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Thema: Schildstadt

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  1. #29
    Nach dem Übungskampf hatte Erynn eigentlich vorgehabt, zu Barracke zurückzukehren. Sie schritt den schlammigen Weg hinunter als sie aus der Entfernung sah, wie Arranges aus dem Schuppen trat. Zusammen mit Joltexa. Der Beschwörer lachte, wirkte sehr gelöst und entspannt. Erynn stoppte. Heiße Wut und Eifersucht flutete plötzlich durch ihren Geist und sie mußte sehr an sich halten, nicht plötzlich loszustürmen und dem kaiserlichen Weibsbild eine saftige Abreibung zu verpassen.
    Sie schloß die Augen und atmete ein paarmal tief durch. Langsam, Erynn. Mach dich nicht lächerlich... Die Elfin dachte über ihre Reaktion nach, unter anderem darüber, ob es sie nun mehr ärgerte, daß Arranges mit einer anderen Frau durch das Lager zog -was wirklich recht albern gewesen wäre; welches Recht hatte sie schon, dem Nekromanten vorzuschreiben, welche Gesellschaft er zu pflegen hatte- oder ob es sie vielmehr fuchste, daß er genau mit dieser Frau herumzog. Sie kam zum Schluß, daß es sich um Letzteres handelte. Wie viel Zeit hatte sie damit verbracht, sich Arranges zu beweisen? Wie oft hatte sie all die Demütigungen still ertragen und die Momente, in denen der Beschwörer seine Finger zielsicher in die Wunden ihrer Unzulänglichkeiten und Unerfahrenheit gelegt hatte. Sie hatte es hingenommen, weil sie Arranges aus irgendweinem Grunde sehr gern mochte und es die Mühe wert fand, sich seine Anerkennung zu erarbeiten. Und dann kam diese... dumme Frau daher und er rannte dem Weib hinterher wie ein läufiger Köter!
    Die soll dir was beibringen können? Die schafft es nichtmal, ihre eigenen kleinen Lügen stimmig zu halten und will komplizierte Magie wirken? Ich kann mir schon vorstellen, wie die ihre Stellung im Fürstenhaus festigt, die entsprechenden Attribute hat sie ja – aber die befinden sich definitiv nicht in ihrem Kopf!
    Erynn rang um Fassung. Momentan konnte sie ohnehin nichts anderes tun, als die Situation zu akzeptieren. Sie atmete tief durch, drehte sich dann herum und ging zum Zeltlager zurück. Irgendwas würde sie schon finden, um sich abzulenken.

