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Ergebnis 1 bis 20 von 171

Thema: Schildstadt

  1. #1

    Schildstadt

    Ohne großes Drumherum, hier die nächste Geschichte

    Schreiben werden Andromeda mit Dreveni Neladren, Glannaragh mit Erynn Releth und meine Wenigkeit mit Arranges Moryn.

    Viel Spaß


    Anschluss an die Handlung von "Krisensitzung".
    Geändert von KingPaddy (06.07.2011 um 01:46 Uhr)

  2. #2
    Sie waren fast genau einen Tag unterwegs. Unerbittlich hatten sie die Tiere vorangetrieben, als es das Gelände zuließ.

    Etwas misstrauisch beäugte Arranges das Haus der Dunmer, welches etwas abseits von Cheydinhal stand. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass es doch besser wäre, die Sache selbst in die Hand zu nehmen... Dann aber saß der Kaiserliche ab und trat vor die Tür. Er wartete noch einen Moment, bis Erynn zu ihm trat und klopfte dann zweimal gräftig gegen das Holz. Ich bin mal gespannt, wie viel teurer ihr Können als das der dunklen Bruderschaft ist... Sie mussten nicht lange warten, da hörten sie Geräusche von drinnen. Einen Augenblick später wurde die Tür auch schon geöffnet...

  3. #3
    Anschluss an diesen Post im Rollenspielthread.



    Auf dem Weg nach Cheydinhal fühlte sie sich immer noch irgendwie betäubt. Auf einer Rast schreckte sie plötzlich aus dem Schlaf hoch mit nur einem Gedanken: Ich hab Feryn getötet, als ob sie es jetzt erst wirklich realisieren würde. Als sie sich mit einer fahrigen Geste über das Gesicht wischte, merkte sie dass sie geweint hatte. Nachdem sie ohnehin keinen Schlaf mehr finden würde, setzte sie ihren Weg fort. Unangefochten erreichte sie zwei Tage später schließlich Mordans Haus. Mordan war nicht da, also räumte sie als erstes ihre Sachen wieder in ihr Zimmer und ging ins Bad. Beim Blick in den Spiegel erschrak sie richtig, der verbitterte Zug um ihren Mund war eher stärker geworden als das er verschwunden war, und ihre Augen sahen ihr kalt und abweisend aus dem Spiegel entgegen. Außerdem konnte man den wenigen Schlaf der letzten Tage sehen.

    Am Abend kam Mordan wieder, und sie hatte sich durchgerungen, ihm alles von Anfang an zu erzählen. Als sie fertig war, sah er sie nur leicht lächelnd an. "Es freut mich dass du dich doch entschlossen hast, es mir zu erzählen, auch wenn vermutlich nur, weil Feryn wieder aufgetaucht ist."
    "Du wusstest alles?"
    "Nicht alles, nicht dass er sich wieder in Cyrodiil aufgehalten hat, aber von damals, ja. Ich habe dich beobachtet." Nachdem er sie eine paar Sekunden schweigend gemustert hatte, sprach er weiter: "Und nach allem was ich über Feryn weiß, hast du das richtige getan. Manchmal passieren Dinge, die keiner so jemals geplant hatte, aber du hast es ja selbst noch gesehen, wie gefährlich dieser Mann werden kann."
    Dreveni nickte ihm nur schweigend zu. Natürlich hatte er recht, sie wusste das auch, und trotzdem war irgendwie etwas so ganz und gar nicht in Ordnung. Sie saßen noch eine Weile zusammen, bis Dreveni sich auf ihr Zimmer zurück zog.

    Die nächsten zwei Monate reiste sie quer durch Cyrodiil, einmal hätte sie ihr Weg sogar fast nach Hammerfell geführt, hätte sie ihr Ziel nicht noch in Anvil eingeholt. Äußerlich sah es so aus, als hätte sie sich wieder gefangen, allerdings ließen sie die Ereignisse um Feryn immer noch nicht los. An ihrer Arbeit hinderte sie das dieses mal nicht, eher im Gegenteil. War sie früher schon ziemlich abgebrüht gewesen, lies sie sich jetzt von gar nichts mehr beeindrucken.

    Der Zufall wollte es, dass sie nach diesen zwei Monaten gerade wieder in Mordans Haus war, als es an der Tür klopfte. Nachdem sie gerade die Treppe herunter kam, öffnete sie auch gleich die Tür. Es hätte sie wohl nur noch mehr überrascht, wenn dort Feryns Geist gestanden wäre, denn ihr Blick fiel auf niemanden anderen als Arranges und Erynn. Sie musterte vor allem Arranges kurz von Kopf bis Fuß, bevor sie wortlos die Türe wieder zuschmiss, mit DEM wollte sie jetzt gerade wirklich nichts zu tun haben. Sie wollte gerade zurück auf ihr Zimmer gehen, da bemerkte sie, das Mordan hinter sie getreten war, sie mit einem mehr als tadelndem Blick bedachte und danach auf die Tür deutete. Mit einem genervtem Seufzer öffnete Dreveni die Tür wieder und sah Arranges fragend an. Die beiden sahen wirklich schlimm aus, stellte sie dabei fest, sie hatten Narben im Gesicht die bei ihrer letzten Begegnung noch nicht da gewesen waren, und ihre Gesichter wirkten eingefallen. Sie machte auch noch keine Anstalten, die beiden herein zu bitten, sondern stand mitten in der Tür. Mordan stand hinter ihr, vermutlich hatte er Arranges erkannt, er vergaß nie ein Gesicht, auch wenn er es nur von einem Steckbrief kannte.
    Geändert von KingPaddy (06.07.2011 um 02:02 Uhr)

  4. #4
    Arranges war nicht wirklich überrascht von Drevenis erster Reaktion. Mehr überraschte ihn, dass er nicht noch einmal klopfen musste. Er musterte kurz das Gesicht der Dunmer. Täusche ich mich oder sind die Mundwinkel noch ein bisschen weiter nach unten gesunken und der Ausdurck in ihren Augen eine Spur kälter geworden...? 'Seid mir gegrüßt Dreveni... hm... war ich wirklich so grob zu euch, dass ihr mir jetzt nichteinmal mehr sagen wollt, wenn ich unerwünscht bin?' Er blickte kurz auf ihren Arm. 'Seltsam... dafür ist der Bruch aber wieder gut verheilt...' Sagte er. Sein Blick fiel auf Mordan. Ein Dunmer, der ein gutes erstes Drittel seiner Lebenserwartung hinter sich hatte. 'Und das ist... euer Lehrer?' Arranges deutete eine Verbeugung an, ehe er wieder der Dunkelelfe in die Augen schaute. 'Bevor ihr wieder die Tür schließt... hätte ich einen Auftrag für euch...'

    Von Drevenis Temperament ein wenig unvorbereitet erwischt, schwieg Erynn zunächst, während Arranges scheinbar nicht anders konnte als der Dunmer blöde Sprüche an den Kopf zu werfen nachdem diese sich entschieden hatte, sie doch noch zumindest anzuhören. Kurz schloß sie die Lider, damit die Andere nicht sah wie sie die Augen verdrehte, behielt aber alles in allem einen ruhigen Gesichtsausdrück bei. Wenn du dir Hilfe von ihr erhoffst, solltest du ihr vielleicht einen Grund dafür geben, Beschwörer... "Dürften wir vielleicht hereinkommen, Dreveni?" fragte sie leise und darum bemüht, die Situation ein wenig zu entschärfen.

    Dreveni sah Arranges nur abschätzend von oben herab an. Erynn ignorierte sie, auch wenn ihr Erynns Versuch nicht entging, die Situation etwas zu entschärfen.
    "Wieviel?" fragte sie Arranges nur, verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte sich an den Türrahmen. Auf einmal erklang Mordans Stimme hinter ihr: "Eure reizende Gefährtin hat Recht. So etwas sollte man nicht zwischen Tür und Angel besprechen." Dreveni seufzte noch einmal, als sie merkte, wie Mordan sich umwandte. Ihr blieb heute aber auch nichts erspart. Nachdem sie Arranges noch einen herablassenden Blick zugeworfen hatte, deutete sie mit der Hand den beiden, ins Haus zu gehen. Sie schloss die Tür hinter ihnen und setzte sich zu Mordan und den beiden Gästen ins Wohnzimmer.

    Innerlich schlug sich Arranges an die Stirn. Ich hätte das doch selbst machen sollen... Allein die Tatsache, dass sie ihm schon an Körpergröße überlegen war, ärgerte ihn in diesem Augenblick bereits wieder... Als sie alle an dem kleinen Tisch saßen, wartete Arranges noch einen Augenblick, ehe er das Wort ergriff: 'Weshalb ich hier bin, dürfte nicht zu schwer zu erraten gewesen sein... ihr sollt jemanden für mich töten... ich weiss nicht, was ihr normalerweise für diesen Spaß verlangt, aber ich denke, dass es nicht verkehrt ist, bei einem derartigen Auftrag im dreistelligen Berich einzusteigen... möglicherweise wird daraus zum Schluss noch eine vierstellige Summe... wenn ihr interessiert seid, werde ich euch mehr erzählen...'

    Erynn kam sich etwas verloren vor, während sie in Drevenis Stube hockte und ihre Blicke zwischen dem Kaiserlichen und der Dunmer hin und her wanderten. Was soll das jetzt wieder heißen, Arranges? Sie soll den Kerl nur finden. Töten werde ich ihn, nachdem mir diese Möglichkeit bei Geshrak und Remogius nicht mehr blieb. Innerlich seufzend entschied sie, Dreveni in einem ruhigen Moment noch einmal ihre Version des Vorhabens zu schildern - vorausgesetzt, die Assassine würde ihnen überhaupt helfen wollen sobald sie erfuhr, daß der Auftrag beinhaltete, daß sie den Beschwörer und sie selbst an der Hacke haben würde. Zunächst jedoch ließ sie Arranges reden und beobachtete nur Drevenis Gesicht aufmerksam. Dazwischenquatschen konnte sie immer noch, wenn der Kaiserliche Gefahr lief, den Bogen zu überspannen.

    Sie hatte Arranges mit ausdrucksloser Miene zugehört. Wenigstens lagen seine Preisvorstellungen nicht komplett daneben. "Wo ist der Haken, dass ihr das nicht selbst erledigen könnt? Doch nicht so hart, wie ihr vorgebt zu sein, Beschwörer? Die Summe hängt übrigens vom Aufwand ab, ihr liegt aber nicht ganz daneben. Natürlich auch davon, wo sich das Ziel aufhält." Natürlich wunderte sich Dreveni, warum ausgerechnet Arranges vor ihrer Tür stand und ihre Hilfe - natürlich gegen Bezahlung - wollte. Andererseits schien er wirklich mit Assassinen nie viel zu tun gehabt zu haben, und kannte vielleicht sonst niemanden. Anmerken ließ sie sich das jedoch nicht, und Mordan hielt sich dezent im Hintergrund.

    Die Augen des Nekromanten blitzten auf, als Dreveni nicht sofort ablehnte. 'Die Tatsache, dass ich auch noch anderes zu tun habe, als irgendjemandem mit einem Stilett mitten in der Nacht nach dem Leben zu trachten, die Nacht aber dann blöderweise plötzlich an einen Ba...' Er verstummte. 'Verzeiht... was ich eigentlich sagen wollte war, dass ich den Auftrag zuvor etwas unglücklich formuliert hatte. Es geht eigentlich vielmehr darum, jemanden aufzuspüren und lebend, wenn möglich auch unverletzt... festzuhalten. Das ist nicht, was ihr sonst tut um eure Aufträge zu erfüllen, ich weiss, aber die Zielperson soll nicht eines sauberen Todes sterben, wenn ihr versteht...? Warum ich das nicht selbst mache ist einfach erklärt. Ich habe absolut keine Ahnung, wo sich besagte Zielperson in diesem Moment aufhält... das heißt, dass es zunächst ebenfalls an euch ist, ihren Aufentahltsort irgendwie herauszufinden. Aber das dürfte kein größeres Problem für euch darstellen, Dreveni... jedenfalls hoffe ich das... bei der Zielperson handelt es sich um einen Kundschafter. Ein Argonier mit hervorragenden geographischen Kenntnissen von ganz Tamriel. Er heißt Gumora.'

