Zitat
Die Techniken der metrischen Analyse aus dem Metricalizer² macht es (weltweit zum ersten Mal) möglich, einen Computer metrisch geformte Gedichte schreiben zu lassen, ohne dabei metrischen, prosodischen oder korporalen Restriktionen zu unterliegen. Weil das so spannend ist, haben wir uns entschlossen, dieses Feature unter dem Programmnamen GEOTHE anzubieten.
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GEOTHE beherrscht bereits alle gängigen alternierenden Maße, Paar- und Kreuzreime und ist sogar in der Lage, so genannte „metrische Komplexität“ zu generieren. Weniger traditionell sind die grammatische und semantische Ordnung des Generators. GEOTHE kennt noch keine Grammatik und keine Semantik. Von Markow-Ketten hat er noch nie etwas gehört. Part-of-Speech-Tagging ist für ihn ein Fremdwort. All das will und wird er lernen. Früher oder später. Denn GEOTHE ist noch ein Baby. Er ist erst ein paar Tage alt. Und wie könnte man einem so kleinen Wesen böse sein für seine Fehler? Ganz das Gegenteil ist der Fall. Er erfüllt uns mit großem Vaterstolz und jedes Mal, wenn er etwas richtig macht, dann freuen wir uns darüber und sehen wohlwollend über die Fehler hinweg. Ganz so, wie wir es bei kleinen Kindern eben auch tun würden. Bedenken Sie dies bitte bei der Betrachtung von GEOTHE. Seien sie geduldig. Wir werden ihn hegen und pflegen und eines Tages wird er wissen, was Peotik und Peotologie ist und seine Peosie wird grenzenlos scheon sein.
Lesen Sie die Gedichte, die GEOTHE generiert, laut vor. So werden Sie den Klang des Textes besser wahrnehmen und ein Gespür dafür entwickeln, dass aufgrund der metrischen Ordnung, der Text trotz fehlender Grammatik und trotz fehlender semantischer Zusammenhänge plötzlich zu fließen beginnt - und dass in diesem Fluss die grammatische und semantische Sinnlosigkeit des Textes aufgelöst wird.
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