Arranges sah nur noch einen von den ehemals sechs Dunkelelfen stehen. Dieser jedoch schien sich nicht mehr so sicher, ob er sie angreifen wollte oder nicht. Der Räuber schien zu versuchen ihn und das Daedroth gleichermaßen im Blick zu behalten. Der Kaiserliche wartete allerdings nicht lange, bis seine Beschwörung oder irgendjemand seiner Begleiterinnen den Gegner erreichen konnte. Strategisch instinktiv griff er nach seiner Frostmagie. Normalerweise reichten seine Kenntnisse über dieses Element nicht sehr weit, wenngleich er es zu tödlicher Magie zu formen wusste, allerdings war es auch nur dazu gedacht eine Alternative zu seiner Spezialisiereung, der Feuermagie, zu haben. In diesem Falle jedoch sollte es reichen... dabei machte es auch keinen Unterschied, ob er seine Energie nun sauber zu weben vermochte, was er schlicht nicht beherrschte bei Frostzaubern. Die Eiskugel sollte den Gegner lediglich töten... Mit einem fast hörbaren Klirren der Kälte, welche von dem Zauber ausging, als er seine vorgestreckten Arme verließ, raste eine gewaltige blaue Sphäre auf den Dunmer zu, der sich just in dem Augenblick, in dem Arranges seinen Zauber gesprochen hatte, umdrehte und zu fliehen versuchte. Das Geschoss erreichte den Elf trotzdem, kaum, dass er fünf Schritte getan hatte. Ein blecherner Aufschrei, gefolgt von einem irrsinnigen Scheppern verkündete das Ableben des Dunmers. Der von dem plötzlichen Eis schockgefrorene Körper, zerplatzte in unzählige, vereiste Splitter, als der Dunmer mitten im nächsten Schritt erstarrte und auf dem Boden aufschlug.

Die nur zur Hälfte richtig kontrollierte Magie hatte ein deutliches Leck gerissen, das der Magier jetzt doch spürte. Verdammte Feuerresistenz... Schimpfte Arranges innerlich. Und sogleich viel ihm auch wieder ein, warum er im Unterbewusstsein entschieden hatte, dem Angreifer nur einen Zauber nachzujagen und ihm nicht selbst hinterher zu hetzen. Als er sich nach Erynn umsehen wollte - Dreveni war ihm herzlich egal - versagte ihm das getroffene Bein den Dienst. Es war nicht wirklich taub, aber der Bolzen steckte so ungünstig, dass er auf den Muskel drückte und damit jede Bewegung behinderte. Der sichere Stand, den Arranges gerade noch hatte, war dabei eher Zufall. Zähnefletschend schob er sein Schwert ein und machte sich daran, die Beinschiene abzuschnallen. 'Dem nächsten Dunmer werde ich die hässlichen spitzen Ohren abreissen und ihn damit füttern...' Grollte Arranges, während er die Beinschiene vom Oberschenkel riss, nach seinem Gebrauchsmesser langte und sich zunächst für einen Moment die ganze Sache besah: Das Geschoss hatte kein größeres Blutgefäß getroffen, es lag lediglich wie eine Art rituelles Implantat unter der Haut. Ein dünnes, rotes Rinnsal lief ihm das Bein hinunter, von dort, wo der Bolzen eingeschlagen war. Arranges fackelte nicht lange. Er presste die Kiefer aufeinander und nach einem relativ gerade gesetzten Schnitt, hebelte und zerrte er den mittlerweile tiefroten Bolzen aus seinem Bein...