    Arranges... Erynn hätte am liebsten laut geschrien. Vermutlich kannte er das Wort 'Diplomatie' nicht einmal, so wie er alles tat, um die andere Dunkelelfin zur Weißglut zu treiben. Dann jedoch begann ihr Begleiter, endlich Klartext zu sprechen und die Kriegerin beobachtete dabei jede Reaktion der Auftragsmörderin sehr genau. Tu uns den Gefallen, Dreveni. Ich will nicht, daß dieser Molch irgendwann satt und zufrieden an Altersschwäche stirbt, bevor ich ihn gefunden habe...

    Für einen kurzen Moment blitzte der blanke Hass in Drevenis Augen auf, als Arranges die Sache mit dem Baum erwähnte. Mach nur weiter so, mit jedem dummen Spruch wirds teurer.
    "Ich soll für euch also nur Detektiv spielen? Ganz nebenbei kann ich auch jemanden unsauber ums Eck bringen, wenn der Kunde das so will." Sie sah kurz zu Erynn, wobei ihr Blick auf Erynns linke Hand fiel. Fehlte dort wirklich der kleine Finger? Die Überraschung darüber zeigte sich kurz in ihrem Gesicht, bis sie wieder zu Arranges sah.
    "Tamriel ist groß, selbst für jemanden mit entsprechenden Kontakten.", lies sich Mordan vernehmen. "Ich hoffe ihr habt etwas mehr als nur den Namen Gumora. Mein Name ist übrigens Mordan, meine Tochter hat uns leider noch nicht einander vorgestellt. Ich nehme an, ihr seid Arranges und Erynn? Dreveni hat mir von euch erzählt.", wobei er vor allem Erynn ansah. Dreveni mußte dabei grinsen, hatte sie ihm doch tatsächlich kurz erzählt, dass Erynn durchaus Potential zur Assassinin hätte. Sie entschied sich vorerst zu schweigen und auf eine Antwort von Arranges zu warten, und ob er Mordan mit ähnlich blöden Sprüchen antworten würde. Große Lust hatte sie auf die ganze Sache nicht, aber wenn sie gutes Geld dafür bekam, sollte ihr egal sein, von wem es kam.

    Ja, ich hab ihr den kleinen Finger abgesäbelt, du hast schon richtig gesehen, Dreveni... ... 'Nun, er ist freier Kundschafter, dient... oder diente öfter der kaiserlichen Krone... mittlerweile weiss ich auch, dass er bestechlich ist. Offiziell ist Gumora nur Kundschafter. Ich weiss allerdings, dass er auch öfter mal nicht ganz gesetzeskonforme Dinge getan hat... darüber hinaus hat er mir gegenüber auch mal erwähnt, dass es in Morrowind wohl eine Art Antisklavenbewegung gibt und er dort ebenfalls irgendwie die Finger drin hat... Genaueres weiss ich allerdings nicht...'

    Die Kriegerin fühlte sich zunehmend unbehaglich dabei, den Verhandlungen der beiden zuzuhören. Sie hatte keine Ahnung, ob das Hin und Her irgendein System hatte der ob die beiden einfach nur die Gelegenheit wahrnahmen zu versuchen, sich gegenseitig mit Blicken zu töten. Und dieser Mordan... eigentlich wirkte er wie ein ganz normaler Dunmer, aber da war etwas in seinen Augen, das sie nervös machte. Andererseits: Wenn dieser Kerl Drevenis Vater und Lehrer war, täte sie wohl auch sehr gut daran, ein wenig nervös zu sein. All das trug dazu bei, daß ihr der Geduldsfaden schließlich riß. Wenn Dreveni hier nur mit ihnen spielte, war es wohl besser das Ganze jetzt auf den Punkt zu bringen und keine weitere Zeit zu verschwenden. "Dreveni... Dieser Gumora hat uns beiden übel mitgespielt. Ich will von ihm wissen, warum er das getan hat. Und ich will daß er weiß, wer ihn tötet."

    Blablabla, dachte sich Dreveni nur, als sie Arranges zuhörte. Konnte dieser Mensch auch mal auf den Punkt kommen? Erynn schien es ebenfalls zu reichen, als sie endlich zur Sprache brachte, worum Arranges nur herumredete. Daher weht der Wind also. Sie sah Erynn in die ebenfalls roten Augen. Eigentlich wäre die andere ganz ansehnlich, wenn man von den Narben und ihrer nicht vorhandenen Figur absah. Ihr fehlte tatsächlich der kleine Finger an der linken Hand. Was zum Henker war ihr in den letzten Wochen passiert? Das würde sie schon noch aus Arranges herausbringen. "In Ordnung.", sagte sie schließlich nach ein paar Sekunden des schweigens. "Ihr wollt ihn also selbst töten, aber könnt ihn nicht finden. Wieso nicht, ich werde euch helfen. Aber nur unter der Bedingung, dass dieser Gumora Erynn gehört, wenn ich ihn finde. Sollte er tatsächlich nach Morrowind geflohen sein, könnte es aber teuer werden, vor allem wenn ich ihn wieder hierher bringen muss." Sie lehnte sich zurück und wartete auf eine Antwort, wobei sie vor allem Erynn ansah.

    Im weiteren Verlauf kam der Kaiserliche einfach nicht daran vorbei, erst den Kopf leicht zu schütteln, als Erynn zu sprechen begann und ihn anschließend in die aufgestützte Rechte zu legen. Nachdem Dreveni geendet hatte hob er den Kopf wieder. 'Ich werde dieses widerliche Ekel sicherlich nicht anfassen, noch umbringen... ich will lediglich die Genugtuung spüren, wenn Erynn ihn ausnimmt... Was die Kosten angeht, so erspare ich mir und euch den Rückweg, denn wir und das ist vermutlich ein Teil des Auftrags, der euch herzlich wenig zusagen dürfte, werden euch begleiten... Ich bin gerne bereit, dafür einen Preisaufschlag hinzunehmen... um ehrlich zu sein, Dreveni, traue ich euch in dieser Hinsicht nicht weiter über den Weg, als meine Nasenspitze reicht...' Er blickte ihr einmal kurz forschend in die Augen, ehe er die Frage beantwortete, die jetzt unausgesprochen im Raum schwebte: 'Warum ich trotzdem zu euch komme, ist einfach. Ich habe gesehen, wozu ihr fähig seit und wenn ich dabei knappe drei Wochen zurückdenke, ist das so gesehen sehr viel mehr, als Assassinen der dunklen Bruderschaft ihr Können nennen...' Vier Meuchler... mit dem absoluten Überraschungsmoment auf ihrer Seite und trotzdem schaffen sie es nicht, zwei bereits verwundete Personen zu töten... erbärmlich... 'Wie viel wollt ihr als Anzahlung, Dreveni?'

    Nach ihrem kurzen Einwurf zog Erynn sich wieder in ihr Schweigen zurück. Sollte Dreveni ihre Zustimmung geben nachdem sie nun alle Bedingungen kannte, worauf die Kriegerin inständig hoffte, dürfte diese Situation nur die erste von unzähligen gewesen sein, in denen sie in ein 'Gespräch' zwischen den beiden eingreifen dürfte, bevor sie sich gegenseitig die Augen auskratzten. Noch einmal wanderte ihr Blick verstohlen zu Drevenis Vater. Beobachtete der Kerl sie?
    Sie schüttelte sich kurz, um den Eindruck loszuwerden, und konzentrierte sich dann wieder auf die Assassinin.

    Dreveni sah Arranges einen Moment stumm an, bevor sie sich an Erynn wandte: "Mit dem Trampel kann ich nicht arbeiten."

    Sobald wir mit Gumoras Schuppen die Ringstraße neu gepflastert haben, werd ich ihr den Kopf abreissen, irgendwo in Bruder Marbells Haus aufhängen und immer wenn ich schlechte Laune habe, in die leeren Augen blicken und mit Freude daran denken, welche Wohltat ich der Welt mit ihrem Tode doch erbracht habe... 'Das finde ich äußerst praktisch, dass ihr mit mir einer Meinung seid... Aber das ist auch nicht weiter schlimm, denn ihr dürft allein arbeiten. Nur weil wir euch begleiten, heißt das noch lange nicht, dass ich euch auf Schritt und Tritt folge. Ich will euch lediglich in auffindbarer Nähe wissen, das ist alles...'

    Es geht schon los... Sie widerstand der Versuchung, Nekromant und Auftragsmörderin mit den Köpfen zusammenzuschlagen und holte einmal tief Luft, bevor sie antwortete: "Wir brauchen Eure Hilfe, Dreveni. Ihr seid darin geübt, Leute aufzuspüren, die nicht gefunden werden wollen. Ich verspreche, wir werden Euch nicht im Wege stehen, wenn es sich vermeiden läßt. Aber diese Bedingung ist nicht verhandelbar. Wir beide kommen mit, oder wir vergessen die ganze Sache." ...und warum zum Donner hängt es jetzt plötzlich an mir, hier die Konditionen auszuhandeln?

    "In Ordnung. Aber er hält sich wirklich besser im Hintergrund.", sagte Dreveni gefährlich leise. "Für 100 Septime finde ich heraus, ob es hier in Cheydinhal eine Spur von ihm gibt, und vielleicht an seinem letzten Aufenthaltsort, wenn ihr ihn kennt und er nicht zu weit weg ist. Alles weitere hängt davon ab, wohin er sich gewandt hat, und ob ihr dann immer noch seinen Kopf wollt. Nachdem ihr sowieso mitkommt, können wir das auch etwas flexibler handhaben." Sie hatte immer noch nur Erynn angesehen, und wartete jetzt auf eine Antwort, als sich Mordan wieder zu Wort meldete: "Ich glaube unser argonischer Freund hat ebenfalls Verbindungen zur Antisklaverei-Bewegung." Das mochte sein, Dreveni kannte ihn nicht so genau, aber Arranges und Erynn wußten auch auf keinen Fall, wen Mordan gemeint hatte. Warum sie trotz Arranges zugesagt hatte wußte sie nicht so genau, vielleicht lag es an Erynn, oder an ihrer allgemeinen Stimmung in den letzten Wochen. Vielleicht ergab sich ja sogar die Gelegenheit zu sehen, wie Arranges doch noch einem Gegner voll ins Schwert laufen würde.

    Im Geiste lehnte sich Arranges zufrieden zurück und verschränkte die Arme im Nacken. Sollten sich doch die beiden Dunmer miteinander beschäftigen, solange Dreveni ihren Auftrag erledigte, wie er es haben wollte und nicht zu viel verlangte - mal abgesehen davon, dass er gar nicht vorhatte, den kompletten Preis zu zahlen - sollte es ihm recht sein. Die komplette Anzahlung sollte genug sein um sie zu locken... die Rückreise nach Cyrodiil wird sie sowieso nicht mehr erleben... Hatte er anfangs ehrlich gehofft, dass Dreveni einfach allem nickend zustimmen und das Geld nehmen würde, so war er jetzt schon verärgert... Er blickte zu Mordan, als dieser zu sprechen begann. Oh... eine erste Informationsquelle? 'Nun... ich will nicht wissen, wer dieser andere Argonier ist... aber könnte man ihm möglicherweise Informationen über Gumora abringen? Es würde naheliegen, dass er etwas weiss... und außerdem wäre es sehr viel einfacher, als sich wild durch die Bevölkerung zu fragen.' Er ließ Dreveni jetzt ebenfalls links liegen und blickte weiterhin zu ihrem Vater. Erst nach einem kurzen Moment schaute er auch Dreveni wieder in die Augen. Vielleicht drei Herzschläge später landete ein kleiner Lederbeutel auf der Tischplatte, dessen Inhalt vielversprechend klimperte. 'Wenn ihr also fertig sied, mich zu ignorieren, dürft ihr euch so bald wie möglich an die Arbeit machen...' Sagte er mit neutraler Stimme.

