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Legende
Der Caitiff von Erynn zerlegte mit einem letzten gewaltigen Hieb das Gerippe, das sich als sehr wehrhaft erwiesen hatte, konnte aber der direkte Attacke des Jägers nicht mehr ausweichen und verging mit einem bestialischen Fauchen. Der Dunmer fuhr zu Arranges herum, als er ihn aus dem Augenwinkel wahrnahm. Ein Pfeifen, geschwängert mit der Pein direkt aus Dagons Esse, hallte in Arranges Ohren wieder, als die Waffen der beiden aufeinanderschlugen, sich klirrend trennten und nur einen Herzschlag später wieder scheppernd Funken sprühten. Womit Arranges jedoch nicht gerechnet hatte, war der Dolch, der aus dem Nichts heranflog und einen brennenden Schnitt auf der linken Wange des Magiers hinterließ, der den Kopf gerade noch zur Seite drehen konnte. Ein Gedankenschlag zerriss den brennenden Hass im Verstand des Hungers und trieb seine Aufmerksamkeit zu dem Dunmer hin, welcher Arranges nun mit zwei Waffen doch arg zusetzte. Das wirbelnde Silberschwert musste aber nur mehr einmal den wuchtigen Hieb der Keule blocken. Der Dolch fiel aus der plötzlich kraftlos gewordenen Hand, während der Schwertarm, der die Keule hielt, sich noch grob gegen die Schwindsucht wehrte. Mit tief in die Höhlen gesunkenen Augen, kaum noch fähig Ausdrücke erkennbar zu formen, blickte der Dunmer ungläubig auf das in ungesundem Rosa pulsierende Band, das sich von einem auf den anderen Moment zwischen ihm und dem Hunger gebildet hatte. Sein Kopf neigte sich gequält nach oben und legte sich mehr als zuvor in den Nacken. Unbewusst wegen des Verlustes an Lebensgeister auf die Knie gefallen, konnte er selbst den Blick jetzt nicht mehr konstant halten. Dunkel wechselte sich mit grellem Licht, als das Haupt vom Körper, welcher selbst nur mehr aus Haut und Knochen zu bestehen schien, getrennt ward und über den Boden kullerte...
Arranges steckte sein Schwert weg und setzte den Hunger mit einem Wink auf den Dunmer an, welcher noch mit Dreveni rang, doch ehe das Monster seine Beute erreichen konnte, hatte der Mer seine aussichtslose Lage wohl begriffen und machte Anstalten zu flüchten. Eine matt grünstichige Kugel jagte ihm nach und holte ihn ein, kaum, dass er fünf Schritte gerannt war. An die Erde gefesselt, konnte er sich gegen den Daedra, der blutrünstig über ihm zusammenschlug, wie tosende Wogen auf hoher See, nicht wehren und so war auch sein Schicksal kaum zwei Atemzüge später besiegelt.
Arranges schickte den Hunger in Sheogoraths Reich zurück und erst jetzt lichtete sich wieder der kalt brennende Ausdruck in seinen blauen Augen, als er am Boden Erynn sah, wie sie versuchte, den Schmerzen irgendwie zu entkommen, indem sie sich wand und wimmerte. Ihm stockte der Atem und sein Herz setzte einen Schlag aus, als er die beiden Pfeile sah. Ausgrerchnet Schützen... Mit verzweifelter Hast stolperte er zu ihr, ging neben ihr in die Knie und besah sich die Wunden, wollte helfen, riss seinen Arm aber sofort wieder zurück. Im Gegensatz zu dem Kampf gerade eben, begann sein Gehirn jetzt tatsächlich erst zu arbeiten. 'Erynn?!' Rief er und hielt ihren Kopf fest. Ihre Lieder flatterten, aber sie öffnete die Augen nicht ganz. Im Gegenteil, sie entriss sich seinem Griff und stieß einen Laut aus, als würde sie Arranges gleich an die Kehle springen wollen
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Fossil
[Erynn]
Erynn spürte irgendwann, wie das Band zwischen ihr und dem Dremora abriß. Es war kein schönes Gefühl - für einen Augenblick fühlte sie sich unsagbar allein. Doch der Moment verging ebenso schnell, wie er gekommen war. Am Rande ihres Bewußtseins bekam sie mit, daß die Kampfgeräusche verebbten und kurz darauf ganz aufhörten, hörte dann Schritte auf sich zukommen. Es klang unnatürlich laut. Die Elfin begriff auch, daß es Arranges war, der ihren Namen rief und ihren Kopf stütze, doch jetzt gerade machte er es nur noch schlimmer - allein durch diese kleinen Bewegungen, die er ihr damit aufzwang kam es ihr vor, als würden die beiden Pfeile in ihrem Fleisch brutal herumgerissen. Sie fauchte unbeherrscht und entriß sich den fürsorglichen Händen, nur um sich gleich darauf wieder zu krümmen in dem verzweifelten Versuch irgendeine Körperhaltung zu finden, die einigermaßen erträglich war.
[Arranges]
Arranges seufzte. Jetzt führ dich nicht so auf, das sind zwei Pfeile und keine Saufedern... Aber er konnte und wollte sie nicht ungünstig berühren, er wollte Schmerzen für sie vermeiden, so weit er das vermochte, aber dazu mussten auch ersteinmal die Pfeile raus... und das wiederum war nur möglich, wenn Erynn still hielt und hier jetzt keinen Aufstand machen würde. Sein erster Gedanke war der, sie schlicht und einfach kalt zu stellen, wie er es denn schonmal und besonders damals getan hatte, als er ihr den Finger abgenommen hatte. Aber er zögerte und das grüne Glimmen in seiner Hand erlosch, bevor es überhaupt erst deutlich sichtbar geworden war. Nein, das kann ich nicht... nicht mehr... Aber er selbst besaß eben auch nur zwei Hände und die würde er brauchen um die Pfeile sauber zu ziehen. Jemand würde Erynn festhalten müssen! Den Kopf hebend, suchte er nach Dreveni. 'Dreveni? Helft mir bitte.' Seine Stimme klang ehrlich bittend, jedoch ohne dass er flehte.
[Dreveni]
Arranges hatte die letzten beiden Angreifer ziemlich schnell erledigt, so konnte sich Dreveni endlich nach Erynn umsehen. Die Dunkelelfe lag mit schmerzverzerrtem Gesicht auf dem Boden, aus ihrer Schulter und ihrem Oberschenkel ragten jeweils ein Pfeil. Na wunderbar. Sie sah, wie sich Erynn Arranges Händen entwand, und sich dann stöhnend auf dem Boden wand. So geht das nicht., dachte sie sich, als sie von Arranges um Hilfe gebeten wurde. Sie legte das Schwert weg, ging neben Erynn in die Knie und überlegte, wie sie die andere am besten festhalten sollte. Vielleicht sollte sie ihr einfach erstmal eins überbraten, das würde alles einfacher machen. Sie seufzte kurz, da sie sich in etwa vorstellen konnte wie Arranges reagieren würde, und beugte sich schließlich nah an Erynns Ohr: "Es wäre schön wenn ihr von alleine aufhören würdet, über den Boden zu rollen und euch festhalten lasst. Sonst muß ich das mit Gewalt machen, und das tut vermutlich noch viel mehr weh.", sagte sie fester Stimme.
[Erynn]
Die Dunmer hielt inne, als sie Drevenis Stimme dícht neben ihrem Gesicht hörte. Ihre Muskeln blieben zum Zerreißen gespannt, aber die feste Stimme der Assassinin brachte die Kriegerin wieder in die Realität zurück. Sie biß die Zähne zusammen und nickte schwach, hielt die roten Augen der Anderen für einen Moment mit ihrem eigenen Blick fest, als suche sie Halt darin. Dann drehte Erynn den Kopf wieder dem Beschwörer zu. "Ich hätte nie geglaubt, daß es... so furchtbar weh tut", brachte sie mühsam heraus.
[Arranges]
Das... war fast ein wenig zu einfach. Bemerkte er erstaunt, als Dreveni die andere ziemlich schnell ruhigstellte und das nur mit Worten. Andererseits war er jedoch auch sehr erleichtert darüber, dass keine weiteren Maßnahmen nötig waren. Aber es wird mit Sicherheit nicht lange auf sich warten lassen, bis Gewalt nötig sein wird... Gut, wie war das noch gleich? Der Magier erinnerte sich kurz an alles, was er gelernt und vor allem, was er bei Erynn beobachtet hatte in den letzten Monaten. Messer, heißes Öl und viel Verbandszeug... 'Haltet sie gut fest.' Sagte er bestimmt zu Dreveni, während er sich zuerst den Pfeil in der Schulter besah. Die Lederrüstung hatte dem seltsamen Material Chitin... nichts entgegenzusetzen gehabt und so steckte das Geschoss nun fest in dem sauber durchschlagenen Rüstmaterial. Er langte beherzt zu und brach die beiden Pfeile jeweils einige Fingerbreit über dem Leder. Erynn zappelte und stemmte sich gegen den Griff der Assassinin, diese hatte schon damit begonnen, die Kriegerin festzuhalten, bevor Arranges noch nach den Pfeilen gelangt hatte. 'Wir haben kein Feuer...' Brummte er mehr für sich selbst, als für die beiden andern. 'Haltet sie gut fest, ich muss erst Öl heiß machen und Verbände herrichten. Erynn ignorierte er wie auch bei der Amputation komplett, es würde weder ihm, noch ihr, noch Dreveni irgendetwas nützen, wenn er auf ihr Gebaren eingehen würde. Einige Augenblicke später flammten drei der Toten aufeinandergestapelt auf und verbreiteten den widerlichen Gestank von kochendem Blut und schmorendem Fett. Aber es ging in diesem Moment einfach nicht anders. Nochmals einen Moment später steckte das kleine Tongefäß mit Erynns Waffenöl im Feuer und Arranges legte gut die Hälfte des Inhalts aller Verbandstaschen neben Erynn ab. Kurz sah er Dreveni in die Augen und gab ihr stumm zu verstehen, dass er jetzt so weit sei. Das wird unschön. Sie würden den Harnisch abnehmen müssen, bevor sie die Pfeile ziehen konnten. Ein Dolch erschien in Arranges Hand mit dem er gleich darauf einen kleinen Schnitt in das Material vom Einschussloch der Pfeile aus wegmachte, damit diese nicht unnötig von dem sie zuvor einspannenden Leder herumgezerrt werden würden. dann löste er die Schnallen an dem Kürass und nahm ihn der Dunmer so vorsichtig und so schnell, wie es ihr Gezappel zuließ, ab...
