findest.
    F: Warum haben sie England als Gastland ihres Aufenthalts gewählt?
    1. Ich finde es wichtig einige Zeit im Ausland verbracht zu haben. Mein Betreuer schlug ein paar Länder vor und England hat sich gut angehört.
    2. Englisch hat mir schon in der Schule sehr viel Spaß gemacht und ich wollte sehr gerne dort einige Zeit leben. Nach der Ausbildung/Studien/Operation bot sich für mich die Gelegenheit.

  18. #18
    Zitat Zitat von Ranmaru Beitrag anzeigen
    Noe. Ich hab das schon nach zwei Wochen …
    Ehrlich gesagt fühl ich mich im Urlaub immer mehr zuhause als in jeder eigenen Wohnung, die ich bisher hatte (mit einer einzigen Ausnahme).
    Kann's dann nicht sein, dass einfach eure Definition von "Zuhause" grundverschieden ist?
    از جمادی مُردم و نامی شدم — وز نما مُردم به‌حیوان سرزدم / مُردم از حیوانی و آدم شدم — پس چه ترسم؟ کی ز مردن کم شدم؟
    حمله دیگر بمیرم از بشر — تا برآرم از ملائک بال و پر / وز ملک هم بایدم جستن ز جو — کل شیء هالک الا وجهه
    بار دیگر از ملک پران شوم — آنچه اندر وهم ناید آن شوم / پس عدم گردم عدم چو ارغنون — گویدم کانا الیه راجعون

  19. #19
    Sinn macht die Sache nur, wenn dir der Aufenthalt auch neue erfahrungen bringt, geschweige denn, du überhaupt bereit bist neue Erfahrungen zu sammeln.
    Ein Zertifikat, das besagt, dass du ein Auslandsaufenthalt in London hinter dir hast, sieht in der Bewerbung zwar schön aus, aber den Leuten wird dein schlechtes Englisch trotzdem auffallen.
    Dein Arbeitgeber wird es (mehrheitlich) nicht jucken wo du warst. Ihn interessieren nur deine Englischkentnisse.
    Die haben by the way auch ihre ein oder andere Art rauszukriegen ob das, was in deiner Berwertungsmappe steht auch stimmt.

    Ich weiss ja nicht wie es bei euch deutschen Studenten aussieht... Für all die Jungen Leute, hier in der Schweiz, die nach der Schule zu einem grossen teil gleich in die Berufswelt einsteigen und entsprechend noch eine zeit lang bei Mami und Papi wohnen, ist es auch eine einmalige Chance zum ersten mal auf eigenen Füssen zu stehen. Den Alltag komplett neu organisieren. An einem neuen Ort mit neuen Freunden und einer neuen "Familie".
    Es geht nur um die Erfahrung die du dabei machst und dadurch solltest du entscheiden.

    Und noch ein Tipp. Sofern du doch ins Ausland gehen möchtest... Tu das solange du noch Student bist!
    Wenn du erstmal einen Job hast fehlt dir die Zeit. Und wenn du ein "verhältnismässig" schlechter bezahlten Job hast, dann sogar das Geld. Und wenn du nach Studium/Schule gleich arbeitslos wirst, hast du erst recht ein Problem.

  20. #20
    Ich muss sagen, ich kann nur unterstützen, dass auch Deutschland schon sehr viel Selbstständigkeit zu bieten haben kann, dass es aber auch einige kleinere Dinge gibt, die man ohne Auslandsaufenthalt einfach nicht kennenlernt:
    Für 19 Jahre habe ich in Berlin gewohnt, und bin dann nach Hannover gezogen - das war für mich schon wie Ausland, in eine Stadt, in der ich keine Menschenseele kannte, erstmal für ein Jahr. Ich habe einige Zeit gebraucht, mich „zu Hause“ zu fühlen (definitiv mehr als ein oder zwei Wochen ^^), mich selbst so ganz ohne bestehenden Freundeskreis und Familie zu organisieren, und die Zeit dort hat mir persönlich sehr geholfen.
    Anschließend bin ich nach Island gezogen, um für drei Jahre dort zu studieren - das erste Jahr habe ich gerade abgeschlossen - und ich muss sagen: es fühlt sich weniger wie „Ausland“ an, als Hannover. *g*
    Was man wohl nur im echten Ausland, in nicht in einer anderen deutschen Stadt erlernen kann, sind, wie schon erwähnt, die vollkommen andere Art der Wertschätzung für die eigene Heimat (ich habe keine Probleme mit Englisch, und langsam auch nicht mehr mit Isländisch, und doch fühlt sich schon allein die Sprache, aber auch die Metalität und so weiter, einfach... heimischer an in Deutschland ^^), aber auch die Wertschätzung für Fremde insgesamt. Auch wenn man sein ganzes Leben lang in Deutschland bleibt, wird man wohl irgendwann Ausländern begegnen, und selbst mal in dieser Rolle gewesen zu sein bringt einem die Möglichkeit eines sehr viel besseren Verständnisses.
    Insgesamt glaube ich nicht, dass jeder unbedingt einen Auslandsaufenthalt vorweisen muss, doch es schadet auch auf keinen Fall, und ich kenne eigentlich niemanden, der sich anschließend nicht auf irgendeine Art bereichert sah. =)

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