    Nun, was mich betrifft, so bin ich jedenfalls noch nicht fertig damit, Arranges. Was ist bloß wieder los mit dir? Krieg dich endlich wieder ein, oder halt wenigstens die Klappe... "Gut", gab auch sie dann ihre Zustimmung mit einem leichten Nicken. "Fragt Euren Freund. Ansonsten weiß ich nur, daß sich Gumora mitunter im Hafenviertel der Kaiserstadt aufhielt. Es ist nicht viel, ich weiß. Aber wie dem auch sei, auch ich wäre Euch dankbar, wenn wir bald anfangen könnten - bevor der Molch sich so tief eingegraben hat, daß er nicht mehr aufzufinden ist."
    Geändert von Glannaragh (30.05.2011 um 22:44 Uhr)

  5. #5

    Cheydinhal

    "Diese Antisklaven-Bewegung ist vermutlich das beste was wir haben.", stimmte auch Dreveni zu. "Wir müssen nach Cheydinhal." Damit erhob sie sich, holte ihren Bogen und den Dolch aus ihrem Zimmer und ging mit Arranges und Erynn nach draußen. Sie ritten das kurze Stück nach Cheydinhal unbehelligt, ließen ihre Pferde vor dem Tor in den Stallungen und betraten die Stadt. Den Weg legten sie schweigend zurück, was nicht verwunderlich war. In der Stadt brauchte Dreveni nicht lange nach dem Argonier suchen, sie fand ihn am Ufer des kleinen Flusses.
    "Ich bräuchte einen Gefallen von dir.", sagte Dreveni, nachdem sie sich begrüßt hatten und keine Wachen in der Nähe waren. "Keine Angst, die beiden zahlen.", dabei deutete sie auf Arranges und Erynn. "Du hast doch Kontakte zur Antisklaverei-Bewegung in Morrowind?"
    "Nein... Aber ich kenne vielleicht jemanden."
    Dreveni seufzte, langte in ihren Beutel und drückte dem Argonier ein paar Münzen in die Hand. "Weiß-Viel, aber das hast du nicht von mir."
    Da schau an, wo hat der seine Finger nicht drinnen.... Dämliche Echse.
    Dreveni kannte den Argonier Weiß-Viel, er war vor etwa vier Jahren nach Cheydinhal gekommen und hatte sich seit dem einen Namen damit gemacht, alle möglichen Informationen zu verkaufen. Sie mochte die Echse nicht, und hoffte, dass er nur eine vorübergehende Erscheinung in der Stadt war. Allerdings standen ihre Chancen gut, etwas von ihm zu erfahren.

    Mit Arranges und Erynn im Schlepptau ging sie zu der kleinen Hütte, die der Argonier bewohnte, die sich nicht weit vom verlassenem Haus befand. Sie Klopfte, und nachdem die Echse durch eine kleine Klappe in der Tür gesehen hatte, öffnete er. "Dreveni, sehr erfreut dich zu sehen, mit was kann ich dir dienlich sein?"
    Lügner., dachte sie sich nur, lächelte und antwortete: "Ich suche jemanden, aber warum lässt du uns nicht herein?" Der Argonier musterte ihre Begleiter kurz, dann ging er voran in das kleine Zimmer. Sitzplätze gab es nicht genug, also blieben sie stehen.
    "Ich habe gehört, du hast Kontakte zur Antisklaven-Bewegung in Morrowind.", kam sie gleich auf den Punkt, wobei sie den Argonier genau musterte. Dreveni fand es immer noch schwer in den Gesichtern der Echsen zu lesen, aber seine nächste Frage sagte ihr dafür umso mehr.
    "Wieso?", dabei klang er sehr vorsichtig.
    "Ist hier zufällig jemand durchgekommen kürzlich? Auf dem Weg nach Morrowind? Ein Gumora vielleicht?"
    Weiß-Viel zögerte mit einer Antwort und kniff leicht die Augen zusammen. Dreveni konnte nicht genau sagen, was sie zu der Überzeugung kommen ließ, aber sie wusste auf einmal, dass Weiß-Viel Gumora sehr wohl kannte. Und ihn wohl kaum ans Messer liefern oder irgendwie verraten würde.
    "Nein, nie gehört den Namen."
    Er hatte kaum fertig gesprochen, da hatte Dreveni ihren Dolch gezogen, die Echse an die Wand gedrückt und ihr die Klinge an die Kehle gesetzt. "Jetzt hör mir mal gut zu du schmierige Echse.", zischte sie. "Du sagst mir jetzt besser, was du weißt, oder ein paar Leute werden erfahren, dass sie keinesfalls Exklusivrechte auf deine Informationen haben. Dann ist dein Leben hier keinen Septim mehr wert. Und glaube nur nicht, weil du dich schon vier Jahre hier hältst, würde in ein paar Wochen auch nur ein Hahn nach dir krähen."
    Sie wagte gerade viel, das war ihr bewusst, als sie dem Argonier in die Augen starrte, das Messer an seinem Hals. Er sah sie abschätzend an, ob sie es wirklich ernst meinte, kam dann allerdings wohl zu genau dieser Überzeugung. "Ebenherz. Er kam hier vorbei, vor einem guten Monat", keuchte er.
    Geht doch. "Danke. Und jetzt mach bloß keine Dummheiten, ich kenne diese Stadt hier länger als du existierst, überschätze dich nicht." Sie ließ den Argonier los, der zu Boden sackte wie ein nasser Sack. Er war kein großer Kämpfer, er verstand es nur geschickt andere gegeneinander auszuspielen. Früher oder später würde ihn sowieso jemand abstechen. Sie winkte Erynn und Arranges, und wandte sich zur Tür. Sie ging mit beiden bis vor die Tore, wo sie sie fragend ansah.
    Geändert von Andromeda (30.05.2011 um 23:32 Uhr)

  6. #6

    Cheydinhal -> Valusberge

    Wenn mir noch einmal jemand vorwirft, sprunghaft oder besonders temperamentvoll zu sein, werde ich Dreveni namentlich als Beispiel für sehr viel schlimmere Personen erwähnen und im Notfall sogar persönlich vorstellen... Dachte sich der Kaiserliche während er schweigend beobachtete, wie die Mörderin den Argonier zum Sprechen bringt. Arranges konnte sich ein leichtes Zucken der Mundwinkel nicht verkneifen, als er zufrieden hinter Erynn und Dreveni die Hütte verließ. Ihre Methoden sind zwar etwas seltsam, aber sie funktionieren... Vor dem Stadttor wieder angekommen, blickte Dreveni die beiden fragend an. Bevor Erynn irgendetwas Unbrauchbares von sich geben konnte, ergriff der Nekromant das Wort: 'Eure Überredungskünste sind bemerkenswert, Dreveni... ihr hättet das Zeug zum Diplomaten des Kaiserreichs...' Die Worte troffen geradezu vor Sarkasmus. Er grinste, wurde aber direkt wieder ernst, als er weitersprach. 'Ich denke, dass es reicht, wenn wir am Morgen des nächsten Tages aufbrechen. Ich kenne einen Weg nach Morrowind hinein... schwieriger wird sein, nach Vvardenfell zu gelangen. Ich bin mir nicht sicher, aber das Letzte, was ich von dort hörte, war irgendein Gerücht, dass nach dem Verschwinden der Peststürme auf der Insel, ebenfalls Daedra im Norden eingefallen seien, die Lage allerdings sehr viel schlimmer wäre, als in Cyrodiil derzeit... Wir werden nicht ohne weiteres mit einem Schiff einfach übersetzen können... es ist einiges an Vorbereitung nötig. Vor allem Karten für den Vvardenfelldistrikt...' Dreveni und Erynn stimmten ihm ohne viel Gerede zu, dann liefen sie außeinander. Dreveni zu ihrem Haus außerhalb der Stadt, während Arranges mit Erynn wieder durch das Stadttor ging. Sie kamen an den Fluss, der vielleicht 100 Schritte nach dem Tor parallel zur Mauer von Süd nach Nord mitten durch die Stadt verlief.

    Arranges bedeutete Erynn schweigend stehen zu bleiben. Von ihrem Punkt aus konnte man über den Kronen einiger Bäume und dem ein oder anderen Dach auf der anderen Seite des Gewässers, die kaiserliche Kapelle von Arkay sehen. 'Erynn... bevor ich mir ein Zimmer miete und noch einige Dinge erledige, wollte ich... nochmals...' wortlos deutete er lediglich hinüber zu dem Gotteshaus, 'dort vorbei... ich wollte dich fragen, ob du mich für ein paar Minuten wohl begleiten würdest?'

    Die Dunkelelfin sah nicht wirklich überrascht aus angesichts dieser Bitte. "Natürlich begleite ich dich, Arranges", antwortete sie ruhig.

    Der Magier nickte lediglich dankbar. Nur wenig später standen sie auf dem Friedhof vor der Grabstätte. Mit völlig versteinerter Miene blickte Arranges auf die Inschriften. Er senkte den Blick, als er bemerkte, dass eine einzelne, winzige Träne ihm über die Wange lief... Ich sollte das eigentlich nicht tun, mir ihre Gräber ansehen... Aber entgegen seiner Gedanken konnte er sich einfach nicht davon losreissen... Zumindest nicht jetzt, in diesem Moment... Nur noch einen kruzen Augenblick...

    Erynn hielt sich im Hintergrund. Da sie im Rücken des Kaiserlichen stand konnte sie sein Gesicht nicht sehen, aber sie ahnte zumindest, was in ihm vorging. Er würde von ihr so viel Zeit bekommen, wie er brauchte - und wenn es bedeutete, daß sie den Rest der Nacht auf diesem Friedhof stünde...

    Arranges wandte sich ab, als es bereits zu dunkeln begann. 'Danke, Erynn!' Er lächelte. 'Ich werde mich dann für heute verabschieden... ich brauche ein neues Schwert und der Schmied wird nicht so lange warten, bis mir überlegt habe, ob ich jetzt oder erst morgen eine neue Klinge kaufen werde...' Sie verließen gemeinsam den Friedhof. Auf der Straße angekommen, liefen sie ohne große Worte außeinander. Hm... mal sehen, ich habe Heil- und Arkantränke... mehr brauche ich eigentlich nicht... Lediglich eine neue Klinge wäre tatsächlich von Nöten... Er machte sich auf den Weg zum Schmied Cheydinhals. Der Kaiserliche erwischte ihn gerade noch vor Ladenschluss und besorgte sich ein neues Silberkurzschwert. Eine recht handliche Klinge, wie er erstaunt feststellte. Nicht so massiv geschmiedet wie die der Nord in Skingrad. Ich bin ja gespannt, wie lange diese Waffe hält... Er mietete sich in einer der Tavernen ein und das Erste was er tat, war ein Bad zu nehmen. Normalerweise störte Arranges es nicht weiter, wenn er ein wenig roch oder abgerissen aussah, aber so, wie er seit einigen Tagen herumlief, mochte er sich schon selbst nicht mehr. Die Rüstung und grober Schmutz auf der Kleidung wurden ebenfalls in dem Seifenwasser bearbeitet. Danach gönnte er sich ein üppiges Mal und legte sich recht zeitnah ins Bett.

    Er hatte eine vergleichsweise erholsame Nacht hinter sich, als er aufstand. zwei Karten und Vorräte besorgend war er schon recht früh am Morgen in der Stadt unterwegs, bis er sich schließlich wieder mit den zwei Dunmer am Tor traf.

    'Ich hoffe ihr seid ausgeruht, Dreveni. Ich nehme nicht an, dass ihr einen schnellen Weg nach Morrowind hinein kennt... daher werde das wohl ich in die Hand nehmen...' Dann machten sie sich auf den Weg nach Osten...

  7. #7
    Sie trennten sich vor der Friedhofsmauer. Erynn ging das relativ kurze Stück bis zum Osttor, in dessen Nähe sich das Haus ihrer Eltern befand. Ihr Besuch war natürlich nicht geplant, aber die beiden würden sich trotzdem freuen, sie wiederzusehen. Ein Lächeln umspielte ihre Lippen, als sie die Hand hob und an die Tür des relativ kleinen, aber gepflegten Hauses klopfte. Jemand hatte das Gefache neu getüncht, fiel ihr auf.
    Taros und Ernse begrüßten sie freudig überrascht, wenngleich ein bißchen erschrocken über ihr abgerissenes Erscheinungsbild. Umfangreiche Beteuerungen, daß sie sich gerade auf einer langwierigen Mission befand und deshalb momentan nur selten in den Luxus kam, ihren Kram und sich selbst anständig in Schuß halten zu können, beruhigten die beiden schließlich leidlich, auch wenn die Sache mit dem Oger, der für das Aussehen ihrer linken Hand verantwortlich war -zumindest weitgehend- ihre Eltern recht deutlich schockierte.
    Erynn stieß einen schicksalsergebenen Seufzer aus und fügte sich in die Betüddelung, die ihre Mutter ihr angedeihen ließ. Selbst wenn sie eines Tages einen Drachen erschlagen würde, für Ernse würde sie immer irgendwo das Kind bleiben, um welches sich zu kümmern die einfache Fischerin so glücklich machte. Eigentlich, so dachte die Kriegerin bei sich, während sie den Dreck der vergangenen Wochen im dampfenden Wasser des Zubers im Keller einweichen ließ, war das eine sehr tröstliche Vorstellung. Sie schloß die Augen und genoß es, sich gerade einmal um gar nichts kümmern zu müssen, sowie das Wissen darum, daß ihre Familie sich einfach freute, daß sie da war. Es war fast, als kehre ein bißchen der lange verloren geglaubten Normalität zurück.