    Die Messe fiel ihr wieder ein. Essen wäre tatsächlich keine schlechte Idee. Solange es irgendwas ohne Kwamaeier gibt.
    Nach ein paar Minuten Geschlängel durch die belebten Gänge des Lagers erreichte sie das große Zelt. Ein gelangweilter Bosmer verteilte eine Art Eintopf aus undefinierbaren Zutaten. Erynn stellte sich an der Essensausgabe an und bemerkte etwas befremdet, als sie an der Reihe war, daß scheinbar allein ihre Hautfarbe ihr eine größere Portion eintrug als den beiden bretonischen Söldnern vor ihr. Methys hatte offensichtlich nicht übertrieben, was die Einstellung der Telvanni anging, wenn diese sich sogar bis in so kleine Dinge hinein erstreckte.
    Die Bogenschützin verzog sich mit ihrer Schale an einen Platz nahe der Zeltwand und begann zu essen. Was immer sich in der Schüssel vor ihr befand, es schmeckte anders als alles, was sie kannte, aber nicht schlecht. Für Feldlagerverhältnisse war es schon fast fürstlich.
    Das Zelt füllte sich zusehends, und nach einer Weile setzten sich zwei Männer zu ihr, die beide jene beeindruckenden Knochenrüstungen des Fürstenhauses trugen. Ihre Helme, seltsame, langgezogene und irgendwie insektoid wirkende Gebilde aus einem fremdartigen, leicht schimmernden Material trugen sie unter den Arm geklemmt. Erynn konnte nicht anders, als für ein paar Sekunden zu starren. Die kaiserliche Schmiede- und Ledererkunst erschien ihr mit einem Mal rückständig und primitiv im Gegensatz zu diesen Kunstwerken, in die sich die beiden Telvannikampfmagier gehüllt hatten.
    Ihr Blick mußte aufgefallen sein, denn der eine zeigte mit einem Finger auf Erynns Rüstung und sagte etwas. Die Kriegerin konnte darauf nur hilflos lächeln und um Verzeihung bitten, wieder einmal bekam sie die Sprachbarriere zu spüren und damit das seltsame Gefühl, sich in ihrem Herkunftsland nicht verständigen zu können. Der andere Soldat mischte sich ein, sagte ein paar Worte zu dem ersten. Erynn konnte nur das Wort „Cyrodiil“ herausfiltern. Dann wandte er sich an die junge Dunkelelfin, zeigte seinerseits auf ihren ramponierten Kürass: „Nicht gut zum kämpfen“, erklärte er mit starkem Akzent, „Ihr braucht eine andere.“ Dann fiel ihm etwas ein, und er stellte sich und seinen Begleiter vor. Gilthas war sein Name, der andere, der sie zuerst angesprochen hatte, hieß Neras. Erynn nannte ihren Namen, dann aßen sie eine Weile in schweigendem Einvernehmen, alle drei Krieger, die sich möglicherweise schon bald gegenseitig den Rücken decken würden, ohne daß darüber viele Worte verloren werden mußten.
    Nach einer Weile jedoch fing Neras wieder an, und Gilthas schien ihm zuzustimmen. „Neras meint, du sollst mit dieser Rüstung nicht gegen Daedra kämpfen. Er hat recht, denke ich.“
    Erynn nickte und grinste schief: „Ja, ihr habt recht. Aber ich habe keine andere.“
    Gilthas übersetzte kurz für seinen Kameraden, wandte sich dann wieder an Erynn: „Du bist Söldner für unser Haus?“ „Ja.“ „Du kannst etwas aus der Waffenkammer bekommen.“
    Erynns Gesicht hellte sich auf. Darüber hatte sie noch gar nicht nachgedacht. „Wo ist das?“ fragte sie. Ein fragender Blick und ein kurzer Wortwechsel mit Neras, dann antwortete Gilthas ihr. „Wir zeigen es dir.“

