Tja das Abiturientenleben...
Guten Morgen, guten Morgen!
Das wird ne langweilige Woche, sag ich euch. Das Arbeitsamt gab mir einen Bogen mit, welchen ich bis Donnerstag ausfüllen muss und gestern bzw. heute hab ich mal einen Blick reingeworfen. Ich soll auf einer Seite angeben, was für Kenntnisse ich (durch meine Berufsausbildung) habe und auf welchem Level sie sind.
Woher soll ich das eigentlich wissen? Mir hat nie jemand gesagt, ob ich Excel und Word nur in ihren Grundzügen beherrsche oder ob ich schon erweiterte Kenntnisse habe. Bin auch schon am Überlegen, mal morgen zu meiner Schule zu fahren um zu hoffen, dass meine Lehrerin in dem Fach da sein wird. \o\
Aber immerhin werd ich wohl mit meinem Vater nen Anzug kaufen gehen und anschließend ein awesomes Bewerbungsfoto schließen.![]()
Ganz klassisch unterscheidet man in der heutigen Wirtschaft zwischen drie Stufen, Grundkenntnisse (man sagt nie "Anfänger"), fortgeschritten und Experte und ja, scheue dich nicht, dich Experte zu nennen, wenn du denkst, "fortgeschritten" würde deinen Kenntniss-Stand nicht wiederspiegeln.
Excel und Word werden normalerweise immer zusammengefasst und nicht aufgeschlüsselt, nur Sonderkenntnisse aus der Office-Familie (wie Access) werden gesondert angegeben, typisch wäre also zu schreiben:
"Microsoft Office (2003, 2007) : Experte" (beispielsweise) Die Unterscheidung zwischen vor 2007 und nach 2007 ist deswegen wichtig, weil sich aus der Sicht des klassischen Anwenders in beiden Versionen viel geändert hat. Damit kann man unmerklich einfließen lassen, dass man wirklich Ahnung hat.
Außerdem sei dir gesagt, dass dieser Bogen für dich vermutlich absolut nutzlos ist. Die Arge wird den nur dazu verwenden, dich mit bescheuerten Zeitarbeitsstellen(häufig auch Onlineportale) zuzubomben, für die sie irgendwelche Boni kriegen, wenn sie dich vermitteln. Und du musst dich auf diese teilweise extrem miesen Stellen bewerben.
Am besten du suchst dir selbst was.
Da bringst du mich sowieso durcheinander.
Ursprünglicher Weise fing das ja auch nur damit an, dass mein Vater mir sagte, ich solle mich ne Weile, bevor ich arbeitslos bin, mich arbeitslos melden. Also sagen, dass ich ab dem 28. Juni 2011 arbeitslos bin. Einfach nur, damit ich gemeldet bin. Hab das dann auch gemacht und man hatte mich nichteinmal gefragt, ob ich von ihnen Hilfe möchte oder nicht, sondern hat mir dann gleich nen Termin, ein Benutzernamen + Passwort für eine Internetseite, nen Bogen und Informationsblätter an den Kopf geworfen.
Hatte ja sowieso vorgehabt, mich mit dem Zeugnis dann zu bewerben. Kommt ja dann auch ganz günstig, weil ich bis dahin auch wissen sollte, in welche Stadt ich dann nun ziehen würde. Ich hoffe da jetzt mal echt, dass die mich nicht irgend nen PC Grundkurs stecken oder mir sagen, wo ich mich zu bewerben hab, obwohl ich deren Hilfe nie wollte. ôo
Wär aber trotzdem ganz nützlich zu wissen, auf was für einem Level meine Kenntnisse sind.
Das ist normal, Byder. Btw. bin ich immer noch der Meinung, dass du dir ERST einen Job suchen und dann umziehen solltest. Was bringt es dir, wenn du nach Bremen ziehst und dann dort monatelang nach Arbeit suchst, aber woanders das Angebot einfach besser ist?
Geändert von Eisbaer (20.06.2011 um 11:09 Uhr)
Bewerbungen gehen bei mir dann alle Anfang Juli raus. Aber Recht hast du, es wäre ungünstig.
Sache ist aber, dass ich jetzt eh nicht das große Geld verdienen wollte, von daher passt mir das auch, einen einfachen Nebenjob zu haben, vorausgesetzt, mein Vater würde mich unterstützen, was eben das wichtigste Momentan ist. Nächstes Jahr im August/ September würde ich dann wohl eh wieder zur Schule gehen, voraussichtlich auf ein Kolleg, wo ich Bafög bekommen würde.
@Wischmop: Wie ich schon sagte, ich habe einfach keinen Vergleich. Ich kann von mir behaupten, Englisch auf einem überdurchschnittlich hohem Level zu beherrschen, weil ich mich auf Englisch unterhalten kann und kein Problem habe, es beim Hören oder Lesen zu verstehen.