    Später am Abend, als sie gegessen hatten und noch diesen selten gewordenen Moment genossen, in dem sie alle zusammen sitzen konnten, fragte Erynn: „Warum haben wir eigentlich kein Dunmeri mehr gesprochen, seit wir hier leben? Mein Weg führt mich jetzt nach Morrowind, und ich kann kaum ein Wort meiner eigenen Sprache...“ Kurzes Schweigen. Es war Taros, der schließlich redete, und die junge Dunkelelfin hörte ein paar Dinge, von denen sie zwar so ungefähr gewußt hatte, aber eigentlich niemals darüber nachgedacht hatte, was es für ihre Eltern bedeutet hatte, nach Cyrodiil zu gehen. Der ältere Dunmer erzählte von den Seuchen, die Vvardenfall immer stärker heimgesucht hatten, davon, wie der Tribunalstempel die Zügel anzog und das Volk auf Linie brachten, ohne etwas gegen die sich rasch ausbreitenden Krankheiten tun zu können oder dagegen, daß es vielen Dunkelelfen schlicht nicht gut erging – was wiederum dazu führte, daß Gaunereien und Schmuggel blühten, auch und gerade in so kleinen, abgelegenen Dörfern wie Ald Velothi.
    „Viele machen das Kaiserreich dafür verantwortlich“, fuhr ihr Vater fort, „allen voran die Camonna Tong. Aber das ist nur Gerede. Morrowind liegt am Boden, weil Fürstenhäuser und Tempel viel zu sehr in ihre eigenen Querelen und Intrigen verstrickt sind, als daß sie die Bedürfnisse derer überhaupt noch wahrnehmen würden, die sie eigentlich beschützen sollten. Ohne die kaiserliche Administration, das Militär und den Handel aber stünde es noch sehr viel schlimmer um das Land, glaub mir das...“
    Er machte eine kurze Pause und schaute ins Leere, als habe er sich in Erinnerungen verloren. Dann schüttelte er leicht den Kopf, lächelte seine Tochter an und fuhr fort: „Trotzdem haben deine Mutter und ich lange gezögert, bis wir von dort weggegangen sind. Wir wußten nicht viel von der Welt außerhalb der Westspalte, sprachen nur bruchstückhaft Cyrodiilisch. Außerdem hatten wir kaum genug Draken, um auch nur bis nach Seyda Neen zu kommen... Es gelang uns schließlich doch... vielleicht erinnerst du dich, daß wir lange zu Fuß unterwegs gewesen sind...“ Erynn nickte. Dunkel und verschwommen kamen ihr einige Bilder in den Sinn, aber sie hätte nicht mehr sagen können, was davon reale Erinnerung war und was ihrer Phantasie entsprang. „Außerdem“, sagte Taros, „hatten wir einfach Angst. Was wäre, wenn wir unter den Menschen nicht willkommen wären? Wenn man mit uns genauso umspringen würde wie mit den Fremdländern in der Alten Heimat? Was wäre, wenn wir keinen Weg finden würden, unseren Lebensunterhalt zu verdienen? All diese Befürchtungen sind nicht wahr geworden, aber vielleicht nur, weil wir von Anfang an hart daran gearbeitet haben. Ernse und ich haben gemeinsam entschieden, vor dir und vor den Leuten in Cheydinhal kein Dunmeri mehr zu sprechen, weil wir nicht wollten, daß vielleicht jemand Anstoß daran nimmt – und du solltest dir sicher sein können, wohin du gehörst und nicht ewig zwischen zwei Welten leben müssen, so wir wir das jetzt seit fast fünfzig Jahren tun...“ Er lächelte noch einmal, strich sich das schulterlange Haar aus den Augen, das ebenso schlohweiß war wie das seiner Tochter. „...aber es ist in Ordnung. Es ist gut, hier zu sein und ich habe es niemals bereut. Wenn du jetzt nach Morrowind gehst, und sei es nur für eine kurze Weile, wirst du dir ein eigenes Bild machen können, aber ich fürchte du wirst bestätigt finden, was ich dir vorhin sagte. Und noch eines: Glaube nicht, daß man dich dort freundlich aufnehmen wird, nur weil deine Haut dunkel und deine Augen rot sind. Für die Einheimischen gehörst du nicht mehr zu ihnen. Es wäre auch nicht anders, wenn du die Landessprache fließend sprechen könntest.“

    Erynn erfuhr noch einiges über Morrowind im Allgemeinen und Vvardenfell im Besonderen an diesem Abend, und es wurde recht spät, bis die Kriegerin sich schließlich schlafen legte. Dennoch erwachte sie am nächsten Morgen herrlich ausgeruht und ließ sich etwas Zeit, bis sie sich schließlich, beladen mit guter Wegzehrung, ein paar Heiltränken und drei Sätzen von Taros’ selbstgebauten Pfeilen auf den Weg zum Haupttor machte, wo sie Arranges und Dreveni treffen wollte.

  8. #8
    Sie trennten sich vor dem Stadttor und Dreveni wandte sich wieder in Richtung Mordans Haus. Dort berichtete sie ihm, was sie von Weiß-Viel erfahren hatte, auch das wie, Mordan mochte die Echse ebenfalls nicht sonderlich.
    Mordan war auch vor langer Zeit in Morrowind gewesen, er lebte nicht immer hier in Cyrodiil. Von ihm bekam sie Karten und ein paar Kontaktadressen, mit denen Mordan auch gelegentlich noch Briefe tauschte. Eine davon befand sich bei Ebenherz. Dreveni selbst war nie dort gewesen, kannte weder Land noch Leute, nur das was sie von Mordan - und früher von Feryn - gehört hatte. Den Rest des Tages verbrachte sie damit, ihre Waffen zu kontrollieren, die sich aber wie immer in tadellosem Zustand befanden, und damit, ihr restliches Gepäck zusammen zu suchen. Ein paar Wolldecken, etwas Proviant, Gifte und Heiltränke und was sonst noch so nützlich sein konnte. Am Schluss sortierte sie einen Teil wieder aus, da es einfach zu viel für ihr Pferd geworden wäre, aber das handhabte sie immer so.
    Sie ging zeitig ins Bett und nach einem ausgiebigem Frühstück machte sie sich am Morgen wieder auf den Weg nach Cheydinhal, nachdem sie alle Taschen, Decken und Waffen irgendwie an dem Sattel ihres Pferdes befestigt hatte. Als sie das Tor erreichte, sah sie dort schon Erynn stehen. Sie grüßte die andere kurz angebunden und mit soviel Freundlichkeit, wie sie gerade aufbringen konnte, da trat auch schon Arranges zu ihnen, und nach seinen üblichen Ausführungen und nachdem er ihr eine Anzahlung von 250 Septimen gegeben hatte, machten sie sich dann auch gleich auf den Weg. Immerhin schien er zu wissen, in welche Richtung sie sich halten mussten.

  9. #9
    Sie reizten das komplette Tageslicht aus und waren bis in die Nacht hinein unterwegs. Die erste Rast legten sie noch am Fuße der Valusberge ein. Der Weg, den sie genommen hatten, führte hinauf auf den ersten, den niedrigeren der beiden Pässe. Das dürfte kein Problem sein... ich hoffe nur, dass es nicht wieder so wird, wie das letzte Mal, als wir den hohen Pass über die Südausläufer der Velothiberge genommen haben... alles, nur kein Schneegestöber... wegen mir auch gerne Wegelagerer... Der Magier richtete sich so ein, dass er Dreveni im Blick behalten konnte. Ein großes Lagerfeuer hielt Tiere und Kälte fern. Der Kaiserliche döste mehr, als dass er tatsächlich schlief. Er mochte Dreveni zwar bezahlen und allein deswegen hatte sie keinen Grund, ihn anzugreifen oder zu töten, aber sein Vertrauen in sie war nicht mehr, als das absolute Minimum...

    Der Nächste Tag brachte einen Bewölkten Himmel und recht zugigen Wind mit sich, allerdings regnete es nicht - noch nicht. Sie überquerten den ersten der beiden Pässe. Der Weg war nicht sonderlich steil und außerdem relativ gut befestigt. Anders sieht es beim nächsten Pass aus... Es war bereits Nachmittag, als sie aus dem schmalen Tal heraus in die Wand einstiegen. In engen Serpentienen führte der nicht wirklich breite Weg hinauf.

    Es war wie beim letzten Mal, wie Arranges ärgerlich feststellte. Je höher sie kamen, desto dichter wurden die Wolken. Schwere, eisige Nässe hing in der Luft um sie herum. Lediglich am weniger werdenden Licht bemerkten sie die Dämmerng und bis sie den Sattel oben schließlich erreicht hatten, war es beinahe ganz dunkel. Und noch etwas war da. Der Nebel hatte einen gefrorenen Niederschlag auf den Felsen gebildet. Ganz toll... normalerweise ist der Abstieg auch bei Dunkelheit möglich, aber so garantiert nicht... Auf dem Joch oben hielt Arranges und hob die Hand zum Zeichen, dass Erynn und Dreveni ebenfalls halten sollten. 'Wir können nicht weiter, bei dieser Witterung ist der Abstieg zu gefährlich, selbst wenn wir die Pferde führen würden... Wir lagern hier...'

  10. #10
    Erynn hatte schlechte Laune, schon seit sie am zweiten Tag ihrer Reise die Valusberge in Angriff nahmen. Das letzte Mal was schon eine komplette Katastrophe gewesen und je weiter sie kamen, umso mehr zeichnete sich ab, daß es das Wetter auch diesesmal nicht gut mit ihnen meinte und sie schließlich gezwungen waren an eben jener Stelle haltzumachen wie schon beim letzten Mal, wo sie in der Kälte um ein Haar umgekommen wäre. Die Elfin fror schon jetzt so sehr, daß sie sich kaum noch auf ihre schwache Bindung zur Magie konzentrieren konnte, so daß der Feuerzauber, mit dem sie versuchte sich zumindest ein wenig zu wärmen, ihr immer wieder entglitt. Wofür ist der Mist eigentlich gut, wenn er doch nicht funktioniert, wenn man ihn wirklich braucht? dachte sie grummelig. Vielleicht hätte es sie mittlerweile nicht mehr wirklich aus der Bahn geworfen, würde Arranges sie noch einmal auf die Weise wärmen, wie er es schon zuvor hier auf der Sattelhöhe getan hatte, aber auf keinen Fall, wenn Dreveni in der Nähe war! Sie warf der Assassinin einen kurzen verstohlenen Blick zu. Sie wirkte so entschlossen und selbstsicher, daß Erynn sie dafür ehrlich bewunderte – und auch ein bißchen beneidete. Sie konnte niemals sagen, was diese Frau eigentlich dachte, aber alles an ihr strahlte Überlegenheit aus. Wahrscheinlich, weil sie um ihre Fähigkeiten so genau wußte.

    Während des Weges hatten sie sich alle zu sehr konzentrieren müssen, um viele Worte miteinander zu wechseln, aber jetzt, nachdem sie hier oben angekommen waren und sich mit Decken und Planen versuchten, so gut wie möglich einzurichten, sah die junge Dunmer es nicht ein, weshalb sie es ertragen sollte, daß sich alle gereizt anschwiegen. „Dreveni“, versuchte sie deshalb ein Gespräch in Gang zu bringen, „wie wollt Ihr weiter vorgehen, wenn wir erstmal in Ebenherz sind? Ihr sagtet, Ihr kennt dort jemanden?“

  11. #11
    Sie war schweigend hinter Arranges hergeritten, als es schließlich zu glatt wurde um weiterzukommen. Sie war ohnehin so in Gedanken versunken gewesen, dass ihr das Schweigen nicht weiter aufgefallen war, mit halber Aufmerksamkeit hatte sie noch den Weg nebenher beobachtet. Es hatte sie schon immer gereizt, Morrowind zu sehen, gerade nachdem, was ihr Feryn davon erzählt hatte. Bei dem Gedanken an ihn verfinsterte sich ihre Miene noch mehr, als sie schließlich begann, ihrem Pferd das Gepäck abzunehmen und sich selbst in die Decken zu wickeln.
    Halbwegs überrascht sah sie auf, als sie von Erynn angesprochen wurde, sie wollte sich gerade etwas abseits auf den Boden setzen. "Ganz ehrlich? Ich weiß es nicht. Er hat gute vier Wochen Vorsprung, ihr solltet euch nicht zuviel Hoffnung machen." Schließlich entschied sie sich doch, sich etwas näher bei den beiden nieder zu lassen. "Ich weiß wo ein Bekannter vorn Mordan wohnt, der uns vielleicht weiter helfen kann."

