Seite 2 von 2 ErsteErste 12
Ergebnis 21 bis 25 von 25

Thema: John Carter [of Mars] - First Epic Trailer included

  1. #21
    Zitat Zitat von Cutter Slade Beitrag anzeigen
    Dabei sind Jack Reacher und John Wick richtig gute (und erfolgreiche) Filme.
    Nur entsprechen die halt dem typischen US-Actionkino (wie viele andere ähnlich betitelte auch), das mich persönlich jetzt nicht sonderlich interessiert. Darauf wollte Corti denke ich hinaus: Der Film hätte schon dem Namen nach Sci-Fi oder Fantasyfans aufhorchen lassen müssen. Wenn man keine Ahnung hat und bloß den Namen "John Carter" liest, dann hat man zuerst ein solches Bild im Kopf wie bei den erwähnten Filmen und vergisst das schnell wieder. Bestimmt gibts auch einige Schnittmengen zwischen contemporary Actionfilm-Fans und Sci-Fi/Fantasy-Folks, aber es wäre schon von Bedeutung gewesen, erstmal den "Zielgruppenkern" überhaupt zu erreichen.
    Zitat Zitat
    Beide kriegen zumindest ihre vollverdiente Fortsetzung – im Gegensatz zu John Carter.
    Ich find ja immer noch, John Carter hat das zumindest eher verdient als so mancher Teil 2 oder 3 oder 4 oder 5 zu anderen, erfolgreicheren Filmen der letzten Jahre - Reihen, denen oft immer schneller die kreative Puste ausgeht, falls sie je vorhanden war :-/ Erst recht wenn man weiß, was für abgefahrene Sachen auf dem Mars noch gefolgt wären. Die Geschichten wurden nicht umsonst so oft imitiert. Sie mögen ewig brach gelegen haben, aber hier hatte man echtes Franchise-Potential griffbereit zur Hand, ohne dass es langweilig geworden wäre.
    Zitat Zitat
    Medienpräsenz im Vorfeld des Kinoreleases war nicht gerade die Stärke von John Carter.
    Es war nicht nur die Präsenz, die wir ja nur aus deutscher Sicht beurteilen können, wo ohnehin weniger gemacht wurde, sondern vor allem auch das Wie. Ich mochte den ersten Trailer, vor allem stimmungsmäßig, aber der kam damals sehr schlecht an, weil er kaum Action zeigt und gar nicht vermittelt hat, worum es eigentlich geht. Ich hatte mich ja auch schon lange vorher drüber informiert und wäre so oder so reingegangen, aber für einen Großteil der unentschlossenen Zuschauerschaft wäre das nunmal unheimlich wichtig gewesen. Lag wohl auch daran, dass zu dem Zeitpunkt viele Special Effects Shots noch nicht fertig waren (schlechte Planung). Die meisten späteren Trailer waren auch nicht viel besser, eher im Gegenteil, weil sie dann als Gegenmaßnahme das andere Extrem verfolgten und nur noch Action zeigten. Stanton soll bei der Auswahl der Szenen unheimlich wählerisch gewesen sein. Der Witz aber blieb, dass die wichtigsten Dinge nie erwähnt wurden und die Leute somit auch keine Lust drauf bekommen haben. Gibt haufenweise Fan-Trailer, die das besser machen - "From the Director of Wall-E and Finding Nemo" oder "The tale that inspired 100 years of filmmaking" klingen als Tagline doch schon ganz anders.
    Großes Problem ist aber auch, dass die Literaturvorlage so oft und erfolgreich, häufig bis hin zu einzelnen Szenen und Designs genau, kopiert wurde - siehe Buck Rogers, Flash Gordon, Superman, Avatar und ganz besonders Star Wars, die sich alle großzügig bedient haben - dass sich viele dachten, das alles schonmal anderswo gesehen zu haben. Daher meinte ich ja, dass dem Film das Alter der Bücher und deren Einfluss zum Verhängnis geworden ist und die Kinoversion vielleicht von Anfang an keine guten Karten hatte. Darauf hätte man sich beim Marketing konzentrieren müssen: Das zu zeigen und hervorzuheben, was anders ist und John Carter von den bekannteren Sachen unterscheidet. Da ist es natürlich nicht zuträglich, wenn sie sich so sehr auf den Arena-Kampf gegen den weißen Affen konzentrieren, weil das alle noch aus Star Wars Episode II im Kopf haben, auch wenn das zu dem Zeitpunkt schon wieder zehn Jahre her war.

  2. #22
    Die Tage kann ich vielleicht noch mal konkreter auf den Film eingehen, hab mir den jetzt einfach (nochmal) für nen Appel und’n Ei bestellt.

