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Legende
Es dauerte nicht lange, als der Sturm zur Höchstform auflief und das Brüllen des Windes beinahe schmerzhaft im Kopf dröhnte. Es war nicht unbedingt heiß, aber die trockene Wärme, die der Aschesturm mit sich brachte, kroch in jede Ritze und Falte seiner Rüstung und Kleidung. Mit versteinerter Miene starrte Arranges auf das grobe Stoffgeflecht vor ihm, währed er die raue Oberfläche der Mauerüberreste im Rücken spürte. Ich bin ja gespannt, wie viel Zeit uns dieser verdammte Sturm kosten wird. Im Augenwinkel eine Bewegung wahrnehmend, drehte Arranges den Kopf zur Seite und sah, wie Dreveni der Kopf auf die Brust sank. Auch eine gar nichtmal so schlechte Idee. Dachte sich der Beschwörer, lehnte selbst den Kopf zurück an die Wand, schloss die Augen und entspannte sich ein wenig.
Der Sturm hielt an und obwohl Arranges stark bezweifelte, dass sich bei dieser Witterung jemand vor die Tür wagen würde, blieb er dennoch relativ wachsam und horchte dann und wann angestrengt in das Rauschen hinaus. Ein Gewicht, das sich etwas zu plötzlich an ihn lehnte, forderte seine Aufmerksamkeit. Erynn war wohl ebenfalls leicht eingenickt und ehe er sich noch groß etwas denken konnte, lehnte die Dunmer nicht nur mehr an ihm sondern drängte sich regelrecht an seine Seite. Die Arme im Halbschlaf seltsam verkantet und den Kopf an seiner Brust. Im Geiste fasste sich Arranges an die Stirn, während er leicht den Kopf schüttelte. Ich glaube gern, dass ich ein besseres Kopfkissen abgebe, als die steinerne Mauer der Dwemer, aber so... kann das doch nicht bequem sein... Dachte er sich, während er den Arm auf Erynns Seite frei machte, ihn unter ihren Achseln um ihre Brust legte und sie aus der etwas verkrümmten Position in eine aufrechtere zog, sodass sie jetzt leicht schräg zu ihm mit dem Rücken an seinem Oberkörper lehnte, den Kopf so, dass der Hals vom Kapuzenmuskel gestützt und ihr Schädel auf halber Höhe an dem seinen ruhte. Den Arm weiterhin unter ihren Achseln um die Schützin geschlungen, damit sie nicht wegrutschen konnte, konzentrierte sich Arranges wieder auf den Sturm, der um sie herum tobte...
Viele Stunden mussten vergangen sein, denn als das Heulen endlich deutlich nachließ, bis schließlich nur noch die gwohnte Briese durch die Aschewüste wehte, war es bereits wieder dämmrig. Arranges schlug die Plane zurück und blickte in den Himmel. Es war klar und weit im Nordosten konnte er über die Dünen der Molag Amur den Dämmerstern Azuras bereits am dunkelnden Firmament entdecken. Vorsichtig nahm er sich mit dem freien Arm die Netchledermaske vom Kopf. Die leichten Bewegungen reichten bereits, um Erynn ebenfalls zu wecken. 'Gut geschlafen?' Fragte Arranges trocken, während er sie mit sanfter Gewalt in eine aufrechte Sitzposition beförderte und sich dann selbst auf die Beine wuchtete. Seine Glieder waren steif und seine Füße eingeschlafen während dem Bemühen, sich nicht zu viel zu bewegen, um Erynn ein wenig Ruhe zu gönnen. Während er die Plane zusammenrollte, schlug auch Dreveni wieder die Augen auf.
Wenig später saßen sie alle auf einem Guar, die restlichen beiden im Schlepptau, wieder mit gemächlichem Tempo Richtung Norden reitend.
Geändert von weuze (12.11.2011 um 22:58 Uhr)
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