    Die Kriegerin nickte, während sie sich bemühte, ein Zittern zu unterdrücken. "Ich hoffe sehr, daß er das kann", sagte sie grimmig. "Ich muß diesen Kerl finden, wenn ich jemals wieder Frieden haben will..." Dann schüttelte sie leicht den Kopf und machte eine wegwerfende Handbewegung. "Aber das interessiert Euch wahrscheinlich gar nicht", sprach sie mit einem fast scheuen Lächeln weiter. "Wie dem auch sei, wenn es etwas gibt, womit ich mich nützlich machen kann, so laßt es mich wissen." Das Zittern ließ sich nicht weiter unterdrücken und es schüttelte sie einmal heftig, worauf sie sich tiefer in ihren zwei Decken vergrub. Wahrscheinlich sah sie jetzt schon wieder aus wie ein Häuflein Elend. Wenigstens stürmte und schneite es diesesmal nicht. Noch nicht...

    Der Kaiserliche zeigte sich sichtlich unbeeindruckt von der Kälte. Es war nichteinmal so kalt, dass er großen Gebrauch von seiner Feuermagie machen musste. Das könnte sich allerdings noch ändern... Er hatte sich in eine seiner drei Wolldecken gewickelt, die Zeltplane nur vorsichtshalber vom Sattel geschnallt, aber nur zusammengerollt neben sich liegen. 'Gumora hat sich vermutlich irgendwo eingegraben und hofft darauf, dass wir ihn nicht finden oder von den Daedra zuvor zerfetzt werden... er weiss, dass ich ihn zumindest verfolgen lasse, es wird ihm kaum entgangen sein, dass ich seine... List überlebt habe...' Mischte sich Arranges ein, dann wandte er sich direkt an Erynn: 'Brauchst du noch eine Decke?'

    "Nein, vermutlich interessiert es mich wirklich nicht, aber ich kann nachvollziehen, was ihr meint.", antwortete sie Erynn nur, und bereute es im selbem Moment fast schon, so schroff zu Erynn zu sein. Dabei beeindruckte sie weniger, dass die andere wie ein Hund fror, sondern dass sie doch noch irgendwie Sympathien für Erynn zu hegen schien.
    "Wenn er nur denkt, dass ihr hinter ihm her seid, dann wird er vielleicht doch leichter zu finden sein.", wandte sie sich an Arranges. Sie selbst spürte die Kälte auch schon unangenehm, aber noch hielten sie die Decken warm genug. In dem Moment bot Arranges Erynn eine Decke an, was sie dann doch überraschte. Was bei Oblivion läuft zwischen den beiden eigentlich?

    "Mhm..." ein dankbares Lächeln teilte ihre blaugefrorenen Lippen und sie wurschtelte einen Arm frei, um das Wolltuch entgegenzunehmen, als Arranges es ihr reichte. Dann konzentrierte sie sich wieder auf die andere Dunkelelfe und nickte nur um ihr zu verstehen zu geben, daß diese sich keine Sorgen darum zu machen brauchte, daß Erynn versuchen könnte, ihr ihre Lebensgeschichte aufzuzwingen. Aber Dreveni hatte scheinbar ohnehin bereits wieder das Interesse an ihr verloren und vertrieb sich lieber die Zeit damit, den Beschwörer zu reizen. Sie schloß die Augen und hoffte, daß Arranges den Seitenhieb einfach würde ins Leere laufen lassen. Das Gegifte zwischen den beiden war fast noch schlimmer als peinliches Schweigen...

    An dieser Stelle reichte es dem Kaiserlichen. Er ließ sich vieles gefallen, aber das musste nicht sein. Er legte es für gewöhnlich nicht darauf an, dass andere direkt Angst vor ihm hatten, ein wenig gesunder Respekt reichte ihm völlig... Aber das, was Dreveni da unterschwellig behauptete, spielte jede seiner Fähigkeiten insgesamt herunter. 'Wollt ihr herausfinden, warum eure Worte so rein gar nichts mit Tatsachen zu tun haben, Dreveni?' Er funkelte sie drohend an.

    Dreveni musste sich ernsthaft zusammenreißen um sich das Lachen zu verkneifen, dass ihr auf den Lippen lag. Es wäre ohnehin ziemlich freudlos geworden. Glaubte dieser komische jähzornige Beschwörer wirklich, sie hätte Angst vor ihm? Sie wußte, dass man bei Magiern vorsichtig sein musste, aber sie hatte auch noch lebhaft das Bild vor Augen, als Erynn ihm den Pfeil aus dem Arm gezogen hatte. Sie verkniff sich das Lachen erfolgreich, verzog aber den Mund zu einem leicht zynischem Grinsen. Vermutlich war es eh zu dunkel, dass es Arranges erkennen konnte. Sie konzentrierte sich schon auf die Formel eines Stillezaubers. Würde Arranges auch nur einen Finger krümmen, wäre sie schneller, hoffentlich. Vielleicht sollte sie aber auch gar nicht darauf warten, wobei der unsichere Faktor wieder Erynn war. Dabei hatte sie gar nicht vor, Arranges ernsthaft etwas zu tun. Sie hatte unauffällig das Stilett unter den Decken gezogen, während sie sich scheinbar dichter eingewickelt hatte, und antwortete Arranges: "Ich habe gesehen wie subtil ihr vorgeht. Als Zielscheibe für die Dremora zum Beispiel.", wobei der Spott in ihrer Stimme unüberhörbar war.

    Erynn seufzte abgrundtief, wärend sie sich bemühte, Dunkelelfin und Kaiserlichen gleichzeitig im Blick zu behalten. "In Neungötternamen, kriegt euch wieder ein, ihr Beiden! Was wollt ihr eigentlich beweisen, wenn ihr euch gegenseitig an die Kehle geht? Ich jedenfalls bin nicht beeindruckt von diesem kindischen Unsinn!" Vielleicht war die Idee, Dreveni mitzunehmen, doch nicht so glorios. Andererseits... der Vorschlag kam von Arranges. Also muß er damit jetzt auch irgendwie klarkommen. Vorzugsweise, ohne daß Dreveni von einer seiner Dienerkreaturen zerfetzt wird...

    Wie bin ich nur auf die Idee gekommen, sie zu fragen... jeder andere Meuchler aus der dunklen Bruderschaft hätte das mindestens so gut hinbekommen... 'Ihr habt gesehen, wie ich gegen Kreaturen gekämpft habe, deren Angriffsweise ich nicht routiniert zu kontern wusste...' Im Hinterkopf legte sich Arranges bereits einige brauchbare Zauber bereit, wobei er seine komplette Feuermagie wohlwissend der Resistenz dieser verfluchten Blutaugen außen vor ließ. 'Für jemanden wie euch müsste ich nichteinmal lange überlegen, ich hätte euch schneller an die Felswand in eurem Rücken geheftet, als ihr euer Stilett ziehen könnt.' Sagte er und es klang sowohl herablassend, als auch überzeugt. Erynn ignorierte er schlichtweg...

    "Wieso sollte ich ihm an die Kehle gehen? Ich brauche doch nur zu warten, bis er dem nächsten ins Schwert läuft.", wandte sie sich an Erynn. Den Beschwörer lies sie dabei jedoch nicht aus den Augen, sie war sich bewußt dass es ihm vermutlich bald reichte. Sie hätte sowieso nicht gedacht, dass es mit seiner Gedult überhaupt so weit her war. "Ohne seine Magie ist er doch ohnehin verloren." Nein, sie konnte es gerade ebenfalls einfach nicht lassen. Das hinderte sie aber nicht daran, klar zu denken. Beim geringstem Zucken von Arranges würde sie ebenfalls auf den Beinen sein.

    Die Bogenschützin hob nur abwehrend die Hände, was unter dem Stoff der Decken allerdings weitgehend unsichtbar blieb. Dann stand sie wortlos auf und verzog sich ein Stück weit fort von den beiden Streithähnen. Sie hielt es nach wie vor für blöde, wie sie sich aufführten, aber sie würde sich auch nicht zum Blitzableiter machen, den sie stattdessen angiften oder mit Verachtung strafen konnten. Wachsam hockte sie sich sechs Schritt weiter weg auf die Fersen und tastete nach dem Dolch in ihrem Stiefel. Sollten sich die zwei tatsächlich nicht wieder einkriegen und alles außer Kontrolle geraten, wollte sie wenigstens eingreifen können - auch wenn sie sich keineswegs sicher war, ob sie schnell genug sein würde, um die Meuchlerin überwältigen zu können.

    Für einen kurzen Moment huschte Verblüffen über das Gesicht des Magiers, ehe es rot vor Zorn wurde. Wir werden hier alle schön nach meinen Spieleregeln spielen... und selbige besagen, dass du, Dreveni, nichts zu melden hast... ab jetzt... Damit sprang er mit hasserfüllter Miene auf, mit der Rechten das Schwert ziehend, während eine matt schimmernde Kugel die Fingerspitzen seiner Linken in Richtung Dreveni verließ...

    Dreveni bekam noch mit, wie sich Erynn ein paar Schritte entfernte, als es Arranges entgültig zu reichen schien. Kaum machte er anstalten, aufzuspringen, war Dreveni ebenfalls auf den Beinen und warf sich zur Seite. Keine Sekunde zu spät, sonst hätte sie der Zauber von Arranges voll erwischt. Ausserdem bemerkte sie, dass es inzwischen glatt geworden war, was den Beschwörer aber ebenso behindern sollte. Sie sprach den Stillezauber und traf den Beschwörer voll. Das machte ihn zwar nicht Kampfunfähig, und ewig wirkte er auch nicht, aber es sollte ihn zumindest verwirren. Ihr Schwert lag nicht weit von ihr bei ihrem Gepäck, mit einem Satz war sie dort und hatte es ebenfalls gezogen. Nur mit dem Stilett gegen ein Schwert vorzugehen, war Wahnsinn, ohne Rüstung sowieso. Sie hoffte nur, dass Erynn sich nicht einmischen würde, als sie Arranges mit dem Schwert entgegentrat. Sie mußte ihn bald zu Boden bringen, bevor der Zauber nachlassen würde.

    Das darf doch alles nicht wahr sein! Ein götterverfluchter Albtraum, die Zwei! Dann sah sie, wie Dreveni mit beeindruckender Geschwindigkeit ihr Schwert erreichte. Diese Verrückten bringen sich tatsächlich gegenseitig um... Erynn sprang ebenfalls auf, warf die Decken ab und tauchte nach ihrem Bogen, der nebst Köcher bei ihrem Gepäck lag. Als sie sich wieder aufrichtete, zeigte ihr Pfeil auf ihre beiden Begleiter. Erynn merkte, wie sie selbst die Geduld verlor angesichts dieses bekloppten Schauspiels. "Habt ihr alle nen Nagel im Kopf?! Ihr führt euch schlimmer auf als tollwütige Goblins! Schluß jetzt mit diesem kindischen Unfug, oder ich schwöre, ich jage euch beiden einen Pfeil durchs Bein!"

    Als Arranges sich gerade neu orientierte, hörte sie Erynns Worte. Dass diese zielen und treffen konnte, wußte sie, und sie war nicht gerade scharf auf einen Pfeil im Bein. Allerdings schien sich Arranges davon nicht aufhalten zu lassen, also beschloss sie, sich aufs ausweichen zu beschränken. Sollte Arranges doch wie ein Wahnsinniger an ihr vorbeistürmen. Sie senkte das Schwert so weit, dass sie seine Schläge noch blocken konnte, und trat schnell zur Seite, als er sie fast erreicht hatte. "Meinetwegen können wir jederzeit aufhören, ich brauche niemandem etwas zu beweisen.", rief sie ihm nur zu.

    Aufhören?! Nach dem Stillezauber?! Wohl kaum... Arranges tat einen brutalen Hieb, der von Dreveni jedoch geblockt wurde. Dem zweiten Streich, den Arranges jetzt mit beiden Händen führte, wich sie mit einem Satz nach hinten aus. Arranges tastete wütend nach seiner Magie, während er noch einen weit ausholenden Hieb in Drevenis Richtung tat. Und da war sie wieder, die Verbindung, derer ihn die Dunmer einfach beraubt hatte. Eine schnelle Beschwörung gab dem Kaiserlichen ein gewaltiges Cleymore in die Hände, während er sein Silberschwert fallen ließ. Im nächsten Moment tauchte hinter der Dunkelelfe ein Skelett auf und schon flogen ihr zwei Waffen, einmal ein Streitkolben und einmal das Cleymore, entgegen...

    Wäre ja auch zu schön gewesen... du wirst diese Frau nicht in Stücke hacken, Arranges! Erynn korrigierte rasch die Haltung ihres Bogens und feuerte über die Schulter der Assassinin. Der Pfeil schlug in die linke Augenhöhle des Skeletts ein und riß den Totenschädel glatt von der Wirbelsäule herunter. Das kopflose Gerippe schwankte, hielt sich aber erstaunlicherweise noch auf den Füßen, doch die Elfin hatte längst das Interesse an der Beschwörung verloren. Sie sließ den Bogen fallen, sprintete los und sprang dem Magier in den Rücken, krallte sich an seinen Schultern fest und biß ihm fest ins rechte Ohr. Das, so hoffte sie, sollte seine Raserei so weit brechen, daß er wieder klar denken konnte, ohne ihn dabei ernsthaft zu verletzen.

    Dreveni lenkte das Cleymore mit einem wuchtigen Schlag zur Seite. Der Streitkolben des Skeletts hätte sie eigentlich töten sollen, aber der Untote machte plötzlich gar keine Anstalten mehr anzugreifen... der Kopf fehlte. Komplett irritiert, wollte der Nekromant der Kreatur befehlen, anzugreifen, als er, noch ehe er das Gewicht Erynns im Kreuz richtig bemerkte, heißen Schmerz durch seinen Kopf zucken spürte. Das Skelett, wie auch der Zweihänder zerfielen augenblicklich, während Arranges aufjaulte und sich heftig schüttelte, bis Erynn losließ. Fast noch mehr in Raserei versetzt als noch vor einigen Augenblicken, glühten seine Hände grellgrün auf, als er sich Erynn zuwandte. 'WAS FÄLLT DIR EIN?!' Brüllte er... doch plötzlich erlosch das Glühen eines Lastzaubers, als er der Dunmer direkt in die Augen sah. Das kranke Funkeln in seinen Augen ließ nach und langsam senkte er die Arme. Wortlos, sich nach seinem Schwert bückend, ging er wieder zu dem Lagerplatz hinüber, setzte sich und legte sich wieder die Decke um die Schultern. Er bemerkte zwar, dass sein Ohr zu bluten begann, aber anstatt etwas dagegen zu tun, starrte er lediglich, die beiden Dunkelelefen ignorierend, vor sich auf den Boden.

  12. #12
    Nachdem sie ein paarmal tief durchgeatmet hatte, stemmte sich die Dunkelelfin langsam wieder auf die Füße. Wie es den Anschein hatte, war der unmittelbare Konflikt fürs erste entschärft, aber diese ganze Aktion dürfte wohl kaum dazu beigetragen haben, daß der Fortgang ihrer Reise in Zukunft entspannter würde. Ein Nekromant und eine Mörderin... und ich mittendrin als scheinbar die Einzige, die ein bißchen gesunden Merverstand besitzt. Wenn man so darüber nachdachte, war die ganze Situation auf eine sehr schwarzhumorige Weise beinahe komisch. Beinahe, denn als reiche es nicht, daß sie dank der Ereignisse während der vergangenen Monde so tief gesunken war, daß sie allen Ernstes Jagd auf einen Tiermenschen machte, so stand sie auf dieser Reise augenscheinlich auch noch zwischen diesen beiden brandgefährlichen Gestalten, beide Meister ihres Fachs. Hatte sie die eine Katastrophe gerade überlebt, so rannte sie sehenden Auges geradewegs in die Nächste. Ich hätte darauf bestehen müssen, daß wir beide allein nach Gumora suchen. Es hätte vielleicht länger gedauert, aber daß Arranges und Dreveni sich gegenseitig die Augen auskratzen würden, hätte ich mir auch leicht an meinen neun Fingern abzählen können...
    Sie hob den Bogen auf und legte ihn wieder zu ihrem Gepäck. Dann ging sie zu der Assassinin herüber. „Seid Ihr unverletzt, Dreveni?“ fragte sie mit leichter Sorgen in der Stimme. Tatsächlich jedoch machte die Andere nicht den Eindruck, als hätte sie wirklich etwas abbekommen. Erynn sprach weiter, so leise diesesmal, daß der Beschwörer ihre Worte von seiner Position ein Stück abseits nicht verstehen konnte: „Hört mir zu: Arranges ist gefährlicher als er aussieht, und weit gefährlicher als Ihr ahnt. Wäre ich nicht hier gewesen, wärt Ihr jetzt tot. Also bitte, haltet Euch zurück und reizt ihn nicht... in unser aller Interesse.“
    Mit diesen Worten wandte sie sich ab, wickelte sich wieder in ihre Decken und ließ sich schließlich neben Arranges nieder, wobei sie ihre Schulter an seine lehnte. Einige Herzschläge lang schwieg sie bevor sie zu ihm sagte, ebenso leise wie zu der Dunmer zuvor, aber mit einem schärferen Unterton: „Wunderst du dich wirklich darüber, was soeben geschehen ist? Seit wir an Drevenis Tür geklopft haben, tust du nichts anderes als sie hochzubocken. Was hast du denn erwartet? Daß sie weiterhin alles schluckt? Sie ist nicht wie ich, auch wenn unsere Haut die gleiche Farbe hat, das ist dir hoffentlich klar geworden.“ Dann wurde ihre Stimme weicher, blieb aber ebenso leise wie zuvor. „Laß es bleiben, Arranges. Wir brauchen sie, und abgesehen davon hat sie uns bereits Gastfreundschaft gewährt, wenngleich nur widerwillig. Aber keinem von uns ist geholfen, wenn wir uns hier gegenseitig zerfleischen anstelle dieses Argoniers... Wenn du willst, schlaf ein bißchen“, wechselte Erynn unvermittelt das Thema. „ich weiß, daß du in der letzten Nacht schon kaum ein Auge zugetan hast. Ich passe auf, daß die Assassinin auf Abstand bleibt, versprochen.“
    Geändert von Glannaragh (01.06.2011 um 12:32 Uhr)

  13. #13
    Es war im Prinzip ganz einfach. Er hätte sie erschlagen sollen. Einfach töten und in den nächsten Abgrund schleudern, dann wäre die ganze Sache erledigt gewesen. Gumora hätten sie auch sehr wohl allein gefunden... Aus dem Augenwinkel sah er, dass Erynn Dreveni wohl etwas sagte... oder auch umgekehrt, hören konnte er jedoch nichts. Sollen sie doch... wenn Erynn meint, ihr auch noch Zuspruch gewähren zu müssen oder sonst etwas in dieser Richtung, dann ist das eben so... Unter der versteinerten Fassade des Kaiserlichen rumorte und brodelte es, aber er zeigte nichts davon. Einem Feind ins Schwert laufen... und selbst wenn, dich werde ich irgendwie mit ins Reich des Vergessens zerren, das schöre ich, Dreveni! Er ahnte mehr, dass Erynn zu ihm herüberkam und sich direkt neben ihm auf den Boden sinken ließ. Sie lehnte sich leicht an seine Seite, was, obwohl er sich dagegen wehrte, ein wenig wie Kühlung für seinen vor Zorn glühenden Verstand wirkte. Ihre ersten Worte jedoch schlugen Flammen aus seinen Gedanken. Er hörte weiter zu, ohne eine Regung. Als Erynn geendet hatte, schwieg er zunächst einen Moment, bevor er aufsah und ihr den Kopf zuwandte. 'Sorg einfach dafür, dass sie vor allem die Finger von meinem Pferd lässt... sonst wird es ihr auch nichts helfen, wenn du mir beide Ohren abreisst...' Knurrte er. Dann erhob er sich, richtete sich an einem kleineren Findling ein und war auch nur wenig später eingeschlafen, wenngleich sein Schlaf nur sehr flach war...
    Geändert von weuze (01.06.2011 um 13:49 Uhr)

  14. #14

    Velothiberge - Dialog (Erynn & Dreveni)

    Als auf einmal die beschworene Kreatur hinter ihr auftauchte, wurde es eng für Dreveni. Sie schaffte es gerade so, den hieben der Kreatur und von Arranges auszuweichen, als er plötzlich von Erynn angesprungen wurde. Dass sie ihm ins Ohr biss, konnte Dreveni nicht sehen, sie hörten nur seinen Aufschrei, und als Erynn ihn wieder losließ, setzte er sich wortlos an seinen Platz. Dreveni legte ihr Schwert ebenfalls wieder zu ihrem Gepäck, setzte sich wieder hin und wickelte sich in die Decken. Sie sah immer noch wachsam zu Arranges, da sie dem Magier kein Stück über den Weg traute. Immerhin wusste sie jetzt, wie schnell er tatsächlich zur Weißglut zu bringen war. Mit einem Auge sah sie auch nach Erynn. Das ausgerechnet sie auf den Beschwörer losgehen würde, hätte sie nicht erwartet. Diese kam dann auch sofort zu ihr und flüsterte ihr etwas zu von wegen Arranges wäre gefährlicher als er aussehen würde. Nicht das Dreveni einen verrückten Magier unterschätzen würde, sie hatte nur nicht vor gehabt, Arranges zu töten.
    Schließlich schien Erynn ihn überredet zu haben, etwas zu schlafen, jedenfalls lehnte er sich an einen Felsen und war still. Als von Arranges eine Weile nichts mehr zu hören war, setzte sich Dreveni neben Erynn und und begann leise ein Gespräch: "Wäret ihr nicht gewesen, wäre es vermutlich für Arranges nicht ganz so glimpflich ausgegangen. Normal hätte ich erst das Stilett in seine Richtung geworfen und wäre dann zum Schwert. Nur kann ich bei der Dunkelheit beim besten Willen nicht garantieren, dass es nicht ins Auge gegangen wäre, nur das ich überhaupt treffe. Ich unterschätze diese Irren jedenfalls keine Sekunde lang. Mir liegt jedenfalls nichts daran, ihn zu töten, solange ihr dabei seid, aber jetzt weiß ich wenigstens, woran ich bei ihm bin." Während sie gesprochen hatte, hatte sie die andere gemustert, so gut es ging in der Dunkelheit. "Was ist mit eurem Finger passiert?"

    "Ihr könntet Euch irren, Dreveni. Aber ich habe nicht vor still mitanzusehen, wie Ihr und der Beschwörer das herauszufinden versucht. Es geht um Gumora, und nicht um irgendwelche kleinlichen Streitereien", sagte sie schärfer, als es ihr als Unerfahrenste in diesem Trio vielleicht anstand. "Arranges ist nicht geduldig. Kein bisschen, aber wirklich ausgerastet ist er vorhin noch nicht..." Erynn winkte ab. "Was mit meiner Hand passiert ist: Ich habe einen Fehler gemacht. War einen Moment lang unaufmerksam im Kampf gegen einen Oger, und das Biest hat mich an Hand und Arm erwischt..." sie schüttelte sich, als sie an die unerträglichen Schmerzen zurückdachte. "Arranges hat dann die Teile weggeschnitten, die nicht mehr zu retten waren - was vermutlich der Grund ist, weshalb ich den Rest der Hand behalten konnte. Nun, seitdem sieht es eben... so aus."