    Zitat Zitat von Enkidu
    Ich find ja immer noch, John Carter hat das zumindest eher verdient als so mancher Teil 2 oder 3 oder 4 oder 5 zu anderen, erfolgreicheren Filmen der letzten Jahre - Reihen, denen oft immer schneller die kreative Puste ausgeht, falls sie je vorhanden war :-/
    Na, ich rede hier ja nicht gleich von einer ganzen Franchise sondern erst einmal nur von einer direkten Fortsetzung zu jeweils einem einzelnen Film. Beide waren/sind sehr erfolgreich (gewesen) und ziehen jetzt nun mal weitere Geschichten nach sich. Wollte ich nur nicht unerwähnt lassen, da der Titel John Carter alleine jetzt nicht das Ausschlusskriterium sein soll bzw. gewesen ist. Ob jetzt die Bezeichnung John Carter einen falschen Eindruck vermittelt hat und irgendein zufälliger Zusatz mit Mars einen besseres Gefühl für den Film vermittelt hätte, sei mal dahingestellt. Meines Wissens sind Filme mit Hintergrund: Mars in der Vergangenheit auch nicht gerade Kassenerfolge oder qualitative Meilensteine gewesen. Mir fallen da spontan „Mission to Mars“ oder „Red Planet“ ein. Vielleicht schwang da auch eine gewisse Skepsis seitens des Studios mit und man wollte wirklich einen eher actionorientierte Fokus im Titel vermitteln. „John Carter“ klingt ja schon mal relativ universell. Am Titel wird es letztlich wohl nicht gelegen haben (immerhin verpasste der deutsche Verleih dem Film noch ein paar erklärende Worte im Titel ) .

    Und was den Rest angeht: Der Film kam dann einfach zu spät und ich hatte nicht ganz unrecht, als ich den Film aufgrund seines „altertümlichen“ Ansatzes abgestraft hab. Wenn vieles schon so oft da war, ist es eben nicht ganz hilfreich, wenn man der Leinwand-Adaption nicht ein paar neue Details spendiert und den Kernstoff etwas anpasst. In den 100 Jahren seit Bestehen von John Carter dürfte sich doch so einiges neues an Ideen ergeben haben (auch wenn wenn viele andere Geschichte vom Stoff profitiert haben). Der kreative Output müsste doch gerade bei der Zeitspanne ordentlich sein. So viele Puristen, die auf den Originalstoff vom Tarzan-Autor schwören, dürfte es ja heute nicht mehr geben, die sich dann gegen etwaige Änderungen gesperrt hätten. Böse Zungen behaupten ja auch, dass Avatar nur eine Pocahontas-Version im Weltraum ist und somit auch kein wirklicher Originalstoff. In solchen Fällen hat man als Filmemacher einfach Pech, wenn das Zielpublikum aufgrund dessen abstraft. Ich lieg auch in aller Regelmäßigkeit mit einem meiner besten Kumpels im Klinsch, weil ich Avatar liebe und er eben nicht. Das Pocahontas/Der mit dem Wolf tanzt-Argument wird immer mal wieder angeführt. John Carter fehlte es in meinen Augen auch etwas an interessanten, packenden Darstellern. Mir ist keiner wirklich in Erinnerung geblieben. Taylor Kitsch? Das war doch der, der mit Battleship sprichwörtlich baden gegangen ist. Mark Strong blieb blass und die Hauptdarstellerin war auch nicht gerade erinnerungswürdig. Bei John Carter ist in meinen Augen einiges schief gelaufen. Vom Marketing, über die Umsetzung bis hin zum Darsteller-Ensemble war alles nicht besonders ausgeklügelt und rechtfertigt dann in meinen Augen auch keine Fortsetzung. Leider.

  3. #23
    Je unbekannter oder weniger aufgepluster ein Film, desto interessanter ist er dann für mich. Bei John Carter bereue ich es beispielsweise kein bischen im Kino gewesen zu sein. Weil die Action-, Humor- und Fantasyaspekte des Films mich überzeugt haben. Die Charaktere waren in Ordnung. So war es für mich auch bei Prince of Persia. Bekannt durch das Videospiel, dennoch viele enttäuschte Fans. Ich fand den super.
    Ein völlig unbekannter Film ist "Dororo". Eins meiner Lieblinge unter meiner DVD-Sammlung. Seitdem schaue ich bei "Nischenfilme" immer genauer hin.