Aber wie ist das in Word? Ich beherrsche das, was in meiner 2 Jährigen Berufsausbildung zum Lehrplan gehörte. Aber wie viel ist das? Was kann das Programm? Was muss ich denn alles beherrschen, um wirklich gut darin zu sein? Das ist mein Problem.
Hier kenne ich den Maßstab einfach nicht.
Geändert von Byder (20.06.2011 um 11:14 Uhr)
Dennoch wirst du deine Probleme haben, in Bremen(oder wo auch immer) eine Wohnung zu finden, wenn du keinen Job hast. Und ALGII kriegst du auch nicht, da du unter 25 bist. Die sagen dir, dass du zurück zu deinen Eltern gehen sollst.
Das sind mehr so Pi mal Daumen-Angaben. "Grundkenntnisse" bedeutet, du weiß, wie du das Programm starten kannst, und du weißt, wie man einen Text fett markieren kann. "Fortgeschritten" heisst, dass du auch ein paar Kniffe mehr kannst. Grafiken reintun, Formatierungen usw. "Experte" wärst du, wenn du das Programm in- und auswendig kannst. Gerade bei Word braucht es im Büroalltag nicht allzuviel Expertenwissen.Ich würd einfach "Fortgeschritten" schreiben.
Für Sprachen gilt da ein ähnliches Niveau. "Grundkenntnisse", "fortgeschritten", "verhandlungssicher" (würd ich dann bei Englisch nennen, das heisst, du kannst volle Konversationen in Englisch führen, evtl. auch auf Businessniveau), und "Muttersprache".
Hab ich was vergessen?
Ich würde sogar bei Word und Excel immer Experte schreiben. Was ist das Schlimmste, was einem da passieren kann? Auf eine Stelle, wo man Makros programmieren muss und son Kram wird er eh keine Einladung kriegen und ansonsten schadets nicht.
Sag dass nicht - Experte würde bei uns definitiv bedeuten, dass man Makros schreiben kann, Serienbriefe aus dem Ärmel schüttelt und ein As in Sachen Formatierung ist.Von solchen Sachen wie nützlichen Addins usw. mal abgesehen.
Experte würde ich bei mir nur in Sachen schreiben, von denen ich weiß, dass die täglich vorkommenden Fragen von mir beantwortet werden könnten.
Deswegen teile ich bei BEwerbungen mein Portfolio auch immer in Anwendung und Installation/Konfiguration auf.
Aber ich habe ja auch nen anderen Job als Byder.![]()
Gerade in dem Bereich, in dem Byder unterwegs sein wird bzw. sein möchte, würd ich eher mehr Wert darauf legen, mich sprachlich gut zu verkaufen. Je mehr und je präziser da dann aufm Lebenslauf oder auf dem Formular steht, desto besser. Bei mir stehen sieben Sprachen oben, vom Doppel-Muttersprachler bis runter zu den Grundkenntnissen, aber man soll dann auf keinen Fall sparen oder zu bescheiden sein, da darf man dann auch kleckern. Wenn man "Grundkenntnisse" angibt, dann weiß man "OK, der hat die Sprache mal gelernt, oder weiß grundlegende Sachen, wird aber jetzt keine Verhandlungsgespräche führen können.".![]()
Ja gut, aber du bewirbst dich auch auf andere Sachen als Byder. Und wenn man sowas wie Makros usw. können muss, steht das ja auch dabei und man bewirbt sich nicht drauf.
Das musst du schon selbst einschätzen können, auf was für einem Level deine Kenntnisse sind, das kann ja keiner außer dir wissen.
Ehrlich sein, aber nicht weit unter Wert verkaufen. Und auch nicht zu weit drüber, da kann man ziemlich böse ins Fettnäpfchen treten. Ist mir einmal indirekt bei einem Bewerbungsgespräch passiert, weil dann ein Programmierer hinzugezogen wurde, der dann hochnäsig etliche Fachsachen bei Photoshop gefragt hat (ich habe glaub ich "Fortgeschritten" bei Photoshop-Kenntnissen angegeben, ich kann schon mehr als einfach nur einen Text in Farbe setzen). Ich hatte zwar kein Blackout aber ich konnte ihm keine seiner Fragen beantworten. Aus dem ganz einfachen Grund, weil er anscheinend mit der deutschen Version von Photoshop arbeitet, und ich mit der englischen.Ich kannte alle Vorgänge, die er wissen wollte, nur konnte ich mit den deutschen Begriffen genau gar nix anfangen. *schulterzuck* War aber eh eine Kackfirma, nach vier (!) Wochen hat man mir abgesagt, weil der Personalchef angeblich krank war. Zwei Wochen später haben sie die genau gleiche Stelle wieder ausgeschrieben. Ich hab dann insgeheim gewartet, bis sie sich wieder bei mir melden, um mich eventuell doch zu rekrutieren, nur um sagen zu können "Nein, tut mir leid, bin schon vergeben." *hrhrhr*
Ach so, und ja, unbedingt erst nen Job finden, dann umziehen. Umgekehrt ist das nur belastend. Sowohl finanziell als auch psychisch.