    "Wie gesagt, wäre es ernst gewesen, und ihr nicht in der Nähe, wäre es anders gelaufen." Dreveni starrte einen Moment schweigend ins Leere. Eigentlich lag ihr nicht viel an näheren Kontakten zu anderen, aber es wäre nicht verkehrt, wenn sie sich zumindest mit Erynn etwas besser stellte. "Seid ihr diesem Kaiserlichen immer noch verpflichtet?" sie erinnerte sich noch ziemlich genau an das kurze Gespräch vor etwa zwei Monaten. "Seine Gesellschaft scheint euch nicht so gut zu bekommen, mal von eurem Finger abgesehen." Eigentlich überschritt sie mit diesem Satz schon eine Grenze, schließlich ging es sie nichts an. Aber irgendetwas schien ihr an der jungen Dunmer doch zu liegen. "Ihr könntet ohne ihn viel mehr erreichen."

    Arranges lässt sich nicht so einfach töten. Das solltest selbst du mittlerweile begriffen haben... "Verpflichtet? Nein, nicht mehr. Verbunden aber sehr wohl, was, wenn Ihr so wollt, noch sehr viel schwerer wirkt. Nur für den Fall daß Ihr Euch fragt, auf wessen Seite ich mich im Zweifelsfall stellen würde." Sie ließ die Worte in der Luft hängen und fuhr stattdessen fort: "Was sollte ich Eurer Meinung nach denn erreichen?" Erynn stellte fest, daß die Einschätzung der anderen Dunmer sie wirklich interessierte. "Wenn das hier vorbei ist, werde ich zur Kriegergilde zurückkehren und sehen, wo ich mich nützlich machen kann. Viel mehr plane ich eigentlich nicht." Abgesehen davon, ein paar eigene Studien über die Daedra anzustellen, aber das brauchst du nun wirklich nicht zu wissen...

    "Ich rechne nicht damit, dass ihr oder irgendjemand sonst euch auf meine Seite stellt. Im entscheidenden Moment wird man ohnehin meist im Stich gelassen.", antwortete Dreveni auf Erynns Andeutung.
    "Arranges mag ein guter Magier sein, und auch nicht schlecht mit dem Schwert, aber er ist und bleibt ein jähzorniges Trampel. Ich freue mich jetzt schon wieder darauf, wenn wir auf unauffälliges Vorgehen angewiesen sind. Was euch betrifft, ich halte euch durchaus für talentiert mit dem Bogen, und euch habe ich auch damals nicht gehört, vor dem Tor bei Cheydinhal. Die Kriegergilde mag zwar Edel sein, aber der Verdienst ist doch eher mäßig, oder? Und ist es denn nicht egal, ob ich Vampire oder Banditen für die Gilde töte, oder einzelne Ziele für jemanden anderen?" Nach den letzten Worten beobachtete sie Erynn genau. So direkt wollte sie nicht gleich werden, aber für sie hatte das Gespräch gerade eh einen eher hypothetischen Charakter.

    Erynn zuckte leicht zusammen, als sie eine ungefähre Ahnung davon bekam, worauf die andere abzielte, wenn gleich sie es nicht direkt aussprach. "Nein...", antwortete sie schließlich langsam, "ich denke, das ist nicht egal. Es sei denn, mir wäre gleichgültig, warum und wofür jemand stirbt, aber das ist es nicht. Vergeltung mag ein Grund sein. Deshalb bin ich selber hier und suche nach Gumora. Aber... was weiß ich... irgendjemanden zu töten, nur weil jemand anderem dessen Nase nicht paßt... Ihr mögt für Euch entschieden haben, daß Euch nicht interessiert, warum und von wem Ihr ein Leben nehmt. Ich hingegen brauche einen sehr guten Grund dafür. Darüber hinaus habe ich noch nie im Auftrag der Gilde irgend etwas töten müssen, das intelligenter als ein Goblin gewesen wäre. Zu Banditenjagden oder ähnlichem zwingt uns niemand dort... es bleibt eine freie Entscheidung, ob man sich daran beteiligt. Ich habe es bisher gelassen."

    Erynn hatte nicht unrecht mit dem was sie sagte, so realistisch sah Dreveni ihre Tätigkeit selbst. "Ich bin mir sicher, jeder meiner Auftraggeber hat für sich mindestens einen so guten Grund wie eure Genugtuung, wenn ihr Gumora erwischt. So gesehen gibt es keine guten oder schlechten Gründe, um jemandes Leben zu nehmen.", erwiderte sie ihr dennoch. "Aber die Entscheidung liegt natürlich bei euch, ob ihr weiter bei der Kriegergilde bleibt." Vielleicht sah Erynn das auch anders, wenn sie erst einmal Gumoras Leben ein Ende bereitet hatte, wenn sie ihn überhaupt jemals fanden. Sie hütete sich jedoch, das jetzt auszusprechen.

    Es gefiel ihr immer weniger, wohin dieses Gespräch führte, vor allem, da die andere Dunmer und alles, was sie ausstrahlte, Erynn doch in irgendeinem Winkel ihres Bewußtseins faszinierte. ...ob Ihr weiter bei der Kriegergilde bleibt... Ja, diese Frage hatte sie sich auch schon gestellt. Konnte sie das überhaupt? Nach allem, was geschehen war, zurück in ihr kleines, beschauliches Leben, in dem alles geregelt und geordnet war und wo es für alles Vorschriften und Verträge gab, als wären das die Dinge, mit der man die Unwägbarkeiten des Lebens kontrollieren konnte? Sie war sich nicht sicher. Aber deshalb gleich zur Mörderin zu werden... Sie schauderte kurz als ein flüchtiger Eindruck durch ihren Geist spülte. Wie mächtig muß man sich wohl fühlen, wenn man auf ein unwissendes Opfer anlegt... einfach, weil man es kann...
    "Ja, in dem Punkt habt Ihr Recht, Dreveni. Es ist meine Entscheidung." Sie lächelte leicht, um ihren Worten ein wenig die Schärfe zu nehmen. "Versucht, ein wenig Schlaf zu finden, wenn Euch das in dieser Kälte gelingt. Ich werde Nachtwache halten."

    Dreveni nahm das Angebot der anderen Dunmer soweit an, dass sie sich in die Decken wickelte und etwas im Halbschlaf vor sich hin döste. Wirklich schlafen würde sie wohl erst wieder wenn sie eine Ortschaft mit Herberge erreichten, wo sie ihr eigenes Zimmer mit Schloss an der Tür hatte. Das Erynn ihren Andeutungen nicht gänzlich ablehnend gegenüber gestanden hatte, sah sie als gutes Zeichen.
    Geändert von Andromeda (01.06.2011 um 18:43 Uhr)

  15. #15
    Arranges erwachte irgendwann am frühen Morgen. Erynn hatte tatsächlich Wort gehalten und aufgepasst. Dreveni, zu der sein Blick als erstes wanderte, lag in ihre Decken gehüllt einige Meter weiter. Allerdings hätte Arranges nicht sagen können, ob sie die Augen geschlossen oder leicht geöffnet hatte und ihn unter den Lidern hervor beobachtete. Es war ihm gleich, nachdem, was am vergangenen Abend passiert war, hatte er sich vorgenommen, mit Dreveni gerade das Nötigste zu sprechen, mehr aber auch nicht.

    Sie machten sich bald darauf an den Abstieg. Trotz Sonne und beinahe wolkenfreiem Himmel, war es noch immer eisig kalt. Es dauerte gut bis zum Mittag, als sie endlich unten angekommen waren. Der Kaiserliche hatte mit Erynn nur wenige Worte gewechselt. Dreveni war ihm bis sie unten in der Ebene angekommen waren, gerade mal zwei kurze Blicke wert. Die hatten die Pferde geführt, saßen aber jetzt nach einer kurzen Verschnaufpause wieder auf und ritten in normalem Tempo nach Osten. Arranges beabsichtigte von Balfall aus nach Ebenherz überzusetzen. Schwarzlicht wäre ebenfalls eine Möglichkeit gewesen, aber der Umweg wäre sehr viel länger... Auch Göttergriff wäre eine Anlaufstelle gewesen, aber Arranges wusste, dass sie dort nur unschöne Fragen beantworten hätten müssen... Nein, Balfall war schon die beste Option, außerdem stand der Preis meist in Relation zur Strecke... Verdammt, dabei fällt mir ein, dass wir hier Draken haben... wie wurde das nochmal umgerechnet? Der Kaiserliche überlegte, Meister Jurano hatte ihm das mal während der Lehrzeit in Morrowind erklärt, aber Arranges bekam es nicht mehr zusammen. Er wusste nur, dass aufgrund der wirtschaftlichen Lage des Landes, der Septim mehr wert war, als der Draken. Naja, das kann uns nur zum Vorteil gereichen... außerdem... vielleicht lässt sich Dreveni mit dem scheinbaren Mehrwert der Septime hier bei der Bezahlung... benachteiligen...

    Es war später Nachmittag. Die Landschaft hatte sich relativ schnell von steppenartig zum Buschland hin verwandelt, sodass jetzt neben mannshohen und dichten Büschen, auch die ein oder andere Baumgruppe aus dem kniehohen, goldgelben Gras auftauchte... Die Kälte war einer angenehmen Wärme gewichen. Arranges ritt an der Spitze der kleinen Gruppe, Dreveni und Erynn direkt hinter ihm. Der Magier war hauptsächlich damit beschäftigt, die Landschaft und die grob sichtbare Flora zu studieren, als links von ihm im Gebüsch plötzlich ein schriller Ton zu hören war. Arranges blickte blitzschnell in die Richtung und hatte seine Hand bereits am Schwert, als er aus Reflex den Kopf runternahm. Etwas funkelndes segelte über ihn hinweg und verfehlte ihn nur knapp. Muss das jetzt sein? Im nächsten Moment traten sechs Dunmer aus dem Gebüsch. Drei mit groben Armbrüsten, die anderen mit Kurzschwert und Dolch bewaffnet, alle trugen sie eine... etwas seltsam anmutende Rüstung, die größtenteils an die normalen Lederrüstungen aus Cyrodiil erinnerten. Allerdings taten sie nicht mehr, als die Waffen auf die Reisenden zu richten und schienen zu warten... 'Absteigen... bitte.' Sagte einer der Dunkelelfen, der wohl so etwas wie ihr Anführer sein sollte. Arranges schwieg. 'Ah... nicht sehr beredet? Seltsam, das kennt man vom Kaiservolk so gar nicht...'
    'Ich steige nicht auf Befehl eines Stück Drecks hin, vom Pferd...' Gab Arranges drohend zurück.
    'Oh... ich bedauere den Angriff zutiefst, aber wer hätte auch damit gerechnet, dass jemand vom Kaiservolk derartige Reflexe besitzt...'
    'Ich freue mich immer wieder, wenn ich Untertanen des Kaiserreichs belehren kann... jetzt seid so freundlich und macht den Weg frei, Blutauge!'
    'Wir sind nicht Untertanen des Kaiserreichs, auch wenn ihr und euresgleichen das gerne behauptet, Resdayn ist und bleibt ein freies Land... und wir versperren jedem N'wah den Weg... so auch euch... Kaiserlicher...' Das war genug, Arranges hatte nur sehr wenig Lust, wegen diesen paar Witzfiguren groß aufgehalten zu werden. Ohne den Dunmer aus den Augen zu lassen, stieg er langsam von seinem Rotfuchs. 'Ihr scheint ja doch etwas mehr als nur Skribmus in eurem Schädel zu haben...' An dieser Stelle reichte es wirklich. Arranges hatte vor, den Elfen einfach mit Nachdruck zu zwingen, aber jetzt würde er eben sterben... Es dauerte zwei Herzschläge, da trat ein geradezu monströses Daedroth aus einer roten Kaskade vor dem Dunmer, während Arranges das Schwert zog. Angriff! War alles, was er seiner Beschwörung übermittelte...
    Geändert von weuze (01.06.2011 um 21:05 Uhr)

  16. #16
    Dreveni war vor Arranges aus ihrem leichten Schlaf erwacht und kurz nach ihm erhob sie sich ebenfalls. Wortlos räumten sie ihre Sachen zusammen und brachen auf. Ziel erreicht, endlich Ruhe., dachte sich Dreveni nur, nachdem Arranges sie offensichtlich ignorierte. Was in Erynn vorging, konnte sie nicht erahnen, die Dunmer wirkte nur irgendwie müde.

    Sie waren fast den ganzen Tag ohne Zwischenfall unterwegs, als sie Nachmittags von Banditen aufgehalten wurden. Dreveni wäre für ein etwas diplomatischeres Vorgehen gewesen als Arranges es dann an den Tag legte, da sie so vielleicht nicht allen Sechsen kampfbereit gegenüber gestanden wären. So nahm sie sich nur vor, keine Rücksicht darauf zu nehmen, ob Arranges ihr Zufällig vor den Bogen oder das Schwert lief und stellte sich auf einen harten Kampf ein. Die sechs Dunmer wirkten entschlossen, aber sie hatte die Hoffnung dass Arranges Beschwörungen sie unterstützen würden. Dreveni hatte leise einen Schildzauber gesprochen, als Arranges die Banditen offensichtlich genug provoziert hatte.
    Als er langsam vom Pferd stieg, langte sie nach ihrem Schwert dass am Sattel hing, und rief sich die Formel für einen Schockzauber ins Gedächtnis. Sie mussten unbedingt auf die Schützen achtgeben. Als sie ebenfalls vom Pferd stieg, beschwor Arranges einen Daedroth und Dreveni zögerte nicht lange und warf einen Schockzauber auf einen der Schützen. Dieser wälzte sich schreiend am Boden, doch der Zauber war nicht stark genug ihn zu töten, und auch nicht um ihn ewig außer Gefecht zu setzen.
    Sie hatte jedoch keine Zeit mehr, lange zu überlegen, da stürzte sich einer mit einem Kurzschwert auf sie. Den ersten Schlag parierte sie, dabei erstaunte sie die Heftigkeit, mit der der andere zuschlug. sie holte ebenfalls zum Schlag aus, worauf sich der andere einfach duckte. Scheiße. Nebenher versuchte sie zu sehen, was die anderen beiden Schützen taten, um vielleicht ihren Gegner dazwischen zu lenken, konnte sie aber nicht sehen, ohne den Banditen aus den Augen zu lassen. Und das wäre bei seinen Schwertkampfkünsten ganz schlecht.
    Geändert von Andromeda (02.06.2011 um 01:12 Uhr)

  17. #17
    Erynn döste die meiste Zeit im Sattel, während sie durch die Tiefebene immer weiter Richtung Osten ritten. Es war kalt gewesen in der Nacht, zudem hatte sie nicht riskieren wollen, ihre Begleiter auch nur einen Moment aus den Augen zu lassen. Entsprechend müde war sie jetzt, auch wenn sie an kurze Nächte und strapaziöse Tagesritte längst gewöhnt war.
    Von einem Moment auf den anderen jedoch war sie hellwach, als Arranges sich plötzlich im Sattel duckte. Die Hand wanderte zu ihrem Bogen, noch bevor die sechs Wegelagerer aus den Büschen getreten waren. Daß es blutig werden würde, war ihr schon klar, bevor der Wortwechsel zwischen Kaiserlichem und Banditenanführer begonnen hatte. Wie schnell es dazu kommen würde, wußte sie spätestens, nachdem der Magier zum ersten mal gesprochen hatte. Sie ließ die Füße aus den Steigbügeln gleiten und rutschte von Falchions Rücken, sobald sie das erste Flimmern in der Luft wahrnahm, das eine daedrische Beschwörung ankündigte. Ein Zauber blitzte auf, von irgendwo in ihrem Augenwinkel geworfen. Dreveni. Der Blitz fand sein Ziel, dann hatte Erynn einen Pfeil auf der Sehne und richtete ihren Bogen auf einen der Armbrustschützen. Sie war zu langsam diesesmal. Ihr Gegner löste vor ihr, sein Bolzen zerfetzte die Außenseite ihres linken Stiefelschaftes und hinterließ eine tiefe, blutige Spur auf ihrer Wade. Die Elfin fuhr zusammen und strauchelte, fing sich wieder und legte erneut an, diesesmal war sie es, die traf, wenngleich nicht tödlich. Aber ihr Gegner war zunächst außer Gefecht, während er mit dem Schock kämpfte, den ihr Schultertreffer verursachte. Sie verschaffte sich einen kurzen Überblick. Was Arranges tat konnte sie auf die Schnelle nicht ausmachen, aber Dreveni befand sich in heftigem Nahkampf mit einem der Wegelagerer. Erynn sah, wie sich ein weiterer Angreifer schnell auf die Assassinin zubewegte. Sie ließ den Bogen fallen und zog ihren Dolch aus dem rechten Stiefel. Dann rannte sie los und sprang dem Nahkämpfer mit der linken Schulter voran in den Lauf, ließ den Dolch vorschnellen und stellte zufrieden fest, daß die Klinge irgendwo einschlug. Dann ging sie mit dem Banditen zusammen zu Boden.
    Geändert von Glannaragh (05.06.2011 um 14:33 Uhr)

  18. #18
    Mit einem Mal war alles erfüllt von Kampfeslärm. Arranges wollte zunächst einen Lastzauber auf den Anführer werfen, aber das Dadedroth würde ihn wohl auch so bezwingen können. Ein Zauber blitzte irgendwo hinter ihm auf. Der Magier wollte sich bereits nach dem Zaubernden umsehen, als seine Aufmerksamkeit an einem der drei Armbrustschützen hängen blieb. Es war ein junger Dunmer, aber aus seinen Augen, die ihn über den aufgelegten Bolzen hinweg ansahen, sprach pure Entschlossenheit. Arranges realisierte erst in dem Moment, dass der Elf auf ihn angelegt hatte, als es bereits klickte. Der Bolzen kam heran und... verschwand praktisch komplett seitlich auf halber Höhe im Oberschenkel des Kaiserlichen. Für einen kurzen Augenblick sah Arranges nur eine recht bunte Farbkulisse, ehe sich sein Blick wieder klärte und er sah, wie der Schütze bereits den nächsten Bolzen auflegte. Bevor der dieser jedoch noch richtig zielen konnte, klappte der junge Dunmer bereits zusammen, nicht mehr fähig, sein eigenes Gewicht zu tragen, von dem der Armbrust ganz zu schweigen. Mit zwei großen Sätzen war Arranges bei dem am Boden liegenden Dunkelelfen angekommen. Ein sauberer Streich sollte ihm eigentlich die Kehle zerfetzen, aber womit Arranges nicht gerechnet hätte, war die Tatsache, dass sich der Dunmer gegen den Zauber stemmte und es tatsächlich fertigbrachte, mit einem kurzen Dolch das heranfliegende Schwert des Nekromanten abzulenken. Eine schnelle Wende der Schlagrichtung von Arranges bewirkte, dass die Hand des Dunmers mit samt Dolch einen Herzschlag später durch die Luft segelte... Mit der puren Zornesröte im Gesicht stemmte sich Arranges auf sein Schwert, währen er es knackend durch den Torso des Dunmers trieb. Als er sich umdrehte, sah er gerade noch, wie die Waffe des Anführers der Banditen von einem wuchtigen Hieb des Daedroths zur Seite geschlagen wurde und das Monster mit der anderen Klaue zupackte. Ein nasses Knirschen bestätigte, was man von außen nur erahnen konnte. Mit zerquetschtem Brustkorb landete auch dieser Dunkelelf tot auf dem Boden, die Augen noch aufgerissen und den Mund zu einem stummen Schrei geöffnet. Schnell wandte sich der Kaiserliche zum restlichen Kampfgetümmel um und versuchte einen Überblick zu bekommen... erst jetzt bemerkte er, wie das Fleisch auf der Außenseite seines rechten Oberschenkels pochte vor Schmerz. Der Bolzen musste irgendwo zwischen unterer Hautschicht und Muskel komplett eingedrungen sein...

  19. #19
    Dreveni bekam nicht mit, dass Erynn sich auf den Banditen warf, sie war vollauf mit ihrem Gegner beschäftigt. Er schaffte es tatsächlich sie so am Oberarm zu treffen dass trotz Schildzauber ein unschöner Schnitt blieb. Sie traf ihn auch ein paar Mal, aber es waren keine ernsthaften Verletzungen. Dann zerquetschte der Daedroth einen der Dunmer, was ihren Gegner kurz abzulenken schien, lange genug dass Dreveni mit dem Schwert ausholen und einen Treffer am Hals landen konnte. Es reichte nicht um ihm den Kopf abzuschlagen, aber er war dennoch sofort tot. Die Aktion war trotzdem gewagt, da er schnell mit seinem Schwert war, aber es wäre sonst ewig so weitergegangen, und die Schützen mussten immer noch irgendwo sein.

    Erynn rang auf dem Boden mit einem der Wegelagerer, und Arranges wirkte irgendwie seltsam, auch wenn sie auf den ersten Blick keine große Verletzung sehen konnte. Sie versuchte den Schmerz an ihrem Arm zu ignorieren, genauso wie das Blut, dass inzwischen aus der Wunde lief. Wirklich schlimm hatte er sie nicht erwischt. Der Schütze, den sie mit dem Schockzauber getroffen hatte, rappelte sich gerade wieder auf und langte nach einem Bolzen. Als Dreveni auf ihn zulief, ließ er die Armbrust jedoch fallen und zog einen Dolch aus seinem Gürtel, jedoch etwas zu spät. Sie erreichte ihn, riss ihn zu Boden nachdem sie das Schwert fallen gelassen hatte, schlug seinen Arm mit dem Dolch kräftig auf den Boden und hielt um kurz darauf seine eigene Waffe an die Kehle. Dabei kam ihr wohl auch zu gute, dass der Dunmer nicht gerade der Größte seiner war. "Es reicht, ihr habt euch die falschen ausgesucht.", zischte sie ihm zu, holte kurz mit dem Dolch aus und stieß ihm die Waffe schräg durch den Hals. Er sah sie kurz aus schreckgeweiteten Augen an, bevor er sie nach oben verdrehte, röchelte und dann reglos liegen blieb. Dann erst fand sie Zeit, sich wieder nach den anderen Banditen und ihren Begleitern umzusehen.

  20. #20
    Ihre Flinkheit kam Erynn zugute. Sie löste sich von ihrem Gegner, rollte sich über die Schulter ab und war die Erste, die wieder auf die Füße kam. Wieder führte sie einen schnellen Stich mit dem Dolch aus, mehr, um nicht doch noch ins Nach zu geraten als weil sie bereits einen genauen Plan gehabt hätte, wohin sie hätte zielen müssen. Tatsächlich kratzte ihre Klinge lediglich über die fremdartige, elegante Lederrüstung, die der andere trug. So ein Ding hatte sie noch nie gesehen, aber es schien von guter Qualität zu sein. Sie würde nicht viele Möglichkeiten haben, einen effektiven Stich oder Schnitt anzusetzen.
    Lauernd umkreisten sie sich. Der andere führte eine schmale, leicht gebogene Klinge mit nur einer geschliffenen Schneide, nicht viel länger als ihr Stahldolch, aber insgesamt wirkte ihre Waffe gegen dieses fremdartige Messer geradezu krude.
    Erynn spürte, daß sie langsam aber sicher nervös wurde. Eigentlich hatte sie das ganze recht schnell beenden wollen, aber dieser Plan war ja mal sowas von nicht aufgegangen. Sie haßte es, wenn das Getümmel zu dicht wurde, um den Bogen verwenden zu können. Noch schlimmer war es, wenn das Gewühl sogar zu dicht war, um ihr Langes Schwert sinnvoll einsetzen zu können, so wie jetzt. Am allermeisten jedoch haßte sie es, sich auf eine Messerstecherei einlassen zu müssen. Schon in den Übungskämpfen in der Gilde hatte sie mit dem Dolch nie wirklich glänzen können, und jetzt, im Ernstfall, verflüchtigte sich der Vorteil, den sie vorhin herausgearbeitet hatte, erschreckend schnell. Sie duckte sich unter einem Stich hinweg der auf ihren Kopf zielte, ließ den Dolch im Gegenzug in Richtung des Knies ihres Feindes vorzucken, erwischte ihn jedoch nur leicht. Wieder sprangen sie beide zurück, belauerten sich, bis Erynn endgültig die Geduld verlor. Sie beschloß, sich auf die Stärke ihrer Rüstung zu verlassen, öffnete ihre Deckung und nahm einen Treffer an der Hüfte hin, während sie den Arm hochriß, den letzten Abstand zu ihrem Gegner schloß und den Knauf ihres Dolches mit einem ungesund hohlen Geräusch auf die Stirn des Wegelagerers krachen ließ. Er starrte für einen Moment vor sich hin wie ein Ochse, dann kippte er um wie ein gefällter Baum. Die Elfin sah sich wild nach Freund und Feind um. Sie hatte sich schon wieder viel länger an einem einzelnen Gegner aufgehalten, als ihr lieb war.

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