  4. #24
    Zitat Zitat von Cutter Slade Beitrag anzeigen
    Die Tage kann ich vielleicht noch mal konkreter auf den Film eingehen, hab mir den jetzt einfach (nochmal) für nen Appel und’n Ei bestellt.
    Lies lieber mal die Bücher
    Zitat Zitat
    Ob jetzt die Bezeichnung John Carter einen falschen Eindruck vermittelt hat und irgendein zufälliger Zusatz mit Mars einen besseres Gefühl für den Film vermittelt hätte, sei mal dahingestellt. Meines Wissens sind Filme mit Hintergrund: Mars in der Vergangenheit auch nicht gerade Kassenerfolge oder qualitative Meilensteine gewesen. Mir fallen da spontan „Mission to Mars“ oder „Red Planet“ ein. Vielleicht schwang da auch eine gewisse Skepsis seitens des Studios mit und man wollte wirklich einen eher actionorientierte Fokus im Titel vermitteln. „John Carter“ klingt ja schon mal relativ universell. Am Titel wird es letztlich wohl nicht gelegen haben .
    "John Carter" alleine klingt zu universell. Es hat sicher nicht alleine am Titel gelegen, aber ich denke wie gesagt schon, dass das zumindest einer von vielen Faktoren war, der zu dem Misserfolg beigetragen hat. Ja, die vorangegangenen Desaster mit "Mars" im Namen werden bei den Überlegungen des Studios zur späten Umbenennung bestimmt auch eine Rolle gespielt haben, erst recht der Disney-eigene Mars Needs Moms nur ein Jahr zuvor, der ultra-brutal gefloppt ist (monströses 150 Mio Budget, nur knapp 40 Mio weltweit eingespielt). Aber genau genommen halte ich das für einen fatalen Aberglauben (siehe zum Beispiel Fluch der Karibik, der das Image, Piratenfilme seien Kassengift, durchbrochen hat). An dem Namensproblem kann man eben auch sehr schön exemplarisch sehen, wie wenig das Studio an sein eigenes Projekt geglaubt hat. Sie hätten die Pulp-Ursprünge hochleben lassen sollen mitsamt allen cheesy Plotelementen, anstatt sich davor zu verstecken. So kann das ja nichts werden.
    Zitat Zitat
    Wenn vieles schon so oft da war, ist es eben nicht ganz hilfreich, wenn man der Leinwand-Adaption nicht ein paar neue Details spendiert und den Kernstoff etwas anpasst. In den 100 Jahren seit Bestehen von John Carter dürfte sich doch so einiges neues an Ideen ergeben haben (auch wenn wenn viele andere Geschichte vom Stoff profitiert haben). Der kreative Output müsste doch gerade bei der Zeitspanne ordentlich sein.
    Interessanterweise hat Stanton durchaus einiges an der Geschichte der Vorlage verändert oder hin und her geschoben. Zum Beispiel die ganze Rahmenhandlung mit Edgar Rice Burroughs selbst fand ich sehr gelungen, die gab es in der Form im Buch nicht. Passte aber imho perfekt rein, weil der Autor auch dort (und in mehreren Fortsetzungen) als literarischen Winkelzug in nem Vorwort behauptet, die Geschichte würde auf einem faktischen Tatsachenbericht basieren, der ihm von John Carter, einem langjährigen, onkelhaften Freund der Familie, mitgeteilt wurde und den er nur wahrheitsgemäß wiedergeben würde. In dem Zusammenhang mochte ich es sehr, wie der Film unterschiedliche Handlungsorte und Zeiten zu einer phantastischen Erzählung verwebt und damit auch für Abwechslung sorgt: Irgendwann am Ende des 19. Jahrhunderts in der verregneten Stadt wo Burroughs das Tagebuch bekommt, dann Jahre zuvor im Bürgerkrieg (Western-Elemente) und schließlich eben auf dem Mars. Ich steh auf nonlinear Storytelling ^^ Bei der Rolle der Thern Bösewichte haben sie aber wirklich übertrieben, die wurden zu früh zu intensiv eingebaut.
    Zitat Zitat
    So viele Puristen, die auf den Originalstoff vom Tarzan-Autor schwören, dürfte es ja heute nicht mehr geben, die sich dann gegen etwaige Änderungen gesperrt hätten.
    Du würdest dich wundern *g* Zumindest gemessen an dem, was ich so in entsprechenden Kreisen mitbekommen habe, aber vielleicht sind das wie so oft auch nur die, die am lautesten schreien. Jedenfalls mochten viele diese Bookends nicht, also das, was ich einen Absatz weiter oben positiv hervorhob, mit der Begründung, dass es zu lange dauern würde, bis die Hauptfigur endlich auf dem Mars landet. Das geschieht im Buch nach den ersten paar Seiten. So they kinda do have a point. Die Vorlage war mehr straight forward und vielleicht wäre das für den Film auch sinnvoller gewesen. Aber für die ganze Abenteuer-Atmosphäre fand ichs gut so, wie es war. Die Mischung hat was.