    Kurz darauf waren die drei aus der Messe heraus und wieder im Gewühl des Feldlagers. Selbst wenn es schwer war, sich zu verständigen, fühlte sich die junge Kriegerin in der Gesellschaft von Gilthas uns Neras sehr wohl. Es war so unkompliziert mit ihnen, sie tickten ähnlich wie sie selbst, dachten in ähnlichen Bahnen, obwohl die Magie ebensosehr zu den Waffen der beiden Telvanni gehörte wie blanker Stahl.
    Sie erreichten schließlich die Waffenkammer, welche sich als weitere Barracke in der Nähe des Übungsplatzes herausstellte, auf dem sich Erynn früher am Tage ausgetobt hatte. Neras quasselte auf den zuständigen Verwalter ein, während Erynns Blick von einer kunstvollen, ungewöhnlichen Rüstung angezogen wurde. Einen Moment später erkannte sie das Material. Vulkanglas. Im Gegensatz zur cyrodiilischen Variante jedoch hatte man sich hier die natürliche Struktur der Glaskristalle zunutze gemacht, statt das Material einzuschmelzen und in Form zu gießen. Dieser Kürass schien der Bogenschützin geradezu paradigmatisch für den Unterschied zwischen Kaiserlicher und Dunmerkultur: Statt die Dinge zu verbiegen und in Form zu schlagen, bis sie den eigenen Vorstellungen entsprachen, nutzten die Dunkelelfen von Vvardenfell die natürlichen Gegebenheiten dessen, was sie vorfanden. Sie paßten sich ihrem Lebensraum an, nicht umgekehrt. Das für sich genommen war schon faszinierend.
    Sie wurde aus ihren Gedanken gerissen, als eine Hand ihr auf die Schulter tippte. „Vergiß es“, brachte Gilthas sie mit einem Grinsen wieder in die Realität zurück, „das ist nicht für Leute wie uns.“ Er lenkte ihre Aufmerksamkeit auf den Kerl, mit dem Neras sich eben wortreich unterhalten hatte. Der Quartiermeister war ebenfalls ein Dunmer, wie schenbar so ziemlich jeder, der in diesem Lager eine einigermaßen verantwortungsvolle Position bekleidete. Er warf einen mißbilligenden Blick auf die vielfach geflickte Rüstung, die Erynn trug. „Was ist denn mit Euch passiert“, fragte er mit gerunzelter Stirn. „habt Ihr einen Waffenständer umarmt?“ Im Gegensatz zu ihren beiden neuen Kameraden sprach er ausgezeichnetes cyrodiilisch. Erynn ließ sich durch seine etwas abfällige Art nicht aus der Ruhe bringen. Nacheinander legte sie ihren Finger auf die verschiedenen Flicken und Nähte auf dem Leder. „Troll, Höllenhunde, Alit, Banditen, Aschländer, Skamps...“
    Der Quartiermeister, der wohl mit einer weniger schlagfertigen Antwort der jungen Fremdländerin gerechnet hatte, winkte ab. „Ihr seid Schützin, nehme ich an.“ - „Richtig.“ – „Dann seht Euch hier um“, sagte er und führte sie zu einem Regal mit verschiedenen Leder-, Stoff- und Chitinrüstungen. „Ich denke, Ihr findet Euch zurecht. Meldet Euch, wenn Ihr Hilfe braucht.“ Damit wandte er sich ab, kehrte zu seinen Listen zurück und überließ Erynn und ihre beiden Kampfmagierkollegen sich selbst. Gilthas wandte sich ihr zu: „Neras hat für dich gehandelt. Du mußt nicht den vollen Preis bezahlen.“ Das brachte Neras ein dankbares Lächeln ein, worüber dieser sich offensichtlich freute. Dann stand Erynn vor der Herausforderung, sich bei den fremdartigen Rüstungen zurechtzufinden. Die beiden Kampfmagier amüsierten sich königlich darüber, wie die Elfin mit einer widerspenstigen Stoffarmschiene kämpfte und bestanden daraufhin darauf, sie in Chitin zu stecken – und wurden nicht enttäuscht. Erynn stakste in dem starren Material so hilflos durch das Materiallager, daß sie selber über den Anblick lachen mußte, den sie vermutlich gerade bot. Schließlich entschied sie sich für einen Kürass aus gehärtetem Netchleder und Stiefel aus demselben Material. Die Rüstungsteile waren ganz anders geschnitten als die bisherigen, es gab mehr Riemen und Schnallen, mit denen man sie anpassen konnte. Sie saßen so vortrefflich und waren, obwohl noch ganz neu, dermaßen geschmeidig, daß Erynn sich fast ein bißchen dekadent darin fühlte. Der ganze Spaß kostete sie weniger als sie erwartet hatte, Neras konnte scheinbar recht überzeugend verhandeln. Ihre alte Rüstung ließ sie dem Quartiermeister da, vielleicht konnte er noch irgendwas damit anfangen.
    Als die drei wieder unter den freien Himmel traten stellten sie fest, daß es bereits Nachmittag geworden war. Die beiden Kampfmagier mußten sich leider verabschieden. Ihre Wache begänne um Mitternacht, bis dahin mußten sie ausgeschlafen sein.
    Erynn schlenderte danach weiter durchs Lager, während sie im Stillen hoffte, die beiden Kameraden nochmal wiederzutreffen. Sie sah sich um, nahm die Geräusche, Gerüche und Eindrücke in sich auf: Interessante, in Cyrodiil kaum gebräuchliche Waffen und Rüstungen, die fremden Sprachen – von Dunmeri bis hin zu den gezischelten Lauten der Schwarzmarsch und alles mögliche dazwischen. Unauffällig schaute sie sich ein paar Argonier genauer an, aber Gumora konnte sie darunter nicht entdecken. Es hätte sie auch gewundert.

    Es dunkelte, als Erynn schließlich genug hatte. Früher oder später müßte sie ohnehin zu ihrer Barracke zurückkehren, da konnte sie es auch jetzt hinter sich bringen. Noch immer schämte sie sich ein bißchen für die Szene, die sie Arranges am Morgen gemacht hatte...
    Geändert von Glannaragh (13.03.2012 um 00:10 Uhr)

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