[Dreveni]
Dreveni blieb nichts weiter zu tun als Erynn festzuhalten, während Arranges seine Vorbereitungen traf. Sie verzog kurz das Gesicht als sie sah, wie er das Öl erhitzte und hatte doch kurz Mitleid mit Erynn, die keuchend in ihren Armen hing. Sie war trotz ihrer zierlichen Statur ziemlich kräftig merkte Dreveni, als Arranges die Pfeile abbrach. Als er schließlich die leichte Rüstung entfernt hatte, machte er sich an dem Pfeil in Erynns Oberschenkel zu schaffen, und Dreveni verstärkte ihren Griff noch etwas...
[Erynn]
Erynn zuckte beide Male heftig, als Arranges die Pfeilschäfte brach. Sie verstand durchaus, daß sie jetzt stillhalten mußte, schließlich hatte sie selbst es dem Beschwörer bei mehr als einer Gelegenheit gepredigt. Dennoch wollte sie gerade nichts anderes als sich irgendwohin verkriechen, Hauptsache weg von hier und von den Fingern, die sich an ihren Wunden zu schaffen machten. Dreveni hatte tatsächlich alle Hände voll zu tun, um sie festzuhalten, bemerkte Erynn in einem Winkel ihres Bewußtseins, und es tat ihr fast leid, den beiden so einen Kummer zu machen.
Mit größter Willensantrengung gelang es ihr sich ein wenig zu entpannen, nachdem Arranges ihren Kürass abgenommen hatte und das Rucken an den Pfeilresten zumindest für den Moment ein Ende hatte. Sobald jedoch Arranges die Hand an das Geschoß in ihrem Bein legte schnellte sie vor, entriß sich Drevenis Griff und versetzte dem Beschwörer mit der Rechten eine schallende Ohrfeige. "Kannst du nicht aufpassen?! Stoß das verdammte Ding durch, verflucht noch mal, und dann ziehst du es auf der anderen Seite heraus!" Mit bleichem Gesicht sackte die Kriegerin wieder zurück. "Vielleicht sind dir die Widerhaken nicht aufgefallen, aber ich merke sie recht deutlich", setzte sie matt hinzu.
[Arranges]
Achja?! Du kannst dir die Pfeile gleich selbst ziehen! So schnell wie Erynn ihm eine gewischt hatte, konnte Arranges gar nicht reagieren. Kurz funkelte er sie an, was so ziemlich die einzige Regung seit er angefangen hatte, war und blieb. Sogleich versteinerte sein Gesicht wieder. Er wartete noch einen Moment, bis Dreveni ihren Griff wieder gefestigt hatte, hob das Bein der Dunmer leicht an und stieß den Pfeil dann mit einem Ruck durch das Fleisch der Elfe. Erynn bäumte sich auf und Arranges musste beide Füße gleichermaßen festhalten um zu verhindern, dass sie ihm damit nicht gleich reihenweise die Zähne aus dem Kiefer brach oder wahlweise auch die Nase in den Kopf trieb. Es dauerte einige Herzschläge, bis sie sich wieder halbwegs beruhigt hatte. Mit einem weiteren Ruck, den Erynn aber kaum gespürt haben dürfte, zog er den Pfeil ohne großen Widerstand auf der anderen Seite aus dem Fleisch. Vorsichtig ließ er das Bein sinken, legte mit der freien Hand ein Stück Verband darunter und holte das heiße Öl. Dreveni verstand die Geste sehr wohl und man konnte recht deutlich erkennen, wie sich ihre Muskeln spannten um Erynn gleich auf dem Boden halten zu können... Mit einer beinahe abstoßenden Seelenruhe goß der Nekromant ein wenig von dem Öl in den Schusskanal, bis unten erste einzelne Tropfen den Verband benetzten. Er hatte Ohren und Augen für Erynn komplett verschlossen, konnte aber dennoch nicht verhindern, dass sich alle Nackenhaare aufstellten, als er sich für den Bruchteil eines Lidschlags bewusst wurde, was er gerade eigentlich tat. Er stellte das Tongefäß bei Seite und wickelte ein paar Lagen Verband locker um den Oberschenkel. 'So, das wäre geschafft, ich hoffe ihr habt noch Atem über, jetzt könnte es etwas hässlich werden.' Sagte er monoton, als sein Blick auf dem Weg zu Erynns Schulter die Augen Drevenis kurz streifte. Bevor er jedoch Hand an den Pfeil legte, besah er sich sehr genau den Einschusswinkel des Pfeils. Mist, genau zwischen Kugel und Pfanne...
[Dreveni]
Sie konnte einfach nicht verhindern, dass ihr Erynn einmal entkam, da sie auch noch auf die Pfeile in ihrem Körper achten mußte. Als Erynn Arranges erst einmal eine scheuerte, konnte sie sich trotz der Situation ein Grinsen nicht verkneifen, hatte Erynn dann allerdings gleich wieder fest im Griff. Sie versuchte Erynns Schreie so gut es ging zu ignorieren, als Arranges erst den Pfeil durchstach und dann das Öl hinterher kippte. Sie hoffte, dass sie bald fertig sein würden und überlegte ob sie noch Alkohol hatte und es nicht vielleicht doch gnädiger wäre, Erynn k.o. zu schlagen. Der andere Pfeil steckte unschön in Erynns Schulter und schien sich jedenfalls nicht so einfach durchstoßen zu lassen.
[Erynn]
Die Dunkelelfin wußte kaum noch wie ihr geschah, während Arranges den Pfeil zog und die Wunde versorgte. Ihr blieb nichts anderes übrig, als dem rasenden Schmerz durch schrille Schreie Luft zu machen, und dann war es plötzlich vorbei. Erynn fand sich in den Armen der Assassinin hängend wieder und spürte den kalten Schweiß, der ihr in Bächen über die Schläfen rann.
Sie preßte ihren Rücken noch fester gegen Drevenis Brust, als Arranges den Blick auf den zweiten Pfeil in ihrer Schulter legte, knurrte wie ein Tier und schüttelte wild den Kopf. "Laß es", fauchte sie mit gefletschten Zähnen. Sie starrte den Beschwörer für einige Herzschläge lang aus verheulten Augen an, und fühlte sich auf einmal, als verließe alle Kraft ihren Körper. "Bitte", flüsterte sie mit hängendem Kopf, "bitte, nicht noch einmal..."
{Arranges]
Er schaute ihr nur reglos in die Augen. Innerlich erschauderte er, zeigte davon aber nichts. Mit Dreveni zusammen drückte er Erynn mit sanfter Gewalt zunächst wieder flach auf den Rücken zurück. Der Pfeil steckt so dermaßen scheisse... Die Schulter musste gestreckt sein, wenn der Magier überhaupt eine Chance haben wollte, das Geschoss an einem Stück und ohne weitere Verletzungen zu verursachen, da herausholen zu können. Bevor Erynn auf die Idee kam, sich nochmals aufzubäumen, nahm er den betreffenden Arm, streckte ihn von Erynns Körper weg und kniete sich mit dem einen Fuß so darauf, dass das Blut zwar noch zirkulieren, sie die Extremität aber nicht mehr wegziehen konnte. Mit dem anderen Knie hielt er über ihrem Brustkorb um sie auch notfalls dort am Boden halten zu können. Jedes weitere Zappeln wurde von Drevenis Griff vorsorglich blockiert. Prüfend ruckte Arranges zunächst nur ganz leicht an dem übrigen Pfeilschaft. Der Widerstand, der sich ihm bot, war mit großer Wahrscheinlichkeit die Schulterkugel. Hervorragend... Wieder rief er einen Dolch in seine Hand und zog diesen mehrmals durch eine gleißende Flamme aus der anderen Hand. Das heiße Messer senkte er dann ohne Vorwarnung direkt am Pfeilschaft etwa einen Fingerbreit in das Fleisch der Dunmer. Er tat einen kleinen Schnitt wie zuvor bei dem Kürass und zog anschließend das Gewebe auseinander um besser sehen zu können, der leicht vom Pfeil aus der Pfanne gehebelte Knochen schimmerte ihm rötlich entgegen. Die gehärtete Spitze des Pfeils hatte sich leicht schräg genau in den Spalt zwischen Kugel und Pfanne gebohrt und dabei das Gelenk leicht auseinandergedrückt. Vergib mir, Erynn! Er langte nach dem Pfeil und bog ihn entsprechend des Verlaufs des Spalts nach oben und unten und versuchte ihn so frei zu bekommen, während er mit der anderen Hand die Haut zur Seite drückte. Knirschend schabte das Chitin über die Oberfläche der Knochen, während unter schmatzenden Geräuschen Blut aus dem Fleisch drängte und dem Beschwörer über die Finger rann. Aber Arranges gab schon nach einigen wenigen Versuchen auf, den Pfeil so ziehen zu wollen. Kopfschüttelnd nahm er die Hände wieder weg. Ein Blick in das Gesicht Drevenis verriet ihm, dass sie Erynn noch recht gut unter Kontrolle halten konnte. Dann werd ich das Scheissding wohl heraushebeln müssen... ich hatte ja gehofft, das bliebe Erynn erspart. Der Dolch fand wider in den Einsatz. Die Spitze der Schneide drang mit größter Vorsicht in den Spalt direkt neben dem Pfeil ein. Ein Knirschen und Kratzen erklang, das kaum mit Worten angemessen zu beschreiben war. Der Pfeil bewegte sich! Endlich! Nochmal stützte sich der Magier auf den Knauf des Dolches um nochmal ein bisschen weiter eindringen zu können. Er bog die Spitze der des Pfeils entgegen. Kurz verkantete sich beides am Knochen, Arranges ruckte mit grober Gewalt einmal an dem Dolch, es knackte nochmals bestialisch und in ein paar wenige große Teile brechend, kam ihm der Pfeil schließlich entgegen. Arranges besah sich kritisch die Wunde, aber das Chitin war ein so andersartiges Material, es war nicht zerbröselt, sondern nur grob zersplittert und so war auch nichts in der Wunde hängen geblieben. Er zog den Dolch und ließ ihn verschwinden. Er nahm noch immer keine Notiz von Erynn. Anhand des Blutstroms war sich Arranges ziemlich sicher, dass keine großen Blutgefäße verletzt sein konnten. Der rote Saft floss zwar unaufhörlich, doch es war zu wenig, als dass es größere Arterien hätten sein können. Vorsichtig goß er auch hier ein paar wenige Tropfen Öl nach, allerdings deutlich weniger, als noch beim Bein. Mit ruhiger Hand legte er behutsam einen sehr straffen Druckverband um die Schulter gegen den Hals der Dunmer an und erst als er mit dem Sitz des Stoffs zufrieden war, blickte er jetzt mit nicht mehr ganz abweisender Miene in das Gesicht der Elfe. Der Ausdurck darin zerriss ihm schier das Herz. Vorsichtig nahm er einen sauberen Stofffetzen zur Hand und tupfte ihr sachte die Stirn ab. Dann rückte er von ihr ab, hielt aber noch mit einer Hand ihren ausgestreckten Arm auf dem Boden. 'Passt auf, dass sie nicht sofort wieder herumhampelt.' Sagte er zu Dreveni, deutete auf den Arm und wartete, bis sie die Seite gewechselt hatte um eben selbigen zu fixieren. Er wuchtete sich auf die Beine und nahm einen Wasserschlauch zur Hand. 'Ich bin gleich wieder da...' Dann ging er ein paar Meter, nahm sich das grob blutverschmierte Kettenhemd ab, reinigte es ein wenig und wusch dann Hände und Gesicht...
Geändert von Glannaragh (17.12.2011 um 00:47 Uhr)
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Legende
[Dreveni]
Dreveni war ebenfalls reichlich fertig, als Arranges endlich den zweiten Pfeil aus Erynns Schulter gezogen hatte. Nicht nur dass die andere Dunkelelfe ungeahnte Kräfte entwickelt hatte, auch klangen ihr immer noch Erynns Schreie in den Ohren. Deshalb konnte sie auch Folter nichts abgewinnen. Sie sah Arranges kurz nach und glaubte nicht, dass man Erynn jetzt noch unbedingt festhalten musste, die andere lag wie ein Häufchen Elend auf dem Boden. Dreveni holte kurz eine ihrer Taschen vom Sattel ihres Guars, zog einen Heiltrank hervor und goss ihn vorsichtig über die Bandagen. Einen Moment saß sie reichlich planlos neben Erynn und beobachtete sie, dann gab sie sich einen Ruck, fand ein Oberteil in ihrer Tasche dass sie Erynn zusammengerollt unter den Kopf schob und deckte sie mit ihrem Mantel zu, da die andere immer noch zitterte. Dann hielt sie ihr den Heiltrank vors Gesicht, merkte aber schnell, dass Erynn nicht dazu in der Lage war, sich aufzusetzen. Seufzend langte sie unter Erynns Oberkörper und setzte sie vorsichtig auf, während sie ihr das Fläschchen in die Hand gab. Sie war die ganze Zeit schweigsam gewesen, was hätte sie auch groß sagen sollen? Das alles wieder gut werden würde? Das würde es, aber gegen die Schmerzen die Erynn jetzt sicher hatte, würde es erst mal überhaupt nichts helfen.
[Erynn]
Erynn kannte den Blick sehr genau, mit dem Arranges sie maß. Sie würde da durchmüssen, völlig egal, wie sie sich gebärden mochte. Wie in Schockstarre ließ die Elfin es zu, daß ihre beiden Begleiter sie flach auf den Rücken legten und festhielten. Sie begann erst wieder sich zu wehren als ihr jemand eine, wie es schien, weißglühende Klinge in die Schulter stieß und ziemlich brutal darin herumhebelte. Erynns Körper reagierte von ganz allein und stemmte sich gegen die Behandlung, der klare Verstand der Kriegerin hatte sich zu dem Zeitpunkt längst feige in eine dunkle Ecke ihres Gehirns verdrückt und war bis auf Weiteres nicht zu erreichen. Irgendwann, es mußten Ewigkeiten vergangen sein, wurde es zu viel. All ihre Muskeln wurden völlig schlaff, nur die Augen blieben so weit verdreht, daß beinahe nur noch das Weiße darin zu sehen war. Sie spürte, daß Arranges irgend etwas tat, merkte wie sie irgendwann angehoben wurde und er ihre Schlter verband, aber es war ihr gleichgültig und ließ all das willenlos geschenen, allein dankbar dafür, daß sich die Tortur dem Ende näherte.
Dann war Dreveni bei ihr. Die Assassinin mußte sie zugedeckt und wieder in eine halb sitzende Position gebracht haben, drückte ihr jetzt ein Fläschchen mit einer zähflüssigen, schimmernden Flüssigkeit in die Hand. Mechanisch griff sie danach und setzte den Trank mit zitternden Fingern an ihre Lippen, dann kippte sie kraftlos wieder gegen ihre Begleiterin, während sie darauf wartete, daß sich ihr wild schlagendes Herz wieder beruhigte und das Zittern nachließ. Ein klägliches Geräusch drang an die Ohren der Elfin, von dem sie irgendwann feststellte, daß es ihr eigenes Wimmern war. Langsam aber sicher faßte sie sie wieder einige klare, zaghafte Gedanken, riß die Augen auf und sah sich um. Der Ort, an dem sie sich befanden glich einem Schlachthaus, nicht weit entfernt von ihr schwelten einige Überreste, die vielleicht einmal die Angreifer gewesen waren. Sie selbst war verschmiert von ihrem eigenen Blut, von der Kleidung, die sie trug, waren bestenfalls noch Fetzen übrig. Jemand mußte den Stoff zerschnitten haben, um die Verletzungen darunter versorgen zu können. Erynn krächzte einmal, sammelte sich und versuchte es nochmal. "Vorbei...?" brachte sie schließlich, an niemand bestimmtes gerichtet, heraus...
[Arranges]
Der Magier wischte Gesicht und Hände mit einem Lappen ab, schüttelte seinen Kettenpanzer einmal aus und legte ihn dann über den Rücken seines Guars, wo die Rüstung vollends abtropfen konnte. Er warf einen Blick zur Seite wo noch immer die Gebeine der Toten vor sich hinschmorten. Zeit für ein ordentliches Feuer. Er sah sich nach Erynn und Dreveni um. Die Meuchlerin hatte Erynn bereits mit einem provisorischen Kissen und Decke versorgt und flößte ihr gerade einen Heiltrank ein. Sich umsehend, ging der Nekromant ein paar Schritte vom Lager weg und sammelte dabei trockenes Geäst und seltsame Wurzelteile auf, die sich zwar anfühlten wie Holz, aber nicht so starr waren und eher wie Kork wirkten. Als er zurückkam, hatte er beide Arme voll beladen mit ordentlichem Brennmaterial. Ohne zu zögern lud er alles einfach in das schon vorhandene Feuer ab. Einige zähe Augenblicke stank es bestialisch nach verbrennendem Fleisch, bis alles soweit verkohlt war, dass die Flammen sich jetzt eher am Holz und den Überresten der Skelette bedienten. Er nickte zufrieden und ging dann zu den beiden Dunmern hinüber. Gegenüber der Assassinin ließ er sich neben Erynn auf die Knie sinken. Er suchte den Blickkontakt zu der Dunmer, welche seine Freundin hielt. 'Danke!' War alles, was er sagte und nach einem weiteren Herzschlag schaute er in das Gesicht Erynns, welches immernoch verzerrt von den Qualen war.
[Dreveni]
Als Erynn den Heiltrank getrunken hatte, hing sie wie ein Kind und am ganzen Körper zitternd in Drevenis Armen und machte keine Anstalten, sich daraus zu befreien. Seufzend hielt Dreveni sie weiter fest und sah Arranges zu, wie er Feuerholz sammelte. Bei Erynns gestammelter Frage wandte sie sich schließlich wieder der Dunmer zu. Diese sah gerade mehr tot als lebendig aus, trotz ihrer dunklen Haut war sie leichenblass. Dreveni strich ihr ein paar Strähnen schweißnassen Haares aus der Stirn und sagte leise: "Das war der letzte Pfeil." Als Arranges das Feuer weiter entzündet hatte, und sich der beißende Gestank der verbrannten Leichen verzogen hatte, legte sie Erynn wieder vorsichtig auf den Boden, mit dem Kopf aus das improvisierte Kissen, da ihr langsam selbst die Arme lahm wurden. "Keine Ursache.", antwortete sie dem Magier nur. Sie griff nach ihrem Stilett, dass Arranges geistesgegenwärtig aus der Leiche des Banditen gezogen hatte, bevor er ihn verbrannte und steckte es wieder in die Halterung an ihrem Arm.
[Erynn]
Erynn entspannte sich langsam, als sie begriff, daß sich so bald niemand mehr an ihrem geschundenen Leib zu schaffen machen würde. Die Wunden pochten noch immer schmerzhaft und ihr Gesicht fühlte sich unnatürlich heiß an, aber es war jetzt alles erträglich. Ihr noch unsteter Blick fokussierte sich schließlich auf den des Beschwörers. Sie rang sich ein Lächeln ab, als sie den Ausdruck in den dunklen Augen endlich einordnen konnte: Arranges hatte, wie es seine Art war, getan was nötig war, aber er war selbst fertig mit den Nerven nach dieser Aktion. Erynn wußte, daß sie selbst es ihm alles andere als leicht gemacht hatte - sie selbst besaß einfach nicht die Zähigkeit und hohe Schmerztoleranz, die sich der Magier nach mehreren traumatischen Erfahrungen zu eigen gemacht hatte. Der Schatten des Kummers, ihr solches Leid zugefügt zu haben, lag noch immer deutlich auf seinen Zügen.
Langsam hob sie die rechte Hand und legte sie sanft an die Wange ihres Freundes. Ihr fiel nichts ein, was sie hätte sagen können - ein schlichtes 'danke' erschien ihr schal und völlig unzureichend dafür, daß er entschlossen gehandelt hatte, wo sie es nicht mehr konnte. Mit den Fingerspitzen strich sie langsam bis zu seinem Kinn und wieder zurück, wunderte sich in einem Winkel ihrer Gedanken darüber, wie weich sich das Haar in seinem Gesicht anfühlte, abgesehen von einigen Spritzern getrockneten Blutes, das der Katzenwäsche vorhin entgangen war - ihr eigenes, vermutlich. Erynn fuhr fort, mit trägen Bewegungen Arranges' Bart sauberzukraulen, während sie nach und nach begriff, wie viel Glück sie eigentlich gehabt hatte. Sie lebte, sie würde wieder gesund werden und nicht zuletzt hatte sie zwei Begleiter um sich, die sie beschützen würden, solange sie selbst zu schwach dafür war.
[Arranges]
Arranges wollte eigentlich gerade schon wieder aufstehen um sich noch etwas umzusehen, sie würden wohl noch mindestens einen Tag hier rasten, bis Erynn zumindest wieder transportfähig wäre. Aber in dem Moment, in dem die Dunmer ihre Hand an seine Wange legte, war er für einen sehr kurzen Moment so perplex, dass er für einige Herzschläge nur ihren Blick festhalten konnte. Was... wird das?! Fragte er sich, als sie zu seinem Kinn strich. Du hast aber keinen Schlag gegen den Kopf bekommen oder? Er wollte sich gerade aus ihrer Reichweite zurückziehen, als sich viel zu plötzlich ein Wohlbefinden in ihm ausbreitete, das er in dieser Form vorher nicht kannte. Erynn begann sein Kinn zu kraulen und trunken von den angenehmen Berührungen reckte er den Kopf leicht vor und konnte nicht anders, als es einfach geschehen zu lassen und zu genießen. Ich muss völlig bescheuert sein. Dachte er noch, als ihm flüchtig bewusst wurde, dass Dreveni ja noch bei ihnen saß...
[Dreveni]
Dreveni dachte erst, sie würde nicht richtig sehen, als Erynn anfing, Arranges den Bart zu kraulen. Als dieser das dann noch eindeutig zu genießen schien, wurde ihr es zu viel. Sie konnte immer noch nicht nachvollziehen, wie man diesen Kaiserlichen freiwillig anfassen konnte. Demonstrativ stand sie auf, nahm ihr Schwert und verzog sich zu den Guars, wo sie sich auf den Boden setzte und anfing die Klinge mit einem Stück Stoff zu polieren. Mochten die Beiden da hinten treiben, was sie wollten.
[Erynn]
Erynns Lächeln wandelte sich zu einem matten, etwas schuldbewußten Grinsen, als Dreveni sich betont beschäftigt verzog. "Warum muß einer von euch beiden eigentlich immer unzufrieden sein, ganz egal, was ich mache?" fragte sie nur halb im Ernst, während sie langsam ihre Hand zurückzog und sie wieder auf die Decke fallen ließ. "Ich danke dir für deine Hilfe", sagte sie noch, spürte bereits, daß ihr die Lider schwer wurden, jetzt, wo sich die Anspannung schnell aus ihrem Körper verflüchtigte. "...und außerdem: Gute Arbeit."
[Arranges]
'Bin ich denn unzufrieden mit dem was du sonst tust?' Sagte Arranges ruhig, als er den Kopf neigte und Erynn anblickte. Er setzte sich etwas bequemer hin, zog die Decke über Erynn wieder etwas zurecht und blieb dann einfach mit aufgestellten Beinen, auf denen seine Arme ruhten, neben ihr sitzen. Er hing seinen Gedanken nach und ging im Geiste bereits ihren weiteren Weg grob durch...
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Drachentöter
[Arranges]
Es dauerte nicht wirklich lange, bis ein ganz leichtes Schnarchen von Erynn zu ihm heraufdrang. ein letzter Blick in ihr Gesicht zeigte ihm, dass ihr Atem wieder regelmäßig und lang war. Gut... der Heiltrank sollte dann in absehbarer Zeit das seinige zur Genesung beitragen... mit ein bisschen Glück können wir spätestens in zwei Tagen schon weiter. Den gedanken weiterverfolgend, kam er allerdings schon zu ihrem nächsten Problem. Sein Blick wanderte zu Dreveni, welche einige Meter weiter saß. Einen Moment später setzte er sich mit respektvollem Abstand zu ihr. 'Was meint ihr, wie gut die Spur von Gumora noch zu verfolgen ist?'
[Dreveni]
Dreveni reagierte nicht gleich, als sie von Arranges angesprochen wurde, sondern betrachtete noch kurz die Reflexe der Sonne auf dem Vulkanglas ihrer Klinge. Schließlich sah sie dem Beschwörer ins Gesicht, zuckte mit den Schultern und antwortete: "Schwer zu sagen. Immerhin scheint er sich noch in Vvardenfell aufzuhalten. Die Chancen eine einzelne Echse hier zu finden sind allgemein eher gering, aber ich denke das dürfte euch klar gewesen sein." Tatsächlich rechnete Dreveni eher damit, dass sie Gumora nie finden würden, vor allem wenn es so weitergehen würde wie bisher.
[Arranges]
'Dann wäre es doch sinnvoller gewesen, zu warten, bis sich der Molch von allein irgendwann wieder aus der Versenkung getraut hätte...' Sagte Arranges mehr zu sich selbst, als zu Dreveni. 'Gumora zu finden war auch zuvor meistens eine Herausforderung auch für jene wie mich, die wussten, wo er sich normalerweise aufhielt in Cyrodiil.' Für einen kruzen Moment blickte er Dreveni schweigend in die Augen, ehe er weitersprach. 'Was meint ihr, wäre es vielleicht klüger, die Jagd nach ihm hier abzubrechen?'
[Dreveni]
"Durch die Krise ist es mit sicherheit auch nicht leichter geworden, ihn zu finden.", sagte sie vorsichtig. Ihr selbst lag nicht unbedingt etwas daran, jetzt noch weiter durch Morrowind zu reisen, und auf das Geld war sie so oder so nicht angewiesen. "Spurlos für immer unterzutauchen ist sehr schwer, früher oder später werden wir ihn finden, auch wenn ich fürchte dass es in diesem Fall eher später sein wird. Letzten Endes kommt es darauf an, wie wichtig euch Gumora wirklich ist, ob es die Zeit und den Aufwand wert ist."
[Arranges]
'Nun, mir wäre es im Grunde gleich, ob ich ihn jetzt oder später auseinandernehmen könnte. Ich würde ihn nur zu gerne für seinen Verrat leiden sehen, aber es gibt andere Dinge, die Vorrang hätten für mich... ginge man nur davon aus, dass Gumoras Taten allein mich betreffen würde, aber leider hat er mich und Erynn gleichermaßen in Mitleidenschaft gezogen und das zwingt mich beinahe dazu, ihn am besten jetzt gleich bluten zu lassen.' Er seufzte. 'Aber mittlerweile wandelt sich diese Jagd hier auf Vvardenfell, auf für uns alle praktisch völlig unbekanntem Terrain, zu einer mehr als schlechten Idee.' Er deutete auf ihre Hand und nickte dann in Erynns Richtung. 'Wo uns die Krise nicht erreichen kann, landen wir in der Mitte von Wegelagerern und unbeschreiblichen Monstern, so gern ich Gumora tot sehen würde, so ist er mir diese Art von Strapazen doch nicht ganz wert und...' er machte eine kurze Pause und überlegte, 'und der nächste Pfeil trifft vielleicht nicht mehr ganz so glimpflich...'
[Dreveni]
Sie hörte dem Redeschwall des Beschwörers nur mit ausdrucksloser Mine zu. Er sprach mal wieder das offensichtliche aus. "Mir ist es im Prinzip gleich. Ob wir weiter Jagd auf Gumora machen müsst ihr und Erynn entscheiden." Nach diesen Worten fuhr sie fort, ihr Schwert zu polieren.
[Arranges]
'Gut. Wenn wir in Vos keine eindeutige Spur bekommen, nehmen wir das nächste Schiff von dort zurück nach Balfall.' Dann stand er auf, ging zu seinem Guar und machte sich daran, sein Kettenhemd wieder anzulegen.
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Fossil
Erynn fügte sich schließlich in die Ruhepause, die ihre Verletzungen ihr und dem Rest der kleinen Gruppe aufzwangen. Unter anderen Umständen hätte die Elfin wohl schlicht akzeptiert, daß sie für eine Weile außer Gefecht sein würde, aber in letzter Zeit schien ihr Weg nur noch aus ärgerlichen Unterbrechungen zu bestehen. Es ist fast, als wollte irgendwas oder irgendwer nicht, daß wir diese Echse schnappen. Aber ich will ihn haben und sei es nur, um irgendwann wieder ein normales Leben führen zu können...
Sie hielt inne. Ein normales Leben, jedenfalls in dem Sinne von normal, wie es war bevor sie auf Arranges getroffen war, würde sie nie wieder haben. Dafür war zu viel geschehen, Erynn hatte zu viel gesehen, erlebt und verstanden, um in den Zustand naiver und oft genug auch leicht dümmlicher Unschuld zurückzukönnen oder zu –wollen, in dem sie vor einigen Mondläufen noch durch die Welt gegangen war.
Kurz überlegte sie, ob sie die Entwicklung bereute, kam aber ziemlich schnell zu dem Schluß, daß dem nicht so war – schließlich kam es ihrer natürlichen Neugierde sehr zupaß, daß sie die Gelegenheit bekommen hatte, während der letzten Monate durch halb Tamriel zu toben. Ich habe Daedra bekämpft, eine Schlacht befehligt und erfolgreich das Hauptquartier eines Feindes infiltriert... wie viele Leute aus der Gilde können das schon von sich behaupten? Zwar wird niemand von denen etwas über diese Dinge erfahren, aber es genügt, daß ich es weiß, oder? Ich könnte mit diesem Wissen ganz neue und ganz andere Dinge tun als bisher...
Erynn stellte fest, daß sie bisher noch gar nicht die Gelegenheit gefunden hatte über all das nachzudenken, aber jetzt, da sie es endlich tat, wurden ihr mit einem Schlag bewußt, daß sie eigentlich, wenn man es genauer betrachtete, zu einer sehr fähigen Kämpferin herangereift war, die sich und ihr Können vor niemandem zu verstecken brauchte. Das heißt, wenn du nicht gerade völlig ahnungslos in ein fremdes Lager hereintrampelst, weil du in der Gegend herumgeträumt hast statt aufzupassen, meldete sich eine kleine, gehässige Stimme im Kopf der Kriegerin. Die andere Hälfte von Erynn ärgerte sich maßlos, weil ihr keine passende Erwiderung einfiel. Außerdem langweilte sie sich jetzt wirklich, nachdem ihr Tatendrang durch die Gedankenspiele aufs neue befeuert worden war und sich energisch Gehör zu verschaffen suchte, indem er deutlich anmerkte wie unbequem es doch war, auf dem bloßen Boden herumzuliegen.
Die Elfin seufzte, entschied sich letztendlich aber dazu, weiterhin das vernünftige Mitglied des kleinen Haufens zu sein und noch keine Experimente hinsichtlich ihrer eigenen Belastbarkeit anzustellen. Mittlerweile merkte sie, wie der Heiltrank seine Wirkung tat. Sie müßte nur noch ein bißchen warten, und sobald sie sich wieder auf einem Guar halten konnte, würde es keine lästigen Unterbrechungen mehr geben, schwor die Dunmer sich. Sie mußte nur die Fährte wiederfinden, und dann würden sie die Eidechse schon aus ihrem Bau treiben...
Geändert von Glannaragh (26.12.2011 um 16:38 Uhr)
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Legende
Die Genesung der Dunkelelfe machte während der folgenden beiden Tage deutliche Fortschritte und am dritten Tag war sie bereits wieder so weit, dass sie aufstehen konnte. Arranges war allerdings so lange noch skeptisch, bis die Mer ihn schließlich doch noch davon überzeugen konnte, dass sie sich selbst im Sattel zu halten vermochte. Der Magier war zwar noch der Meinung, dass es vielleicht besser wäre, wenn sie entweder hinter Dreveni oder ihm sitzen würde, aber auch ihm war diese ganze Jagd und vor allem die Warterei schlussendlich doch langsam aber sicher zuwider, sodass er es nicht darauf ankommen ließ, mit Erynn stundenlang darüber zu streiten und sie stattdessen gewähren ließ. Sie hatten das Lager rasch abgebrochen.
Die hatten auch die letzten Ausläufer der Aschewüste bald hinter sich gelassen, die Amur war nur mehr als sehr schmaler, dunkler Streifen am Horizont über den weiten, von sanften Hügeln gewellten Landschaften die sie jetzt umgaben, zu erkennen. So weit das Auge reichte, sah man beinahe ausschließlich saftiges Grünland aus dem vereinzelt Baumgruppen hervorstießen, deren Kronen nach der kargen Staubwüste fast ein wenig überladen von Blättern und Früchten wirkten. Lediglich im Westen erhob sich hinter einer dunklen Aufwerfung ein so gewaltiger einzelner Berg, dass er es vermochte, mit seinem Schatten größte Teile der Ländereien östlich seiner Flanken ins Dunkel zu tauchen, wenn die Sonne hinter ihm versank, die Welt ringsherum aber noch im letzten Abendgruß erhellte. Hin und wieder entluden sich breitere Wolkenbänder, die von den leichten Briesen aus der Richtung über das Innere Meer getrieben wurden, in der die Zafirbelbucht mehr zu erahnen, als zu sehen war, in sanften Regenschauern. Allein dieses Land jenseits der kaiserlichen Imperialisierung im Westen und jenseits der Ascheländer, schien die Strapazen wert gewesen zu sein. Aber Arranges musste sich dann doch immer wieder konzentrieren und zusammenreissen um nicht im Anblick von am Wegesrand wachsenden Blumen zu versinken.
Vvardenfell war so andersartig, bizarr und vielseitig. Mehr und mehr drängten sich vereinzelte Erinnerungen an die Zitternden Inseln in seine Gedanken.
Sie waren mittlerweile gut und gerne 6 Tage unterwegs, als sich endlich wieder Silhouetten am Horizont im Norden abzeichneten. Lediglich zur Erahnung taugten Umrisse, die sie bis jetzt weitab ihrer Route gesehen hatten, eine davon hatte Arranges als eine Festung der alten Chimer erkannt... oder glaubte zumindest, dass der Schatten des dunklen Gemäuers der Abbildung in einem Buch über die Ahnen der Dunmer sehr ähnlich gewesen war. Was sie jetzt allerdings vor sich hatten, waren eindeutig wieder höhere Hügel. Auf einer Anhöhe, die man vielleicht schon als kleinen Berg beziechnen hätte können, thronte eindeutig der hochgreifende Umriss einer kaiserlichen Festung, allerdings mischten sich unter die geometrisch korrekten Formen der Türme aus Stein und Mörtel noch andere, sehr gewagte spitze und kugelartige Gebilde. Ein Pilzturm? Arranges hatte von diesen sehr seltsamen Behausungen schon gehört, aber eben auch nur dass es sie gab, diese Häuser in Pilzen. So klein die Festung am äußersten Rande ihres Sichtfeldes auch wirkte, so neugierig konzentrierte sich der Nekromant auf sie. Er grübelte darüber nach, was er noch alles von diesen Türmen wissen mochte, als ihm plötzlich auffiel, was genau daran nicht stimmte. Aus dem Dunst, der schon seit Beginn des Tages über dem Norden des Landes hing und Regen ankündigte, schälten sich jetzt deutliche Rauchsäulen, die der Schätzung des Kaiserlichen nach gar nicht so weit von der Festung weg waren. Großartig... ich hoffe, das sind nur irgendwelche Ritenfeuer, die Dunmer dort entzündet haben. Er sprach die Säulen allerdings nicht an, die beiden Elfen würden sie bereits selbst entdeckt haben. Vor einem Tag hatten sie eine mehr oder wenig gut befestigte Straße gekreuzt, der sie dann schließlich nach Norden gefolgt waren. Aber als auch weder Dreveni, noch Erynn etwas zu den Rauchschwaden sagten, ritten sie in stummem Einvernehmen auf der Straße weiter.
Es zeigte sich, als der Abend bereits dämmerte, dass Arranges sich leicht verschätzt hatte, die Erhebungen waren deutlich näher, als er dachte, die weiten Ländereien um sie herum hatten über die Entfernung arg getäuscht. Während die Festung, die Hügel und leider auch der Rauch, sehr viel schneller näherkamen, schlug ihnen zudem auch noch sehr bald ein Geruch von schwelendem Fleisch und Holz entgegen. Allerdings war alles zusammen noch so weit weg, dass man noch immer kaum etwas Genaueres erkennen konnte.
Regen setzte ein und ließ die letzten Strahlen der Sonne am Himmel verwischen, während der Geruch von Rauch immer deutlicher wurde, Die Straße schlang sich vor den Wandernden um einen Hügel und plötzlich tauchte eine Laterne vor der Gruppe aus der Dunkelheit auf. Arranges, wie auch die beiden Mer brachten die Guare im Affekt zum Stehen. Brummend stemmten sich die Reitechsen in den matschigen Boden und lockerten dann wieder das Gebissstück, indem sie mit dem Kiefer darauf herummahlten - komischerweise zeigten sie in diesem Augenblick kein Anzeichen davon, dass sie irgendwo Gefahr wahrnahmen. 'Ich würde das nicht tun, wenn ich euch wäre!' Erklang die tiefe und rauhe Stimme eines älteren Dunmers, als alle drei beinahe gleichzeitig zu den Waffen griffen. Die Laterne wurde etwas höher gehalten und zum Vorschein kam eine sehr uniformell wirkende Knochenrüstung, wie sie die drei auch schon in Balfall gesehen hatten. Die roten Augen eines Dunmers blitzten in dem vom Regen schlierigen Schein der Glaslaterne auf. Noch einige Herzschläge lang hielt Arranges seine Worte in seinem Mund und den Schwertgriff in seiner Hand, bevor er seine Finger doch lockerte. 'Wenn ihr kein Wegelagerer seid, so gebt die Straße frei, wir haben es recht eilig.' Sagte der Kaiserliche bestimmt aber nicht aggressiv.
'Wohin? In den Tod?'
'In den Tod?'
'Ja, in den Tod,' gab der Dunmer zurück, 'ihr stammt nicht von hier?'
'Nein.'
'Dann könnt ihr das auch schlecht wissen. Die Daedra belagern Tel Vos, wo ihr zwangsläufig hingelangen werden würdet, folgtet ihr dem Verlauf dieser Straße noch zwei Tage nach Norden.' Arranges stutzte. Das... glaub ich jetzt nicht!
'Ich nehme an, der Hafen Vos ist ebenso betroffen?'
'Allerdings... aber von Hafen kann kaum noch die Rede sein, zumindest wenn man davon ausgeht, dass in einem solchen Schiffe regelmäßig ankern. Meister Aryon Telvanni paktiert mit den Ahemmusa an der Küste zum Geistermeer um von dort aus Flüchtlingsschiffe nach Dagon Fel verkehren können zu lassen.'
Verdammte Scheisse! 'Wir müssen nach Tel Vos!'
Der Soldat schüttelte den Kopf. 'Tut mir leid, aber die Weideländer ab hier sind auf geheiß des Kaiserreichs zivile Sperrzone bis zur Küste.'
'Gut, wir sind auch keine einfachen Zivilisten.'
'In der Tat, einfach vielleicht nicht, aber Soldaten oder Würdenträger seid ihr dennoch nicht. Natürlich kann und werde ich euch nicht daran hindern, der Straße weiter zu folgen, ich bin lediglich dazu da, Unwissende nicht in ihren Tod laufen zu lassen... wenngleich ich das bei machen gerne mal getan hätte...'
'Dann gebt den Weg frei.' Forderte Arranges wiederholt. Der Dunmer trat zur Seite. 'Nur noch ein Wort der Warnung: Spätestens mit dem Morgengrauen werdet ihr den Belagerungsring erreicht haben. Ich weiss, dass sich außerhalb des Ringes im Westen und Süden Truppen der Legion und einige wenige verstreute Kampfmagier der Telvanni stationiert haben um verirrte Reisende, die nicht auf den offiziellen Straßen unterwegs sind, abzufangen. Ich habe keine Ahnung, wie sie mit ihnen verfahren, aber in aller Regel werden sie mit Eskorten zur Küste gebracht.' Ganz klasse! Im Geiste schüttelte Arranges den Kopf. 'Noch eine Frage, bevor wir dieses Riskio auf uns nehmen. Kam hier unlängst ein Argonier durch?'
Der Soldat hob nur die Schultern. 'Zumindest auf dieser Straße in den letzten zehn Tagen nicht, ich weiss aber, dass sie bei der Legion erst vor einigen Tagen eine Gruppe Argonier frisch rekrutiert haben. Ehemalige Sklaven, die sich eine erneute Versklavung ersparen wollten und sich deswegen dem kaiserlichen Drachenbanner angeschlossen haben.'
Arranges nickte nur und drückte dann seinem Guar die Stiefel in die Flanken. Gut, dann müssen wir zum Lager der Legion. Mit ein bisschen Glück ist oder war Gumora unter diesen Argonieren... Diese Erkenntnis dürfte mit Sicherheit auch bei den beiden Dunkelelfen aufgekommen sein.
Geändert von weuze (27.12.2011 um 01:52 Uhr)
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Legende
Lager der Legion; südwestlich von Tel Vos
'... Nein, es tut mir leid, aber für Reisende sind die nördlichen Regionen der Weideländer gesperrt. Mit dem Morgengrauen werden wir eine weitere Eskorte nach Norden vorbei an den Daedra zur Küste schicken, ihr werdet den Soldaten zum Lager der Aschländer folgen.'
Ein etwas schmächtiger Jüngling, vielleicht gerade 20, in einem viel zu weiten Kettenpanzer, den er kaum auszufüllen vermochte und einer flachen Sturmhaube auf dem Kopf, hatte sich der kleinen Gruppe mit einer Fackel in der Hand vor dem Tor des Legionslagers entgegengestellt und beharrte nun auf seine Order, jeden Reisenden, der sich nicht als Telvannimagier oder Legionär ausweisen konnte, zurück zuweisen.
'Und ich kann euch auch genauso wenig irgendetwas über unsere Rekruten sagen, weder wer das ist, noch was für Befehle sie haben oder hatten, wenn ihr jetzt bitte von den Guaren absteigen würdet?'
...
'Verdammt nein! Ich kann euch nicht einfach so durch das Lager spazieren lassen, mit den Guaren schoneinmal gar nicht, was würde es euch überhaupt nützen?'
'Nun, eventuell könnten wir der Legion behilflich sein.'
'Wie das? ... Nein, die Tore und die Belagerung sind Angelegenheiten des Kaiserreichs und der Telvanni.'
'Sofern wir Auskunft darüber bekommen könnten, wie die taktischen Pläne der Legion aussehen, könnten wir möglicherweise bei der Schließung der Tore helfen.'
'Als ob, hört zu, die Lage hier ist auch so bereits aussichtslos genug, ihr habt ja keine Vorstellung von der Situation dort.' Der Rekrut deutete mit dem Daumen über die Schulter in die Richtung, in der man bei Tageslicht die Rauchsäulen und die Umrisse der Toren sehen konnte.
'Ich habe die Belagerung von Cheydinhal miterlebt-'
'Das ist mir völlig egal, ich habe meine Anweisungen! Und ich-'
'Vor allem hat weder Haus Telvanni, noch das Kaiserreich so viele Truppen übrig, als dass wir jeden Freiwilligen einfach abwimmeln könnten oder sollten!' Schaltete sich eine dritte Stimme mit Nachdruck ein und brachte damit sowohl Arranges, als auch den Legionär gleichermaßen zum Schweigen. Eine Gestalt löste sich aus dem Schatten der Baracke neben dem Tor zum Lager. Als die Person in den Schein der Fackel trat, konnte man unter der schweren Rüstung, wie sie nur die Phalanx oder höhergestellten Legati trugen, die zierlichen Kurven einer Frau erkennen. Die Gestalt legte dem Legionär eine Hand auf die Schulter. 'Wenn diese Herrschaften sich freiwillig dazu bereiterklären, uns zu helfen, so würde ich sagen, ist es doch in diesem Fall besser, drei Fremde zu opfern, als drei Legionäre.' Bitte was?! Das wird immer besser hier... 'Nun...'
'Nun? Ihr dürft euch abmelden, euer Dienst ist für heute zu ende.' Sagte die Frau mit blecherner Stimme unter dem Vollhelm, und griff nach der Fackel. Der Legionär nickte und salutierte einmal, bevor er sich in die Dunkelheit der frühen Morgenstunden zwischen den Zeltreihen des Lagers davonmachte.
'Ihr wollt euch also auch der Legion anschließen?' Fragte die Frau sich wieder den drei Reisenden zuwendend.
'Nein, eigentlich wollen wir nur eine Auskunft haben.'
'Oh... die da wäre?'
'Man sagte uns, dass sich vor einigen Tagen hier eine Gruppe Argonier eingefunden hat, die vom Kaiserreich rekrutiert wurde. Ich brauche die Namen.'
'Hm, ihr könnt euch vermutlich vorstellen, dass ich euch ebenfalls nicht sagen kann, was ihr zu wissen verlangt. Aber ich kann euch zumindest sagen, dass euch selbst die Liste nichts bringen würde. Gestern gab es einen Versuch, die Belagerung von außen zu durchbrechen. Die Argonier waren bei diesem Angriff dabei. Leider hat sich die Legion wie schon öfter während dieser Krise, ein bisschen verschätzt und wir trafen auf eine absolute Übermacht der Daedra, was zur Folge hatte, dass ein großer Teil unserer Leute gefangen genommen wurde oder nach Tel Vos hinauf geflüchtet ist, wo sie jetzt gleichermaßen feststecken, seit die Daedra vor wenigen Tagen den Ring auch im Norden zwischen Ahemmusa und der Festung größtenteils geschlossen haben.'
'Gut, dann könnte man uns auch einfach passieren lassen, sind die Argonier nicht hier, sind wir nicht auf die Legion angewiesen.'
'Ob ihr es glaubt oder nicht, aber das seid ihr, denn ab hier geht es für Fremde schlicht nicht weiter, wir dürfen Zivilisten nicht näher, als bis hier laufen lassen, alles jenseits des Lagers ist nur noch verbrannte Erde.'
Arranges seufzte deutlich genervt. 'Uns bleibt also kaum etwas anderes, als uns der Legion anzuschließen, wenn wir etwas über die Argonier in Erfahrung bringen wollen?'
Die Frau nickte. 'Aber ihr sagtet zuvor, dass ihr bereits eine Belagerung durch die Daedra erlebt habt?'
'Ja.'
'Dann gibt es eventuell eine Möglichkeit, die ich euch bieten kann... denn mit Verlaub, die Legion würde ich nur dann in Erwägung ziehen, wäre ich so verzweifelt, wie diese Echsen es waren.'
Arranges stutzte, was von der Frau wohl nicht unbemerkt blieb, ihre Augen blitzten im Schein der Fackel kurz auf hinter dem Visier. 'Aber das besprechen wir wohl besser im Trockenen. Stellt eure Guare dort hinten ab und folgt mir dann...'
Wenig später luden der Kaiserliche und die beiden Dunmer ihre Satteltaschen in einer ungewöhnlich geräumigen und relativ sauberen Baracke ab. Die Frau schloss die Tür hinter sich, steckte die Fackel in eine schmiedeeiserne Halterung ein einem von zwei groben Pfeilern, die das dichte Strohdach stützten und gebot den dreien dann, an einem leicht schiefen, aber sonst stabilen Tisch Platz zu nehmen. Sie selbst hatte bis jetzt noch den Helm getragen, den sie jetzt allerdings abnahm. Feuerrotes, lang gewelltes Haar flutete mit einem Mal die gepanzerten Schultern der wie Arranges etwas erstaunt feststellte, erstaunlich jungen Kaiserlichen. Dunkelgrüne Augen, die vielleicht nur 4 oder 5 Jahre weniger vorbeiziehen sahen, als die des Kaiserlichen, blickten aus einem ebenmäßigen Gesicht mit feinen Kanten, welche eine freundliche Art, die so insgesamt nicht ganz zu ihrer Haltung passen mochte, vermittelten. Sowas findet man also bei der Legion, wenn man nicht innerhalb der Grenzen Cyrodiils sucht... interessant. Fragend wurde sie von allen drei gleichermaßen angesehen. 'Ich mache es recht kurz, da man mich sonst draussen auf meinem Posten möglicherweise vermissen würde. Ich bin nur dem Titel nach Legat und gehöre nur auf dem Papier der Legion an. Ich überwache hier eigentlich nur das Treiben der Kaiserlichen für das Haus Telvanni. Für Meister Aryon um genau zu sein. Wenn es euch tatsächlich so wichtig ist, diese Argonier, ehemalige Sklaven, in die Hände zu bekommen, so könnte ich bei der kaiserlichen Heerführung eventuell etwas drehen, damit ihr den wenigen Verbänden der Telvanni zugeteilt werdet.'
'Und das würde uns außer der selben Verpflichtung nur in einer anderen Armee, was genau bringen?'
Die Telvanni schüttelte den Kopf. 'Bei uns hättet ihr keine Verpflichtungen in dem Sinn, ihr würdet daraus nur einen Vorteil ziehen, nämlich, dass ihr ungehindert im Lager euch bewegen könntet und ihr wärt in zwei Tagen oder so lange der Nachschub der Kaiserlichen eben noch brauchen wird, bei dem nächsten Ausfall dabei und hättet so die Chance, nach den Argonieren Ausschau zu halten... spätestens eben dann, wenn wir das Tor geschlossen haben, könnt ihr unter den Toten nach ihnen suchen oder mir wahlweise nach Tel Vos folgen, wo sich ebenfalls noch einige von ihnen aufhalten.'
'Gut, aber wie genau wird unsere Zugehörigkeit bei den Telvanni dann toleriert oder begründet?'
'Ganz einfach, ihr habt bereits eine Belagerung erlebt und habt damit schon deutlich mehr gesehen und erlebt als gut zwei Drittel hier im Lager, darüber hinaus seid ihr hinter ehemaligen Sklaven her. Aus politdiplomatischen Gründen kann das Haus Telvanni diesen Abschaum nicht selbst verfolgen und da käme es gerade recht, wenn das jemand täte, der deswegen nicht schon im Vorfeld unter der Beobachtung des Kaiserreichs, welches die Sklaverei eigentlich verbietet, stand... Überlegt euch mein Angebot gut, ich werde in ein paar Stunden zurück sein, bis dahin überlasse ich euch meine Unterkunft hier.' Damit setzte sie ohne ein weiteres Wort den Helm wieder auf und trat nach draussen.
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Fossil
Erynn überließ Arranges das Reden, als sie auf die Straßensprerre der Legion trafen. Was zunächst wirkte wie wenig zielführendes, bockiges Genörgel zwischen dem Wachposten und dem Beschwörer, hatte ihnen schlußendlich einen warmen und trockenen Platz in dieser Barracke hier eingebracht. Erynn sah sich in dem praktisch gehaltenen Raum um. Also wären wir dann für eine Weile Söldner für dieses Fürstenhaus... Telvanni. Der Dunkelelfe sollte es recht sein, war das doch ohnehin die Arbeit, mit der sie als Gildenkriegerin üblicherweise ihr Brot verdiente. Trotzdem: Das ging jetzt alles ziemlich schnell. Ich frage mich, ob diese Frau wirklich etwas für uns tun kann. Sie wirkte auf den ersten Blick recht kompetent, aber vielleicht habe ich mich auch von ihrem Rüstzeug blenden lassen. Daß sie drei Fremden, die sie nicht einmal beim Namen kennt ohne weiteres auf die Nase bindet, daß ihre Ausstaffierung eigentlich nur eine Luftnummer ist, scheint mir nicht besonders professionell...
Erynn fragte sich, ob sie diesen Punkt ihren Gefährten gegenüber ansprechen sollte, überlegte es sich dann jedoch wieder anders. Im Endeffekt konnte es ihnen allen egal sein, was dieser Verbindungsoffizier konnte oder nicht, sie hatte sie in das Lager gebracht und ihnen eine Beteiligung an der kommenden Schlacht in Aussicht gestellt und damit die Möglichkeit, mit der Gruppe Argonier in Kontakt zu kommen, die ihnen hoffentlich und endlich ein paar brauchbare Informationen liefern würden.
Ich darf die Totenlande noch einmal betreten, schoß es der Dunmer ganz plötzlich durch den Kopf. Eigentlich hätte sie beunruhigt sein sollen angesichts dieser Perspektive, aber sie fühlte sich nicht ängstlich. Ein bißchen nervös vielleicht, aber die Aussicht, diese fremde und faszinierende Ebene noch ein weiteres Mal sehen zu dürfen, wischte ihre Bedenken beiseite - nun, jedenfalls so weit es sie selbst betraf. Arranges und Dreveni sind sich selbst während eines Kampfes nicht grün. Jedenfalls war das bei dem Tor vor Cheydinhal eine verflucht gefährliche Kiste, weil partout der eine nicht auf den anderen hören wollte. Wie soll das erst werden, wenn auch noch ein Haufen Legionssoldaten dabei ist, die meisten vermutlich völlig grün hinter den Ohren?
Sie schüttelte all diese Grübeleien endlich ab und rang sich zu einer Entscheidung durch: "Ich denke, das Angebot dieser Frau ist das beste, was wir bekommen werden. Ich bin dafür, es anzunehmen."
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Drachentöter
"Das stinkt doch von hier bis mindestens nach Cheydinhal.", meldete sich Dreveni zu Wort, als die Kaiserliche gegangen war. "Entweder ist sie selten dämlich, uns einfach so ihre Doppelrolle auf die Nase zu binden, vor allem vor einem Kaiserlichen, oder sie wartet nur darauf, dass sie uns irgendwie ans Messer liefern kann." Das Argument mit den Sklaven und den Telvanni mochte zwar stimmen, Dreveni kannte sich dafür einfach zu wenig aus hier, aber das ganze war ihr trotzdem mehr als suspekt. Das Obliviontor reizte sie zwar ebenfalls, auch wenn sie das letzte Mal noch zu deutlich in Erinnerung hatte, aber sie traute der Kaiserlichen trotzdem nicht über den Weg. "Ich fürchte nur dass wir keine andere Wahl haben, mit den Guars kommen wir nie ungesehen an dem Lager vorbei." Mit Arranges vermutlich auch nicht, dachte sie sich, sprach es aber dann doch nicht aus.
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Legende
Tatsächlich ist es etwas sehr seltsam, dass diese Telvanni uns so direkt ihre Doppelrolle mitteilt... und dann anscheinend auch noch mit der Gewissheit, uns vertrauen zu können. Entweder sie ist sehr von ihrer Position überzeugt... oder alternativ von unserer augenscheinlichen Naivität. Oder aber sie führt etwas ganz anderes im Schilde. Wir werden es wohl oder übel darauf ankommen lassen müssen, die Chance, diese Argonier in die Hände zu bekommen ist einfach zu gut. Zudem ist es unsere einzige Spur... wiedereinmal. Er blickte kurz zur Seite, wo Dreveni saß. Wir haben kaum eine Wahl. Arranges dachte noch einen Augenblick nach und plötzlich wurde ihm bewusst, was das eigentlich für eine schier einmalige Gelegenheit war sehr einfach an einen Siegelstein der Daedra zu kommen. Wenn wir uns dazu bereiterklären, uns außerhalb der Schlacht in eines der Tore zu schleichen und es zu schließen, während die Dämonen draußen in Kämpfe verwickelt sind, könnte ich so eine... Quelle reinster Macht in meinen Besitz bringen! Für die kurze Dauer eines Lidschlages trat ein Funkeln in seine Augen, das dort schon lange nicht mehr in diesem Ausmaß auftrat. 'Ich würde sagen, dass wir tatsächlich kaum eine Wahl haben und ganz ehrlich, wenn ich wählen müsste zwischen einem streng organisierten Verein, wie es die Legion ist und einem Fürstenhaus, das uns eine Teilhabe an der Schlacht nur deswegen anbietet, weil wir zufällig hinter einem Pack Eidechsen her sind, das denen abhanden gekommen ist, so würde ich sagen, wäre es vielleicht doch besser, der Telvanni zu trauen... zumindes können wir ja anbieten, das Tor zu schließen, wie sie zuvor sagte wäre es wahrscheinlich eh im Interesse aller, eher Fremde, als die eigenen Leute dort hinein zuschicken. Und außerdem-'
Weiter kam der Magier gar nicht, denn die Tür zu der Barracke wurde so plötzlich aufgestoßen, dass sowohl er, wie auch Dreveni und Erynn gleichermaßen im Reflex aufsprangen. Die Telvanni trat mit einem großen Schritt in den Raum. Hinter ihr drängte direkt ein etwas größerer Mann herein, der eine sehr seltsame Rüstung trug, die entfernt an den Panzer von Landdreugh erinnerte - zumindest von der Färbung her. Die Hand am Griff ihres schwertes, stand die Kaiserliche sonst etwas zu entspannt da, während der andere die Tür ins Schloss schob. Zum Henker, was wird das?! 'So, dann stimmt es also doch...' Sie funkelte die drei an. 'Äh... stimmt was?' Fragte Arranges mehr als sprachlos und ziemlich verduzt.
'Euer Ruf eilt euch voraus, Kaiserlicher... oder sollte ich besser Held von Cheydinhal sagen?'
'HÄ?! Wer soll hier ein Held von Cheydinhal sein?'
'Bescheidenheit ist zwar eine feine Sache, aber jetzt in diesem Moment völlig fehl am Platze.' Jetzt legte auch der fremdartig gerüstete Mann seine Hand auf ein Breitschwert an seinem Gürtel. Arranges zog eine Augenbraue hoch. 'Ich weiss nicht wovon ihr redet, Legat.'
'Oh... wisst ihr nicht? Vor einigen Wochen erreichte uns hier die Nachricht von einem Held in strahlender Rüstung,' sie deutete auf seinen Mithrilpanzer, 'der das Obliviontor bei Cheydinhal im Alleingang geschlossen haben soll, seltsam, dass ihr gerade noch davon gesprochen habt oder es zumindest indirekt gesagt habt, dass ihr wisst, wie man die Tore schließt und zuvor noch zu mir sagtet, dass ihr bei der Belagerung von Chydinhal zugegen wart... Ein paar Zufälle zu viel, meint ihr nicht auch?' Arranges versuchte die Haltung zu wahren, auch wenn man ihm ansah, dass er seine ausdruckslose Miene so gut es ging, aufrecht zu erhalten versuchte. 'Ich weiss noch nicht, woher man so genau wissen will, dass es sich bei diesem Helden um mich handeln soll, aber selbst wenn ich wüsste, wie man die Tore schließen kann, was würde an dieser Tatsache euer Auftreten in diesem Moment rechtfertigen?'
'Ganz einfach, das Haus Telvanni verfügt momentan neben dem Kult der Mythischen Morgenröte als einziges über das Wissen darum, wie die Tore zu schließen sind. Wir handeln ziemlich gut damit im Moment. Leider könnten wir das nicht mehr, wenn sich das Wissen außerhalb unserer Kontrolle verbreiten würde. Ihr versteht?'
'Ich verstehe ziemlich gut, dennoch versichere ich euch, dass ich mit diesem... Helden oder was auch immer, nichts zu tun habe oder hatte.' Arranges Hände begannen zunächt einmal nur leicht, aber deutlich zu glühen.
'Ich würde das nicht tun, ihr wärd drei gegen ein ganzes Lager.' Sagte die Telvanni ruhig auf seine Reaktion hin...
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Drachentöter
Dreveni hatte mit wachsendem Entsetzen die Szene verfolgt. Das war ja gründlich nach hinten los gegangen, aber wer hätte auch damit rechnen können? Sie beschloss, alles auf eine Karte zu setzen, und so zumindest etwas Zeit zu schinden, bis ihnen etwas besseres eingefallen war. Sie sah die Kaiserliche abschätzend an, und sagte mit aller Ruhe der Welt in ihrer Stimme: "Da sind eure Informationen aber etwas verfälscht worden auf dem Weg hier her. Zufällig war ich auch zugegen, und zufällig hat mich genau dieser Held in einer strahlenden EBENERZ-Rüstung davor bewahrt, von ein paar Dremora zu Brei geschlagen zu werden. Das habe ich ein paar Tage später einer Stadtwache erzählt, von woher ihr eure Informationen vermutlich bezieht. Und ich kann euch versichern, dieser Held war mit Sicherheit nicht dieser drittklassige Magier hier." Sie sah die Kaiserliche nach wie vor an. Wären die beiden jetzt nicht in Rüstung und hätte sie ein paar Wurfmesser wären sie tot noch bevor sie einen Laut von sich gegeben hätten und ohne dass es jemand merken würde.
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Fossil
Erynn war aufgesprungen wie der Rest ihrer kleinen Gruppe auch, als die rothaarige Kaiserliche, diesesmal mit Verstärkung, völlig unerwartet wieder in den Raum platzte. Du kleine Schlange, dachte sie nur auf deren Rede hin. Sie wußte nicht, was sie sagen oder tun sollte, war froh, daß Dreveni fast geistesgegenwärtig in die Bresche sprang und es mit einer vernünftigen Argumentation versuchte.
Der Kriegerin kam das alles nur unlogisch und seltsam vor. Man hört doch schon seit Monaten vereinzelt Gerüchte, daß das ein- oder andere Tor geschlossen wurde. Vielleicht noch nie vor einer größeren Stadt, aber dieser Dagonkult und die Telvanni sind neben uns dreien garantiert nicht die Einzigen, die wissen wie das geht. Davon abgesehen müßte auch diese Frau wissen, daß ihr Haus auf verlorenem Posten steht, wenn sie dieses Wissen für sich behalten... ebenso wie ganz Tamriel. Und ich bin mir sicher, daß das auch den Anführern des Fürstenhauses klar ist. So unvernünftig kann doch niemand sein!
Erynns Respekt für die Frau fiel ins Bodenlose. Sie glaubte nicht, daß diese tatsächlich für ihr Haus sprach, sondern viel eher eigene Ziele verfolgte. Ich wäre nicht überrascht, wenn sie gerade versucht, uns für ihre eigenen Zwecke einzuspannen. Sie will uns in die Tore vorschicken und bei ihren Herren den Ruhm dafür ernten oder irgend etwas in der Art. Alles andere ergibt keinen Sinn...
Sie hoffte, daß das Weib auf Drevenis kleine Geschichte anspringen würde, wenngleich ihnen auch das im besten Falle Zeit erkaufen würde. Hätten sie im Grasland erstmal ein Tor erfolgreich geschlossen, wäre ohnehin klar, daß sie dazu fähig waren..
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