    Zitat Zitat
    Böse Zungen behaupten ja auch, dass Avatar nur eine Pocahontas-Version im Weltraum ist und somit auch kein wirklicher Originalstoff. In solchen Fällen hat man als Filmemacher einfach Pech, wenn das Zielpublikum aufgrund dessen abstraft. Ich lieg auch in aller Regelmäßigkeit mit einem meiner besten Kumpels im Klinsch, weil ich Avatar liebe und er eben nicht. Das Pocahontas/Der mit dem Wolf tanzt-Argument wird immer mal wieder angeführt.
    Ich liebe Avatar auch, aber an dem genannten Argument, das immer wieder auftaucht, ist imho was dran. Avatar war von der grundsätzlichen Handlung her alles andere als originell, die Stärken liegen dort woanders. Die Idee mit den ferngesteuerten Körpern, die ganze atemberaubende Optik und 3D, die extrem detailliert ausgearbeitete Welt, ein Soundtrack von einem fähigen Komponisten, ein erinnerungswürdiger Bösewicht, gute Schauspieler usw. usf. ... Manchmal glaube ich, John Carter wurde gar nicht hundert Jahre zu spät verfilmt, sondern nur drei Jahre zu spät. Wäre er vor Avatar erschienen, wäre er bestimmt anders angekommen. Mit Avatar hat James Cameron in mancher Hinsicht quasi schon den Film vorweggenommen, der John Carter hätte sein müssen. Nur halt in blau anstatt rot
    Zitat Zitat
    John Carter fehlte es in meinen Augen auch etwas an interessanten, packenden Darstellern. Mir ist keiner wirklich in Erinnerung geblieben. Taylor Kitsch? Das war doch der, der mit Battleship sprichwörtlich baden gegangen ist. Mark Strong blieb blass und die Hauptdarstellerin war auch nicht gerade erinnerungswürdig.
    Ja, da ist schon was dran. Die beiden Hauptdarsteller kannte man übrigens vor allem auch aus X-Men Origins: Wolverine (Gambit sowie Wolverines Love Interest), und jener Film kam ja auch schon nicht so super an. Ein paar Leute hassen Taylor Kitsch sogar und finden ihn völlig unpassend in der Rolle. Ich finde, er hat die Figur so wie ich sie wahrnehme sehr gut und glaubwürdig verkörpert, aber an Leinwandpräsenz oder Anziehungskraft fehlte es ihm ganz einfach. Kein einziger der Namen ist jetzt wirklich ein Must-See-A-List-Actor, das hätte schon einen Unterschied gemacht, wenn welche dabei gewesen wären (hätte zwar auch wieder gekostet, aber gab ja genug Stellen, wo man was vom Budget hätte einsparen können). Hehe, Bryan Cranston spielt sogar mit, kein Scherz, aber leider nur für gefühlte fünf Minuten ^^
    Zitat Zitat
    Vom Marketing, über die Umsetzung bis hin zum Darsteller-Ensemble war alles nicht besonders ausgeklügelt und rechtfertigt dann in meinen Augen auch keine Fortsetzung. Leider.
    Hmm. Rechtfertigen und verdienen sind natürlich zwei verschiedene Dinge. Was mir nur immer durch den Kopf geht und was es für mich so traurig macht ist, dass die Probleme ja nicht auch gleichermaßen für ein Sequel gegolten hätten, ganz im Gegenteil. Alleine schon durch die geleistete Animations- und Designarbeit, sowohl was die computeranimierten Figuren als auch die Kostüme angeht, hätte man schon massiv viel Kosten einsparen können. Ich denke schon, dass das als Reihe noch seinen Rhythmus und seine Stärken gefunden hätte. Aber dem Potential wird in der Branche ja direkt ein Riegel vorgeschoben, wenn es beim ersten Mal nicht gut läuft. Ich schätze, selbst wenn John Carter doppelt so viel verdient und Gewinn gemacht hätte, wäre eine Fortsetzung nicht sicher und eher unwahrscheinlich gewesen. Hey, wir leben in Zeiten, wo Sony selbst ein Einspielergebnis von whopping 700 Millionen (Amazing Spider-Man 2) als enttäuschend ansieht

  5. #25
    Jetzt auch mal die Prinzessin vom Mars gelesen. (Danke, Project Gutenberg.)

    Ziemlicher Fokuswechsel vom Buch zum Film. Bis er endlich aufgetaucht ist, bin ich davon ausgegangen, dass sie den großen Eroberer wohl aus einem der anderen Bände der Reihe übernommen haben. War dann auch deutlich weniger eindrucksvoll als im Film. "Geheimnisvolle Kerle im Hintergrund" kamen auch nur gaaaaaanz am Rande vor. Aber zumindest der Anfang der Rahmengeschichte mit dem Erben stammt ja tatsächlich aus dem Buch.

    Mal schauen, ob ich noch mehr Bände lese.

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •